Hedone (Acony) geschrieben von Andreas Schippers Grundlage für dieses Review: Closed Beta Phase
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Bereits im alten Rom wurde die Unterhaltung der Massen durch Gladiatorenkämpfe sichergestellt. Diese waren ein Schauspiel, das zur damaligen Zeit seinesgleichen suchte. Derzeit befindet sich mit "Hedone" ein First Person Shooter in der Closed Beta-Phase, der dieses Thema aufgreift und in die fiktive Zukunft des Jahres 2018 transportiert. Lazar.us Das weltweit tätige Firmenimperium der Lazar.us Corporation Marktführer in den Gebieten Waffenentwicklung, Medizintechnik, und etlichen anderen Forschungsgebieten stellt seine Errungenschaften in den Dienst von HTV, einem Unterhaltungskanal, der sowohl "Hedone" als auch andere Kampfunterhaltungsshows überträgt. Sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag wird dem Zuschauer explosive Action geboten: Auswahlshows, Highlights, Live-Streams und Pay-per-View Specials werden dem Fan der extremsten Realityshow überhaupt geboten. Möglich gemacht hat dies die Erfindung der "Synths". Dabei handelt es sich um Klone der Teilnehmer, die deren Bewusstsein eingepflanzt bekommen. Somit sind die Teilnehmer quasi unsterblich, denn nach jedem Tod steht innerhalb von ein paar Sekunden ein neuer "Synth" zur Verfügung. Wettstreiter von "Hedone" werden weltweit als Stars gefeiert, jeder von ihnen hat loyale Anhänger und versucht sich optisch von seinen Mitstreitern zu unterschieden. Bei "Hedone" ist gut Kämpfen nicht genug - man muss dabei auch gut aussehen, denn Ruhm ist das ultimative Ziel. Lights, Camera, Ammo. Bei "Hedone" handelt es sich um einen klassischen First Person Shooter, bei dem der Spieler sich gegen seine Mitstreiter bewähren muss, um irgendwann die Spitze der Weltrangliste zu erobern. Diese Liste wird bereits in der Closed Beta gepflegt und soll auch nach dem offiziellen Release von "Hedone" die Leistung der einzelnen Mitstreiter widerspiegeln. Schon direkt nach der Erstellung eines Charakters bietet "Hedone" dem Spieler schier endlos viele Auswahlmöglichkeiten an. Die Anpassungsfelder der Spielfigur sind in drei Kategorien unterteilt: Kopf, Oberkörper, und Unterkörper, welche nochmals in Untergruppen aufgeteilt sind. So kann beispielsweise allein für den Kopf zwischen den sechs Unterkategorien "Mouth"-, "Ear"-, als auch "Eye Accessories" sowie "Face Paints", "Haircut" und "Headgear" gewählt werden, welche jeweils eine Vielfalt an Veränderungen des Charakters anbieten. Derjenige, der denkt, dass diese Auswahl ja schon fast zu groß sei, dem sei gesagt, dass bei jedem erreichten Level nochmals käufliche Anpassungen in Form von Kleidung, Frisuren, oder Waffen freigeschaltet werden. Einer individuellen Anpassung des eigenen "Synth" steht also nichts im Wege. Die Gestaltungsmöglichkeiten hören jedoch beim "Synth" nicht auf, sondern gehen bei den Waffen weiter. Hat sich der Spieler seine vier Waffensets zusammengestellt, so kann er jede der gewählten Waffen modifizieren. Hier werden ähnlich viele Auswahlmöglichkeiten wie beim Charakter geboten: Schalldämpfer und Zielvorrichtungen können ebenso verändert werden wie die verwendete Munition und die Farbe der Waffe. Eine echte Einschränkung stellt selbst die geringe Anzahl von "Slots" für die Modifikationen kaum dar. Die gigantische Anzahl an Charakter- und Waffenanpassungen bietet dem Spieler nicht nur die Möglichkeit seinen Spielstil durch Auswahl unterschiedlicher Waffen festzulegen, sondern auch die Option, ein