Naruto: Ultimate Ninja Storm

Naruto: Ultimate Ninja Storm (PS3)

(Namco Bandai)

geschrieben von Witali Blum

 

 
Entwickler: CyberConnect2
Publisher: Namco Bandai Games
Genre: Beat'em'Up
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Naruto: Ultimate Ninja Storm
Preis: 45,40 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Die Abenteuer des Nachwuchsninjas Naruto sind schon lange auf allen gängigen Videospielsystemen verfügbar, nur nicht auf der Playstation 3. Dieser Umstand ändert sich nun, denn der japanische Animeheld hält mit "Naruto: Ultimate Ninja Storm" Einzug auf die Konsole der nächsten Generation. Serienkenner sowie Neueinsteiger können sich im folgenden Test informieren, ob es sich lohnt, einen Blick auf das Spiel zu werfen.

Nin-Jutsu (jap., Ninjakunst)

Die Handlung von "Naruto: Ultimate Ninja Storm" spielt in einem fiktiven Land, das stark an das feudale Japan erinnert mit Ausnahme der technischen Entwicklung, die ungefähr mit der heutigen Realität vergleichbar ist. Es gibt viele selbstständige Herrschaftsgebiete, von denen die fünf größten - das Feuer-, das Wind-, das Erd-, das Wasser- sowie das Blitzreich - von autonom verwalteten Ninja-Dörfern unterstützt werden. Der Held des Spiels ist Naruto Uzumaki, ein Waisenjunge, der im Dorf Konohagakure (jap. verstecktes Blätterdorf) des Feuerreiches aufwächst. Wie alle Kinder besucht er die Ninja-Schule, um eines Tages den Beruf eines Militärkundschafters auszuüben. Der Held hat seine Ziele ziemlich hoch gesteckt, denn sein Traum ist, "Hokage" (jap. Feuerschatten) - der Dorfälteste - zu werden. Der Hauptbeweggrund seines Strebens ist die Tatsache, dass alle Bewohner ihn meiden und er dennoch von allen Menschen akzeptiert werden möchte. Natürlich weiß er noch nicht, dass er gefürchtet wird, weil in seinem Körper der "Kyuubi" - ein neunschwänziges Fuchsungeheuer - eingesperrt wurde, das beinahe die gesamte Siedlung zerstört hätte.

Leider hat der Junge nicht viel Talent, um die Kunst der Ninjas einzusetzen, da sie ein gewisses Maß an Intelligenz voraussetzt. Was ihm aber an Grips fehlt, macht er durch Ausdauer wieder wett. So besitzt er von allen Schülern den größten Vorrat an Chakra-Energie, die man zum Ausführen der Ninja-Magie benötigt. Als er in einer Nacht- und Nebelaktion eine geheime Schriftrolle stiehlt und die Technik, die auf ihr verzeichnet ist, für die kommende Abschlussprüfung studiert, lernt er zufällig ausgerechnet diejenige Kunst, welche perfekt zu seiner Kondition passt - "Kage Bunshin no Jutsu" (jap., die Kunst der Schattendoppelgänger). Während ein ranghoher Ninja nur ein Abbild herbeizaubern kann, das anschließend zur Aufklärung eingesetzt wird, kann Naruto gleich mehrere hundert davon erzeugen und sie wie ein Heer in den Kampf führen. Die Mühe hat sich gelohnt, denn der Waisenjunge besteht die Prüfung und ist endlich dazu in der Lage, eine Laufbahn als Militärkundschafter zu beginnen. Jetzt muss er sich nur noch das Vertrauen der Dorfbewohner und Kollegen verdienen, um sein Ziel, "Hokage" zu werden, zu erreichen.

Sen-Jutsu (jap., Naturkunst)

In erster Linie handelt es sich bei "Naruto: Ultimate Ninja Storm" um einen Vertreter des Beat'em'Up-Genres, der um einige Rollenspielelemente im so genannten "Ultimativen Missionsmodus" erweitert worden ist. Man beginnt das Spiel ungefähr zu dem Zeitpunkt, als der Waisenjunge Naruto seine Abschlussprüfung in der Ninjaschule bestanden hat und darauf brennt, endlich sein Können in der Praxis zu beweisen. Im heimatlichen Dorf erhält er von den Bewohnern Aufträge, die nach Schwierigkeitsgrad geordnet im "Pause"-Menü gesammelt werden. Wenn es der Spieler satt hat, die dreidimensionale Umgebung von "Konohagakure" zu erkunden, kann er jederzeit eine Mission auswählen und versuchen, die Herausforderung zu meistern. Dabei muss er entweder computergesteuerte Kontrahenten mit bestimmten Voraussetzungen wie "K.O.-Schlag mit Nin-Jutsu" besiegen oder zahlreiche Minispiele bestreiten. Vor allem letztere bieten etwas Abwechslung zwischen den actiongeladenen Beat'em'Up-Phasen des Spiels. Zur Belohnung erhält man Items zum Sammeln und Tauschen, Erfahrungspunkte für das Freischalten der nächsten Aufträge sowie Geld, mit dem man weitere Spielinhalte, Charaktere sowie nützliche Kampfausrüstung erwerben kann. Alle Extras kann man in einer Galerie betrachten.

