Tabaluga - Grünland in Gefahr

Tabaluga - Grünland in Gefahr

(Atari)

geschrieben von Jana Voth

 

 
Entwickler: Atari
Publisher: Atari
Genre: Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Tabaluga - Grünland in Gefahr
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

In diesem Jahr wird die Idee eines kleinen grünen Drachen namens Tabaluga ein Vierteljahrhundert alt. Die Zeichentrickvariante ist bei ihren Fans in über hundert Ländern der Erde schon immerhin seit zehn Jahren bekannt. Der kleine Beschützer seiner Heimat Grünland ist beliebt bei Kindern und bei den Eltern zumindest nicht ungern gesehen, weil er moralisches Verhalten lehrt. Mit einem Musikalbum von Peter Maffay hat alles angefangen, dann kamen Trickfilmserien und sogar Musicals. Heute soll es auf dem Nintendo DS und dem PC weitergehen. Für den folgenden Test stand uns die PC-Variante zur Verfügung.

Wie das Grün zurück nach Grünland kommen soll

Ursprünglich war Grünland ein fruchtbares, schönes, eben "grünes" Land. Dann erschien Arktos auf der Bildfläche, der Herrscher über Eis und Schnee in Gestalt eines Schneemanns, und ließ die Kälte über das Land kommen. Doch ein einzelner Baum wuchs unbeirrt weiter. Voller Wut riss Arktos den Baum heraus, nicht ahnend, was er damit freilegte. In dem Loch fanden Einwohner ein Drachenei. Und aus ihm schlüpfte kurze Zeit später Tabaluga - von Geburt an dazu bestimmt, sich gegen den Schneemann zur Wehr zu setzen. In "Grünland in Gefahr" kämpft sich Tabaluga langsam durch die Landschaft, die von Arktos' Schergen besetzt ist. Auf seiner Reise lernt er dabei Stück für Stück neue Fähigkeiten wie Fliegen oder Feuerspucken.

Gameplay

Bereits kurz nach dem Start dürfte für jedem klar sein, dass die PC-Version eine schlichte Umsetzung der Nintendo DS-Variante ist, denn zum einen ist der Aufbau des Menüs unverkennbar konsolentypisch und zum anderen lacht die Übersichtskarte den Spieler in zwei übereinanderliegenden Fenstern an, ganz wie bei der Spiele-Konsole, nur mit einem füllenden Hintergrundbild. Es gibt drei Speicherplätze im Menü, bei denen direkt immer der Spielfortschritt in Prozent notiert ist. Hat man sich für einen Slot entschieden, auf dem dann immer gespeichert wird, bekommt man ein Intro zu sehen, das so aufgebaut ist, als ob man mit der Kamera über die Seiten eines Comics fahre. Tabaluga und seine Freunde bleiben also stillstehen; nur die Kamera bewegt sich. Dazu wird wie in einem Kinderbuch erzählt. Solche Sequenzen kommen während des Abenteuers immer mal wieder vor.

Auf der Übersichtskarte lässt sich vorerst nur der erste Level des ersten Kapitels anwählen. Ist das erledigt, landet man in einer zweidimensionalen Jump n' Run-Welt, die sich in der Gestaltung an den Trickfilmen orientiert. Das erste Manko wird jedoch sogleich sichtbar: Unmittelbar neben Tabaluga liegt eine Schriftrolle mit weiteren Hinweisen zur Steuerung, von der man sogleich erfährt, wie man sie öffnet, nicht aber, wie man sie schließt. Tatsächlich benutzt man dazu eine ganz andere als zum Öffnen und muss selbst rausfinden, welche das ist. Auch später im Spiel tauchen die Rollen immer wieder auf und erklären Elemente der Welt, denen man dort zum ersten Mal begegnet. Hat man es geschafft, die Rolle zu schließen, kann man sich ins Abenteuer stürzen. Es fängt natürlich behutsam an. Herumschwebende Sterne stellen Punkte dar; außerdem kann man noch Farbtöpfe, passend zu allen Farben des Regenbogens, einsammeln. Zudem stehen in allen Leveln eingefrorene Einwohner herum, die man auftauen kann, sobald man später im Spiel gelernt hat, wie man das anstellt. Man kann also frühere Levels mit neuen Fähigkeiten erneut spielen und sie dann mit mehr Punkten abschließen.

