Monopoly Streets

(Electronic Arts)

geschrieben von Uwe Schöler

Wer kennt das bekannte Brettspiel Monopoly nicht, das sicherlich zu den meistverkauften zählt? Bereits vor gut zwei Jahren entwickelte Electronic Arts Monopoly für die Konsole und nun steht zum 75. Geburtstag des Spieles der Titel im Kaufregal. Diesmal mit dem Namenszusatz "Streets", was auf Neuerungen im Spielprinzip hoffen lässt. Schließlich wird dem geneigten Spieler eine 3D-Stadt geboten. Wie die Umsetzung auf der PS3-Konsole geglückt ist, lesen Sie in diesem Test.

Geld ist Macht

Nach dem Einlegen des Titels landen Sie sogleich im Hauptmenü, bei dem Sie sich für den Ein- oder Mehrspielermodus entscheiden können. Hier können Sie gegen insgesamt drei KI-Spieler antreten oder gegen Ihre Freunde, denn das virtuelle Spielbrett fasst bis zu vier Kontrahenten und genauso viele werden immer eingesetzt. Die KI können Sie dabei in drei Stufen einstellen. Spieleinsteiger bekommen sogar ein Tutorial vor jedem Spielzug geboten, damit während des Verlaufs alle möglichen Regeln und Möglichkeiten verständlich erklärt werden. Diese Option können Sie dabei entweder überspringen oder in den Einstellungen komplett abschalten.

Wenn Sie "Monopoly Streets" zum ersten Mal starten, werden Sie aufgefordert, Ihr Spielerprofil einzurichten. Im Profil werden Ihre Fortschritte, die verdienten Belohnungen und die freigeschalteten Inhalte festgehalten. Als Belohnung für gute Spiele erhalten Sie in Ihrem Profil Monopoly-Geld. Haben Sie genügend verdient, steigen Sie eine Stufe höher und können somit eine größere Anzahl schicker Objekte, wie Spielbretter und Städte, kaufen.

Um etwas Abwechslung in die bewährten Regularien zu bringen, können Sie bestimmte Einstellungen verändern. Insgesamt stehen Ihnen sechs unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Natürlich können Sie hier auch Ihre eigenen Regeln erstellen. Die offiziellen Regeln sehen vor, dass Sie mit 1.500 Geldeinheiten starten und das Spiel dann endet, wenn nur noch ein Spieler im Rennen ist. Bei der Variante "Tempowürfel" bekommen Sie einen zusätzlichen Würfel und nochmals 1000 Geldeinheiten auf Ihr Konto. Durch die drei Würfel sind nun auch Dreierpasch und besondere Wurfvarianten möglich.

Beim kurzen Spiel bekommen Sie schon zu Beginn drei Grundstücke, die zufällig verteilt wurden. Ebenso müssen Sie nur drei Häuser errichten, um später ein Hotel entstehen zu lassen. "Bullenmarkt" ist eine Version, bei der die Grundstücke in zufälliger Abfolge versteigert werden. Schluss ist nach 20 Runden und es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld. Bei "Jackpot" geht es risikoreicher zu. Allerdings warten auch höhere Geldbeträge. Sollten Sie hier das Glück haben, auf "Frei-Parken" zu landen, bekommen Sie alle Gelder, die während des gesamten Spiels durch Steuern und Gefängniskautionen angehäuft wurden. Als letzte Variante bleibt noch "Tempodeal" zur Auswahl. Hier geht es darum, die meisten Farbgruppen sein Eigen zu nennen. Die Grundstücke werden dabei immer versteigert. Sollten Ihnen die mitgelieferten Regeln nicht reichen, können Sie sich Ihre eigenen aufstellen. Dabei kann jeder Wert, wie Steuerkosten, Losübertritt, Rundenanzahl, Startkapital und Vergabe der Grundstücke, fixiert werden.

Neu bei "Monopoly Streets" sind die 3D-Karten. Die Entwickler haben das gesamte Spielfeld räumlich gestaltet und so schießen die Häuser und Hotels nun virtuell aus dem Boden und die einzelnen Spieler passieren die Straßenfelder. Jeder Spieler hat wie gewohnt seine Figur, die nun auch in 3D zu sehen ist. Sie können somit nun mit dem Hund an der Leine gehen, das Auto benutzen oder den Hut festhalten, weil er immer vom Kopf geweht wird. Allerdings stehen insgesamt nur zwei Karten in dieser räumlichen Sicht zur Verfügung, wobei Sie zu Beginn nur eine nutzen können. Die zweite spielen Sie im Verlauf frei. Die anderen Spielpläne sind nach wie vor in 2D.

Häuser, Hotels und Kontrahenten

Die Steuerung ist relativ einfach, denn Sie müssen sich kaum um etwas selbst kümmern. Die Aktionen werden dabei größtenteils vom System vorgenommen. Die Menüführung ist zudem simpel und erlaubt einen schnellen Spielbeginn. Ihre Tätigkeiten führen Sie mit der Kreuztaste aus und die wenigen Sprünge in den Menüs nehmen Sie mit den Cursortasten vor. Sollten Sie gerade keinen Mitspieler gefunden haben und auch keine Lust verspüren, gegen die KI anzutreten, können Sie in den Online-Modus wechseln und so mit Spielern aus aller Welt zusammenkommen. Hier finden Sie neben den normalen Spielen auch Ranglisten-Herausforderungen und Ihre eventuell selbst erstellten Regeln können Sie auch online nutzen.

Grafik und Sound

Der Titel bietet Ihnen ein sehr detailliertes Familienspiel auf der Konsole, das durch seine interessante und durchaus humoristische Grafik seinem Original – dem Brettspiel – in nichts nachsteht. Die Runden sind schön animiert und die einzelnen Figürchen hüpfen oder fahren über das virtuelle Spielbrett. Die 3D-Umgebung wurde mit witzigen Gebäuden und Szenarien, manchmal im Comic-Stil, in Szene gesetzt. Die Auswahl an Brettern ist groß, denn hier gibt es als Krönung "Monopoly City", das die komplette Stadt in 3D darstellt, natürlich inklusive Bewohnern und Fahrzeugen. Dabei sind die einzelnen Grundstücke elegant modelliert und Sie können als Bauherr zusehen, wie Ihre Gebäude entstehen. Neben diesem Spielbrett gibt es zudem noch einige weitere interessante Umgebungen.

Musikalisch hat Monopoly nicht viel zu bieten, aber bei solch einem Spiel steht die Musik auch nicht im Vordergrund. Hinweise und das Tutorial werden auf Deutsch gesprochen und während Ihrer Runden werden Sie durch eine angenehme Hintergrundmusik begleitet. Allerdings wiederholen sich die Stücke und Effekte sehr schnell. Hier haben Sie allerdings die Möglichkeit, diese im Einstellungsmenü auszuschalten.