Music Monstars: The Ultimate Music Machine

Music Monstars: The Ultimate Music Machine (NDS)

(Tivola)

geschrieben von Anna Okel

 

 
Entwickler: Novarama
Publisher: Tivola
Genre: Musikspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Music Monstars
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

In Zeiten von "Guitar Hero" und "Rock Band" ist es keine leichte Aufgabe, den Ansprüchen an ein Musikspiel gerecht zu werden. Dennoch gibt es mutige Unternehmen, die sich dieser Herausforderung stellen und so bringt der Publisher Tivola "Music Monstars" auf den Markt, ein Spiel, das keine zusätzliche Hardware benötigt und lediglich auf den Einfluss der Musik setzt. Ob dieser Titel seinem Namen gerecht wird und gegen seine Konkurrenten ankommt, erfahrt ihr im Folgenden.

Musik ab!

In "Music Monstars" steht alles unter dem Thema Musik. In einer Welt voller Monster nimmt der Manager Max eine neue Band unter seine Fittiche und will die Music Monstars groß rausbringen. Es liegt an dem Spieler, sein Können als Mitglied und Monster zu beweisen, um ihr zu Ruhm und Reichtum zu verhelfen. Zunächst besteht die Möglichkeit, zwischen drei Schwierigkeitsstufen auszuwählen. Es empfiehlt sich bei diesem Titel auf niedrigster Stufe zu beginnen, da es nicht immer einfach ist, die richtigen Töne zu treffen. Max begleitet den Spieler auf seinem Weg und gibt Aufgaben vor, die zu lösen sind. Man muss ein Lied so gut wie möglich spielen, um die Herausforderung zu meistern. Es geht darum, eine bestimmte Punktzahl zu erreichen oder richtige Töne in Serie zu treffen. Hat man das geschafft, folgt die nächste Mission und man steigt die Karriereleiter weiter hinauf. Das Hauptspiel ist schnell gemeistert, jedoch kann man es in allen Schwierigkeitsstufen noch einmal spielen, da man auf niedrigster Stufe neue Songs und auf schwierigeren weitere Inhalte freischalten kann.

Zu spielen sind die drei Instrumente Keyboard, Gitarre und Schlagzeug. Ihre Optik ist nicht ganz typisch, da alles fachgerecht für Monster gestaltet ist. Das Keyboard ist eine alte Orgel, die nicht mehr alle Tasten besitzt, und die Gitarre hat lediglich vier Saiten. Blaue Kreise geben an, welcher Ton als nächstes zu spielen ist. Der Kreis dreht sich um die jeweilige Stelle herum und schrumpft dabei. Ziel ist es, den Ton möglichst dann zu treffen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Dabei wird das Blau leuchtender und der Pfeil, der auf dem Kreis platziert ist, sollte sich an höchster Stelle befinden. Wenn man den Ton zu früh spielt, wirkt das Lied je nachdem schief und man hört genau, dass etwas falsch gelaufen ist. Je nach Schwierigkeitsstufe sind mehr Töne vorhanden und befinden sich an unterschiedlichen Stellen. Es kann sein, dass man beispielsweise auf der Gitarre erst oben rechts und anschließend unten links einen Ton zu spielen hat. Außerdem können sie auch mehrmals an derselben Stelle vorkommen, wobei man schnell den Überblick verliert, wie viele Kreise vorhanden sind. So kann man sich mit der Zeit immer weiter verbessern und Fehler, die man vorher gemacht hat, bereinigen, um irgendwann sein Lieblingsstück perfekt zu absolvieren. Weitere Probleme treten auf, wenn die Instrumente während einer Partie wechseln, da manche Lieder alle drei Instrumente beinhalten.

Auf dem Touchscreen ist das zu spielende Instrument zu sehen, während auf dem Topscreen ein Monster zu der Musik tanzt und auf einem eigenen Instrument musiziert. Je nachdem wie gut man ist, desto aktiver wird das Monster und wirft sich von einer Seite zur anderen. Außerdem kann man beobachten, wie viele Punkte man bereits erspielt hat. Neben der Punktzahl befindet sich, soweit vorhanden, der Multiplikator. Auf der linken Seite befindet sich eine Anzeige, die zu Beginn einer Partie halb gefüllt ist. Spielt man besonders gut, füllt sie sich weiter und wird grün. Ist jedoch das Gegenteil der Fall, so sinkt sie hinab und das Lied wird unterbrochen, sobald sie leer beziehungsweise komplett rot ist.

