Dragon Age 2

Dragon Age 2

(Electronic Arts)

geschrieben von Manuela Loritz

 

 
Entwickler: BioWare
Publisher: Electronic Arts
Genre: Rollenspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Dragon Age
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

2009 schaffte es "Dragon Age: Origins" sowohl die Fachpresse wie auch die Spieler zu begeistern. Große taktische Schlachten und die sehr gut erzählte Geschichte rund um die Grauen Wächter und ihren Kampf gegen die Dunkle Brut sorgten nicht nur für gute Verkaufszahlen, sondern bescherten Entwickler BioWare und Publisher EA auch eine Vielzahl von Preisen. Mit "Dragon Age 2" steht nach nur 18 Monaten bereits der Nachfolger in den Händlerregalen. Käufer, die bis zum 30. April 2011 den in der Packung enthaltenen Onlinepass aktivieren, erhalten nicht nur den Zusatzinhalt "Das Schwarze Emporion", sondern zudem einen Code für "Mass Effect 2", das im Anschluss kostenlos zum Download bereitsteht. Ob "Dragon Age 2" das zusätzliche Dankeschön als Garant für Verkäufe benötigt? Wir haben den Titel getestet.

Wer ist Hawke?

Sucherin Cassandra Pentagast ist Mitglied der Inquisition und auf den Spuren des Champions Hawke. Sie will alles über ihn erfahren, um seine Aktionen zu verstehen. Nur so wird es ihrer Meinung nach der Kirche gelingen, einen Krieg zu verhindern, der den gesamten Kontinent vernichten kann. Doch wer genau ist dieser Hawke, der eine Tat begangen hat, die den Konflikt zwischen Templern und Magiern ausschlaggebend beeinflusste? Die Antwort darauf gibt ihr der Zwerg Varric, den sie verhört. Er kennt den Champion persönlich, nachdem er ihn lange Zeit begleitete.

So beginnt die Handlung von "Dragon Age 2", die in Rückblicken erzählt wird. Varric berichtet von Hawke, dessen Familie die Heimat Lothering verlassen musste, nachdem die Dunkle Brut dort nur verbrannten Boden zurückgelassen hatte. Dies ist der Moment, in dem der Spieler das Schicksal von Hawke in die Hand nimmt und die Geschehnisse der Vergangenheit selbst erlebt. Der Held und seine nahen Verwandten suchen Zuflucht in der Küstenstadt Kirkwall, der Heimat von Hawkes Onkel Gamlen. Doch gleich bei der Ankunft stellt sich heraus, dass Gamlen seine Besitztümer verspielt hat und anstatt das Leben eines Adeligen zu führen, das Elendsviertel sein Zuhause nennt. Dadurch fehlen der Familie das Geld und der Leumund, um überhaupt in die verriegelte Stadt zu gelangen, die schon seit Langem den täglich ankommenden Flüchtlingen keine Heimat mehr bieten kann.

Gamlen wäre aber kein Spieler, wenn er nicht einen Trick kennen würde: Er verkauft Hawke und dessen Schwester für ein Jahr in die Leibeigenschaft. Um vorerst zumindest ihre Mutter zu retten, gehen die Geschwister auf dieses Geschäft ein. Über mehrere Jahre hinweg verfolgt "Dragon Age 2" nun die Geschichte von Hawke, der als Champion das Schicksal der Stadt mitbestimmen wird.

Zwischen Templer und Magier

Eine wichtige Änderung zum Vorgänger kommt gleich zu Beginn des Spiels zum Tragen: Gab es in "Dragon Age: Origins" je nach Auswahl der Heldenrasse und Klasse eine von sechs unterschiedlichen Herkunftsgeschichten als Spieleinstieg, dreht sich in "Dragon Age 2" alles um den neuen Helden, den Menschen Hawke. Bleiben das Geschlecht und die Klasse (Krieger, Magier oder Schurke) als Auswahlmöglichkeiten. Das Aussehen lässt sich erst nach dem ersten Kampf gegen die Dunkle Brut, den Spieler der Demo bereits kennen, individualisieren. Wer die Spielstände von "Origins" noch auf seinem PC gespeichert hat, kann seinen Charakter importieren. In diesem Fall haben die im Vorgänger getroffenen Entscheidungen auch Auswirkungen auf die Geschichte von "Dragon Age 2".

