Ring frei für Runde drei
Mit „Demons of the Past“ geht der Rollenspiel/Strategiemix „Spellforce 2“ in die dritte Runde. Nach den Add-ons „Dragonborn“ und „Faith in Destiny“ kommt nun der neuste Nachfolger des mittlerweile acht Jahre alten Originals. Ob dieser Teil, welcher immer noch auf der zwar aufgebohrten Engine von „Spellforce 2“ aus dem Jahre 2006 basiert, punkten kann, klärt dieses Review.
Dämonen der Vergangenheit
„Spellforce 2 – Demons of the Past“ knüpft nahtlos an den Vorgänger „Faith in Destiny“ an sodass jedem Spieler geraten wird, zumindest diesen Teil durchgespielt zu haben. Serienneulinge sollten zum Einstieg in die „Spellforce 2“-Serie von „Demons of the Past“ Abstand nehmen und ganz von vorn mit „Shadow Wars“ beginnen. Die darin vorkommenden Charaktere sowie ihre Handlungen und Taten spielen nämlich durch alle Teile hinweg durchgehend eine Rolle. Viele Handlungsstränge basieren auf Vergangenem, so dass es von daher ratsam ist zumindest „Faith in Destiny“ gespielt zu haben. Auch diejenigen, die bereits „Faith in Destiny“ vor längerer Zeit gespielt haben, sollten vor dem Start mit dem neusten Add-on zumindest ihre Kenntnisse über die Story auffrischen.
Wie auch in den Vorgängern schlüpft der Spieler abermals in die Rolle eines Mitglieds des Ältestenrates der Shaikan, der einzigen spielbaren Rasse, um Eo, die Welt in der „Spellforce 2“ spielt, erneut vor dem Dämon Zazhut und seiner Armee zu retten. Das Alter Ego ist recht schnell erstellt, da man lediglich ein vorgefertigtes Gesicht, das Geschlecht sowie einen Namen auswählen kann. Zusammen mit alten Bekannten macht der Held sich auf, ein letztes Mal gegen das Böse zu Feld zu ziehen, um Zazhut in einer etwa 25 Stunden dauernden Kampagne ein für alle Mal von Eo zu vertreiben.
Spielerisch altbewährt
„Spellforce 2 – Demons of the Past“ ist wie seine Vorgänger ein Strategiespiel mit RPG-Elementen. Man spielt eine Heldengruppe, die Erfahrung gewinnt und Stufen aufsteigt. Pro Stufe bekommt man Skillpunkte, die man in einem Skill-Tree ausgeben kann. Dieser hat sich jedoch seit dem „Dragonborn“ Add-on nicht mehr geändert, sodass sich Veteranen sofort zurechtfinden werden. Aber auch Neulinge sind durch den Skill-Tree nicht überfordert, da sich dieser in die Hauptbereiche Waffen/Rüstung, Shaikan-Kräfte und Magie aufteilt.
Sobald eine Schlacht ansteht, kann der Spieler seine eigene Basis aufbauen, verschiedene Einheiten ausbilden und in die Schlacht schicken und diese, sowie seine Basis mit Aufwertungen verstärken, um den Feinden zu trotzen. Dazu werden unterschiedliche Ressourcen benötigt, die gesammelt werden müssen. Der Einheitenbau wird über Nahrung gedeckelt. Je mehr Bauernhöfe man hat, desto mehr Einheiten kann man damit versorgen und ausbilden. Alte Strategiehasen werden mit dem Spiel genauso wenig Probleme haben wie Neulinge, denn es gibt auch Tutorials, die neuen Spielern die Mechanismen näher bringen.
Die Spielmodi
„Spellforce 2 – Demons of the Past“ bietet neben der Einzelspielerkampagne einen mittlerweile zur Seltenheit gewordenen LAN Modus, einen Onlinemodus und zusätzlich folgende Einzelspielermodi: Gefecht, Domination, Survival und freies Spiel. In Domination versuchen zwei Teams, das jeweils andere Team zu besiegen. Im Einzelspielermodus übernimmt hier der Computer die übrigen Mitspieler. Im klassischen Gefecht tritt der Spieler Mann gegen Mann gegen den Computer an. Bei Survival geht es da darum, so lange wie möglich zu überleben und im freien Modus kann man eine beliebige Karte spielen und die Aufgaben lösen. Im LAN- und Onlinemodus übernehmen echte Spieler die Rollen des Computers, die Spielemodi bleiben die gleichen.
Grafik-Opa mit gutem Sound
Auf diesen Leitsatz scheinen die Entwickler von „Spellforce 2 – Faith in Destiny“ und „Spellforce 2 – Demons of the Past“ gesetzt zu haben. Nachdem Ende Januar 2014 und damit nach acht Jahren nach Release des Originals das dritte eigenständige Add-on erschien, hätte man zumindest hoffen können, dass dem Strategiespiel optisch ein neuer Look spendiert würde. Stattdessen wurde die Engine immer weiter aufgebohrt und mit Zusatzfeatures FXAA und SSAA ausstaffiert. Optisch merkt man ihr aber trotzdem das Alter an. Der Zoom in die Landschaft lässt Texturen matschig erscheinen und verdeutlicht einmal mehr das hohe Alter der Grafikengine. Dennoch sieht das Spiel erstaunlicherweise gut aus, trotz des Grafikseniors, der als Motor dient.
Musikalisch setzt „Spellforce 2 – Demons of the Past” nochmal „einen oben drauf“. Die Musik ist stimmig und passt sich den wechselnden Situationen gut an. In Schlachten antreibend und schnell, außerhalb dieser ruhig und sanft. Allerdings gehen die Wechsel mitunter nicht immer glatt über die Bühne. So ist es durchaus vorgekommen, dass mitten im Kampf die Musik entweder ganz aussetzte oder auf das sanfte und ruhige Niveau herunterfuhr.
Die Synchronsprecher sind gut gewählt worden und liefern eine gute Sprachrolle ab. Charaktere aus den vorigen Teilen haben die gleichen Sprecher bekommen, sodass hier ein hoher Wiedererkennungswert vorhanden ist.
Release-Trailer