Alarm f�r Cobra11 - Burning Wheels

Alarm für Cobra11 - Burning Wheels

(RTL Games)

geschrieben von Tim-Oliver Siegwart

 
Entwickler: Synetic
Publisher: RTL Games
Genre: Action-Rennsimulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels
Preis: ca. 30 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

 

RTL Games präsentiert mit "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" erneut einen Ableger der erfolgreichen TV-Serie für den heimischen Computer. Im Vergleich zu "Alarm für Cobra 11 - Crash Time" wurde die Grafik verbessert und die Original-Seriendarsteller sind spielbar. Spannende Kriminalfälle und abwechslungsreiche Stunts sollen die Spieler in die Serienatmosphäre eintauchen lassen. DLH.Net setzt das Blaulicht aufs Dach und ermittelt, wie nah das Spiel dem TV-Vorbild kommt.

Ein Fall für Cobra 11

In "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" übernimmt man die Rollen der beiden Polizisten Semir Gerkhan und Ben Jäger aus der gleichnamigen Serie von RTL. Der Streifendienst mit der Autobahnpolizei ist wie im Fernsehen alles andere als langweilig. Es gilt, zahlreiche Fälle zu lösen und in der Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Der Spieler kann auswählen, wie er auf Verbrecherjagd gehen möchte. Es gibt verschiedene Modi, die man anwählen kann. Zum Beispiel den normalen Streifendienst: Hier fahren Semir und Ben durch die Metropole und bekommen einen Auftrag über Polizeifunk mitgeteilt. Insgesamt gibt es 50 spielbare Missionen.

Zunächst muss man meistens zum Ort des Verbrechens fahren und die Fährte aufnehmen. Dabei hilft das eingebaute Navi mehr schlecht als recht, da die Routen zum Teil sehr ungünstig gewählt sind. Zyniker könnten hier von Realismus sprechen. Hat man die Ganoven ausgemacht, muss man sie stoppen, was sich wesentlich einfacher anhört, als es sich auf der Straße abspielt. Meistens hilft nur ein Totalschaden, da die KI sehr geschickt einer Verhaftung entkommt. Leider funktioniert das bekannte Einkeilen nicht, denn der Verbrecherwagen respawnt darauf einige Meter entfernt und setzt seine Flucht fort. Es gibt auch Missionen, in denen Gefahrengut eskortiert oder ein VIP beschützt werden muss. Hierbei gibt es auch knifflige Situationen, die man meistern muss, wie zum Beispiel in einer der ersten Missionen. Hier muss der Spieler sein Fahrzeug auf Höhe der Fahrerkanzel eines Lkws halten, damit Ben auf den Schwertransport springen und ihn übernehmen kann.

Wer lieber gleich eine Mission starten möchte, kann dies natürlich im Hauptmenü tun. Die eigentliche Story von "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" wird allerdings im Streifendienst erzählt. Leider gibt es keine Intros und Zwischensequenzen mit Semir und Ben. Die Aufträge werden immer lediglich über Funk mitgeteilt und stehen für den Spieler zum Nachlesen auf dem Bildschirm. Hier hätte man im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie "Need for Speed" aufholen müssen. Ein weiterer Modus ist der Splitscreen. Leider gibt es keinen LAN-Modus, wo man prima Räuber und Gendarm spielen könnte. So wird also der Bildschirm geteilt und man spielt zu zweit gegeneinander, wobei jedoch kaum echter Spielspaß aufkommen will. Zwar gibt es hier Verfolgungsjagden, aber einem aktuellen Spiel sollte man entweder einen ordentlichen Multiplayer-Modus spendieren, oder aber ganz auf diese Option verzichten, denn Splitscreens sind nicht mehr zeitgemäß.

Wer gerne den Gasfuß bedient oder einfach Benzin im Blut hat, findet im Einzelrennen sein Glück. Hier wird zuerst eine Strecke ausgewählt (nach und nach werden hier mit den Erfolgen, zum Beispiel in Form von Rennsiege, weitere freigeschaltet), danach entscheidet man sich für einen fahrbaren Untersatz. Auch hier können mit den entsprechenden Siegen im Rücken immer mehr Fahrzeuge ausgewählt werden. Die Palette der Fahrzeuge reicht vom Go-Kart bis hin zum großen LKW. Danach geht es auf den Asphalt. Der Spieler startet immer von den hinteren Plätzen und versucht, vor allen anderen Gegnern das Ziel zu erreichen. Die Anzahl der Runden kann man erhöhen oder verringern, so dass das Einzelrennen ideal für Zwischendurch ist. Ganz nebenbei lernt man dabei auch die Metropole kennen und findet im Streifendienst einfacher und schneller über Abkürzungen zum Ziel.

