| Heroes of Hellas 2 - Olympia (Purple Hills) geschrieben von Kevin Krüger
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Versuche, verschiedene Spielgenres zu kombinieren, gibt es bereits seit Erfindung der Genres. Darunter gibt es selbstverständlich einige Erfolge, die gut bei den Spielern ankamen und einige Pleiten, die heute noch in den Ladenregalen verstauben. "Mit Heroes of Hellas 2 Olympia" wurde erneut ein Versuch unternommen, diesmal in Form eines Match-3-Spiels und thematisch angesiedelt im antiken Griechenland. Ob dieser mehr oder weniger gut gelang erfahren Sie in unserem ausführlichen Test auf DLH.net. Wissen Nach einer Zeit des Friedens in Griechenland, herbeigeführt durch die Gnade der Götter, öffnete sich ein Tor zur Unterwelt und einem Dämon gelang die Flucht. Dieser Dämon stahl die Rute der Zwietracht der Göttin Eridia und verdarb damit die Gedanken der Menschen. Griechenland versank in Chaos, die letzte Bastion gegen diesen Verfall bildet der Berg der Gottheiten selbst. Die Götter beauftragen den Spieler, am Fuße des Olymps eine Stadt namens Olympia zu erbauen, deren Energie den Göttern bei der Vertreibung der dunklen Mächte helfen soll. Erleben Um eine Stadt zu erbauen, benötigt man zunächst Geld und das möglichst in rauen Mengen. Dieses zu erspielen ist das vorrangige Ziel von "Heroes Of Hellas 2 - Olympia". In erster Linie handelt es sich bei diesem Spiel um ein Match-3-Spiel, das heißt, der Spieler bekommt farbige Steine auf ein Spielfeld geworfen und muss, um Punkte zu erzielen, beieinanderliegende Gruppen von mindestens drei gleichen Steinen markieren, wodurch diese vom Spielfeld verschwinden und neue Steine von oben nachrutschen. Dieses Prinzip ist im Grunde denkbar einfach, wurde in diesem Fall aber mit einigen Kniffen etwas komplexer gestaltet. Durch das Verbinden von fünf oder mehr Steinen zu einer Gruppe erhält der Spieler nicht nur Punkte, sondern an der Stelle des zuletzt gewählten Steines eine Münze. Diese Taler stellen sozusagen einen Joker dar, denn sie können mit jeder Art Stein kombiniert werden, wodurch man auch mal nur zwei beieinanderliegende gleiche Steine loswerden oder eine Kette über die Münze hinweg mit weiteren angrenzenden Steinen der gleichen Farbe erweitern kann. Die erarbeiteten Punkte werden am Ende jeder Spielrunde zu harter Währung umgerechnet. Das Ende einer Runde ist markiert durch das Erreichen von Zielen, die dem Spieler vor Beginn mitgeteilt werden. Diese Aufgaben können unter anderem darin bestehen, eine festgelegte Anzahl der Steine einer Farbe durch reguläres Gruppieren vom Spielfeld zu werfen, bestimmte spezielle Steinchen vom Brett zu entfernen oder einfach nur einen besonderen Gegenstand innerhalb des Feldes ganz nach unten zu befördern, sodass er herunterfällt. Insgesamt gibt es je Partie maximal vier Ziele, vor Beginn wird genau aufgeführt, wie diese und die entsprechenden Belohnungen lauten. Spezielle Steine gibt es einige, angefangen bei Seilen, in die ein farbiges Kieselchen hineinrutscht, dann aber nicht weiter nach unten fällt, bis man das Seil gelöst hat, hin zu Lavabrocken, die wie ein regulärer Spielstein aufs Brett kommen und herunter rutschen, sich aber mit nichts kombinieren lassen. Beständig werden über den gesamten Spielverlauf hinweg neue Spezialfälle eingeführt, sodass der Spieler sich in einem konstanten Lernprozess wiederfindet. Nur hinderliche Varianten wären aber zu einseitig, also gibt es neben bereits genannten Münzen beispielsweise noch Goldplatten, die durch Entfernen des darauf liegenden, farbigen Spielsteins eingesammelt werden können und dem Spieler direkt ein wenig Geld in die Tasche fließen lassen. Da der Spieler im Auftrag der Götter handelt, kann er sie nach dem Bestehen von Prüfungen auch zu Hilfe rufen. Dies muss man sich natürlich erst verdienen, indem man einige Steine der jedem einzelnen Gott zugeordneten Farbe vom Spielfeld räumt. Zu Beginn des Spiels steht lediglich Göttervater Zeus zur Verfügung, im Laufe der Geschichte findet der Spieler jedoch einige Teile von Amuletten. Kann er ein Amulett vervollständigen, muss er nur noch ein kleines Puzzle lösen, um die Hilfe des nächsten Gottes in Anspruch nehmen zu können. Die Puzzles bestehen zu einem Teil aus Wimmelbildern, in denen Gegenstände ausfindig gemacht werden müssen, zum anderen aus Schiebepuzzles. Auf das Freispielen eines neuen Gottes folgen einige Runden, die speziell auf diesen Gott zugeschnitten sind, sodass man sich ein Bild seiner Fähigkeiten machen kann. Die Fähigkeiten der Götter sind vielfältig, einer kann Wirbelstürme heraufbeschwören, die reguläre Spielsteine auf dem Feld umherwirbeln, ein Anderer zerstört willkürlich Steine auf dem Spielfeld und wiederum ein Anderer lässt sogar den Spieler entscheiden, welche Steine zerstört werden sollen. Insgesamt gibt es neun Götter, die ihren Teil zum Erreichen des großen Zieles beitragen, jedoch können in jeder Runde maximal drei dem Spieler zur Verfügung stehen. Die Auswahl dieser