Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless

Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless

(Creative Labs.)

geschrieben von Bernd Kasperidus

 

Die Marken Creative Labs und SoundBlaster sind Marken, die jedem PC-Besitzer und Gamer früher oder später über den Weg laufen. Beide sind bekannt für bezahlbare Qualität in den Bereichen Sound-Hardware und Zubehör. Unter seinem Label SoundBlaster bringt Creative Labs nun eine Serie von Headsets auf den Markt, die sich durch besonders hohe Qualität auszeichnen sollen. Im Test des "SoundBlaster Taktic 3D Rage Wireless" konnte diese Aussage nun einer Überprüfung unterzogen werden. Ein Fazit gleich zu Anfang, das Headset ist nicht nur für Gamer ein Erlebnis.

Bedienung

Leider ist auch im Jahre 2013 bei vielen Produkten die Verpackung immer noch ein Thema. Entweder artet das Auspacken in einen Intelligenztest aus oder aber es wurden TARDIS-Prinzipien angewendet und man wundert sich, wie der 1,5 Meter hohe Berg Müll jemals in die kleine Packung passen konnte. Hier hebt sich SoundBlaster wohltuend ab. Leicht ist die Packung geöffnet und schon fallen dem Benutzer fünf Packstücke in die Hände. Das Headset, der Transmitter, das Mikrofon, das USB-Kabel und die Bedienungsanleitung.

Auch hier fällt SoundBlaster wieder auf, entgegen vielfach eingeübter Praxis, die den Kunden zunächst zur Endmontage des Gerätes zwingt, ist bei diesem Produkt alles bereits vorinstalliert. Lediglich das Mikrofon muss noch in die Buchse geschoben werden, oder auch nicht, wenn man nur die reine Kopfhörerfunktion verwenden will. Schon beim ersten Betrachten macht alles einen sehr hochwertigen und stabilen Eindruck. Der Stecker des Mikrofons ist vergoldet, das Mikrofon selbst steckt auf einem metallenen Schwanenhals, die Gelenke der Muscheln sind beweglich, ohne klapprig oder wackelig zu sein. Das USB-Kabel steckt zusätzlich in einer geflochtenen Stoffumhüllung, die Muscheln haben eine Polsterung aus Leder und der Bügel selbst weckt fast den Eindruck, dass man daran auch eine Jacke aufhängen könnte. Alles zusammen ruft förmlich, dass es designed wurde, um zu halten und nicht gleich nach einem halben Jahr wieder ersetzt zu werden.

Genauso fällt aber auch auf, dass keine CD oder DVD im Lieferumfang enthalten ist. Der Blick in die Bedienungsanleitung offenbart, das Headset ist bereits mit den Standard-Windowstreibern mit dem minimalen Funktionsumfang einsatzfähig. Für den vollen Funktionsumfang muss jedoch das Softwarepacket von der SoundBlaster-Supportseite heruntergeladen werden. Vielleicht gar keine schlechte Idee, da so garantiert ist, dass immer mit den allerneuesten Treibern (und der aktuellen Firmware) gestartet wird.

Zeit für einen näheren Blick auf das Headset selbst. Eigentlich reicht ein Wort, um es zu beschreiben: massiv. Da ich mich nicht gerne auf Herstellerangaben verlasse hier ein paar selbergemessene Daten:

Gewicht: 327 g

Dimension der Muscheln: 100 x 80 x 60 mm

Dimension Headset: 180 x 230 mm

Als Stromversorgung dient ein Lithium-Polymer-Akku, der laut Hersteller bis zu 16 Stunden halten soll, wobei, exklusive dem ersten Aufladen, das Headset auch mit angeschlossener USB-Stromversorgung betrieben werden kann. Der Transmitter wird allerdings trotzdem benötigt, denn die Datenübertragung erfolgt ausschließlich über die Funkverbindung. Ein Wermutstropfen, denn wenn man nicht im Besitz eines USB-Ladegerätes ist, werden nun plötzlich zwei USB-Ports belegt. In meinem Test waren die versprochenen 16 Stunden Akkulaufzeit leider nicht zu erreichen. Mit Spielen, Musik hören und dann wieder Pause konnten aber dennoch zwischen 12 bis 13 Stunden erreicht werden. Meiner Meinung nach immer noch ein zufriedenstellender Wert.

