Ludwig (PC) (Crimson Cow) geschrieben von Bernd Kasperidus
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"Ludwig", das Spiel, das sich "Game Based Learning" auf die Fahnen geschrieben hat, war schon vor einiger Zeit Gegenstand eines Previews hier bei DLH.Net. Nun liegt von "Ludwig" die Review-Version vor, von dem der Entwickler Ovos und der Publisher Crimson Cow verspricht, viele Kritikpunkte seien überarbeitet und korrigiert worden. Dieses Kurzreview wird dieses Versprechen überprüfen. Das ganze Leben ist ein Quiz ... ... und wir sind nur die Kandidaten. "Ludwig" tritt mit dem Versprechen an, dass man während des Spiels physikalische Zusammenhänge lernen kann. Was bei der Preview-Version noch nicht wirklich zu begutachten war, ist jetzt in der Review-Version in vollem Umfang vorhanden. Es sei gleich gesagt, einer der massivsten Kritikpunkte aus der Preview-Version, nämlich die Frage, wo jetzt der Unterschied zu einem Adventure liegen soll, löst sich damit in Luft auf. Natürlich, die Rätsel sind ähnlich, also Gewicht-Gegengewicht-Probleme oder verschiedenfarbiges Licht auf Rezeptoren lenken und anderes, aber im Gegensatz zu Adventures wird bei "Ludwig" erklärt, welche Effekte zum Tragen kommen, wie zum Beispiel die Lichtbrechung im Prisma oder die Technik einer Fotodiode.
In anschaulicher Weise führt "Ludwig" durch insgesamt vier Themenwelten, Verbrennung, Wasser, Wind und Solarenergie und macht mit den diversen Phänomenen vertraut. Dabei wird nicht mit erhobenem Zeigefinger eine Lektion erteilt, nein, die Probleme sind kindgerecht in die spannende Handlung eingebaut. Dabei muss man die Probleme verstehen und lösen, sonst wird es schwierig mit dem Weiterkommen in der Handlung. Das Spiel ist dabei auch für Erwachsene sehr spannend, einerseits lernt man immer noch etwas dazu, andererseits sind die launigen und ironischen, teilweise sogar selbstironischen, Kommentare lesenswert. Ein Beispiel: "LUDWIG: Was für ein Text, hier wusste der Autor wohl nicht mehr weiter. (Anmerkung des Autors: Stimmt!)."
Auch ein weiterer Kritikpunkt wurde in Angriff genommen: die ständige Internetverbindung. Zwar muss "Ludwig" immer noch online sein, aber immerhin ist der Registrierungs- und Freischaltdialog in das Spiel integriert worden. Damit kann "Ludwig" in Jugendschutzsoftware als Ausnahme eingetragen werden, so dass diese Software hier den Onlinezugriff nicht mehr unterbindet. Im Test konnte auch festgestellt werden, dass die externen Aufrufe des Internetbrowsers nicht mehr so streng durch die Jugendschutzsoftware reglementiert wurden. Ob dies an einer Veränderung in "Ludwig" lag oder aber einem Autoupdate von Kaspersky geschuldet ist, war nicht zu klären. Grafik An der Grafik selbst hat sich im Vergleich zur Preview-Version nichts geändert. Weiterhin ist alles im plakativen Stil eines Kindercomics gehalten. Keine spektakulären Effekte sind zu beobachten, dafür hat alles einen niedlichen Touch, anders kann man es nicht nennen. Erfreulich ist, dass zu dem Preview der Leistungshunger der Grafik deutlich reduziert ist. Der Testrechner konnte jetzt ohne Probleme die Grafik in hoher Qualität darstellen. Neu hinzugekommen ist auch ein Fenstermodus, der die Bedienung erheblich erleichtert, da problemlos zwischen "Ludwig" und dem Internetbrowser gewechselt werden kann. Sound Auch am Sound hat sich gegenüber dem Preview nicht viel geändert. Immer noch dudelt eine einsame Kindermelodica im 30-Sekundentakt ein und dieselben Noten, während ein einsamer Vogel melancholisch vor sich hin fiept. Immerhin wird die Soundschleife in den späteren Kapiteln durch eine eher action-lastige Schleife ersetzt, wenn es der Handlungsablauf von "Ludwig" gestattet. |
Fazit
Was für die Preview-Version von "Ludwig" galt, gilt für die Review-Version erst recht. Als Spiel definitiv für Kinder wie auch Erwachsene zu empfehlen. Besonders erfreulich und daher noch einmal herausgehoben sei, dass die Entwickler von "Ludwig" auf das Feedback aus dem Preview reagierten und soweit als möglich die Kritikpunkte korrigierten. Jetzt kann auch ohne Gewissensbisse eine Empfehlung als "Game Based Learning"-Software ausgesprochen werden. (28.03.2013)