Hitman Confessions

Movie

Nach einer wahren Begebenheit versucht Regisseur und Schauspieler Luc Picard das Leben eines kanadischen Mörders zu verfilmen, der mit seiner Lebensart komplett aus dem Ruder fällt. Ob sich der True-Crime-Thriller lohnt, der seit dem 26.01.2023 auf DVD und Blu-ray  erschienen ist, erzähle ich euch in meiner Film-Review.

Story und Handlung:

Hitman Confessions erzählt die wahre Geschichte vom kanadischen Mörder Gérald Gallant aus Quebec (Auftragskiller für die Biker-Gangs und Mafiosi), der zugab, innerhalb 25 Jahren, 28 Morde und 12 Mordversuche zwischen 1978 und 2003 begannen zu haben. Er tötete seine Opfer, die meist Mitglieder krimineller Banden in Quebec waren, in der Regel in der Öffentlichkeit durch Schüsse in den Kopf, den Hals oder die Brust, was zu seinem Markenzeichen wurde. Gérald Gallant zählt zudem zu den produktivsten bekanntesten Mörder Kanadas und das nicht, weil er selbst damit so prahlte, sondern weil er Jahrelang die Polizei überlistete, indem er ein bescheidenes, einfaches Leben führende.

Ohne Schnick Snack

Luc Picard braucht keine großen Spezialeffekte oder eine lange Inszenierung des Lebens des Mörders und warum er zu diesem wurde, er packt das typische psychologische Profil gekonnt in eine Szene, die am Mittagstisch in der Jugend des Mörders beginnt, indem seine Mutter ihn verspottet, nachäfft und vor der ganzen Familie aufgrund seines geringen IQs bloßstellt.  Kurz danach, der markante Kopfschuss des erwachsenen  Géralds, der sein Opfer am helllichten Tag in aller Öffentlichkeit hinrichtete. Der Fokus im Film liegt eindeutig in der Zeit als der Auftragskiller für die Biker-Gangs und Mafiosi unterwegs war, auch wenn der Hass der Mutter den Film bis zum Ende begleiten.  

Der Wolf im Schafspelz

Im fiktiven Werk wirkt Gérald Gallant ziemlich langweilig, denn er ist kein glamouröser Typ, der einen Lamborghini durch die Stadt fährt, mit hundert Frauen schläft oder wilde Partys feiert. Er ist der typische Nachbar von nebenan, der sich kein Blatt vor den Mund klebt und nebenbei noch zufällig eine Bonnie & Clyde“-Affäre mit der radsportbegeisterten Bestatterin von nebenan führt. Das gleiche gilt auch für seine Gang, die nicht angst und schrecken mit ihren Monsterrädern verbreiten, sondern eher wie kleine Jungs wirken die den lieben Tag über Probleme streiten. Gerade das macht aber den Film und das Leben des Mörders aus. Luc Picard packt den Charakter Gérald Gallant in eine Szene, wie der damalige Journalist Michel Auger den Mörder beschrieb und spielt ihn dabei sehr natürlich, und realistisch.

Trailer:


Fazit

Wer viel Aktion und Spannung sucht, wird vermutlich mit Hitman Confessions nicht glücklich werden, denn das Leben des Mörders, so wie es fiktiv im Werk von Luc Picard dargestellt wird, ist alles andere als Atemberaubend fesselnd, viel mehr erscheint das Leben des 28-fachen Mörders ziemlich langweilig und banal. Die wohl spannendste und schon fast grausamste Szene im Film ist die Szene, in der uns gezeigt wird, wie viel Hass der Mörder in jungen Jahren von seiner eigenen Familie ertragen musste. Die Psyche des Menschen wird in vielerlei Hinsicht dargestellt ohne dabei glamourös zu wirken, so gibt es die radsportbegeisterte Bestatterin von nebenan, die eine Affäre mit dem Mörder eingeht, obwohl er in keiner Sekunde verheimlicht, was er im Leben anstellt, aber liebend gerne eine Beziehung wie Bonnie & Clyde hätte. Oder Donny, der Freund und Komplize des Mörders, der aus Angst sogar in Frauenkleider schlüpft, um nicht erwischt zu werden und sich vermummt sicherer fühlt. Im Film wird ein Teil der Geschichte des Mörders verkörpert, der die simple Seite zeigt, so wie ihn die Polizisten und Nachbarn wahrnahmen und warum er damit solange durch kam, was Hitman Confessions auf seine ganz eigene Art sehenswert macht.


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