Viele „Beat-'em-up“-Fans fiebern dem neuesten Release der legendären Street-Fighter-Reihe entgegen. Die Betaversion liefert uns erste Einblicke in "Street Fighter V" und stellt neben einer Auswahl an Arenen auch mehrere Charaktere vor, die uns in der Vollversion erwarten. Wie der erste Eindruck des Spiels ausfällt, erfahrt ihr in unserem Test.
Gameplay
Der einzige Spielmodus, der uns in der Beta zur Verfügung steht, hört auf den Namen "Rang Matches". Dieser ermöglicht es uns, gegen Spieler aus der ganzen Welt anzutreten und durch Siege wichtige Punkte zu sammeln, mit denen wir uns nach und nach in der Rangliste der Liga hocharbeiten können. Die aktuelle Tabelle sowie Spielerprofile unserer Gegner lassen sich unter dem Menüpunkt "CFN" (Capcom Fighters Network) im Hauptmenü zu jeder Zeit einsehen.
Vor Beginn des eigentlichen Matches können wir uns mit einem beliebig wählbaren Computergegner in einer Arena unserer Wahl duellieren, um die Angriffe der verschiedenen Charaktere kennenzulernen und für die realen Widersacher gerüstet zu sein. Sobald ein freier Spieler verfügbar ist, startet der nächste Mann-gegen-Mann-Kampf automatisch. Nach Abschluss eines Duells kehren wir wieder in die Übungsarena zurück und können uns dort die Zeit vertreiben beziehungsweise uns den Frust über eine erlittene Niederlage von der Seele prügeln.
In der Betaversion haben wir die Wahl zwischen fünf verschiedenen Kämpfern und drei Schauplätzen. Außerdem können wir mit dem gesammelten "Fight Money", das wir am Ende eines Duells bekommen, einen weiteren Schauplatz, die Kanzuki Estate, eine Art japanischer Garten mit Restaurant, freischalten.
Die verfügbaren Kämpfer bieten uns die Möglichkeit, unterschiedliche Kampfstile anzutesten und einen groben Überblick darüber zu bekommen, was uns in der Vollversion erwartet. Ken ist beispielsweise ein Charakter, der klassische asiatische Kampfkünste beherrscht und seine Gegner mit bloßen Füßen und Fäusten bearbeitet. Er punktet vor allem durch seine geschmeidigen Bewegungen und seine vielseitigen Angriffe. Vega, der mit einer Art Phantom-der-Oper-Maske und Wolverine-Gedächtniskrallen in den Ring steigt, verursacht zwar nicht so viel Schaden, kann seine Widersacher aber mithilfe seiner filigranen und flinken Bewegungen ganz gut in Schach halten. Außerdem kommen seine scharfen Klingen bei diversen Spezialattacken zum Einsatz.
Der einzige weibliche Charakter, Rainbow Mika, ist vor allem für "Beat-'em-up"-Anfänger eher weniger zu empfehlen. Zwar fällt sie aufgrund ihres extrem knappen Outfits bei der Charakterwahl sofort ins Auge, allerdings ziehen ihre Attacken sehr wenig ab. Daher ist es erforderlich, ihre hohe Geschwindigkeit zu nutzen, um blitzschnell von einem zum anderen Ende der Arena zu gelangen und den Gegner dadurch zu verwirren. Hier ist daher eine sehr taktische Vorgehensweise gefragt. Necally hebt sich nicht nur durch sein martialisches Aussehen von allen anderen Mitbewerbern ab. Seine Angriffe sind zudem äußerst kraftvoll und ziehen dem Gegner unter Umständen mit einer einzigen Attacke einen Großteil der Lebensenergie ab. Seine enorme Kraft geht aber natürlich zulasten seiner Geschwindigkeit und Beweglichkeit. Der letzte Bewerber, Rashid, ist ein sehr ausgeglichener Charakter, der Kraft und Geschwindigkeit in Perfektion vereint. Er ist daher die ideale Wahl für alle, die sich zu Beginn etwas schwer damit tun, sich in das Spiel einzuarbeiten.