Das Headset ist bereits ab Werk mit dem Transmitter gepaired, wobei manuelle Neupaarungen jederzeit möglich sind. Creative verspricht, dass keine Headset-Transmitter-Kombination sich mit einer anderen stört (oder mit anderen Geräten die im 2,4-GHz-Band arbeiten). Als Reichweite wird von Creative max. 10 Meter angegeben. In einem simplen, praxisnahen Test, nämlich einfach einmal mit dem Headset auf dem Kopf in ein anderes Zimmer gehen, konnte ich immerhin ca. 7,5 Meter und drei Wände erreichen. Sehr angenehm dabei ist, dass die Elektronik die Wiedergabe abschaltet, bevor die Signalqualität zu schlecht wird.

Einsatz / Qualität

Auf zum ersten Einsatz. Zu den Testkriterien sei so viel gesagt, einerseits ist kaum ein Gamer ein Musiker, der mit weißem Rauschen und Frequenzanalysen etwas anfangen kann, andererseits steht einer Gamer-Seite auch nicht entsprechendes Equipment zur Verfügung. Im Test wurden die unterschiedlichen Anwendungsfälle – Spiel – Musik hören – Voice-Chat – Video schauen – alltägliches Arbeiten – simuliert und der jeweilige Höreindruck und das Handling des Headsets mit diversen Programmen, Quellen und Stilrichtungen getestet. Beispielsweise wurden die unterschiedlichen Hauptmusikrichtungen wie Klassik, Pop, Rock und Elektro gehört und dabei unterschiedliche Signalquellen wie CD, Internet oder Schallplatte verwendet. Auch unterschiedliche Spiele (alt und neu) wie z. B. Mass Effect 3 oder Gothic 2 wurden für den Test herangezogen.

Schon beim allerersten Tragetest fällt auf, nichts drückt. Für mich persönlich eine neue Erfahrung. Ich liebe dicke Ohrringe und Tunnels und entsprechend habe ich noch kein Headset gefunden, dass nicht an den Ohren gedrückt oder gezwickt hätte oder nach einiger Zeit zu Kopfschmerzen geführt hätte. Das SoundBlaster-Headset verteilt den Druck durch die üppige, lederumfasste Polsterung und die großen Muscheln wirklich gut um den Kopf. Man merkt auch kaum, dass man 327 Gramm auf dem Kopf trägt.

Creative bewirbt das Headset damit, dass neuartige 50mm Neodym-Treiber zum Einsatz kommen, die einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz bei 32 Ohm ermöglichen sollen. Mal abgesehen von den Werten, Neodym-Magnete sind normalerweise Hochleistungslautsprechern vorbehalten, durch die Verwendung im Headset verspricht Creative herausragende Soundqualität.

Inspiriert von dieser Aussage der erste Härtetest: Windows-Standardtreiber und Johann Sebastian Bachs "Toccata und Fuge" in D-Moll von CD – Ergebnis: WOW und Gänsehaut.

Gleich zu Beginn des Tests fiel negativ auf, die Elemente wie Ein-Aus-Schalter und Lautstärkeregel sind schwer zu bedienen. Schutz vor unbeabsichtigter Bedienung in Ehren, hier hätten die Designer etwas größere Elemente, die ein klein wenig leichtgängiger zu schalten sind, berücksichtigen können.

Auch vermisse ich den Reset-Knopf. Im Test ergab sich zwar nur ein einziges Mal die Situation, und zwar bei den Reichweitentests, dass das Headset in einer internen Endlosschleife hängen blieb und nicht mehr reagierte. Was dies aber wirklich ärgerlich machte, war die Tatsache, dass ich 12 Stunden warten musste, bis der Akku leer war und keine Möglichkeit hatte einen Reset auszulösen, da ein Ausbau des Akkus durch den Anwender nicht möglich ist. Laut Bedienungsanleitung ist dies ausschließlich Wartungs- oder Recycling-Personal vorbehalten.

Die Software entspricht dem, was man von einer Audiosoftware erwartet, sie bietet einen Tab für spezielle Soundverbesserungsroutinen wie z. B. "SBX Pro Bass" oder "SBX Pro Surround", einen Equalizer und ein Modul zur Stimmenverfremdung namens VoiceFX. Nichts Weltbewegendes, aber alles funktionell, einfach zu bedienen und für den Zweck vollkommen ausreichend. Sehr schön gelöst ist, alle Einstellungen der diversen Module können nicht nur unter eigenen Profilen abgelegt werden, es ist auch möglich ein Overall-Profil anzulegen, dass alle Einstellungen aller Module speichert. Damit ist es ein Einfaches Profile für diverse Spiele, Musik hören oder Video schauen anzulegen.