Davon kriegt man nie genug

Für den Spaß zwischendurch gibt es den Proberaum, in dem man die Lieder immer wieder üben kann. Zu Beginn stehen nur drei der insgesamt achtzehn Lieder zur Verfügung; hat man jedoch die Karriere einmal durchgespielt, sind alle Stücke vorhanden. Auch hier gibt es drei Schwierigkeitsstufen zur Wahl, so dass man seine Fähigkeiten mit der Zeit erweitern und verbessern kann. Zunächst scheint es bei manchen Stücken so, dass sie auf dem schwierigsten Grad nicht zu schaffen sind, nach einiger Zeit gelingt es dann doch und man erreicht immer mehr Erfolgserlebnisse.

Unter den Liedern befinden sich bekannte Stücke wie "The Final Countdown" von Europe oder "Toxic" von Britney Spears, aber auch berühmte Kompositionen wie "Canon" von Jaques Offenbach. Die Musik wurde elektronisch erzeugt und klingt demnach nicht genauso, wie man sie kennt, allerdings kommen die Lieder ihren Originalen sehr nahe und nach kurzer Spielzeit gewöhnt man sich an den neuen Klang. Nach jeder Partie wird eine Statistik eingeblendet, aus der sich unter anderem die Punktzahl, die Genauigkeit und die beste Serie von hintereinander gespielten Tönen entnehmen lassen. Hat man mehrere Töne hintereinander getroffen, erhält man einen Multiplikator, der sich auf vier steigern lässt. Bei dem ersten verpatzten Versuch verliert man ihn vollständig und muss noch einmal versuchen, möglichst viele Töne zu treffen.

Eine Besonderheit ist die Karaoke-Funktion. Während man ein Lied spielt, wird der entsprechende Text auf dem Topscreen eingeblendet. Da die Partie abgebrochen wird, sobald man eine bestimmte Anzahl von Tönen falsch gespielt hat, ist es schwierig, nebenher auf den Text zu achten, so dass man lediglich gemeinsam mit einem Freund diese Funktion ausschöpfen kann. Während man seine Bemühungen dem Spielen widmet, kann ein anderer versuchen zu singen, um so das Werk in seiner vollen Pracht zu schaffen.

Musik ist eine Kunst

"Music Monstars" bietet nicht nur Spielspaß, sondern fördert auch noch die Kreativität. Im "Freestyle"-Modus darf das Musiktalent erprobt und mit den unterschiedlichen Instrumenten experimentiert werden. Es besteht die Möglichkeit, das Instrument und sogar den Rhythmus sowie das Tempo selbst zu bestimmen, um anschließend passende Töne zu spielen. Man hat sehr viel Auswahl und kann sie noch erweitern, indem man die Karriere auf schwierigeren Stufen meistert. Pro erfolgreich absolvierter Mission erhält man beispielsweise einen weiteren Rhythmus. So kann man entweder bekannte Stücke nachahmen oder eine völlig neue Kreation gestalten.

Wenn man das Gefühl hat, dass man talentiert auf dem Gebiet der Musik ist, besteht die Möglichkeit, in den "Composer" zu wechseln, um die eigenen Kreationen aufzunehmen. So kann man sich als erfolgreicher Komponist beweisen und die Stücke anschließend den Freunden vorführen. Selbstverständlich darf man wieder alles selbst bestimmen, um ein gelungenes Ergebnis zu erhalten. Insgesamt stehen leider nur drei Speicherplätze zur Verfügung, die man aber jederzeit leeren oder überspielen kann, um seiner Kreativität trotzdem immer wieder aufs Neue freien Lauf zu lassen.