drei Götter wird vom Spiel gesteuert und der Spieler hat keinerlei Einfluss darauf. Weiterhin gibt es als Bonus zu jedem freigespielten Gott ein passendes Hintergrundbild, das sich direkt im Spiel für den Desktop einrichten lässt. "Heroes Of Hellas 2 - Olympia" beinhaltet weiterhin Elemente aus Aufbausimulationen: Auf der Karte von Olympia kann ein Blick auf das tägliche Leben der Einwohner geworfen werden und der Spieler kann an ausgewählten Orten Gebäude errichten, welche die Stadt eindrucksvoller machen. Durch eine attraktivere und größere Stadt finden mehr Menschen den Weg hinter die schützenden Mauern Olympias und unterstützen den Spieler und ihre Götter bei ihrem Vorhaben. Ebenfalls auf dem Kartenbildschirm zu sehen sind die Bedürfnisse der Bürger, auf die reagiert werden muss, da ansonsten einige Einwohner Olympia wieder verlassen. Dies sollte natürlich unbedingt vermieden werden, denn bei ihrem Unternehmen werden die Götter so viel Energie wie möglich benötigen. Von dem eigentlichen Zweck einmal abgesehen steigt der Stadtstatus durch erhöhte Einwohnerzahl immer weiter auf, wodurch neue Gebäude verfügbar werden und zu bestimmten Zahlen feiern die Bewohner Olympias ein Stadtfest zu Ehren des Spielers. Ein Stadtfest beinhaltet in Olympia anscheinend jedoch nicht nur Feierlichkeiten, sondern auch den Ausbau des Herrscherpalastes: Zu jedem Fest wird der Spieler vor die Wahl eines Elementes seines Palastes gestellt, hat er sich entschieden bauen Olympias Baumeister den Stadtpalast nach seinen Wünschen aus. Auch in Olympia gibt es, wie in jeder Stadt, die etwas auf sich hält, ein Museum. In diesem Falle jedoch dient dies einem anderen Zweck als dem Ausstellen von Ausgrabungsfunden und ähnlichem: Während der Spielrunden können durch versteckte Ereignisse wie das Sammeln von einhunderttausend Goldmünzen Schätze freigespielt werden. Diese und eine ausführliche Statistik kann man sich im Museum, das über den Kartenbildschirm betreten werden kann, noch einmal genauer ansehen. Funktion haben diese Schätze keine, hingegen aber einen Nachteil, denn wenn während einer laufenden Spielrunde ein Schatz erspielt wird, unterbricht eine Sequenz, die den Erhalt des Schatzes verdeutlicht, den Spielfluss. Das Verhalten des Spielers wird in der Regel durch die wechselnden Bedingungen der Spielrunde bestimmt: Einerseits steht er mal unter Zeitdruck und erhält durch zügiges Erreichen seiner Ziele zusätzliche Punkte, andererseits gibt es Knobelrunden, in denen die Anzahl der Züge, die zum Erreichen der Ziele zur Verfügung stehen, begrenzt ist. Sollte der Spieler mal nicht weiter wissen, aber noch Kombinationen möglich sein, wird nach ein paar Sekunden automatisch auf eine Zugmöglichkeit aufmerksam gemacht. Sind keine Kombinationen mehr möglich, werden sämtliche auf dem Brett befindliche Spielsteine durch neue ersetzt. "Heroes Of Hellas 2 - Olympia" ist durch den konstanten Lernprozess und die Auswahlmöglichkeit eines von drei Schwierigkeitsgraden sowohl für Einsteiger als auch für erfahrenere Spieler geeignet. Hören und sehen Die allgemein im Comicstil gehaltene Spielgrafik beinhaltet aufwendige Animationen, detaillierte Zeichnungen, malerische, bewegte Hintergrundbilder und ein passendes Menüdesign. Eine detailverliebte Gesamtansicht Olympias, abwechslungsreiche Spielfeldhintergründe und mehr fügen sich zu einem stimmigen und hübsch anzusehenden Gesamtbild. Da nicht nur Spieleraugen, sondern auch -ohren zunehmend Anspruch auf einen Teil des Spielspaßes erheben, ist es mit ein paar bunten Pinselstrichen aber natürlich nicht getan. Dem visuellen Schmankerl folgt demnach ein akustisches auf dem Fuße, denn auch Musik und Soundeffekte von "Heroes Of Hellas 2 - Olympia" können sich sehen lassen. Die musikalische Untermalung des Spielvergnügens besteht aus unaufdringlichen und eingängigen Melodien, die zwar nicht derart vielfältig ausfallen wie bei Vollpreistiteln, aber dennoch jeden, der sie nicht ausschaltet, das eine oder andere Mal zu - wenn auch unbewusstem - Mitsummen oder pfeifen verleiten werden. Einstellungsmöglichkeiten sind für Grafik und Sound ausreichend vorhanden: Die Lautstärken von Musik und Soundeffekten lassen sich unabhängig voneinander stufenlos regeln, es kann zwischen Vollbild- und Fenstermodus entschieden, die Farbtiefe umgeschaltet und der spielinterne Mauszeiger, statt dem des Betriebssystems aktiviert werden. Dieser Titel begeistert durch seine anfänglich einfache Spielweise, einen nicht zu verachtenden Suchtfaktor, die ständig neuen Herausforderungen und den für ein Spiel dieser Art abwechslungsreichen Spielverlauf. Stimmige Grafik und Musik verleihen dem Ganzen den letzten Schliff, bis das Spielprinzip nach einer Weile zu eintönig und auf die Dauer langweilig wird. Ich denke, dieses Spiel wird ein erfolgreicher Vertreter seiner Art sein, da es sich um ein qualitativ hochwertiges "Casual Game" mit innovativen Features handelt. (22.06.2010)
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