Im Hauptmenü der Betaversion ist es möglich, den eigenen Lieblingscharakter sowie die Lieblingsarena festzulegen, was dann als Voreinstellung für die künftigen Kämpfe dient. Die Auswahl kann zu jeder Zeit angepasst und verändert werden. Um den Realismus des Spiels zu erhöhen, werden vor jedem Kampfbeginn die aktuelle Ortszeit sowie die Wetterlage mitsamt gegenwärtiger Temperatur des jeweiligen Schauplatzes angezeigt.
Gekämpft wird, wie im Genre üblich, im "First-to-2"-Modus. Wer also zuerst zwei Runden für sich entscheiden kann, geht als Sieger aus dem Kampf hervor. Neben den Spezialattacken der einzelnen Kämpfer stehen uns während der Duelle zudem die seitlichen Begrenzungen der Arena zu Verfügung, an denen wir uns bei Bedarf abstoßen können. Dies kann uns in der einen oder anderen Situation zu einem entscheidenden Vorteil verhelfen, mit dem wir einen knappen Kampf doch noch gewinnen können. Zudem sollten wir stets ein Auge auf den kleinen Balken haben, der unter der Lebenspunkte-Anzeige jedes Kämpfers angezeigt wird. Gelingt es uns, eine Serie von Angriffen auf unseren Gegner zu wirken, füllt sich diese Anzeige nach und nach. Ist der Balken vollständig ausgefüllt, ist der betroffene Kämpfer anschließend für mehrere Sekunden gelähmt, in denen wir ihn bedeutend schwächen können.
Grafik
Insgesamt kommt "Street Fighter V" grafisch sehr retro daher. Die Animationen der verschiedenen Attacken sowie das comichafte Aussehen der einzelnen Kämpfer erinnern stark an frühere Ausgaben der Reihe und nutzen die grafischen Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration nicht wirklich aus. Dennoch sorgt vor allem die Darstellung der Schauplätze für die passende Atmosphäre während der Gefechte und erschafft so einen passenden Rahmen.
Die idyllische Welt "Forgotten Waterfalls" ist die richtige Wahl für alle Naturfreunde. Hier tummeln sich Schafe und Hühner, die während der Kämpfe zwischen den Beinen der Kontrahenten hin und her laufen. Der beruhigende Wasserfall im Hintergrund trägt sein Übriges bei und macht die lebendige Landschaft perfekt. All diejenigen, die bei einem "Beat-'em-up"-Spiel Wert auf eine asiatische Note legen, kommen beim Schauplatz "Bustling Side Street" auf ihre Kosten. Hier finden wir uns in einer Seitenstraße einer beliebigen China-Town wieder, in der chinesische Lampions, blinkende Straßenschilder und leuchtende Werbebanner für die passende Atmosphäre sorgen.
Die letzte "reguläre" Welt hört auf den Namen "Union Station". Diese nimmt uns mit auf einen Bahnhof der britischen Insel, wo die Bobbys des Königshauses, Union-Jack-Flaggen sowie eine Brit-Pop-Band ein authentisches Ambiente kreieren. Als Alternative zu den drei Schauplätzen haben wir außerdem die Möglichkeit, im sogenannten "Grid" zu trainieren. Dabei handelt es sich um eine nahezu einfarbige, graue Arena, in der wir uns ausschließlich auf das Kämpfen konzentrieren können und nicht von irgendwelchen Bewegungen im Hintergrund abgelenkt werden.
Sound
Musikalisch wird das Geschehen überwiegend von instrumentalen J-Rock-Klängen untermalt, die auch in jedem beliebigen Martial-Arts-Film vorkommen könnten. Dadurch wird das Retro-Feeling der grafischen Darstellung noch verstärkt und der Asia-Pathos in Perfektion vollendet.