Grafik und Sound

Zwar handelt das Spiel von Musik, doch auch an der Optik gibt es nichts zu bemängeln. Alles wurde unter dem Thema der Monster gestaltet. Die Instrumente sind ihren Nutzern, den Bandmitgliedern, angepasst. Statt eines Keyboards sieht man eine Orgel, die Dampf ausstößt, sobald man einen Ton spielt. Spinnennetze, Totenköpfe und Knochen dienen als Verzierungen und begegnen dem Spieler überall, jedoch wirkt alles eher süß als gruselig. Vor allem die Monster selbst sind besonders schön anzusehen. Keines ähnelt dem anderen und ihre Bewegungen sind einmalig. Die Animationen sind schlicht gehalten, bereiten aber nicht weniger Freude als der Rest des Spiels. Gerade, wenn die Bandmitglieder von der einen Seite zur anderen schwingen und ihren Tanzkünsten keine Grenzen setzen, kann es schon einmal vorkommen, dass man von seiner Aufgabe abgelenkt wird und das süße Monster in seiner Aktion beobachtet.

Die Musik ist einfach klasse, schon der Titelsong animiert zum Spielen. Die Stücke selbst klingen zunächst etwas ungewohnt, da sie elektronisch erzeugt wurden. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich jedoch an den neuen Klang und kann sich auch daran erfreuen. Bei insgesamt 18 Liedern ist für jeden etwas dabei und man wird sicherlich eines seiner bevorzugten Stücke wiederfinden. Noch besser kommt der Klang durch externe Lautsprecher oder Kopfhörer zur Geltung. Wenn man also über eine der Optionen verfügt, sollte man sie nutzen, um den Spielspaß noch weiter in die Höhe zu treiben. Gesprochen und gesungen wird bei diesem Titel nicht. In der Karriere werden lediglich einige Zeilen des Managers eingeblendet. Da aber auch er nicht viel zu besprechen hat, stören die fehlenden Stimmen nicht. Vielmehr kann man die Musik komplett genießen und die Lieder von einer neuen Seite kennenlernen.

Eine eigene Band

Im Mehrspielermodus besteht die Möglichkeit, eine eigene Band zu gründen. Bis zu vier Spieler können an ihr teilhaben und eigene Lieder komponieren oder bekannte nachahmen, um das Gefühl zu erhalten, Mitglied einer richtigen Band zu sein. Nun liegt es an jedem selbst zu entscheiden, welches Instrument man spielen möchte. Am besten ist es natürlich, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, damit man besonders tolle Ergebnisse erzielen kann, Instrumente dürfen aber auch durchaus doppelt vorkommen. Wenn man das System anschließend noch an eine Stereoanlage oder ähnliches anschließt, kommen sicher auch die Nachbarn vorbei, um sich zu beschweren und steigern damit die Illusion einer Bandprobe weiter.

Wenn man eher ein Einzelgänger ist und den Ruhm am besten für sich allein genießt, dann ist es möglich, ein Duell zu starten. Man spielt gegen einen Freund, um zu sehen, wer den besseren "Monstar" abgibt und mehr Punkte erreicht. Ein Duell-Balken zeigt an, wer in Führung liegt. Man sollte also zwischendurch darauf achten, damit man erkennt, ob man sich noch weiter ins Zeug legen muss. Wenn nur einer der beiden Spieler eine DS-Karte besitzt, kann man einen Demo-Song auf das andere System schicken, um im Duell zu spielen.

Fazit

"Music Monstars: The Ultimate Music Machine" ist ein absolut gelungenes Spiel und dürfte allen Musik-Fans viel Freude bereiten. Der Titel hält, was er verspricht und bietet reichlich Möglichkeiten, seinem Talent freien Lauf zu lassen. Die unterschiedlichen Musikstücke sorgen für Abwechslung, so dass man sich lange sowie intensiv mit diesem Spiel auseinandersetzen kann. Es scheint, als wäre die Vielfalt nie erschöpft, da die Lieder auch in ihrer Spielweise zusätzliche Abstufungen der Schwierigkeit beinhalten. Allen Musikliebhabern sei zu dem Titel geraten, denn langer Spielspaß ist hierbei garantiert.

(16.12.2008)

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