Battlefront noch nicht gespielt du hast? Dann dies Preview lesen du musst! "Star Wars: Battlefront" wird kein "Battlefield". Das haben die Entwickler von "EA Digital Illusions CE" (DICE) bereits im Vorfeld angekündigt. In der offenen Beta konnten wir nun endlich einen ersten Blick auf das umjubelte, aber auch umstrittene Spiel werfen und verraten euch, was uns tatsächlich erwartet.
Große Erwartungen
Wenn die Macher von "Battlefield 4" einen strategischen Shooter im Star-Wars-Universum ankündigen, dann weckt die Verbindung von zwei so starken Marken natürlich große Erwartungen. Aber schon im Vorfeld hat DICE angekündigt, dass man mit Battlefront neue Wege beschreiten wolle. Dass nicht alle Wünsche der Spieler in Erfüllung gehen würden, hatte sich bereits früh abgezeichnet. Das neue Battlefront wirkt weniger erwachsen als die Battlefield-Reihe oder seine Vorgänger. Das mag zum einen an dem futuristischen Thema des Spiels liegen, ergibt sich aber vor allem auch aus einigen Spielelementen, auf die man bei etablierten Genrevertretern nur selten trifft.
Während der Beta konnten mit "Walker Assault" und "Drop Zone" zwei Varianten des Mehrspielermodus und mit dem Überlebenskampf auch eine erste Mission für Einzelspieler getestet werden. Dabei treffen Star-Wars-Fans auf aus Filmen und Büchern bekannte Fahrzeuge, Waffen und Welten.
Fahrzeuge und Steuerung
Das Spiel lässt uns sowohl zu Fuß als auch in fast allen Fahrzeugen die Wahl zwischen der Ego-Perspektive und einer Außenansicht mit verschiedenen Kamerawinkeln. Die Anzahl der Aktionstasten ist überschaubar, so dass auch Einsteiger die Mechanik in kürzester Zeit beherrschen. Eine kleine Übersichtskarte gibt die Positionen unserer Mitspieler an, ohne aber Auskünfte über das Gelände zu geben, was die Übersicht stark einschränkt. Ein Markieren von Gegnern wie in Battlefield ist nicht möglich.
Der besonders große Unterschied zur Battlefield-Reihe liegt darin, dass wir nicht direkt in einem Fahrzeug in ein Spiel starten können oder dieses einfach am Straßenrand auf uns wartet. Sie finden sich ebenso wie spezielle Waffen in Form kleiner Symbole, die über das Spielfeld verteilt sind und vom Spieler aktiviert werden müssen. Auf der Eiswelt Hoth können wir uns als imperialer Soldat an das Steuer eines kleinen Kampfläufers (AT-ST), eines Tie-Fighters, eines Tie-Interceptors oder an die Geschütze eines der automatisch gesteuerten, riesigen AT-ATs begeben. Auf Seite der Rebellen stehen uns Snowspeeder, X-Wings und A-Wings zur Verfügung.
Während die Handhabung des kleinen Kampfläufers noch recht gut gelungen ist, wirkt die Steuerung der fliegenden Einheiten doch eher rudimentär und kann mit den klassischen Weltraumsimulationen des Star-Wars-Universums wie "X-Wing vs. Tie-Fighter" nicht mithalten. Eine begrenzte Schubregelung, vorgefertigte Manöver, die per Tastendruck ausgeführt werden, und ein schwammiges Flugverhalten dürften in so manchem X-Wing-Veteranen Wehmut aufkommen lassen. Während der gamescom konnten wir bereits den auf reinen Luftkampf ausgelegten Spielmodus Fighter Squadron testen, der wenig überzeugte. Ohne die für Star Wars so prägenden Raumschlachten mit Großkampfschiffen und einer drastisch vereinfachten Steuerung, die die Qualität von Simulationen aus den 1990er-Jahren nicht mal ansatzweise erreicht, müssen Enthusiasten drastische Abstriche hinnehmen. Der Luftkampf ist also allenfalls eine nette Abwechslung, der Fokus liegt aber eindeutig auf dem Kampf am Boden.
