Jewel Match 2 (NDS) (Purple Hills) geschrieben von Samet Eroglu
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Obwohl ich den ersten Teil nie gespielt habe, präsentierte ich kürzlich voller Stolz das Spiel meiner Familie, da sich hierum mein erstes Review dreht. Leider mag meine Familie Computerspiele nicht sonderlich. Während sie daher nur mit den Achsel zuckte, habe ich mich mit vollem Engagement in mein Zimmer verkrochen. Ob die gleichgültige Reaktion meiner Familie oder meine enthusiastische auf "Jewel Match 2" für Computerspiel-Interessierte gelten kann, soll in diesem Review bewiesen werden. Ooooh! Es regnet Diamanten. Das Spielprinzip in "Jewel Match 2" basiert auf dem Spiel "3 Gewinnt" (auch bekannt unter dem Namen "Tic Tac Toe"). Nach einem Einführungslevel ist auch alles klar verstanden und das Knobeln kann beginnen. Die Spielfläche besteht aus sehr vielen Quadraten, in denen sich Juwelen befinden. Es gibt viele Juwelen mit verschiedenen Farben. Je drei einer Farbe müssen aneinandergereiht werden. Dabei kann man jedoch immer nur ein Juwel mit einem anderen den Platz tauschen lassen. Dabei nutzt das Spiel beide Displays des DS. Im oberen Display kann man ablesen, wie viele Leben man noch hat, in welchem Level man sich befindet, und wie viele der verschiedenen Juwelen man gesammelt hat, denn jedes Triplett, das man erzielt, wandert in den Beutel. Anders als in "3 gewinnt" ist das Spiel mit einem Triplett allein nicht vorbei. Im Hintergrund sieht man eine Burg, die den Spielfortschritt symbolisiert. Das untere Display bietet die Fläche zum Spielen, da man mit dem Touchpad steuern kann. Wenn jetzt ein Triplett geschafft wird, verschwinden die betroffen drei Juwelen im Beutel des Spielers. An ihre Stelle rücken die darübergelagerten Juwelen nach. Es rücken immer wieder neue Juwelen nach, so dass sie einem nie ausgehen werden. In dieser Hinsicht ähnelt "Jewel Match 2" dem Klassiker "Tetris". Jetzt werden sich die meisten denken: "Wann hört es denn auf? Was ist das Ziel des Spiels?". Um ein Level zu beenden, muss man goldmarkierte Felder auflösen. Diese enthalten wie normale Felder auch Juwelen. Um siegreich zu sein, müssen diese Felder in einem 3er verbunden werden, damit das sich darauf befindende Juwel aufgelöst werden kann. Danach verschwindet auch die Goldfarbe vom Feld und es wird zu einem ganz normalen Feld. Es kommt nicht auf die Länge an, sondern auf die Kraft! Natürlich kann man in dem Spiel auch mehr als drei Juwelen zusammenführen. Interessanter jedoch sind die so genannten Combos. Combos können mehrere Tripletts sein, die entweder nacheinander oder gleichzeitig ausgelöst werden, sein. Wenn man plant und tüftelt, kann es dem Spieler gelingen, mehrere Reihen an Juwelen gleicher Farbe oder auch Combos zu bilden, um sie auf einmal aufzulösen. Dabei entstehen Gegenstände, die dem Spieler in jedem Level weiterhelfen können. Einmal gibt es Edelsteine, die sich universell den Nachbarjuwelen anpassen können. Ein andermal gibt es Edelsteine, die auf einmal die ganze waagerechte Reihe zerstören, wobei sich sogar die goldfarbenen Felder verfärben. Je größer die Combos und die Reihen sind, desto größer sind auch die Kräfte der Edelsteine. Es erscheinen auch Münzen, die man einsammeln und im Shop später im Spiel ausgeben kann aber wenn man zu lange wartet, sie einzusammeln, verschwinden diese wieder. "Meine Damen und Herren, wir haben doch keine Zeit." Wer aber denkt, dies alles sei "easy-going", der befindet sich noch im Einfach-Modus, denn im Normal-Modus befindet sich eine Sanduhr und nein, es ist nicht eine einfache Sanduhr. Es ist die Sanduhr des Lebens. Wer einfach trödelt und jedes einzelne Juwel einmal verschoben haben will, wird sich wundern, dass die