einzigartiges Erscheinungsbild zu gestalten. Frei nach eigenem gusto sind der eigenen Kreativität fast keine Grenzen gesetzt, und die digitalen Fans freut es, wenn ihr Idol nach Rundenabschluss die Auszeichnung für "Best Looking" bekommt. Bei jedem gespielten Match erhält der Spieler abschließend neue Fans, sowie einen "Stylebonus" der sich aus der Kampfweise ergibt und Geld und Ruhmpunkte einbringt. Hat der Spieler nach den ersten Levels eine kleine Anzahl an Fans um sich geschart, steht auch dem Einkauf eines neuen Oberteils nichts im Weg. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann auch in aktive Skills investiert werden. Geboten werden hier acht Fähigkeiten, von denen vier ins Match mitgenommen werden können. Zur Auswahl stehen beispielsweise der "Neurofang", der Gegner kurzzeitig unbeweglich macht, oder auch die "Blastdrone", bei der eine steuerbare Drohne inklusive Sprengsatz ausgesetzt wird. Gekämpft wird in "Hedone" auf Ölplattformen, in Slum-Siedlungen oder in einem alten Gefängnis. Jeder der Level ist mit Liebe zum Detail gestaltet und bietet Dutzende Wege von A nach B. Stellen, an denen offensichtlich "gecampt" werden kann sind extrem selten, was sich auf das komplette Gameplay positiv auswirkt. So ist der Spieler gezwungen ständig auf der Hut zu sein, denn es ist nie sicher, woher ein Gegner kommt. Dies äußert sich teilweise sogar dahin gehend, dass durchaus mal die eine oder andere dekorative Zielfigur oder gar ein Teamkamerad beschossen wird, Dauerspannung ist somit garantiert. "Hedone" bietet aktuell zwei verschiedene Spielmodi an: "Team Deathmatch" und "Dominion", welche aus einschlägigen Shootern bekannt sind. Um den Eindruck einer echten Liveshow zu erwecken, sind über alle Levels Kameras verteilt, welche es auch in einer Flugvariante gibt, die mitten im Flug in der Luft stehen bleibt, und Spieler im Blickfeld fokussiert. Natürlich gibt es bei "Hedone" ebenso wie bei jedem anderen Unterhaltungs-Event auch Moderatoren. Diese fachsimpeln meist über das aktuelle Match oder die Karte und kommentieren auch den Tod des eigenen "Synth". Zusammen mit einer Siegespose, die der Getötete dann gezeigt bekommt, wird auch der Wechsel zu einem neuen "Synth" glaubwürdig. Unter der Haube "Hedone" basiert auf der Unreal Engine 3, und bietet somit bekannte Effekte, die sich nicht zu verstecken brauchen. Es wird zwar auf die richtig großen Effekthaschereien verzichtet, aber dies kommt dem geradlinigen Gameplay zugute. Das Design der Umgebung ist ebenso wie das Setting stimmig und macht neugierig auf mehr. "Hedone" ist ein bodenständiger Shooter, der sowohl beim Leveldesign als auch beim Gameplay punkten kann. Die gigantische Auswahl an Charakter- und Waffenanpassungen mag nicht bei jedem Spieler ankommen, diese ist aber weit mehr als ein bloßes Gimmick, da sich zum Beispiel durch den Aufsatz eines Schalldämpfers auch Reichweite und Schadenseffizienz einer Waffe verringern. Ob die freispielbaren Outfits und Waffen für eine Langzeitmotivation sorgen, muss sich jedoch noch zeigen. Als Free2Play-Shooter ist "Hedone" jedoch eine absolute Empfehlung und hebt sich von aktuellen Konkurrenten ab. Die einzigen Kritikpunkte sind die trotz Unreal Engine leicht hakeligen Bewegungsabläufe der Charaktere, sowie die etwas unscheinbaren Waffeneffekte. Die gewonnenen Eindrücke aus der Closed Beta sind jedoch überzeugend und es bleibt spannend, was der Entwickler Acony noch nachschiebt. (15.03.2012)
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