Neben den Fahrzeugen finden sich hier auch Heldensymbole. Werden diese aufgesammelt, schlüpft der Spieler – je nachdem welcher Fraktion er im Gefecht angehört – entweder in die Rolle von Darth Vader oder Luke Skywalker. Beide Charaktere verfügen über verschiedene Spezialfähigkeiten und sind mit einfachen Waffen kaum zu bezwingen. Weitere Charaktere sind offenbar geplant. Die Symbole zur Aktivierung können von jedem Spieler aufgesammelt werden. Hier kann man die Frage stellen, ob der Einsatz solch mächtiger Helden wirklich zufällig erfolgen sollte oder ob nicht doch eher ein Belohnungssystem, beispielsweise für die Erfüllung eines Missionsziels, die bessere Alternative wäre. Derzeit sind die Spieler also mehr auf Zufall und Glück angewiesen.
Waffen und Ausrüstung
Genau wie für Fahrzeuge gibt es auch für verschiedene spezielle Waffen und Ausrüstungsgegenstände Symbole, die über das Spielfeld verteilt sind. Wird bei Fahrzeugsymbolen noch dargestellt, worum es sich konkret handelt, ist bei den Waffen keine Unterscheidung möglich. Der Spieler erhält beim Aufsammeln scheinbar zufällig einen Gegenstand, der mal mehr, mal weniger nützlich sein kann. Automatische Geschütze, Raketenwerfer oder Luftschläge sind nur einige der Möglichkeiten. Sie können sofort eingesetzt oder auch aufbewahrt werden, bis sich eine geeignete Situation einstellt. Jedoch kann immer nur ein Gegenstand mitgeführt werden. Dieses auf Glück basierende System erinnert ein bisschen an Spiele wie "Super Mario Kart" und trägt zu dem etwas weniger erwachsenen Gesamteindruck des Spiels maßgeblich bei.
Auch bei der Ausrüstung setzt DICE auf ein etwas ungewöhnliches System. Auf die genretypischen Klassen wurde mehr oder weniger vollständig verzichtet. Stattdessen kann sich der Spieler Kartendecks aus zuvor freigespielten Ausrüstungsgegenständen zusammenstellen. Ein Deck besteht aus jeweils bis zu drei Karten. Einer Primärkarte, wie beispielsweise einen persönlichen Schild, der durch Aufsammeln von Energiesymbolen auf der Karte aufgeladen werden muss, und bis zu zwei Sekundärkarten. Für die sekundären Plätze stehen beispielsweise verschiedene Granaten oder ein Jumppack bereit. Ihr Einsatz kann beliebig oft erfolgen und wird nur durch eine kurze Abkühlphase begrenzt. Wird also eine Granate geworfen, ist sie nach wenigen Sekunden erneut einsatzbereit. Dieser unbegrenzte Vorrat wirkt sich logischerweise auch auf das Spiel aus und senkt den Grad des Realismus nochmals deutlich. Ausrüstungsgegenstände wie Defibrillatoren oder Munitionspakete, die ein Zusammenspiel im Team fördern, stehen nicht zur Auswahl.
Neben den Kartendecks sind auch verschiedene Feuerwaffen und Kleidungsvarianten auswählbar. Letzteres war in der Beta noch nicht freigeschaltet. Bei den Feuerwaffen stehen bisher vier Varianten zur Verfügung, die in ihren Eigenschaften, was Feuerrate und Präzision anbelangt, in etwa herkömmlichen Sturmgewehren oder MGs aus anderen Spielen entsprechen. Im Gegensatz zu den real existierenden Waffen, die Projektile verwenden, feuern die Blaster-Gewehre auch auf größere Distanzen relativ präzise. Entfernung hat keinen Einfluss auf die Flugbahn der Laserstrahlen. Dies erleichtert vor allem das Zielen auf größere Distanzen deutlich. Auch hier steht Munition in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Nachladen ist praktisch unnötig, solange wir mit kurzen Feuerstößen arbeiten. Haben wir doch einmal eine größere Salve verschossen, benötigen die Blaster lediglich eine kurze Abkühlzeit, um wieder kampfbereit zu sein.
Zwischen den Fraktionen gibt es bislang keine sichtbaren Unterschiede, was die Ausrüstung oder zur Verfügung stehenden Waffen angeht. Ein weiteres Aufwerten der Waffen, beispielsweise mit neuen Visieren oder Ähnlichem, scheint bislang nicht vorgesehen zu sein. Damit unterscheiden sich imperiale Sturmtruppen und Rebellen hinsichtlich ihrer Ausrüstung also lediglich anhand der Optik ihrer Uniformen. Damit wird zwar ein ausgewogenes Verhältnis bei der Feuerkraft garantiert, allerdings wirkt es auch etwas einfallslos. Ein paar Besonderheiten pro Fraktion hätten hier für Abwechslung und ein interessanteres Spiel sorgen können.