Apropos Geschichte: Schon die ersten Minuten des Spiels machen neugierig auf die Handlung. Cassandra muss einen wichtigen Grund für Gefangennahme und Befragung des Zwergs Varric haben, und Hawke scheint eine bedeutende Berühmtheit zu sein. Man möchte mehr über den Champion erfahren, der irgendetwas in der Vergangenheit ausgelöst hat, was der Spieler noch nicht kennt. Wie sonst kann man sich erklären, dass die Kirche so intensiv nach ihm sucht? Schon nach wenigen Minuten wird auch klar, dass Varric mit der Sucherin seine Spielchen treibt und man nicht wirklich sicher sein kann, ob die Geschichte wirklich passiert ist oder nur in der Fantasie des Zwerges stattfindet.

So gut die Handlung beginnt, so schnell wird man enttäuscht: Kaum in Kirkwall angelangt, wird die Spannung aus der Erzählung genommen, weil der rote Faden fehlt. In den ersten Stunden des Spiels weiß man die Aktionen des Helden nicht einzuordnen, weshalb die Geschichte weder zu überzeugen noch zu motivieren vermag. Zwar wird früh erkennbar, dass in Kirkwall der Konflikt zwischen den verfeindeten Templern und Magiern zu eskalieren droht, Intrigen gesponnen werden und das Volk der Qunari eine Rolle spielt; wie dies alles allerdings genau zusammenhängt, erfährt man erst viel später. Das liegt vor allem an der ersten Hauptquest, die ideenlos präsentiert wird. Denn kaum ist das Jahr der Leibeigenschaft um, trifft man auf besagten Varric, der möchte, dass Hawke ihn auf einer Expedition in die sog. Tiefen Wege begleitet. Varrics Bruder ist davon nicht begeistert und stellt daher eine Bedingung: Gelingt es Hawke, 50 Goldstücke aufzutreiben, darf er mit auf das Schiff.

Weil das Gold auch in "Dragon Age 2" nicht auf der Straße liegt, wird der Spieler dazu gezwungen, die ersten zehn Stunden im Spiel Nebenmissionen abzuarbeiten. Dabei verliert sich die Haupthandlung, während man damit beschäftigt ist, Personen ausfindig zu machen, Wachen zu unterstützen, Waren zu sichern, Wegelagerer zu vernichten und die Bitten der Begleiter zu erfüllen. Solange man das Geld nicht beisammen hat, sind auch alle Händler uninteressant, denn statt den eigenen Charakter auszustatten, muss man sparen, um im Spiel weiterzukommen. Zwar lernt man durch diese Nebenaufträge die Stadt und die Fraktionen kennen, doch dies hätte man sicherlich insgesamt kurzweiliger lösen können bzw. müssen. Erst mit der Rückkehr aus den Tiefen Wegen, den gefundenen Reichtümern und Hawkes Aufstieg in der Gesellschaft verstärken sich die drohenden Konflikte in der Stadt, und Quests wie auch die Kämpfe werden reizvoller. Leider dürften dann schon einige Spieler das Interesse verloren haben.

"Dragon Age 2" spielt fast ausschließlich in der Stadt Kirkwall. Der Ort ist nicht frei begehbar, sondern man bereist die einzelnen Stadtteile und Küstengebiete über eine Karte. Da es keinen dynamischen Tages- und Nachtwechsel gibt, wählt man ebenfalls die Tageszeit über ein Icon aus, was für viele Quests notwendig ist. Das alles wäre überhaupt kein Problem, wenn es BioWare geschafft hätte, die Viertel ansprechend zu präsentieren und sie zum Erkunden einladen würden. Doch das Spiel bietet laufend die gleichen Umgebungen und immerzu die gleichen Questgeber. Wo sind eigentlich die vielen Flüchtlinge, von denen bereits zu Beginn die Rede war? Auf den Straßen sind sie zumindest nicht, denn die sind kaum bevölkert. Dass nächtens nur Wegelagerer unterwegs sind, erklärt das Spiel dann auch einfach mit einer verhängten Ausgangssperre. Freut man sich beim Betreten der ersten Höhlen noch über deren Aussehen, schließlich fällt das Licht schön durch eine Öffnung von oben auf den Boden, muss man sich spätestens ab dem dritten Besuch fragen, ob es tatsächlich sein kann, dass man schon wieder im selben Dungeon gelandet ist – als ob ein eifriger Vermieter sie ständig an neue Monster und Blutmagier vergeben würde.

