der Verkaufsstart von „The Witcher Enhanced Edition“ hat sich um eine Woche auf den 25. September 2008 verschoben. Dann kehrt Geralt von Riva mit „The Witcher Enhanced Edition“ zurück auf die Bühne der Action-Rollenspiele. Mit dabei hat er die komplett überarbeitete Neuauflage seines ersten PC-Abenteuers, das nun nicht nur besser aussieht und besser klingt als zuvor, sondern auch mit vielen Boni ausgestattet wurde. Mit dieser Veröffentlichung trifft ATARI einerseits den Geschmack der Fantasy-Fans, spricht mit der Hauptfigur, dem Hexer Geralt von Riva, andererseits aber auch ein aktuelles Thema an, welches sich im Moment wieder einer enormen Popularität erfreut: Magie, Übersinnliches, Zauberei. Regelmäßig treten Wahrsager, Illusionisten und Nachwuchs-Hexer zum Beispiel im Fernsehen auf, bekommen sogar eigene Shows. So glamourös wie jene Events ist die Geschichte der Hexerei jedoch nicht: Heute überaus beliebt, früher gnadenlos verfolgt. In dem neuen Feature vor dem Verkaufsstart von „The Witcher Enhanced Edition“ gibt es deswegen heute einen Blick in die Vergangenheit und beantwortet die Frage, warum viele Menschen vor Hexerei Angst hatten und auch heute immer noch haben. Themen mit dem gewissen übernatürlichen Touch stehen heute wieder hoch im Kurs: Übersinnliches, Aberglaube, Kartenlegen, Hexerei, Astrologie. Von in Hinterzimmern aufgezeichneten Call-in-Shows mit TV-Wahrsagerinnen über zauberhaft überteuerte Wunderheilungs-Hotlines bis hin zu Telekinese-Events in ausverkauften Konzerthallen; das Unerklärliche hat heute Hochkonjunktur – und ist meist kostenpflichtig. Die Anziehungskraft des Mysteriösen und Magischen steht auf den ersten Blick im krassen Gegensatz zur naturwissenschaftlich doch eigentlich weitestgehend aufgeklärten westlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, für die ein Tag ohne Computer und Handy ein Albtraum wäre. Doch offensichtlich suchen auch gerade wegen dieses hochtechnisierten Alltags viele gezielt nach Themen, die noch etwas Geheimnisvolles in sich bergen. Dies zeigt auch der immense Erfolg des Action-Rollenspiels „The Witcher“ mit seinem Helden Geralt von Riva, den ATARI nun in der „Enhanced Edition“ erneut loshexen lässt. Sich mit seinen vermuteten magischen Fähigkeiten im Fernsehen als angeblicher Experte zu präsentieren oder sich zur entspannenden Ablenkung nach der Arbeit mit Geralt von Riva zu befassen – darauf hätte man vor 400 Jahren erstmal kommen müssen. Abgesehen davon, dass es in der Frühen Neuzeit weder Fernseher noch Computer gab, war eine Beschäftigung mit solch mysteriösen Themen damals oft ziemlich gefährlich. Denn zu jener Zeit galt Hexerei als unheilbringender Pakt mit dem Teufel, als eine gotteslästerliche Verschwörung gegen das Christentum. Die Anschuldigung, eine Hexe oder ein Hexer zu sein, beruhte meist auf bloßen Vermutungen oder Missgunst. Ob bei den Bezichtigten nun tatsächlich ominöse Handlungen beobachtet worden waren oder nicht – ein Verdacht oder eine Denunziation war in der Regel schon genug, um in ernsthafte Erklärungsnöte zu kommen. Aberglaube und Angst vor Unerklärlichem spielten bei all dem eine zentrale Rolle. Hungersnöte, Unwetter oder Seuchen, die man sich nicht erklären konnte, sollten dennoch irgendwie erklärbar gemacht werden. Erkrankten zum Beispiel die Kühe eines Bauern völlig unerwartet, konnte dahinter dann am ehesten die böse alte Nachbarin stecken, mit der man sich eh nicht sonderlich gut verstand. Vermutlich hatte sie die Tiere mit einem Schadzauber belegt. Den letzten Beweis dafür, dass sich jemand tatsächlich mit dem Teufel eingelassen hatte, blieb man natürlich stets schuldig. Jedoch spielte dies in der Regel keine Rolle, denn kauzigen alten Frauen oder auch ortsfremden Personen stand man grundsätzlich argwöhnisch gegenüber. So fielen jegliche Anschuldigungen meist auf fruchtbaren Boden. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte die Hexenverfolgung ihre grausame Blütezeit. Unter anderem wurden die Beschuldigten fragwürdigen Tests unterzogen, mit deren Hilfe man feststellen wollte, ob – oder vielmehr dass – sie Hexen oder Hexer waren. Anhand von Feuer-, Wasser- oder Wiegeproben meinte man, dies zweifelsfrei beurteilen zu können. Bis Ende des 18. Jahrhunderts kamen infolge einer enormen Zahl an Hexenprozessen allein in Europa vermutlich zehntausende Unschuldige durch Hinrichtungen zu Tode. Durch den immer stärker werdenden Einfluss der Wissenschaften, die zunehmende Aufklärung zuvor unerklärlicher Phänomene und den allmählichen Bedeutungsverlust des Aberglaubens trat auch die Furcht vor der Hexerei später jedoch immer mehr in den Hintergrund. Die Antwort auf die Frage, was nun eigentlich eine Hexe oder einen Hexer per Definition ausmacht und womit sie oder er sich genau beschäftigen, ist lange nicht so eindeutig, wie die Angst, die der Glaube an Hexen auch heute noch vielerorts hervorruft – in etlichen Regionen der Erde ist Zauberei und die damit verbundene Furcht nämlich noch immer ein großes Thema. So vor allem in Südamerika, Asien und Afrika. Fester Bestandteil des Hexendaseins ist auf jeden Fall der Pakt mit dem Teufel. Auch fliegen Hexen meist auf einem Besen oder einem Tier umher, um so zum Beispiel zu Geheimtreffen mit anderen Hexen zu reisen. Sie vollziehen okkulte Handlungen, verfügen über diverse übernatürliche Kräfte und sind hauptsächlich daran interessiert, anderen Menschen mit Schadzaubern Böses zu tun. Kenntnisse über Alchemie, wie sie Geralt von Riva in „The Witcher Enhanced Edition“ vorweisen kann, gehören übrigens nicht zum klassischen Hexenrepertoire, sind also höherqualifizierendes Zusatzwissen.