Mehrspielermodus Walker Assault
Im Mehrspielermodus "Walker Assault" treten auf dem Eisplaneten Hoth zwei Teams mit jeweils bis zu 20 Spielern gegeneinander an. Die Aufgabe der Rebellen ist es hier, die vorrückenden imperialen Kampfläufer vor der Zerstörung eines Reaktors auszuschalten. Dies wird erreicht, indem Kommunikationsanlagen aktiviert und verteidigt werden. Gelingt dies, erfolgt ein Angriff von Bombern (Y-Wings), welche die beiden vorrückenden Kampfläufer für kurze Zeit außer Gefecht setzen und damit angreifbar machen. Während dieser Zeit gilt es für die Rebellen, so viel Schaden an den gigantischen Kampfmaschinen zu verursachen, wie nur möglich. Danach beginnt der Ablauf von Neuem.
Auf der Gegenseite versucht das Imperium vor allem die Aktivierung der Kommunikationsanlagen zu unterbinden oder sie gegebenenfalls wieder zu deaktivieren, um die vorrückenden AT-ATs zu beschützen. Auf dem Schlachtfeld finden sich neben einer Hangar-Anlage der Rebellion zahlreiche Schützengräben und verschiedene Geschütztürme, die sich beide Seiten zunutze machen können. Die optisch gelungene Gestaltung der Karte orientiert sich stark an der fünften Episode der Star-Wars-Saga und dürfte Freunden der Filmreihe an vielen Stellen sehr vertraut vorkommen. Spielerisch finden sich allerdings einige Schwachstellen. So fallen die Gräben nicht tief genug aus, um ausreichende Deckung zu bieten. Ein weiterer Schwachpunkt sind bislang die Einstiegspunkte. Diese sind insbesondere auf der Seite der Rebellen nicht zahlreich genug und zu vorhersehbar. So können imperiale Truppen ihre Gegner oftmals schon direkt nach dem Wiedereinstieg unter Beschuss nehmen. Ein weiterer Schwachpunkt ist das Kräfteverhältnis zwischen Angreifern und Verteidigern. Nur in den seltensten Fällen gelingt es als Rebell, die vorrückenden AT-ATs aufzuhalten. Dies liegt unter anderem an der enormen Kampfkraft der großen und kleinen Kampfläufer, der zu wenig entgegenzusetzen ist.
Mehrspielermodus Drop Zone
Im zweiten spielbaren Mehrspielermodus "Drop Zone" kämpfen zwei Teams zu je acht Spielern um die Kontrolle zufällig erscheinender Rettungskapseln. Diese müssen von den beiden Teams eingenommen und anschließend einige Sekunden gehalten werden. Als Sieger geht das Team vom Feld, das nach Ablauf der Spielzeit die meisten Kapseln für sich erobern konnte oder zuerst fünf Punkte erzielt.
Als Kulisse dient der felsige Planet Sullust. Die kleine Karte ist übersät von Klippen und Schluchten, so dass ein sehr unübersichtliches und verwinkeltes Terrain entsteht. Dekoriert wird diese Landschaft durch mehrere Wracks von Tie-Fightern und X-Wings sowie einer imperialen Fähre. Zwischen den Felsen begegnen uns Raupen, die bei unserem Anblick erschrocken in ihre Höhlen huschen, oder kleine giftige Tümpel, die wir eher meiden sollten, um keinen Schaden zu nehmen.
In den sehr schnellen Gefechten kommt es vor allem auf ein taktisch kluges Vorgehen und schnelle Reaktionen des Teams an. Hier sind unsere Ausrüstungsgegenstände von noch größerer Bedeutung, als beim Walker Assault. Mit dem Jumppack können wir die zahlreichen Felsen schneller überwinden oder uns eine erhöhte Schussposition suchen. Mit den Granaten lassen sich die vorrückenden Gegner in den engen Felsenschluchten effektiv aufhalten, und mit dem Schild können wir uns gerade lange genug vor gegnerischem Blaster-Feuer schützen, um eine vom Gegner gehaltene Rettungskapsel für unser Team einzunehmen.
