Might & Magic Heroes VI – Shades of Darkness

 

Die "Might & Magic"-Reihe hat eine lange Tradition und glaubt man der Fangemeinde, war schon mit Teil 3 die maximal mögliche Perfektion erreicht. Mit "Might & Magic Heros VI – Shades of Darkness" wird nun ein Standalone-Addon zum inzwischen sechsten Teil der Reihe angeboten. Wie sich dieses bewährt und wie es sich in die M&M-Reihe einfügt, beleuchtet dieses Review.

"Was lange gärt, wird endlich Wut."

Damit ist nicht das Spiel selbst gemeint, sondern ein Trick, der offensichtlich immer weitere Verbreitung in der Entwicklerwelt findet. "Shades of Darkness" ist eine Herausforderung. Der Schwierigkeitsgrad wird auch anspruchsvollen Spielern gefallen. Mal muss man sehr genau überlegen, wie man das avisierte Ziel mit den begrenzten Bewegungspunkten erreichen soll, ein anderes Mal sind keine Unterstützungseinheiten käuflich zu erwerben und man muss mit dem auskommen, was man hat. Entsprechend regelmäßig werden einige ein Kampfszenario neu starten, um die Aufgabe lösen zu können. Dies alles wäre nicht weiter schlimm, da dieses Vorgehen den Unterhaltungswert erheblich steigert, wäre es nicht so offensichtlich, dass die angegebenen 25 Stunden Spieldauer genau diese Wiederholungen einberechnen. Ein Wermutstropfen, der aber heutzutage nicht nur bei "Shades of Darkness" zu finden ist.

Im Allgemeinen kommt "Shades of Darkness" im altbewährten Stile daher. Der Spieler zieht mit seinem Helden über die Übersichtskarte, sammelt Rohstoffe oder Gegenstände ein und trifft dabei immer wieder auf Aufgaben und Kämpfe, die es zu lösen gilt. Wie es Tradition in der M&M-Reihe ist, spielt sich alles rundenbasiert. Die M&M-Reihe entstand aus einem Brettspiel und entsprechend zieht man mit einer begrenzten Anzahl an Bewegungspunkten pro Runde über die Karte. Die Kämpfe werden ‚einer nach dem anderen‘ abgehandelt. Kein wildes Geballere, kein "Oh Gott, wie war noch mal die Tastenkombination?", sondern viel Zeit und Ruhe zum Entwickeln von Strategien. Man stelle sich ein Schachspiel vor, um einen guten Eindruck vom Rundensystem bei der M&M-Reihe zu bekommen.

"Shades of Darkness" hofiert dabei mit zwei separaten Kampagnen mit jeweils acht Szenarios/Karten um die Gunst der Spieler und ist unabhängig von Hauptspiel "Might & Magic Heros VI" lauffähig. Die Kampagnen des Hauptspiels sind zusätzlich als kostenpflichtiger Inhalt hinzufügbar. Weiterhin stehen das freie Spiel und der Mehrspielermodus zur Verfügung. Wie bereits erwähnt, sind die beiden vorhandenen Kampagnen ausreichend abwechslungsreich und schwierig, um einerseits nicht zu demotivieren, aber andererseits trotzdem einige Stunden an den Bildschirm zu fesseln. Ein durchaus faires Verhältnis für ein Spiel aus dem 30-Euro-Sektor. Abgerundet wird das Ganze durch die üblichen kleinen Boni, die den Gebrauch des DRM-Tools "UPlay" schmackhaft machen sollen, bei diesem Titel gibt es zum Beispiel UPlay-Punkte, die gegen neue Titel, neue Helden oder neue Portraits eingetauscht werden können.

Multiplayer

Der Netzwerkmodus gliedert sich in zwei Bereiche. Einerseits als "Mehrspieler" andererseits als "Freies Spiel" bezeichnet, erschließt sich dem Spieler nicht genau der Unterschied zwischen diesen beiden Modi. Dies wird noch bestärkt durch die Tatsache, dass in beiden Modi dieselben Karten Verwendung finden. Es können sowohl alle "Might & Magic Heros VI"-Spieler als auch nur eingeladene Freunde am Spiel teilnehmen.

