Die chinesischen Denk- und Logikspiele sorgen für ausgiebigen Rätselspaß bei Jung und Alt. Dazu zählt neben "Sudoku" auch das alte Brettspiel "Mahjong". Der Publisher rokapublish hat neben "Summer Mahjong" und "Paris Mahjong" eine weitere Variante herausgebracht, die sich "2D Mahjong Tempel" nennt. Ob diese Umsetzung den Mahjong-Spieler begeistern kann, soll nachstehendes Review beantworten.
Stein der Weisen
In "2D Mahjong Tempel" muss der Spieler versuchen, der Tochter des Tempelvorstehers dabei zu helfen, ihr entlaufenes Lieblingskaninchen wiederzufinden. Während des Mahjong-Abenteuers kann man sich durch insgesamt 60 Levels bewegen, die in drei Kapiteln untergebracht sind. Das Spielprinzip beruht darauf, alle Steine auf dem Spielbrett paarweise nach und nach zu entfernen. Dabei können nur zwei freie Steine entfernt werden, die dieselben Symbole aufweisen und freiliegen, d. h. dass kein weiterer Stein links oder rechts benachbart ist und auch kein Stein darüber liegt
Möge die Zeit mit Dir sein!
Im Hauptfenster kann man sehr schnell erkennen, dass es zwei verschiedene Spielmodi gibt: Story- und Relaxmodus. Im ersteren Fall folgt man der Geschichte und bestreitet sein Mahjong-Abenteuer in den insgesamt 60 Levels. Zur Steuerung dient ausschließlich die Maus, mit der man per Linksklick Steine an- bzw. abwählen kann. Hat man zwei gleiche und freie Steine angeklickt, verschwinden diese vom Spielbrett und werden noch kurz unten rechts als Paar angezeigt.
Gelungen ist der Anstieg des Schwierigkeitsgrades, sodass sowohl Neulinge als auch Fortgeschrittene ihren Spaß an dem Spiel haben. Weniger gut ist das Nichtvorhandensein eines Handbuches, wo zum einen die Regeln, aber auch Details zum Spiel und zur Symbolik auf den Steinen aufgeführt werden. Der "Beipackzettel", der in der Spielverpackung beigefügt ist, schafft hierbei leider auch keine Abhilfe. Lediglich die Grundregel wird dem neuen Spieler in einem Fenster angezeigt, wenn er den Story-Modus zum ersten Mal startet.
Im Spiel selbst läuft rechts im Spielbildschirm eine Zeituhr in Form einer blauen graphischen Säule ab, die nirgends eine Erwähnung findet. Dass, je schneller man Steinpaare entfernt, auch dementsprechend mehr Punkte generiert werden, erschließt sich zwar sehr schnell, aber gerade Anfänger wären über einen kleinen Hinweis an geeigneter Stelle dankbar. Ein weiteres Beispiel ist die Berechnung der Boni in jedem Level. Auch hier wird der Spieler darüber im Unklaren gelassen, wie dieser zustande kommt und was er dafür tun muss. Ein Blick auf die Homepage des Publishers bringt in dem Zusammenhang leider auch keine neuen Erkenntnisse. Schade.
Der Relaxmodus gibt dem Spieler die Möglichkeit, eine nette Partie Mahjong ohne Anstieg oder Wahl des Schwierigkeitsgrades zu spielen. Diese Variante ist besonders gut geeignet, wenn man nach einem langen Arbeitstag Lust hat, sich mit Mahjong zu entspannen. Für all diejenigen, die vielleicht nach einer Multiplayer-Option suchen, werden bei "2D Mahjong Tempel" nicht fündig. Das Spiel ist ausschließlich als Singleplayer konzipiert.
Eine kleine "Hilfe"-Funktion lässt sich in den Optionen aktivieren, die dafür sorgt, dass nach einer gewissen Zeit zwei entfernbare freie Steine in Form von animierten, kleinen Wirbeln markiert werden. Ferner gibt es einen "Zurück"-Button, der einem erlaubt, einen vielleicht nicht ganz so geschickten Zug, rückgängig zu machen. Um allerdings vor rigorosem "Missbrauch" dieser Funktion zu schützen, haben die Programmierer eine zeitliche Verzögerung mit integriert.
Das Spiel erlaubt ein Maximum von drei Spielern, die unter dem Punkt "Spieler-Profil" erstellt werden können. Ein wenig ungeschickt ist die Tatsache, dass Spieler nicht direkt wieder aus dem Profil entfernt werden können, sondern nur durch Überschreiben mit einem neuen Namen "gelöscht" werden.
Weniger ist mehr
Beim graphischen Aspekt des Spiels hat man sich bemüht, einen Comicstil mit fernöstlichem Touch zu kreieren, der durchaus zum Spielen einlädt. Dabei wurde auf ressourcenintensive Sequenzen bzw. Anforderungen verzichtet, was vor allem die Besitzer von älteren PCs erfreut. Man sucht in den Optionen daher vergeblich nach umfangreichen, graphischen Einstellungsmöglichkeiten, lediglich die "Vollbild"-Option kann ausgewählt werden.
Die freien Steine sind in einem hellen, die anderen in einem dunklen Farbton dargestellt und Symbole lassen sich sehr gut erkennen. Gerade mit "Vollbild"-Option, wirkt alles sehr überschaubar, wenngleich der Spielbrett-Hintergrund das erste Mal nach zehn Levels wechselt (Story-Modus), was ein wenig monoton während des Spielens wirkt.
Minimalist
Die musikalische Untermalung beinhaltet neben Geräuscheffekten auch Musikstücke. Leider hat man sich offensichtlich bei der Anzahl der einzuspielenden Stücke an das minimalistische Prinzip gehalten, denn lediglich zwei Titel haben den Weg in die Levels gefunden (Hauptbildschirm, Vorspann etc. haben eigene Musik). Dies wirkt auf Dauer nicht besonders abwechslungsreich, sodass man spätestens nach zwei Levels (Story-Modus) dankbar ist, in den Optionen die Musik abschalten zu können. Dennoch wirken die beiden Stücke bei erstmaligem Hören durchaus atmosphärisch und harmonisch.