Einzelspielermissionen
Battlefront verfügt zwar über keine klassische Kampagne und legt den Fokus vor allem auf den Mehrspielermodus, dennoch wird es auch ein Angebot für Einzelspieler geben. Neben Training und Kämpfen, in denen ihr gegen Computergegner oder Freunde antreten könnt, gibt es als dritte Option den in der Beta spielbaren Überlebensmodus. Für letzteren stehen euch mehrere Optionen offen. Von der Felsenlandschaft auf Sullust über die dichten Wälder auf Endor bis hin zu den Sand- und Schneewüsten auf Tatooine und Hoth wurden bisher vier Planeten ausgewählt, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. In einem von drei Schwierigkeitsgraden müsst ihr euch hier alleine oder gemeinsam mit einem Freund mehreren Wellen von Gegnern stellen.
Dabei bekommt ihr es mit verschiedenen Klassen von Sturmtruppen, aber auch mit Vehikeln wie dem AT-ST zu tun. In der Beta waren insgesamt sechs Runden spielbar, die für halbwegs geübte Rebellen noch keine echte Herausforderung darstellten. Im fertigen Spiel werden die Gefechte voraussichtlich deutlich länger andauern.
Die größte Schwäche: das gemeinsame Spielen
Ein bisher sehr eklatanter Schwachpunkt ist das Zusammenspiel mit Freunden. Das Spiel bietet zwar bis zu acht Personen die Möglichkeit, sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen, doch ein gemeinsames Zocken ist bislang kaum möglich. So gelingt es oftmals nicht, mit allen gleichzeitig ohne größere Verzögerungen auf einen Server zu gelangen. Auch werden Spieler, die sich zuvor in einer Gruppe zusammengeschlossen haben, noch auf der ohnehin nur sehr rudimentären kleinen Übersichtskarte in besonderer Form kenntlich gemacht. So ist man immer wieder gezwungen, statt miteinander ungewollt gegeneinander zu kämpfen und sich nach einem Wiedereinstieg auf die schwierige Suche nach seinen Teamkameraden zu machen. Auch eine gezielte Serverauswahl und ein Wechsel der Fraktion nach Beginn des Spiels sind derzeit nicht möglich. Dies schadet auch der Spielbalance, denn Spieler, die das Gefecht verlassen, werden nicht ersetzt, so dass eine Seite schnell eine zahlenmäßige Überlegenheit erlangen kann. Hier gibt es für DICE noch sehr viel Nachholbedarf.
Die größte Stärke: Grafik und Vertonung
Über vieles lässt sich bei Battlefront streiten, nicht so bei Grafik und Vertonung. Die hohe Auflösung und vor allem die sehr detaillierten Modelle lassen praktisch keine Wünsche offen. Hier lohnt es sich, auch einmal eine Pause vom Gefecht einzulegen und einfach nur die Umgebung zu bewundern. Insbesondere der Hangar auf Hoth, in dem sich unter anderem ein X-Wing und ein Snowspeeder bestaunen ließen, hat sehr wahrscheinlich so manches Herz höherschlagen lassen. Grafisch bringt Battlefront seine Spieler immer wieder zum Staunen.
Auch die Vertonung kann auf ganzer Linie überzeugen. Wirklich beeindruckend sind vor allem die zahlreichen Explosionen. Die Ausbreitung der Schallwellen wird nicht nur hör-, sondern regelrecht spürbar. Befinden wir uns zu nahe an einer Detonation, wird unser Gehör vorrübergehend beeinflusst und wir nehmen unsere Umgebung nur noch dumpf wahr. Hier liefert das Spiel den Realismus, den es an manch anderer Stelle vermissen lässt. Hinzu kommen das typische Blaster-Feuer, die sehr guten Fahrzeuggeräusche und die ebenfalls gelungenen Sprachsequenzen. Die Star-Wars-typische Hintergrundmusik trägt einmal mehr zur passenden Stimmungskulisse maßgeblich bei und rundet das hervorragende Klangerlebnis ab.(Christian Heldmaier)
blyat
Ganz nett bei den Kartendecks fand Ich die Zusatzkarte die Spezielle Passive Boni gibt.
In der Beta leider nur die "Sniper Karte" die nach einer gewissen Anzahl an Kopfschüssen die Zeit zum wieder verwenden der anderen aktiven Fähigkeiten nochmals verkürzt.
Schmerzlich ist trotzdem das es scheinbar zu schnell hingebastelt werden musste... Setting gefällt mir aber das war es auch schon... 100€ (Hauptspiel + DLC´s) Ich glaube ich warte da Lieber auf einen Sale.