MahJongg Investigations - Unter Verdacht (THQ) geschrieben von Jana Voth
| ||||||||||||||||||
Allein schon der Name "MahJongg Investigations" dürfte Fragen aufwerfen. "Mahjongg, ist das nicht dieses chinesische Brettspiel?" - Richtig! "Wie kann denn das was mit Kriminalfällen zu tun haben?"- Indem Entwickler mal wieder versuchen, zwei gute Konzepte zu einem neuen - hoffentlich noch besseren - zu kombinieren. "Geht das gut?" - Siehe unten. Bla, bla, bla Man startet das Spiel in der Rolle eines Ermittler bei der Polizei und bekommt einen Fall nach dem anderen vorgelegt. Je besser und schneller man jeden von ihnen löst, desto mehr Ruhm kann man erwerben und desto schneller steigt man auf der Karriereleiter nach oben. Dabei wird jeder Fall von sehr vielen Texten begleitet. Zu Beginn erhält man eine grobe Beschreibung des Tathergangs und dann jedes Mal, wenn man sich ein Indiz oder Ähnliches erspielt hat, eine kurze Erläuterung oder Information dazu. Meistens ergibt das alles sogar Sinn und passt zueinander. Der an Adventure gewöhnte Spieler wird beim ersten Fall versuchen, all die Texte zu lesen und irgendwie im Kopf zu ordnen. Das hat aber ähnlich viel Sinn wie der Versuch, die Gebrauchsanweisung von Windows auswendig zu lernen. Zum einen handelt es sich um sehr viele Informationen, die nicht recht eine Geschichte ergeben und damit auch nicht spannend zu lesen sind. Zum Anderen besteht die große Herausforderung im Spiel darin, den Fall in der vorgeschriebenen Zeit zu lösen. Allein um das zu schaffen, wird man bald dazu übergehen, einfach nur bis kurz vor ihrem Ablaufen Informationen zu erspielen und dann in den restlichen paar Minuten einen Blick auf die Zusammenfassung zu werfen, um den oder die Täter zu bestimmen. Steinchen suchen, bis der Arzt kommt ... ach ne, die Polizei Beim traditionellen Mahjongg geht es darum, in einem kunstvoll angeordneten Stapel von Steinchen diejenigen zu finden, die zusammengehören. Um sie aber wegnehmen zu dürfen, müssen bestimmte Regeln erfüllt sein. So darf kein Stein auf demjenigen liegen, den man entfernen möchte und mindestens eine Seite (rechts oder links) muss völlig freiliegen. Die traditionelle Form wurde im vorliegenden Spiel durch ein paar Regeln erweitert. Bei "MahJongg Investigation" hat man zusätzlich sechs Steine "auf der Hand". Sie liegen nebeneinander in der rechten unteren Ecke des Bildschirms. Allerdings bekommt man sie da nicht mehr raus, es sei denn, man findet den zweiten Stein und schafft es, dass er "auf der Hand" unmittelbar direkt neben seinem Gegenstück liegt, wodurch beide verschwinden. Die Kurve zu den Ermittlungen bekommt man dadurch, dass das Wegspielen von bestimmten Steinen Informationen verschafft. Sie werden zum einen kurz in einem Dialogfeld dargestellt und zum anderen in einer Übersicht in der Form eines Aktenordners abgespeichert. Im späteren Spielverlauf kommen Steine hinzu, durch die neue Verdächtige festgenommen werden, noch mehr Informationssteine auf dem Spielbrett platziert werden oder Ähnliches. Im weitaus umfangreichsten Teil des Spiels läuft nebenher ein Countdown. Er erstreckt sich beim ersten Fall noch über knapp 20 Minuten, wird aber von Mal zu Mal länger. Später kann man sogar Steine finden ("Pressemitteilungen"), die zwei Minuten zusätzliche Zeit bringen. Ist die Zeit abgelaufen und wurden nicht alle Täter gefasst oder hat man einen Verdächtigen zu Unrecht angeklagt, schwindet der Ruhm dahin. Sammelt man viele Informationen und schnappt sämtliche Täter, steigt er. Kurz gesagt läuft das Spiel also folgendermaßen ab: Man erhält eine Falleinführung, landet sofort beim ersten Spiel, sammelt dort Informationen, bis alle interessanten Steine weggespielt sind. Dann wechselt man zum nächsten Ort, der Informationen liefern könnte (das kostet Zeit) und spielt dort die nächste Runde. Das wiederholt man solange, bis man alle Orte besucht hat oder bis die Zeit fast abgelaufen ist. Dann wechselt man in die Übersicht, die die Zusammenfassungen zu den gesammelten Informationen anzeigt und schlussfolgert aus ihnen, welcher der Verdächtigen der Täter ist. Da kann die Blutgruppe verräterisch sein, die Haarfarbe, aber auch, dass der Betreffende ein Glasauge hat, das er rein zufällig am Tatort hat liegen lassen. Hat man den Richtigen angeklagt, gewinnt man Ruhm und alles ist gut. Nimmt man den falschen, verliert man an Ansehen und zudem eine Menge Zeit. Grafik und Sound Jedes Mahjongg-Spiel ist mit einem gezeichneten Bild hinterlegt, das den aktuellen Ort darstellen soll, an dem man die Ermittlungen durchführt. Die Bilder sind nicht außergewöhnlich schön anzusehen, aber erfüllen ihren Zweck ebenso wie der Ton: Sie lenken ab und fördern den Stress, der beim Lösen der Aufgaben entsteht. Die Musik ist zudem noch sehr einseitig; sehr viel einseitiger sogar als das Gameplay selbst, von dem man es eher erwartet hätte.
|