Als Gimmick gibt es noch den Tab "SB Prism". Nach dem Motto ‚LED ergo sum‘ ( ‚Ich habe eine LED, also bin ich‘) können hierüber die LED-Lichtspiele an den Muscheln des Headsets gesteuert werden. Farbe, Farbverlauf, Helligkeit und Blinken sind einfach einzustellen und neben dem ‚Niedlichkeitsfaktor‘ kann man dies dazu nutzen, um sofort zu sehen, welches Overall-Profil eingestellt ist.

Die Tests zur Störungsempfindlichkeit brachten das Headset überhaupt nicht aus der Ruhe. Handy, WLAN-Stick, Tablet und schnurloses Telefon lagen alle zusammen neben dem Headset mit dem Ergebnis, die Geräte störten sich eher gegenseitig, als Störungen im Headset auszulösen.

Jetzt der ultimative Härtetest: native Treiber und Antonio Vivaldi "Vier Jahreszeiten – Concerto No. 4, Op 8, RV 297 (L’inverno / Der Winter) – Allegro non molto" von DVD – Ergebnis: Das Headset hat volle HiFi-Qualitäten.

Genauso wie in den Härtetests verhält sich das Headset auch bei Spielen, Musik und Videos. Das Gerät überzeugt durch ein sehr gutes Klangerlebnis mit klaren, abgegrenzten Sounds, guter Verständlichkeit von Sprache und einem voluminösen Bass. Ich konnte keine Situation finden, in der das Headset überfordert war und wenn die Wiedergabe mal etwas hinter den Erwartungen zurückblieb, war eine unglückliche Equalizer-Einstellung schuld und nicht das Headset selbst.

Zum Mikrofon des Headsets lässt sich sagen, dass es einwandfrei funktioniert, eine gute Aufnahmequalität hat und die Geräuschunterdrückung Umgebungsgeräusche sauber filtert, ohne dabei die Stimme zu dämpfen. Sowohl in Voice-Chat, in Spielen wie auch in Anwendungssituationen lieferte das Mikrofon saubere Ergebnisse und war dabei durch den Schwanenhals sehr gut und bequem einzustellen. Hier hat man auch an die Bedienbarkeit gedacht und der Mute-Knopf ist groß und einfach zu erreichen.

Service

Garantiedauer: 12 Monate ab Kaufdatum

Garantieart: Beschränkte Creative-Garantie für Hardware

Support: Internet-Support-Seite, FAQ, Support-Center via E-Mail

 

  

Fazit

Ich persönlich bin kein Gamer, der unbedingt ein Headset braucht, dennoch war meine allererste Reaktion: Dieses Headset ist genau das, was ich immer gesucht habe. Egal ob Computerspieler oder nicht, das Headset beeindruckt durch eine ausgezeichnete Qualität. Ob Musik genießen, Video schauen oder sich durch epische Rollenspiele metzeln, der "Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless" liefert einen bombastischen Sound dazu. Als bekennender Klassik-Fan hatte ich bei der nuancierten Wiedergabe eine Gänsehaut nach der anderen. Meine Empfehlung: Wenn man auf der Suche nach einem neuen Headset ist, sollte das "Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless" unbedingt in die engere Wahl eingehen.

(18.02.2013)

Hersteller: Creative Labs.
Genre: Hardware
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Creative Labs.
Preis: 99,99 €

Fazit

   Ich persönlich bin kein Gamer, der unbedingt ein Headset braucht, dennoch war meine allererste Reaktion: Dieses Headset ist genau das, was ich immer gesucht habe. Egal ob Computerspieler oder nicht, das Headset beeindruckt durch eine ausgezeichnete Qualität. Ob Musik genießen, Video schauen oder sich durch epische Rollenspiele metzeln, der "Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless" liefert einen bombastischen Sound dazu. Als bekennender Klassik-Fan hatte ich bei der nuancierten Wiedergabe eine Gänsehaut nach der anderen. Meine Empfehlung: Wenn man auf der Suche nach einem neuen Headset ist, sollte das "Soundblaster Tactic 3D Rage Wireless" unbedingt in die engere Wahl eingehen. (18.02.2013)


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