Ein besonderes Merkmal von "Naruto: Ultimate Ninja Storm" ist die dreidimensionale Arena, in der man die Gefechte gegen andere Ninjas bestreitet. Im Vergleich zu Titeln mit ähnlichem Inhalt ist sie nämlich ziemlich groß, so dass die Kontrahenten genug Platz haben, um auf Abstand zu gehen und sich auch aus der Ferne mit Wurfmessern zu beharken. Darüber hinaus besitzen die Kämpfer ein äußerst starkes Durchhaltevermögen, denn ihr Lebensbalken besteht aus mehreren Schichten. Da kann es leicht geschehen, dass sich die Gefechte in die Länge ziehen, wenn sich der Computergegner bei höherem Schwierigkeitsgrad ordentlich zu verteidigen weiß. Natürlich besitzen alle Ninjas einzigartige Techniken, die von den Entwicklern detailliert aus dem Animationstrickfilm übernommen wurden. Neben den obligatorischen Schlägen und Tritten setzt man nämlich im Kampf auch so genannte "Jutsus" (jap., Künste) ein, die erst mit Chakra-Energie - unter dem Lebensbalken sichtbar - aktiviert werden müssen.

Jeder Einsatz der Ninja-Magie verringert den Chakra-Vorrat, den man erst durch Konzentration, während der man stark angreifbar ist, wieder aufbauen muss. Alternativ kann man die wertvolle Energie aus dem Kontrahenten "herausprügeln" und für den eigenen Gebrauch einsammeln. Zusätzlich kann der Spieler im Kampf Ausrüstungsgegenstände wie Bomben, Fallen oder Giftpfeile einsetzen, um die Attacken des feindlichen Ninjas zu behindern. Damit nicht genug, oftmals unterstützen bis zu zwei Verbündete den Protagonisten in seinen Gefechten, indem sie auf Knopfdruck eine ihrer stärksten Angriffe auf den Gegner niedergehen lassen; allerdings kann auch der computergesteuerte Opponent auf die Hilfe anderer zurückgreifen. Insgesamt umfasst der Storyteil von "Naruto: Ultimate Ninja Storm" ungefähr die ersten 135 Episoden des Animes "Naruto", wobei die Entwickler einige Details weggelassen haben, die oftmals aber wichtig gewesen wären, um die Hintergrundgeschichte zusammenhängend zu erfassen.

Neben dem "Ultimativen Missionsmodus" gibt es den "Freien Kampfmodus", in dem sich der Spieler nach klassischer Beat'em'Up-Manier austoben kann. Dabei kann er aus bis zu 25 Charakteren einen Lieblingskämpfer auswählen, ihm zwei Verbündete zuweisen und anschließend gegen den Computer oder einen Mitspieler mit einem zweiten Controller ins Feld ziehen. Zahlreiche Schauplätze aus dem Anime stehen als Arena zur Verfügung und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Leider haben es die Entwickler versäumt, einen Online-Mehrspielermodus ins Spiel einzubauen, was in Anbetracht der riesigen Naruto-Fangemeinde unverständlich ist. Dafür aber gibt es inzwischen im Playstation-Store die ersten kostenlosen Downloadinhalte, die den Spielspaß durch neue Spielfiguren sowie unterhaltsame Galerievideos erhöhen.

Tai-Jutsu (jap., Körperkunst)

Die Steuerung eines Kämpfers in "Naruto: Ultimate Ninja Storm" erscheint auf den ersten Blick einfach, da man hauptsächlich mit dem linken Analogstick die Bewegung lenkt, während die Symboltasten für die wichtigsten Aktionen zuständig sind. "X" lässt die Figur springen, mit "Quadrat" wirft man aus einem unbegrenzten Vorrat Shuriken (jap., Wurfsterne), das "Dreieck" ruft den Konzentrationszustand hervor und die "Kreis"-Taste dient dem eigentlichen Schläge-Austeilen. Umso komplexer sind die Angriffe, die man durch die Kombination der Knöpfe hervorrufen kann. Keine Angst, Fingerakrobatik a la "Street Fighter" ist unnötig, denn selbst simples "Buttonbashing" (engl., Knöpfehämmern) erlaubt dem Spieler, als Sieger aus dem Kampf hervorzugehen. Taktische Naturen greifen im Gefecht mit dem Steuerkreuz auf ihr Inventar zu, das Bomben, Fallen, Giftpfeile oder Medizin enthält, und werfen damit einem übereifrigen Kontrahenten Stolpersteine in den Weg.

