Train Simulator 2012

Train Simulator 2012

(Aerosoft)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: Railsimulator Ltd.
Publisher: Aerosoft
Genre: Eisenbahnsimulation
Erscheinungsdatum: Bereits erhältlich
Homepage: Train Simulator 2012
Preis: ca. 30 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Zum Beginn der kalten Jahreszeit hat Aerosoft den "Train Simulator 2012" in die Regale gebracht und wirbt damit, dass dieses Spiel die "modernste und umfangreichste Simulation für den PC" sei. Originalgetreue Dampf-, Diesel- und Elektroloks auf sehr detaillierten realistischen Strecken in Deutschland, England und den USA sollen Sie an den heimischen PC locken. In der DVD-Hülle befindet zudem noch die Vollversion des ICE1-Addons mit acht verschiedenen Waggons und fünf weiteren Szenarien. Was Sie bei diesem Titel erwartet, lesen Sie in diesem Test.

Eine Karriere im Führerstand

Nachdem Sie die silberne Scheibe eingelegt haben, wird in einem ersten Schritt Steam installiert, sofern es nicht schon auf Ihrem Rechner vorhanden ist. Steam ist eine Plattform, mit der Sie Ihre Spiele verwalten, herunterladen und aktualisieren, sowie mit anderen Spielern in Kontakt treten beziehungsweise bleiben können. Über Steam installieren Sie dann den Zugsimulator und wenige Minuten später haben Sie die Möglichkeit, sich das erste Mal auf eine virtuelle Zugfahrt zu begeben. Wahre Zugsimulationsführer können hier komplette Szenarien und Strecken entwerfen oder die bestehenden Aufgaben erfolgreich umsetzen. Der "Train Simulator 2012" unterteilt sich in verschiedene Bereiche, die Ihnen mit Sicherheit sehr viel Spaß bereiten werden, da die Aufgaben Ihnen mitunter einiges abverlangen. Sie steuern die Züge oder entwerfen Stecken, die Sie später selbstverständlich auch testen können. Dabei können Sie Ihren Zug auch aus der Vogelperspektive beobachten.

Sollten Sie den Titel noch nicht kennen, werden Sie vermutlich mit den Einführungen, den sogenannten Tutorials, starten. Diese machen Sie mit der Steuerung der jeweiligen Loks vertraut und Sie können sogar Wagen rangieren und kuppeln. In der ersten Übung lernen Sie die Lok kennen und bringen Ihren ersten Zug zum Rollen. In den weiteren Lektionen gewöhnen Sie sich an den Umgang mit den Weichen und kuppeln Waggons an, um Sie auf ein anderes Gleis zu bugsieren. In einer anderen Einführung steuern Sie eine Dampflokomotive und müssen unter realistischen Bedingungen einen Zug eine lange Steigung hinauf führen und dürfen dabei nicht zu langsam werden, da der Zug sonst nicht mehr anfahren kann. Für einen ungeübten Lokführer ist das gar nicht so einfach. Bevor Sie die jeweiligen Szenarien beginnen, werden Ihnen im Ladebildschirm allerhand Informationen zu Tastenkombinationen und deren Anwendung gezeigt. Einzelne instruierende Fenster bringen Sie dabei der bevorstehenden Situation näher und zeigen zum Beispiel die nächsten Signale und Bahnhöfe.

Haben Sie die Einführung erfolgreich absolviert, steht der ersten richtigen Aufgabe nichts mehr im Wege. Über das Hauptmenü erreichen Sie nun die Liste der verfügbaren Herausforderungen, die entweder nach Zug oder nach Route unterschieden werden. Sie können somit Szenarien aus einer bestimmten Route wählen oder sich für einen bestimmten Zug entscheiden und dann die Aufgabe absolvieren. Neben den Informationen über die Strecke sehen Sie auch, wie lange die Mission dauert und welchen Schwierigkeitsgrad sie birgt. Neben Strecken aus den Vereinigten Staaten finden Sie auch einige aus Großbritannien und Deutschland.

Haben Sie sich für ein Szenario entschieden, wird es geladen und von nun an sind Sie auf sich allein gestellt. Anhand der Aufgabe müssen Sie nun den Anweisungen folgen und dabei natürlich auch die entsprechenden Geschwindigkeiten einhalten. Jede Herausforderung stellt Ihnen dabei eine Reihe verschiedener Steuermethoden für die Züge zur Verfügung. Sie haben die Möglichkeit, die einzelnen Ansichten durchzuschalten und können den Zug sogar aus der Führerstandsperspektive steuern. Somit haben Sie einen sehr umfangreichen Blick auf die einzelnen Instrumente, die zum Bedienen einer Lokomotive notwendig sind. Mehrere Bremshebel, Fahrtrichtungsschalter und Leistungspegel wollen bedient werden und auch die Länge des Zuges spielt eine wichtige Rolle. Behalten Sie über jedes der Instrumente die Kontrolle, denn sonst fahren Sie schnell über ein Haltesignal und das Spiel ist zu Ende.