Kein Entwicklerstudio beschäftigt so viele Autoren wie BioWare. Das merkt man spät in der Handlung, jedoch sofort an den Dialogen der Charaktere. Egal, ob sich die Begleiter unterhalten oder Hawke mit den Questgebern, es fehlt je nach Situation weder an Witz noch an Dramatik. Man muss schmunzeln, wenn sich die Begleiter Varric und Piratin Isabela über ihre Erlebnisse unterhalten, die ihnen in der Kneipe widerfahren sind, während sich Aveline über die Anziehungskraft der Piratin auf Männer wundert, oder wenn die naive Dalish-Elfe Merill einfach alles an ihrem neuen Stadtleben faszinierend findet. Konnte man in "Origins" noch aus mehreren Alternativen auswählen, wurde das Dialogmenü im zweiten Teil vereinfacht und entspricht nun dem System, das die Spieler von "Mass Effect" kennen. Es ist zwar möglich, die Gesprächsthemen zu vertiefen, meist bleibt die Auswahl zwischen friedlicher Antwort, zynisch oder kampfeslustig. Je nach gewählter Position erhält man sofort eine direkte Reaktion von seinem Gegenüber. Welche Auswirkung es auf die Geschichte hat, erfährt man zumeist später, man sollte also nie vergessen, dass jede getroffene Entscheidung Einfluss auf das Ende des Spiels nimmt.

Kampf auf Kampf

Auf die Lösung von Quests haben Dialoge aber kaum eine Auswirkung, die Stimmung in Kirkwall ist aggressiv und so sprechen am Ende die Waffen miteinander. "Dragon Age 2" ist sehr kampflastig, sowohl in den Haupt- wie in den Nebenmissionen. Ein großer Aufschrei ging durch die Fan-Gemeinde des ersten Teils, als BioWare ankündigte, die Kämpfe flüssiger zu arrangieren, und Spieler befürchteten, das Taktikmenü verliere damit an Bedeutung. Hier kann Entwarnung gegeben werden: Die Kämpfe spielen sich tatsächlich actionreicher, Held und Begleiter reagieren schneller und ist einmal ein Gegner ausgewählt, wird dieser so lange mit Schwert oder Zauber bearbeitet, bis er erledigt ist. Doch man trifft auf große Gegnergruppen, die meistens in Wellen angreifen, und auch die Bossgegner sind hartnäckig. In diesen Momenten werden die meisten Spieler nicht um die Pausetaste und taktische Überlegungen kommen. BioWare hat im Kampfsystem einen Kompromiss gefunden, bei dem sowohl Spieler von Hack’n’Slay-Titeln wie auch Taktiker zum Zuge kommen.

In "Origins" bekam man oft das Gefühl, Teil einer kriegsentscheidenden, epischen Schlacht zu sein. Gemeinsam mit Soldaten kämpfte man sich durch Horden der Dunklen Brut. Dieses Gefühl kommt nicht mehr auf, passt aber besser zur Geschichte des Spiels, in der Hawke die Zukunft der Stadt beeinflusst und nicht mehr die unterschiedlichen Völkergruppen gemeinsam gegen die Feinde vorgehen. Wie im Vorgänger erhält der Held einen Kampfbonus, wenn er ein Rüstungs-Set trägt. Schade ist aber, dass die Begleiter an ihre Rüstung gebunden sind. So ist schnell jedes gefundene Kleidungsstück in der Inventarabteilung Plunder und wartet auf den Verkauf.