Der Dienstwagen

Auch ein Polizeiauto fährt sich wie jedes andere. Der Spieler hat die Möglichkeit, zwischen der Tastatur und dem Controller zu wählen. Da es sich bei "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" um keine Simulation, sondern eher um Arcade handelt, bietet keine ausgewählte Steuerung besondere Vor- oder Nachteile. Werkseitig wird der Dienstwagen mit einer Tastatursteuerung ausgeliefert. Serienmäßig sind die Pfeiltasten zur Steuerung des Fahrzeuges vorgesehen, können aber individuell angepasst werden. Blaulicht, Kameraperspektiven und dergleichen werden ebenso über die Tastatur aufgerufen und auch deren Belegungen dürfen geändert werden. In den Menüs erfolgt die Steuerung über die Maus. Das Rad wurde logischerweise nicht neu erfunden, so finden sich auch Gelegenheitsspieler schnell zurecht.

Unterwegs im Pott

Den Entwicklern von Synetic ist die Umsetzung einer fiktiven Ruhrpott-Metropole hervorragend gelungen. Natürlich ist dafür auch die hervorragende Grafik verantwortlich. Die Autos sehen allesamt prima aus und abseits der Straßen wird ein realistisches Gefühl vermittelt, und dennoch läuft "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" auch auf älteren Systemen sehr flüssig. Leider fehlen besagte Zwischensequenzen, was in Anbetracht der Grafik-Engine, diese kann nämlich keine Personen darstellen, schmerzlich die direkte Identifikation mit den Hauptakteuren vermindert. Davon abgesehen ist hier einiges geboten. Die Explosionen der Fahrzeuge wirken im Vergleich zum Vorgänger nochmals verbessert und dadurch überzeugender. Das Schadensmodell vermittelt dem Spieler visuell sehr gut den Zustand des Dienstwagens. Durch den regen Gegenverkehr und die Züge entsteht eine sehr lebendige Umgebung.

Quietschende Reifen

In Sachen Sound ist "Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels" gut auf der Straße unterwegs. Sämtliche fiktive Automodelle klingen zwar unterschiedlich, aber leider nicht immer besonders realistisch. Karambolagen, Sprünge und durchdrehende Räder sind hingegen gut umgesetzt und tragen dazu bei, dass das Spiel auch wie das TV-Vorbild klingt. Da die Originalschauspieler der Synchronisation ihre Stimme leihen, ist das Feeling perfekt. Die flotten Sprüche von Semir Gerkhan und Ben Jäger tragen zur gelungenen Umsetzung einiges bei. Sollte die vorhandene Hintergrundmusik nicht den eigenen Vorlieben entsprechen, kann man im Menü einen eigenen Ordner mit MP3s angeben.

Fazit

Ich bin überrascht, wie viel Spaß das neue "Cobra 11" macht. Im direkten Vergleich zum neuen "Need for Speed: Undercover" ist die Grafik natürlich etwas schlechter und die Story nicht so perfekt umgesetzt, aber dennoch macht es mir mehr Spaß, mit Blaulicht durch die fiktive Rhein-Metropole zu rasen, als schon wieder durch eine unecht wirkende EA-Stadt. Schade ist, dass man das Potenzial nicht voll ausschöpft, denn gerade bei einer Serienumsetzung gehören doch ordentliche Zwischensequenzen mit den Schauspielern eigentlich zum guten Ton, vor allem da die Engine die Darstellung von Personen nicht ermöglicht. Für wenig Geld bietet RTL Games satte Action mit guter Grafik, nur die Story ist vielleicht etwas zu langweilig umgesetzt. Für Fans ein Muss und für Renn-Action-Freunde ein guter Griff, vor allem, da die Konkurrenz aus dem Hause EA mal wieder nicht auf der Straße überzeugen kann.

(30.01.2009)

 

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