Super Street Fighter IV: Arcade Edition

Super Street Fighter IV: Arcade Edition (PS3)

(Capcom)

geschrieben von Christian Dabelstein

 

 
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom Europe
Genre: Beat’em-Up
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Street Fighter IV: Arcade Edition
Preis: ca. 30 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Nun ist es soweit, Capcom schickt seine "Street Fighter" in die nächste Runde und erweitert sein "Super Street Fighter IV" um den Zusatz "Arcade Edition". Die beiden Vorläufer "Street Fighter IV" und "Super Street Fighter IV" sind ja schon sehr gut geworden. Was möchte Capcom also an dem ohnehin schon guten Spiel noch verbessern? Immerhin ist "Arcade Edition" mittlerweile schon der dritte Ableger des Straßen-Kampfspiels, welchen man als Besitzer von "Super Street Fighter IV" auch einfach als Erweiterung im PlayStation-Store für ca. 15 €, erwerben kann. Das ist schon einmal ein Pluspunkt, denn man ist nicht gezwungen, "Super Street Fighter IV" neu zu kaufen, sollte man diese Version bereits besitzen, wenn man das Beat'em-Up in der Arcade-Ausgabe spielen möchte.

Worum geht es hier eigentlich?

Das dürfte sich der eine oder andere schon fragen, denn seit "Street Fighter IV" und "Super Street Fighter IV" hat sich an der Geschichte auch in der "Arcade Edition" nichts verändert. Im Großen und Ganzen lässt sich diese so zusammenfassen, die "böse" Organisation S.I.N. veranstaltet ein Turnier um neue Kämpfer zu werben. Wieso und weshalb jeder einzelne Kämpfer antritt, erfährt man zu Beginn des Arcade-Modus, denn für jeden Kämpfer gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte, die jeweils durch Comic-Bilder erzählt wird. Aber sobald die Kämpfe losgehen, vergisst man die Geschichte ganz schnell wieder.

Was bietet die "Super Street Fighter IV: Arcade Edition"?

Die ohnehin schon vielen Kämpfer wurden von 35 auf 39 angehoben. Hier lässt sich feststellen, dass Capcom leider die Ideen für Neues auszugehen scheinen. Denn viele der Charaktere, die schon diverse Auftritte in anderen Spielen von Capcom verzeichnen, ähneln sich sehr stark in ihren Bewegungsabläufen. Das liegt daran, dass offenkundig unterscheidbare Abläufe für so viele spielbare Figuren – zumindest für Capcom – zu viele und zu kompliziert sind, um sie zu implementieren. Über die vier ergänzenden Kämpfer kommen dann noch viele neue Optionen, mit denen man das eigentliche Spiel interessanter gestalten möchte. Dazu später ein bisschen mehr.

Ein zweischneidiges Schwert ist der direkt eingebundene Online-Modus. War er bei "Street Fighter IV" nur schwer wieder auszuschalten (man musste schon in den Optionen danach suchen), kann man nun direkt vor jedem Spieldurchlauf einstellen, ob man online für Kämpfe erreichbar sein möchte oder nicht. Wer sich dafür entscheidet, kann während eines Kampfes plötzlich einen neuen Kontrahenten dazubekommen. Was einerseits immer fordernd bleibt und für Abwechslung sorgt, andererseits kann es dadurch auch vorkommen, dass ein Kampf, den man so gut wie gewonnen hat, für den neuen Kontrahenten einfach abgebrochen wird.

Um ihre Spielweisen zu studieren und von ihnen zu lernen, gibt es nun neue Optionen, in denen man besser den Online-Wiederholungen von anderen Spielern folgen kann. Laut Capcom wurde die Spielbalance auch etwas abgestimmt. Geübte Spieler werden sich aber schnell fragen, wo genau die Spielbalance verändert worden sein soll, denn spielerisch gleichen sich "Super Street Fighter IV" und die Arcade-Edition. Gleichwohl lässt sich bei den gegnerischen Kämpfern beobachten, dass sie seit den Vorläufern nichts hinzugelernt haben.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass man sämtliche "Arcade Edition"-Zusätze an- und wieder abschalten kann. So kann gewährleistet werden, dass "Super Street Fighter IV"- und "Arcade Edition"-Kämpfer online zusammenspielen können. Dass dies möglich ist, ist daran zu erkennen, ob ein silbernes oder goldenes "Street Fighter"-Logo angezeigt wird.

Zu Anfang jedoch erst einmal ein Menü …

Nach dem Einlegen der BluRay-Disc und dem Durchlaufen der Logos kommt man gleich in das Hauptmenü. Hier wird man regelrecht erschlagen, denn es gibt keine direkt spielbare Geschichte, sondern man kann sich mit den fünf folgenden Spiel-Modellen begnügen: Arcade, Versus, Netzwerk-Kampf, Herausforderung und Training. Des Weiteren gibt es noch Spielerdaten, Optionen und Aktualisierungsinformationen. In dieser letztmöglichen Option kann man nachsehen, was Capcom alles im letzten Jahr getan hat und welche Verbesserungen das Spiel in der Arcade-Edition im Vergleich zum normalen "Super Street Fighter IV" hat.

Mögen die Kämpfe beginnen!

