Pokédex 3D Pro (3DS) (Nintendo) geschrieben von Oliver Domke
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Seit der "Pokémon"-Sammelwahn 1998 seinen Anfang gefunden hat, ist der Pokédex, ein digitales Lexikon mit Informationen zu allen entdeckten Monstern, ständiger Begleiter des Protagonisten der Rollenspiele. Im Juni 2011 erfüllte Nintendo mit dem kostenlos im hauseigenen Download-Shop erhältlichen "Pokédex 3D" vielen Fans den Wunsch nach einem eigenen Modell des Nachschlagewerks. Einziger Nachteil: Die Software enthielt lediglich die rund 150 Pokémon der aktuellen fünften Generation. Im Zuge der Veröffentlichung von "Pokémon Schwarze Edition 2" und "Pokémon Weiße Edition 2" bietet Nintendo nun den "Pokédex 3D Pro" zum Download an: eine verbesserte Version, in der nicht nur die Monster der Einall-Region, sondern aller bisherigen Generationen verzeichnet sind. Poképedia In der Anwendung sind von Beginn an detaillierte Informationen zu 647 Kreaturen, inklusive aller alternativer Formen, abrufbar lediglich die beiden neuesten per Event bzw. Download verteilten Monster Meloetta (Nr. 648) und Genesect (Nr. 649) lassen sich noch nicht anwählen. Dennoch bietet sich dem Spieler mit über 720 Einzeleinträgen eine äußerst umfassende Sammlung, die neben Statuswerten, Entwicklungsverläufen und Fähigkeiten auch umfangreiche Informationen zu erlernbaren Attacken und Typenvorteilen für die Kämpfe beinhaltet. Dazu lässt sich jedes Pokémon aus beliebiger Perspektive betrachten. Die 3D-Modelle machen optisch einiges her und sind fantastisch animiert; auf Knopfdruck lassen sich zudem eine Kampfanimation sowie die klassischen, zum Teil noch aus den GameBoy-Titeln bekannten Rufe der Tierchen abspielen. Die Einträge sind zudem sinnvoll untereinander verlinkt, so dass die Navigation in diesem umfangreichen Werk sehr leicht fällt. Ein Feature, das bereits aus der (inzwischen übrigens nicht mehr verfügbaren) kostenfreien Pokédex-Version bekannt ist, ist die AR-Suche. Mit Hilfe der Funktionalität von "Augmented Reality" (erweiterter Realität) können AR-Marken eingescannt werden, die sich auf der Homepage des Spiels herunterladen oder auch einfach per Hand nachmalen lassen. Die Kameras des Nintendo 3DS nehmen dabei die Umgebung des Spielers auf und projizieren die auf den Marken erkannten Pokémon in das Bild hinein. Hat man sein Team wie gewünscht positioniert, kann man direkt ein Foto schießen und speichern. Antreten zur Meisterprüfung Neu in der Pro-Version des "Pokédex 3D" sind die so genannten Meisterprüfungen kurze, abwechslungsreiche Sets aus Quizfragen, bei denen jeder angehende Trainer und selbst ernannte Pokémon-Experte sein Wissen testen kann. Das Ganze fängt simpel an: Mal müssen Pokémon aus ungünstigen Perspektiven oder anhand ihrer Konturen erkannt werden. Ein anderes Mal soll geschätzt (oder gewusst) werden, welches der angezeigten Tierchen denn das größte, schwerste oder stärkste ist. Doch spätestens, wenn innerhalb von zwei Sekunden die sich sehr ähnlich sehenden Icognitos zugeordnet oder Pokémon anhand ihrer Rufe unterschieden werden sollen, kommt selbst ein Professor Eich ins Schwitzen. Bis man hier alle Fragerunden frei- und durchgespielt hat, dürfte das eine oder andere Stündchen vergehen. Trotzdem sollte man sich klarmachen, dass der Pokédex in erster Linie ein Nachschlagewerk und kein Spiel ist.
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