Die offzizielle Stellungnahme von Sierra Deutschland lautet: Wir sind bestürzt über die Ereignisse in Erfurt und trauern mit den Angehörigen der Opfer. Wir glauben, dass niemand die Frage nach dem "Warum" beantworten kann. Dennoch werden wir alle Entscheidungen unterstützen, die helfen, solche Gewalttaten zukünftig zu verhindern. Bislang sind uns keine fundierten Studien bekannt, die einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Gewalt in Computerspielen und der Anwendung von Gewalt in der Wirklichkeit nachweisen. Um solche Einflüsse dennoch auszuschließen, wurde neben den gesetzlichen Bestimmungen des Strafgesetzbuches und des Gesetzes über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und Medieninhalte ein abgestuftes, in der Filmbranche bewährtes System der freiwilligen Selbstkontrolle eingeführt, welches die Abgabe von Computerspielen an Kinder und Jugendliche regelt. Alle von uns vertriebenen Produkte durchlaufen dieses Prüfungsverfahren. In diesen Tagen wurde das Spiel Counterstrike wiederholt in der Presse diffamiert, Inhalte wurden falsch dargelegt. Entgegen der Darstellungen in der Presse kommen Charaktere wie Schulmädchen oder Passanten in dem Spiel gar nicht vor. Counterstrike befindet sich seit ca. 2,5 Jahren auf dem Markt und wird weltweit gespielt. In Deutschland darf die US-Version nicht an Kinder und Jugendliche verkauft werden. Die Freigabe der zuständigen USK ist ab 18 Jahren. Dieses Spiel ist derzeit Gegenstand eines Indizierungsverfahrens der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften und Medieninhalte. Eine Entscheidung soll am 16.5.2002 in Bonn getroffen werden. Selbstverständlich akzeptieren wir jede Entscheidung der Bundesprüfstelle. Wir glauben nicht, dass kurzfristige Entscheidungen solche Taten in Zukunft verhindern. Erforderlich ist eine offene Diskussion der Gesellschaft und eine fundierte Medienwirkungsforschung. An dieser Diskussion möchten wir uns beteiligen.