Die Kämpfe laufen sehr flüssig über den Bildschirm, die Animationen sind hervorragend und auch der Stil wurde beibehalten: dreidimensionale Kämpfer in einem 2D-Kampf vor einer 3D-Arena. Das mag ungewöhnlich ausschauen, sieht aber umso mehr sehr gut aus. Der Spieler hat von vornherein die Möglichkeit, sich mit einem von 39 verschiedenen Kämpfern dem Turnier zu stellen. Hier entfällt also das Freispielen von allen Kämpfern, um sich dann Runde um Runde weiter durchzukämpfen. Nach jedem dritten gewonnenem Kampf bekommt man im Arcade-Modus eine sogenannte Bonusrunde, in der man andere Aufgaben, unter anderem das Demolieren eines Autos, erhält. Bevor man sich in den Arcade-Modus stürzen kann, darf man noch den Schwierigkeitsgrad, die Rundenanzahl, das Zeit-Limit und die Kampfansage einstellen. Die Kampfansage ist der integrierte Online-Modus, in dem ein realer Spieler einfach übers Internet ins Spiel einsteigen kann. Im Versus-Modus glühen dann die Joypads, weil es hier ganz klassisch um den Kampf einer gegen einen anderen, entweder realen oder vom Computer gesteuerten Gegner geht. Man kann sich auch entspannen und einfach einen Kampf seiner Lieblings-Kontrahenten anschauen, indem man im Versus-Modus "CPU vs. CPU" einstellt. Der Netzwerk-Kampf bildet die Online-Plattform von "Super Street Fighter IV: Arcade Edition", hier geht es gegen Spieler aus aller Welt.

Gemeinsam gegen den Rest der Welt!

Im Mehrspieler-Teil geht es heiß her, hier gibt es auch wieder verschiedene Spiel-Modi. So kann man sich in Ranglisten-Spielen gegen den Rest der Welt behaupten und um sogenannte Ranglistenpunkte spielen. Interessant wird es im "Endless Battle". Hier startet man einen Kampf und spielt so lange gegen Online-Spieler, bis man verliert. Sobald man verloren hat, spielt der Online-Kontrahent den Modus weiter, bis er wieder gegen einen anderen verliert. Beim "Team Battle" heißt es dann "2 vs. 2", wobei der zweite Spieler immer dann eingewechselt wird, sobald der erste verloren hat. Hat man also einen starken Partner, ist die Chance groß, dass man erstmal eine Weile zuguckt, bevor man selbst spielen darf. Nun gibt es endlich das versprochene Online-Turnier, das sich ähnlich wie das normale spielt - nur mit Unterschied, dass jeder Gegner durch einen anderen Spieler gesteuert wird.

Mann, das sieht ja auch nach zwei Jahren immer noch gut aus!

Jeder Kämpfer ist mit viel Liebe zum Detail erstellt worden und sieht durch die 3D-Animationen noch besser als in den vorherigen "Street Fighter"-Serien aus. Dass die Kämpfe in 2D stattfinden, stört nicht im Geringsten. Dafür laufen die Animationen butterweich von der Hand und werden durch gute Lichteffekte umso besser in Szene gesetzt. Jeder Kämpfer hat seinen eigenen Level, in dem man erkennt, dass Capcom auch hier sehr viel Liebe ins Detail gesteckt hat. So ist jeder Hintergrund animiert und es passiert eigentlich immer etwas im Hintergrund, was auch schon mal ablenken kann, wenn es hektisch auf dem Bildschirm wird.

Musik ... 1, 2, 3, 4!

Musikalisch werden viele Klänge dem erfahrenen Spieler bekannt vorkommen, sind diese doch in allen vorhergegangenen Teilen schon vorgekommen, was jedoch nicht heißt, dass sie schlecht oder langweilig sind. Ganz im Gegenteil: Alle Musikstücke wurden neu aufgelegt und passen sehr gut zum jeweiligen Charakter. So hat jeder Kämpfer nicht nur seinen eigenen Level, sondern auch seine eigene Musik, was den Wiedererkennungswert der jeweiligen Figuren noch verstärkt. Auch die Kampfgeräusche laufen fließend in das Spielgeschehen ein: So hat jeder Spieler seine persönliche Stimme, mit der man auch bei hektischen Kämpfen weiß, wer gerade einen Treffer landen konnte.

Fazit

Capcom ist es gelungen "Super Street Fighter IV" zu verbessern, denn "Super Street Fighter IV: Arcade Edition" ist die momentan beste Version der "Street Fighter"-Reihe. Wer "Super Street Fighter IV" schon hat, erweitert dieses Spiel einfach über den PlayStation-Store um die "Arcade Edition" zum Preis von circa 15 €. Durch den nicht sehr hohen Anschaffungspreis von insgesamt 30 € lohnt sich auch der Umstieg für Besitzer von "Street Fighter IV". Diese Erweiterung des Hauptspiels kommt mit noch mehr Action, verbesserten Spieloptionen und dem versprochenem Online-Turnier-Modus, auf die die Spieler nun schon fast ein Jahr gewartet haben. Man hat mit dieser Version also ein solides Spiel, das mit sehr guter Grafik, unverändert guter Spielmechanik und einer perfekten Steuerung erfahrungsgemäß sehr lange viel Spaß verspricht.

(05.09.2011)

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