Für jede erfüllte Quest und jeden erledigten Gegner sammeln Hawke und seine Begleiter rollenspieltypisch Erfahrungspunkte. Nach einem Stufenaufstieg lassen sich Werte auf Attribute und Fähigkeiten verteilen. Auch hier merkt man die Auslegung des Spiels auf Gefechte und Gemetzel, so betreffen die Attribute die Stärke, Geschicklichkeit, Magie, Klugheit, Willenskraft und Konstitution der Gefährten. Allesamt sind darauf ausgelegt, mehr kritische Treffer austeilen oder einstecken zu können. Nur Schurken profitieren außerhalb des Schlachtfeldes von der Klugheit, wenn sie sich am Knacken von Schlössern und dem Entschärfen von Fallen versuchen. Die Fähigkeiten werden nicht mehr nacheinander freigeschaltet, sondern lassen sich über verschiedene Diagramme frei zusammenstellen. So kann der Spieler Hawke und seine Begleiter zu Spezialisten auf unterschiedlichen Gebieten machen, zum Beispiel in der Verteidigung oder im Angriff und im Hinblick auf bestimmte Zauberfähigkeiten, oder zu einem Unterstützer mit passiven Bonusfertigkeiten. Dabei erweisen sich alle Wahlmöglichkeiten als nützlich und sinnvoll. Musste man in "Origins" noch Tränke zu sich nehmen, um sich kurzfristig gegen Elementarzauber zu verteidigen, sind diese nun automatisch aktiviert, sobald sie im Fähigkeitenmenü ausgewählt wurden.

Als einzig wirkliches Manko im Kampf erweist sich die Kameraperspektive. Konnte man in "Origins" noch wählen, ob man die Kamera hinter dem Charakter belässt oder zur besseren Übersicht in die isometrische Taktikansicht wechselt, bleibt es im zweiten Teil bei der Verfolgerperspektive. Zwar kann herausgezoomt werden, doch um das Justieren der Kamera wird man innerhalb einer größeren Feindesgruppe nicht herumkommen.

Die Begleiter

Ein großer Pluspunkt in "Dragon Age 2" sind die Begleiter, die Hawke im Verlauf der Handlung kennenlernt. Interessanterweise gibt sich BioWare sehr viel Mühe, sie individuell und eigensinnig aufzubauen, während der eigentliche Held Hawke dagegen verblasst. Die Begleiter lernt man mit zunehmender Spielzeit immer besser kennen, so dass man ihre Motive nachvollziehen kann. Doch gerade die Beweggründe und Vorgeschichte des Spielcharakters selbst sind nicht wirklich erkennbar.

Aus einer immer größer werdenden Gruppe kann der Spieler sich ein Trio an Begleitern auswählen. Ein gemeinsames Basislager gibt es nicht mehr, jedes Mitglied besitzt nun einen eigenen Unterschlupf. Das ergibt innerhalb eines Stadtgebietes durchaus Sinn. Es wäre unglaubwürdig, wenn sich Aveline, die Hauptmann der Stadtwache ist, mit Elfen und Magiern ein Zelt teilen würde. Allerdings ist es hierdurch auch nicht möglich, einfach einmal den Freunden einen Besuch abzustatten, denn Gespräche entwickeln sich nur, wenn es das Spiel so möchte und im Questtagebuch angezeigt wird, dass einer der Gefährten gerne mit Hawke reden will. Die Gruppe kann an Sammelposten, die in den Stadtvierteln verteilt sind, jederzeit neu zusammengestellt werden, falls man dies möchte.

Natürlich spielt auch wieder deren Verhältnis zur Spielerfigur und zueinander eine Rolle: Freunde sind kampfstärker, Feinde werden innerhalb der eigenen Gruppe schwächer. Jede getroffene Entscheidung verändert das Verhältnis um 5-15 Punkte zum Positiven oder Negativen. Man sollte also immer versuchen, die Meinungen aller zu berücksichtigen (sofern möglich), denn auch in "Dragon Age 2" ist es möglich, dass sich einer der Gefährten aus Feindschaft von der Gruppe abwendet. Hinzu kommt, dass auch bestimmte Entscheidungen zum Tod des Begleiters führen können. Wer einen seiner Kameraden besonders gerne hat, kann mit ihm flirten und so die Beziehung vertiefen. Dabei sind alle geschlechtlichen Kombinationen möglich.

Die Begleiter agieren während der Kämpfe selbstständig und lösen die meisten Konflikte mit Gegnern sehr gut. Sie stehen nie im Weg und wissen meist selbst, welche Attacken sie in den Situationen am besten ausführen. Hin und wieder muss man ihnen bei der Wegfindung helfen oder sie auf einen Feind aufmerksam machen, der ihnen gerade in den Rücken schlägt, aber das kommt relativ selten vor. Nicht nur im Kampf erfüllen sie ihren Zweck, sondern auch in den Dialogen. Immer wieder kann einer der Begleiter ausgewählt werden, um eine Situation zu lösen. So leistet zum Beispiel Hawkes Schwester Bethany Unterstützung in Gesprächen mit den Magiern, oder Zwerg Varric beeinflusst dank seiner Kenntnisse aller in der Stadt kursierenden Gerüchte die Unterhaltung positiv.