Trotz einer weitgehend gewaltlosen Welt kommt auch "Grünland in Gefahr" nicht völlig ohne Gegner aus. Deshalb stehen Arktos Pinguine, Eisbären, Wahlrosse und andere Helfer mehr zur Seite. Sie alle sind unterschiedlich schnell, groß und bewegen sich auf ihre eigene Art, aber "verschwinden" lässt man alle auf die gleiche Weise: Indem man auf sie hüpft. Selbst Arktos kann man mit solch einem Sprung in Schach halten. Einzige Ausnahme mögen manche Minigames sein, bei denen man die Gegner beispielsweise mit Schneebällen bewirft. Ansonsten bleibt das allein Arktos' Gefolgschaft überlassen, die ab und an mit Schneeballpistolen oder gar -kanonen bewaffnet ist. Beim Schneeballwerfen wird im übrigen erneut die NDS-Herkunft deutlich, denn man muss mit der Maus immer erst einen Kreis malen, um einen Schneeball zu formen und kann ihn anschließend werfen, indem man einen Strich in die Richtung des gewünschten Gegners zeichnet.

Wegen der Bewaffnung der Gegner und infolge so mancher Fallen (beispielsweise umherschwingender Ketten) kann Tabaluga ein Leben von dreien verlieren. Je nachdem, auf welche Weise er es aushaucht, fängt er entweder kurz an zu flimmern und ist lange genug unverwundbar, um sich aus der Situation zu befreien, oder er wird zum letzten Speicherpunkt zurückversetzt. Ist es das dritte Leben, das er verliert, muss er auf jeden Fall zurück. Wirklich "sterben" aber kann er nicht. Als Speicherpunkte dienen entweder der Anfang des Levels oder rote Fähnchen, die ab und zu auftauchen.

Grafik und Sound

Von atemberaubender Grafik kann man hier sicherlich nicht sprechen, aber sie ist liebevoll und niedlich geraten, ganz so, wie die Trickfilmserie. Es bleibt zu fragen, ob man nicht statt der Comic-Zwischensequenzen echte Animationen hätte nehmen können. Dem Spielspaß schadet es sicherlich nicht, dass die Nintendo DS-Grafik so genau übernommen wurde, aber eine auf den PC abgestimmte Version wäre schon wünschenswert gewesen. Das gilt besonders für die Übersichtskarte, bei der die obere Bildschirmhälfte gar keine weiteren Informationen bietet, sondern einfach nur gefüllt wurde. Das Spiel wird von einer sehr lebendigen, ja fast überdrehten Hintergrundmusik und dazu passenden Soundeffekten untermalt. Die Qualität ist nicht überragend, aber in Ordnung. Trotzdem werden unfreiwillig anwesende Eltern den Ton wahrscheinlich recht bald herunterdrehen oder ganz ausstellen.

 


Fazit

   Was "Grünland in Gefahr" vor allem fehlt, ist ein gut einstellbarer Schwierigkeitsgrad und eine Sprachausgabe für sämtliche Texte. Wenn man bedenkt, dass das Spiel für Kinder ab fünf Jahren geeignet sein soll, ist es noch etwas zu schwierig und zwingt daher die Eltern dazu, regelmäßig einzugreifen. Natürlich stärkt das die Bindung und die Eltern kommen nicht umhin, sich anzusehen, was ihr Kind da macht, aber der Erfolg wäre für den Sprössling doch wahrscheinlich deutlich zufriedenstellender, wenn er es allein schaffen könnte. Davon abgesehen ist das Spiel sehr spaßig und vor allem auch dadurch interessant, dass sich die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Charakters im Spielverlauf immer weiter steigern. (18.04.2008)


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