Der Welt-Editor

Neben dem Führen eines Zuges gibt es auch einen Editor, welchen Sie ebenfalls über das Hauptmenü aufrufen. Hier können Sie ganz nach Ihren Wünschen agieren und sich so Ihr eigenes Szenario erstellen oder vorhandene Gleisanlagen schnell und einfach verändern. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt und so können Sie auch ganz neue, eigene Gleisanlagen entwerfen. Die Handhabung des Editors ist allerdings nicht ganz so einfach, wie Sie es anfangs vielleicht denken werden. Leider fehlt im mitgelieferten Handbuch eine ausführliche Beschreibung und so sind Sie auf sich allein gestellt, wenn Sie neue Strecken entwerfen wollen. Wenn Sie noch keine komplett neue Anlage erstellen wollen, können Sie auch vorhandene klonen oder direkt bearbeiten. Sie erkunden diese Welt im 3D-Modus und links und rechts finden Sie mehrere Dialoge mit Werkzeugen für die unterschiedlichsten Belange. So können Sie Wege gestalten, Gleisanlagen aufbauen oder Immobilien wie Häuser, Bahnhöfe oder ganze Industrieanlagen erstellen. Hier werden Sie von einem umfangreichen Pool an Objekten unterstützt, die Sie einfach per Maus an die gewünschte Stelle setzen und dann entsprechend ausrichten.

Die Welt der Eisenbahnen

Mit dem Titel bekommen Sie eine Menge an Strecken und Herausforderungen, die durch die Erweiterung des ICE noch aufgewertet wird und Sie mit Sicherheit in den Bann ziehen wird. Sie steuern die Stahlkolosse entweder per Maus oder mit der Tastatur, ganz wie es Ihnen beliebt. Sie sollten sich daher mit den wichtigsten Tastaturbefehlen für das Führen des Zuges vertraut machen, damit Ihnen auch außerhalb der Lokomotive der genussvolle Blick auf Ihre Strecke bleibt. Die Einstiegskurse helfen Ihnen dabei, die wichtigsten Tastaturbefehle zu lernen und anzuwenden und der jeweilige Ladebildschirm bietet das Wissen nochmals in kompakter Form an. Dazu haben Sie während des Szenarios auch per Mausklick die Möglichkeit, die Aufgaben zu lesen, in den 2D-Modus umzuschalten oder die Kupplungsansicht zu wählen. Im Hauptmenü finden Sie neben der Wahl der Szenarien auch das Optionsmenü, in dem Sie die entsprechenden grafischen Details festlegen. Neben der Wahl der Auflösung können sie sehr fein abstimmen, wie der Boden, die Landschaft oder die Effekte aussehen sollen. Ein Blickfang sind in jedem Falle die verschiedenen Kameraperspektiven, denn Sie haben die Wahl zwischen Führerstand, Verfolgerkamera, externer und frei definierbarer Kamera. Mit der Maus können Sie bequem zwischen den Perspektiven umschalten, diese drehen sowie hinein- oder herauszoomen.

Dampftrosse und Rauch

"Train Simulator 2012" ist durch seine detaillierte Grafik sehr schön anzusehen, gerade die Züge, der Führerstand und die Gleisanlagen sind sehr genau nachgebildet, auch wenn es gerade in einem Führerstand mitunter sehr spartanisch aussieht. Der Simulator bietet eine wunderschöne Eisenbahnwelt, die durch die verschiedenen Züge, Aufgaben und Landschaften keine Langeweile aufkommen lässt. Die verschiedenen Kameraperspektiven zeigen die Mächtigkeit des Spiels und Sie können die Züge auch an sich vorbei donnern lassen oder Sie von oben verfolgen. Die 2D-Ansicht bietet neben der kompletten Gleisanlage auf den Überblick über den aktuellen Stand der Dinge und wo genau sich ihr Zug gerade befindet.

Die Liebe zum Detail lässt Rauch aus Schornsteinen steigen und Autos fahren über die Straßen. Neben dem Rollmaterial, also den Lokomotiven und Waggons, gibt es eine Fülle an anderen Objekten wie LKWs, PKWs, Gebäude oder Bäume, die ebenfalls sehr detailliert dargestellt werden und sich sogar bewegen. Die vielen vorgefertigten Strecken geben einen guten Einblick über die Fülle der Möglichkeiten und deren grafische Umsetzung. Selbst auf den Bahnsteigen herrscht reges Treiben, und wenn sich die Türen der Waggons öffnen, steigen Passagiere ein oder aus. Die Wettereffekte runden das Bild angenehm ab.

Signalhörner und schnaubende Dampfloks

Musikalische Hintergrund-Untermalung gibt es nicht und die Geräusche sind nicht ganz so vielfältig gestaltet, wie die landschaftliche Umsetzung. Zwar hören sich die Loks so an, wie man es erwartet, doch außer dem Pfeifen der Loks ist kaum etwas zu hören. Die Lautstärke der Geräusche wird allerdings der räumlichen Entfernung angepasst.

 


Fazit

   "Train Simulator 2012" ist eine sehr detaillierte Eisenbahnsimulation, die dem Zugführer durch die vielen unterschiedlichen Aufgaben einiges bietet. Die Erweiterung mit dem ICE, acht weiteren Waggons und fünf zusätzlichen Szenarien lassen keine Langeweile aufkommen. Wer also keine Modelleisenbahn hat und schon immer mal Zugführer spielen wollte, hat mit diesem Titel die Gelegenheit dazu, denn die unterschiedlichen Modi sorgen für lang anhaltenden Spielspaß. (29.11.2011)


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