Sanduhr nicht mitspielt. Denn dann, wenn diese abgelaufen ist und man das Level nicht beendet hat, verliert man ein Leben. Danach kann man sich entscheiden, ob man noch ein Leben opfert und dafür zwei weitere Minuten am Level arbeiten darf; ansonsten wird das Level neu gestartet. An dieser Stelle bemerkte ich auch einen Logikfehler. Im Einfach-Modus besitzt man, trotz fehlender Zeit, Leben. Man kann aber kein Leben verlieren. Es ist zwar kein gravierender Fehler, jedoch brachte er mich zum Schmunzeln. Let's go shopping! Nach einem erfolgreich absolvierten Level sieht man auf einer kleinen Karte, wie weit man im Spiel fortgeschritten ist, danach kommt man zu seiner Burg. Diese ist jedoch anfangs nur eine steinerne Insel, umgeben von Wasser. Mit den hart erarbeiteten Juwelen kann man sich Stück für Stück die Burg erkaufen und ausbauen. Auf das Gameplay an sich haben die Burg und ihre kaufbaren Teile keinen Einfluss. Stattdessen sollen sie eher der Langzeitmotivation dienen. Das ist jedoch nicht alles. Nach einigen Levels erscheint auch endlich der Shop-Button. In diesem Shop kann man sich Extraleben, Zaubersprüche und das dafür benötigte Mana kaufen. Ab diesem Zeitpunkt erscheinen auch Manaflaschen im Spiel, die man einsammeln kann. I can do magic. Mit den Zaubersprüchen kann man Verschiedenes anrichten. Man kann mit ihnen Reihen oder mehrere Flächen zerstören. Zudem hat man auch von Anfang an einen Hammer, mit dem man auch Felder zerstören kann, wenn man es einmal geschafft haben sollte, die Juwelen so auseinanderzuschieben, dass kein weiterer Zug mehr möglich ist. Was den Spieler trotz des einfachen Spielprinzips und mithilfe dieser Tricks an "Jewel Match 2" fesselt, ist der Casual-Effekt: "Nach diesem Level höre ich auch auf. Okay, nur noch ein Level. Nein, das ist jetzt wirklich das letzte Level." So vergehen leicht einige Stunden, bis der DS die roten Blinklichter der Traurigkeit zeigt. Es sind nicht alles Juwelen, die glänzen. Obwohl das Spiel vom Grafischen nicht viel hermacht, kann man damit einige Stunden Spaß haben jedoch endet an diesem Punkt auch die Tiefe des Spiels. Nach gut 10 Minuten hat man auch schon von den rund 150 Leveln alles gesehen. Die Ressourcen des DS werden nicht genutzt. Es ist alles sehr klein dargestellt und auch nicht besonders hübsch. Deshalb kann es auch öfters vorkommen, dass man das falsche Juwel erwischt, als man eigentlich wollte. Die Juwelen haben zwar Animationen, jedoch für ungewohnte Augen stören diese im ersten Moment, da diese das Spielfeld unübersichtlich machen. Es gibt nur kleine Gimmicks und Hindernisse, die das Level etwas erschweren, aber wer ein Hardcore-Taktiker ist und sich die Juwelen-Kette seines Lebens erstellen will, hat leider kaum Chancen, weil der DS dafür einfach zu klein ist. Wenn man auf Knobelspiele dieser Art steht bzw. diese sammelt, hat man mit "Juwel Match 2" ein solides und lang anhaltendes Knobelspiel. Das Spiel verspricht nicht mehr, als es ist, und das, was es liefert, ist solide. Fazit Wer den ersten Teil besitzt, verpasst beim zweiten Teil nicht sehr viel. Diese knapp 30 Euro, die "Jewel Match 2" kostet, sollten daher wohlüberlegt sein. Vor allem, da es kostenlos im Internet spielbar ist, erscheint dieser Preis für die NDS-Version vergleichsweise beachtlich. Für mich selbst ist es nichts, da ich kein Knobelspiel-Fan bin. Für mich braucht ein Spiel eine Story, die mich fesselt und dafür fast alles verzeihen lässt. Wer aber unbedingt ein Knobelspiel dieser Art braucht, dem rate ich, sich entweder den ersten Teil zuzulegen oder aber auch zu warten, bis der zweite Teil günstiger wird. Es sind zwar Juwelen, die das "Jewel Match 2" auszeichnen, jedoch wird es dadurch leider nicht wertvoller. (08.09.2011) |