Veraltete Technik trifft auf guten Sound

Im Bereich der Grafik hat sich seit "Dragon Age: Origins" nichts verändert, auch im zweiten Teil arbeitet BioWare mit der schon etwas in die Jahre gekommenen Eclipse-Engine. Leider wirken die Umgebungen hierdurch alles andere als hübsch. Vielleicht hat die Dunkle Brut auch nur sehr gute Arbeit geleistet und verbrannte, braune Erde hinterlassen, denn viel mehr gibt es nicht zu sehen. Wasser spiegelt kaum Licht, Details in der Landschaft gibt es selten. Wer Abwechslung sucht, wird sie nicht finden, was auch daran liegt, dass die Quests die Spieler in die immer wieder gleichen Höhlen und Viertel von Kirkwall schicken. Die Straßen der Stadt sind fast ausgestorben und schaut man sich die Bevölkerung genauer an, stellt man fest, dass die Rate der Zwillings- und Drillingsgeburten in dem Land recht hoch ist, zu oft trifft man auf dieselben Gesichter. Nach jedem Kampf sind die Mitglieder der Gruppe von Blut überströmt. Das wirkt teilweise zu aufgesetzt, wenn Charaktere reden und ihre Zähne sogar rot schimmern. Sicherlich ist das Geschmackssache, dennoch wirkt es an vielen Stellen übertrieben. Verbessert hat sich die Inszenierung der Zwischensequenzen, die Charaktere sind viel besser animiert und ihre Gesichter zeigen glaubwürdige Reaktionen.

Die Sprecher der deutschen Version machen gute Arbeit, auch wenn die eine oder andere Stimme bei unterschiedlichen Charakteren eingesetzt wurde oder nicht zum Alter der Person passt. So kommt zum Beispiel die deutsche Synchronsprecherin von Jennifer Love Hewitt ("Ghost Whisperer") häufig zum Einsatz, so auch bei Hawkes Mutter, die damit eine viel zu jung klingende Stimme für ihr Alter hat. Wer lieber die englische Sprachausgabe möchte, kann dies zu Beginn des Spiels auswählen. Die Kämpfe werden von epischer Orchestermusik begleitetet und auch sonst kann nichts Negatives über die Soundkulisse im Spiel gesagt werden, die Schwerter klirren, wenn sie aufeinandertreffen, die Stimmung wird gut von der Hintergrundmusik eingefangen.

Wäre "Dragon Age 2" nicht von BioWare, wäre es nicht nach "Origins" erschienen, dann könnte man sicherlich sagen, dass es zwar kein herausragendes, aber gutes Rollenspiel ist. Nur hat BioWare mit den bisherigen Veröffentlichungen seiner Spiele immer hohe Qualität geliefert und "Origins" setzte den Maßstab für den Nachfolger sehr hoch. Von einem taktischen Spiel, mit großer Entscheidungsfreiheit, mit abwechslungsreichen Aufträgen und vielen Landschaften ist nicht mehr viel zu sehen – oft fehlt sogar das Gefühl, ein Rollenspiel installiert zu haben. Die Geschichte nimmt den Spieler viel zu spät gefangen, plätschert lange vor sich hin, ohne zu motivieren.

"Dragon Age 2" bietet schnelle, dynamische Kämpfe, die nicht mehr nur taktische Spieler ansprechen, sondern vielmehr die große Masse. Wer "Origins" nicht kennt, der wird auch seine Freude an diesem Titel haben, doch für alle anderen wirkt das Spiel wie eine schnell entwickelte Übergangslösung, die versucht aus dem Erfolg des Vorgängers zu profitieren. Wirklich positiv in Erinnerung bleiben die Begleiter, denn sie sind es, die das Spiel tragen und Interesse wecken. War "Origins" das Rollenspiel des Jahres 2009, werden 2011 sehr wahrscheinlich andere Titel, wie "The Witcher 2" und "The Elder Scrolls V: Skyrim", um den Titel kämpfen, vielleicht auch das hauseigene "Mass Effect 3".

(18.04.2011)

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