Operation Blitzsturm

Operation Blitzsturm

(City Interactive)

geschrieben von Jason Schmidtchen

 

 
Entwickler: City Interactive
Publisher: City Interactive
Genre: Ego-Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Operation Blitzsturm
Preis: ca. 20 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Der polnische Entwickler und Publisher City Interactive ist inzwischen für Low-Budget-Ego-Shooter bekannt. Mit Spielen wie "Terrorist Takedown 2", "Code of Honor" oder "The Hell in Vietnam" versuchen sie, gute Spiele für kleines Geld anzubieten. Vor einigen Tagen erschien nun ein neuer Shooter aus dem Hause City Interactive, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges angesiedelt ist und von uns unter die Lupe genommen wurde: "Operation Blitzsturm".

Story: "Eliminierung der deutschen Spitze"

"Zweiter Weltkrieg, wir schreiben das Jahr 1942. Deutschland steht am Höhepunkt seiner Macht. Die deutschen Truppen besetzen beinahe ganz Europa. Das eroberte Gebiet reicht im Westen bis zu den Pyrenäen und von der Ostfront aus können die deutschen Soldaten schon die Türme des Kremls sehen. Eines der letzten unabhängigen Länder ist Großbritannien. Die britische Regierung entwirft einen Plan für eine wagemutige Operation. Auf die höchsten Offiziere der deutschen Spitze sollen gezielte Angriffe gestartet werden. Nachdem monatelang Informationen gesammelt wurden, bestimmt der MI6 drei Ziele, deren Eliminierung sich äußerst schwierig gestalten wird: Johann Gabler, deutscher Propagandaminister, Hans Höllmann, Polizeipräsident und verantwortlich für grausame Kriegsverbrechen, und Hartmut Grühning, Gründer der Geheimpolizei und Kommandant der Luftwaffe."

Gameplay: "Drei große Levels voller Pappenheimer"

Direkt eines vorweg: "Operation Blitzsturm" ist der mit Abstand kürzeste Shooter, der uns je zum Testen vorlag. Das Spiel bietet sage und schreibe drei große Levels, in denen es immer nur ein Ziel gibt: Durchlaufen und alles über den Haufen schießen, um am Ende einem Bossgegner gegenüberzustehen, der mindestens genauso schnell fällt wie seine Lakaien. Von einer wirklichen KI ist im Spiel weit und breit nichts zu sehen. Es ist zwar löblich und auch realistisch, wenn deutsche Soldaten Tische umwerfen, um sie als Deckung zu nutzen. Doch was bringt es, sich dann daneben hinzustellen? Wirklich, da macht es mehr Spaß, auf bewegliche Pappkameraden zu schießen; die könnte man schließlich mal verfehlen. Von Abwechslung kann in "Operation Blitzsturm" auch keine Rede sein, wenn ihr ständig durch sich gleichende Gänge und Straßen lauft. Wäre da nicht die Map mit dem großen roten Punkt, wäre das Verirren schon vorprogrammiert. Die Auswahl zwischen drei Schwierigkeitsstufen (leicht, mittel, schwer) dient hierbei dann auch nur der Vollständigkeit des Shooters, anstatt der Abwechslung im Gameplay.

Bedienung: "Springen Sie durch Druck auf die Taste [Nicht belegt]"

In einer jahrelangen Karriere als Reviewer und leidenschaftlicher Shooter-Fanatiker kommt so einiges auf den Tisch, aber "Operation Blitzsturm" setzt völlig neue Maßstäbe. Versucht doch einmal, auf eurer Tastatur die Taste "Nicht belegt" zu finden, um zu springen - das dürfte ein ähnlich schwieriges Unterfangen sein wie die Suche nach der bekannten "Any Key"-Taste. So verhält es sich auch mit der Belegung für den Nahkampf und andere Aktionen. Ohne sie vorher neu zu definieren, könnt ihr sie einfach nicht ausführen. Ansonsten kann aber wenigstens die Steuerung in ihrer Gesamtheit punkten, da sie der Standardbedienung in Shootern entspricht und daher keinerlei Eingewöhnungsphase bedarf.

Grafik: "Oh Jupiter, du mit deinen 63 Monden"

Zugegeben, mit dem größten Planeten in unserem Sonnensystem hat die Grafik von "Operation Blitzsturm" nichts gemein, doch wir beziehen uns hier mehr auf den Namen der Grafikengine, die schon in "F.E.A.R." zum Einsatz kam. Dementsprechend bietet das Spiel einige Ähnlichkeiten mit dem Horror-Shooter, die im Gesamtbild aber einfach untergehen. Die Figuren wirken wie Kleiderschränke - groß und kantig - und die Charakteranimationen eher unbeholfen. Abgesehen von den Lichteffekten bietet das Spiel einfach zu wenig, um mit aktuellen Titeln mitzuhalten.

Sound: "Ich brauch dringend ein Aspirin"

Das Sound-Ambiente ist immer ein heikles Thema bei Shootern, schließlich spielen Gamer diese mit fast allen Sinnen, die Gott ihnen schenkte. Doch leider bietet "Operation Blitzsturm" auch hier nur Gründe zum Meckern; langweilige Musikstücke, die zu Kopfschmerzen und dem Einwurf von zig Aspirin-Tabletten führen, sowie misslungene Waffen- und Umgebungsgeräusche runden das "Nothing-Inclusive"-Angebot ab. Am schlimmsten ist jedoch die Tatsache, dass die deutschen Offiziere gebrochenes Deutsch sprechen. Ja, gegen wen kämpf‘ ich überhaupt?

 


Fazit

   : "In der Kürze liegt die Würze ..." ... doch, was "Operation Blitzsturm“ bietet, ist so dürftig wie der Speckanteil in magerem Kochschinken. Grafisch landet das Spiel entsprechend der Preisklasse zwar einen guten Treffer, doch in puncto Gameplay und Spiellänge kann es überhaupt nicht überzeugen. Der Preis von 20 Euro wirkt daher geradezu überzogen, wenn die "schnellen" Ladezeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen als das ganze Spiel. Da gibt es bessere Alternativen, ja sogar kostenlose, die um Längen mehr bieten. Nur ganz frustrierte - weil spiellose - Gamer sollten dieses Spiel kaufen. Aber meiner Meinung nach sind auch die 20 Euro zu viel, denn hier wird nur versucht, alten (und schlechten) Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. (06.05.2008)


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