Es empfiehlt sich, so oft wie möglich mit den "R1/L1"-Triggern Verstärkung zu rufen, da sie in einem schwierigen Kampf die notwendige Zeit verschafft, um neue Kräfte zu sammeln. Darüber hinaus kann man mit den "L2/R2"-Triggern selbst etwaige Nahkampfangriffe blocken und eventuell sogar kontern. Besonders starke Ninja-Techniken, die viel "Chakra" und richtiges Timing benötigen, rufen eine bereits aus anderen Spielen wie "God of War" bekannte "Quicktime-Sequenz" hervor, die den Spieler auffordert, die angezeigten Knöpfe so schnell wie möglich zu drücken. Doch auch der Gegner kann den Angriff erfolgreich abwenden, wenn er mit seinem Controller schneller ist. Schließlich sollte man noch erwähnen, dass Kämpfer, die aggressiv vorgehen, ohne selbst verwundet zu werden, eine rote Aura erhalten und neben dem optischen Extra erhöhten Schaden austeilen. Gleiches gilt jedoch auch für unterlegene Kämpfer, die mit ihrem Lebensbalken im roten Bereich sind. Betätigt man im kritischen Zustand "Dreieck", dann führen die Charaktere eine für sie aus dem Anime bekannte Transformation durch. So verwandelt sich beispielsweise Naruto in das Fuchsungeheuer erster Stufe, Meister Kakashi benutzt sein Sharingan-Auge, um Angriffen auszuweichen, und Sakura bringt die fiese Seite ihrer Persönlichkeit hervor.

Gen-Jutsu (jap., Illusionskunst)

Die Entwickler von "Naruto: Ultimate Ninja Storm" setzen auf die bewährte Cell-Shading-Engine, die bereits manchen anderen Animespielen zu einem Sprung auf die Konsolen der nächsten Generation verholfen hat. Dabei erfüllen sie die Vorgaben des Trickfilms so detailliert, dass man den Eindruck hat, alle Serien selbst nachspielen zu dürfen. Die Animationen sind sehr gut gelungen und halten sich stets an das Original. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass selbst die ultimativen Ninja-Techniken nicht als schlichter Videofilm abgespielt werden, sondern sich übergangslos in den Kampf einreihen und ihn damit dynamischer gestalten. Auch wenn die dreidimensionale Umgebung des Heimatdorfs Konohagakure keine große Rolle spielt, werden Naruto-Fans von der Idee begeistert sein, selbst einmal die berühmte Hochburg der Ninjas aus dem Anime und Manga erkunden zu dürfen. Schließlich muss man unbedingt die großen, abwechslungsreichen Arenen loben, deren weite Fläche im Gegensatz zu Spielen wie "Soul Calibur" oder "Tekken" komplett von den flinken Kämpfern genutzt wird.

In Sachen Soundtrack und Synchronisation können sich eingefleischte Naruto-Fans nicht beschweren, denn CyberConnect2 benutzt für die klangliche Untermalung des Spiels die Musik und Sprecher aus dem Animationstrickfilm. Leider oder auch zum Glück, je nachdem was der Spieler bevorzugt, greift man dabei nur auf englisches und japanisches Material zurück, so dass alle Texte mit deutschen Untertiteln versehen sind. Allerdings hat das keine gravierenden Auswirkungen auf den Spielspaß, denn die einzigen lesenswerten Worte erscheinen im "Ultimativen Missionsmodus". Im Optionsmenü kann man die fremdsprachige Tonspur seiner Wahl einstellen.

Fazit

"Naruto: Ultimate Ninja Storm" ist ein typisches Beat'em'Up-Spiel, das sich inhaltlich streng an dem Animationstrickfilm "Naruto" orientiert. Die wenigen Minispiele im Missionsmodus können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Titel letztlich dazu dient, mal ordentlich Dampf abzulassen. Vor allem Fans der Serie werden mit dem Produkt angesprochen, da sie das nötige Hintergrundwissen besitzen, um die zahlreichen Objekte mit Wiedererkennungswert im Spiel zu würdigen. Neulinge sollten zuvor lieber die kostenlose Demo aus dem Playstation-Store probieren, um zu sehen, ob ihnen die aktionsreichen Kämpfe in einer fiktiven Ninja-Welt optisch und steuerungstechnisch gefallen.

(04.12.2008)

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