Lauf gegen die Gezeiten

Emanuela (01. September 2025 14:04 )

Lauf gegen die Gezeiten: Red Bull Wattlauf wird zum Ausdauerabenteuer im UNESCO-Weltnaturerbe 

Cuxhaven, 31. August 2025 Ein Lauf gegen die Zeit, durch Schlick, Priele und Geschichte – am Sonntag trotzten knapp 500 Teilnehmende beim weltweit ersten Red Bull Wattlauf den Gezeiten. Florian Neuschwander bei den Männern (1:40:45 Min.) und Florentine Beese bei den Frauen (2:03:07 Min.) haben das Ausdauerabenteuer im Wattenmeer vor Cuxhaven für sich entschieden.

Bei idealen Bedingungen und vor der einmaligen Kulisse des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer ging es auf die 24,6 Kilometer lange Strecke von Cuxhaven-Duhnen zur Insel Neuwerk und zurück – mitten durchs Watt, mit der Flut im Nacken und dem Horizont im Blick.

„Die Stimmung war mega, so viele Zuschauer am Strand und im Watt. Es war schon herausfordernd – stellenweise lag ein ganzer Kilometer Wasser vor uns, besonders auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg war ich dann glücklich, als das Wasser verschwunden war. Der Gegenwind kam eher seitlich, dadurch war es deutlich einfacher. Besonders der Zieleinlauf auf Sand war ein echtes Highlight“, sagte Sieger Florian Neuschwander, der mit einem Durchschnittstempo von 4:05 Minuten pro Kilometer lief.

„Auch die Menschen, die einfach nur durchs Watt gewandert sind, haben uns angefeuert", so Siegerin Florentine Beese, die das Rennen mit einem Durchschnittstempo von 5:00 Minuten pro Kilometer absolvierte. Die Frauen-Power war fantastisch – wir haben uns gegenseitig motiviert, und das war einfach spitze. Der Red Bull Wattlauf war ein großartiges Erlebnis!"

Sportliches Abenteuer im Rhythmus der Nordsee 
Der Red Bull Wattlauf war mehr als ein Rennen – er war ein Wettkampf gegen die Gezeiten, durch eines der dynamischsten Ökosysteme Europas. Bereits beim Start war klar: Wer nicht rechtzeitig auf die Insel Neuwerk und wieder zurück zum Festland kommt, wird von der auflaufenden Flut gestoppt. Ein Kontrollpunkt am Leuchtturm der Insel markierte die Cut-Off-Zeit – wer zu langsam war, blieb auf der Insel und musste die Rückfahrt mit der Fähre antreten.

Zahlreiche bekannte Ausdauersportler:innen und Creator:innen hatten sich der Herausforderung gestellt – darunter die drittplatzierte Imke Salander, Alex Kukla, Lukas Müller, Paula Enzweiler und Weltrekordhalter Florian Neuschwander.


Das Laufprofil war ebenso anspruchsvoll wie taktisch fordernd: Die Strecke bestand aus ständig wechselnden Untergründen – Schlick, Sand, Muschelbänke, Mulden und mehrere Priele verlangten ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Dazu kam der stete Wind, der vor allem auf dem Rückweg zum Festland Kräfte kostete. Wer zu schnell startete, zahlte oft auf der zweiten Hälfte den Preis. Viele Teilnehmende liefen daher bewusst defensiv an und passten ihre Geschwindigkeit flexibel an das Gelände an.

„Einen Lauf zu starten, ohne vorher zu wissen, worauf man sich einlässt – das finde ich überragend“, so Imke Salander, Fitness-Social-Media-Creatorin aus Hamburg. „Es war ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Erst gings locker, und dann plötzlich durch Priele, ins Wasser und über unterschiedliche Untergründe.“

Ein Naturerlebnis unter strengen Auflagen 
Mit dem Lauf durch das Wattenmeer – Teil des UNESCO-Weltnaturerbes – wurde Sport auf höchstem Niveau mit konsequentem Naturschutz verbunden. Die Laufstrecke durfte nicht verlassen werden, Snacks waren ausschließlich in Mehrwegbehältnissen erlaubt, Wasser gab es zur Vermeidung von Müll nur an drei Stationen: Am Start, auf der Insel und im Ziel. Das Reglement wurde durchgehend eingehalten.

Neuwerk als historischer Wendepunkt 
Die Insel Neuwerk, offiziell der nördlichste Stadtteil Hamburgs, bildete den Wendepunkt des Laufs – mit ihrem markanten Leuchtturm, dem ältesten Bauwerk der Hansestadt (erbaut 1310), als stummer Zeuge dieses sportlichen Abenteuers. Geschichten über Piraten, Prinzessinnen und Postkutschen treffen hier auf das 21. Jahrhundert – und nun auch auf Laufsportgeschichte.


Flo Neuschwander startet in sein nächstes Extremprojekt 
Lange Zeit zur Erholung bleibt dem Sieger Florian Neuschwander nicht: Am Samstag, 6. September, startet er zur kompletten Umrundung des Bodensees – 200 Kilometer nonstop mit einer geplanten Startpace von 4:40 Minuten pro Kilometer. Ziel ist ein neuer Streckenrekord – die bisherige Bestzeit liegt bei 23:14 Stunden. Die Community kann den Lauf live mitverfolgen und ihn ein Stück auf der Strecke begleiten – geplant ist ein öffentliches Tracking.
Alle Informationen auf Instagram unter @runwiththeflow.



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