Hier gibt es allerdings durchaus Schwierigkeiten, versuchen sich Spieler des Hauptspieles "Might & Magic Heros VI" und Spieler des Add-Ons "Might & Magic Heros VI – Shades of Darkness" zu einem gemeinsamen Mehrspielermatch zu treffen, wird vom Server immer wieder eine Warnmeldung über unterschiedliche Spielversionen ausgeworfen. Danach wird zufällig einer oder mehrere der Teilnehmer aus der Partie entfernt. Leider gab es vom Support dazu keine Stellungnahme.

Grafik

Das treffendste Wort um die Grafik von "Shades of Darkness" zu beschreiben ist wohl ‚altbacken‘. Mit den heutigen Standards in Abenteuer- und Rollenspielen kann sich das Spiel nicht messen. So sind die Zwischensequenzen sehr hölzern animiert und zeigen Figuren, bei denen man die einzelnen Polygone klar erkennen kann. Im eigentlichen Spiel sieht zwar alles sehr schön bunt aus und bietet eine gute Atmosphäre, man ist jedoch Besseres gewohnt. Beispielhaft seien hier kürzlich veröffentlichte Titel zu nennen, wie zum Beispiel Tomb Raider oder Bioshock Infinite. Sogar ein Spiel wie SimCity hat eine lebendigere Grafik. Die einheitlichen Texturen, Häuser die immer gleich aussehen und dergleichen mehr, lassen schon etwas die Liebe zum Detail vermissen.

Im Test kam es leider immer wieder zu Abstürzen. Im Wechsel von der Übersichts- zu einer Detailkarte eines Kampfes gab es immer wieder Initialisierungsfehler bei der Grafik, welche letztendlich zum Absturz des Spieles führten.

Sound

Der Sound ist im Gegensatz zu der Grafik gut gelungen. Schöne Melodien untermalen das Geschehen, auch wenn das Ganze auf die Dauer etwas eintönig wird, da zu bestimmten Situationen immer wieder eine bestimmte Melodie gespielt wird. Was vielleicht als Wiedererkennungsfaktor oder besser als akustische Anzeige einer Spielsituation gedacht war, wird im Laufe der Spielzeit langweilig, trotz aller Mühe, die man sich mit den einzelnen Melodien gegeben hat. Mehr Abwechslung wäre definitiv besser, denn auch hier tritt, wie bei einer 30-Sekunden-Soundschleife, ein Gewöhnungseffekt ein. Es hätte ruhig etwas Mühe investiert werden können, um noch ein paar Melodien zu entwerfen oder wenigstens diversen Themen eines Hauptmotives zu erschaffen.

Zu den Synchronsprechern möchte ich als Tester einen persönlichen Einschub einbringen: Ein Zuschauer bei den Tests bezeichnete die Stimmen der Sprachausgabe als "Pornostars auf Helium“. Besser kann man es kaum beschreiben, jedenfalls die deutsche Synchronisation. Bemüht pathetisch und ernsthaft klingende Stimmen in sehr schrägen Tonlagen machen die Sprachausgaben eher zu einem humoristischen Höhepunkt denn zu einem Beitrag am Spielgenuss.

  

Fazit

Ein Amerikanisches geflügeltes Wort sagt: "If there is a blockbuster, be afraid, be very afraid of the sequel" (Übersetzung: "Wenn da ein Hit ist, fürchte Dich, fürchte Dich sehr vor der Vorsetzung"). So schlimm ist "Might & Magic Heros VI – Shades of Darkness" zwar nicht, aber man muss der Fangemeinde Recht geben, dass die Serie bereits ihren Zenit überschritten hat und das Geldverdienen in den Vordergrund gerückt ist. "Shades of Darkness" ist angenehm und kurzweilig zu spielen, aber kleine Details nerven. Für einen Fan der M&M-Reihe ist "Shades of Darkness" sicherlich ein Muss, für den allgemeinen Spieler kann es ein kostengünstiger Schnupperer in die Welt von "Might & Magic" sein. Natürlich darf man für 30 Euro nicht zu viel erwarten, aber an manchen Stellen hätte es schon ein klein wenig mehr sein dürfen.

(19.06.2013)

 

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2017-09-01 11:01:53... -

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