Wie Künstliche Intelligenz in Gaming-Monitoren verwendet wird

Die Videospielbranche lebt von technologischen Innovationen. Die Grafiken werden immer besser, Bewegungen realistischer und im Allgemeinen ist das Spielerlebnis heute so immersiv wie noch nie. Natürlich hat auch die Künstliche Intelligenz in diesem Sektor Fuß gefasst. Neben intelligenten Computergegnern oder der Unterstützung bei der Entwicklung von Videospielen kommt KI mittlerweile auch in den ersten Monitoren zum Einsatz.

 

Während Künstliche Intelligenz eine weitere Möglichkeit ist, grafisch noch zuzulegen, ist mit dieser Technologie noch so viel mehr möglich – so weit, dass manche schon von Cheaten sprechen. Dieser Artikel beleuchtet die Facetten, die KI bei Gaming-Monitoren mit sich bringt.

Künstliche Intelligenz ist im Spiele-Sektor tief verankert

Wer glaubt, dass Künstliche Intelligenz eine ganz neue Erfindung ist, die gerade erst Einzug in den Bereich der Online-Spiele findet, hat sich geirrt. KI wird bereits seit Jahren genutzt, um Nutzererlebnisse zu verbessern.

 

Vor allem in der jüngsten Vergangenheit hat KI noch einmal deutlichen Schwung in die Branche gebracht – allen voran ChatGPT. Mit diesem nützlichen Tool ist es einem 11-Jährigen gelungen, ein textbasiertes Harry-Potter-Computerspiel zu kreieren, das sofort Popularität gewann.

 

KI kann also unerfahrenen Entwicklern helfen, Videospiele zu erstellen. Darüber hinaus ist es ein unglaublich mächtiges Werkzeug für Spielabläufe – von glaubwürdigen KI-Gesprächen bis hin zu durch KI generierten Bewegungsabläufen von Charakteren, Fahrzeugen oder Ähnlichem.

Intensiver Einsatz von KI im virtuellen Glücksspiel

KI ist nicht nur in klassischen Videospielen verankert. Eine Branche, die diese Innovation bereits fest implementiert hat, ist das virtuelle Glücksspiel. Mit Hilfe von KI analysieren die Betreiber von Online Casinos das Verhalten ihrer Nutzer.

 

Die erhobenen Informationen können dann zielgerichtet dazu genutzt werden, dem Kunden die Lieblingstitel zuerst anzuzeigen oder Promotionen anzubieten, die auf die persönlichen Vorlieben zugeschnitten sind. Es ist nachvollziehbar, dass die Erfahrungen in einem Online Casinos deutlich verbessert werden, wenn Nutzer eine personalisierte Behandlung erfahren.

 

Daneben wird auch der Kundensupport durch KI optimiert und die der Spielerschutz erhöht. So kann KI auffälliges Spielverhalten frühzeitig erkennen und beispielsweise das Setzen persönlicher Limits vorschlagen.

 

Im Spiele-Sektor ist KI also bereits zu einem festen Bestandteil geworden, wie aber dies es mit Gaming-Monitoren aus?

KI-Upscaling für atemberaubende Grafik

Samsung hat mit seinem neuen 32-Zoll Odyssey OLED G8 seinen ersten Monitor vorgestellt, der KI-Upscaling integriert hat. Das Besondere an dieser Funktion ist, dass der integrierte Prozessor in der Lage ist, weniger hochwertige Inhalte höher zu skalieren. So kann im Idealfall fast 4K erreicht werden, auch wenn die eigentliche Auflösung deutlich niedriger ist. Durch KI ist es also möglich, älteren Videospielen neuen Glanz zu verleihen. Die Grafik wird ganz einfach nachgebessert.

 

Neben der Optik spielt der Sound natürlich ebenfalls eine Rolle beim Spielen von Videogames – und auch hier hat Samsung etwas zu bieten. Neben dem Upscaling verfügt der Monitor über KI-Audio-Monitoring, wodurch die Tonstärke verbessert wird.

 

Während die Nutzung von KI beim Technologiekonzern Samsung zwar schöne Neuerungen mit sich bringt, reißen diese keinesfalls große Schlagzeilen. Anders als bei MSI, dem taiwanischen Computerhardware-Hersteller.

KI-Gaming-Monitor kann fast als Cheaten bezeichnet werden

Auf der Technikmesse CES hat der taiwanische Konzern MSI mit seinem Gaming-Monitor MSI MEG 321URX für Aufsehen gesorgt. Sicherlich handelt es sich bei diesem Gerät um einen beeindruckenden Monitor mit Top-Auflösung und hoher Bildwiederholungsrate. Doch dies ist nicht der springende Punkt, sondern der integrierte Einsatz von KI. Genau genommen hat der Hardwarehersteller einen “KI Accelerator" (dt.: KI-Beschleuniger) in den Monitor eingebaut.

 

Dieser Accelerator verfügt unter anderem über die Funktion “SkySight” und genau hier beginnen die kritischen Stimmen. Mit dieser Funktion ist es nämlich möglich, sonst nicht aufgedeckte Karten zu erkennen und mithilfe von Analysen, angezeigt zu bekommen, wo sich die Gegner aufhalten. Dies soll beispielsweise bei dem populären Spiel League of Legends möglich sein, wodurch der MSIs Monitor dem Spieler einen gewaltigen Vorteil verschafft.

 

Da die Analyse und die Richtungsanzeigung der Gegner nicht auf dem Spielserver angezeigt wird, sondern von der Hardware berechnet wird, kann dies vom Spielehersteller nicht als Cheaten erkannt werden.

 

Neben dem SkySight-Features, was bereits eine schwerwiegende Veränderung für Videospiele mit sich bringen kann, sind weitere Aspekte denkbar. So spricht MSI davon, KI außerdem für eine automatische Überwachung der Gesundheit der Charaktere zu nutzen. Diese soll dann in Form eines Balkens am Monitorrand angezeigt werden.

 

Noch ist nicht klar, für welche Spiele die genannten Funktionen anwendbar sind, wie erfolgreich die Umsetzung ist und wie teuer der Gaming-Monitor überhaupt sein wird. Dennoch gibt MSI eine Vorstellung davon, was für einen Einfluss KI im Bereich der Videospiele haben kann und dass dieser nicht unbedingt immer positiv ist.

Fazit – KI hat positive als auch negative Seiten

Wie bei so vielen Innovationen und Technologien lässt sich auch bei KI in Gaming-Monitoren sagen, dass es zwei Seiten der Medaille gibt. Künstliche Intelligenz kann dafür sorgen, realistische Grafiken zu erzeugen, selbst wenn das Ausgangsmaterial dieses gar nicht hergibt. Betrachtet man jedoch den KI-Beschleuniger, der im neuen Monitor von MSI eingebaut ist, kann Künstliche Intelligenz Spielern einen unfairen Vorteil verschaffen.

 

Viedeospiele sind schließlich bewusst so programmiert, dass die Maps zu Beginn nicht aufgedeckt sind, und die Position von Spielern nur angezeigt wird, wenn diese von einem selbst oder von Teammitgliedern gesehen wurden. Werden die vorgestellten Funktionen tatsächlich Anwendung bei Videospielen finden, wird sich die Branche dadurch grundlegend verändern.

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