Während sich die reguläre Fußballsaison der Vereinsmannschaften langsam aber sicher dem Ende entgegen neigt, wartet bereits das nächste Großereignis zum runden Lederball in den Startlöchern. Schließlich steht die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien vor der Tür und mit ihr eine ganze Reihe an Videospiel-Simulationen zum beliebten Thema. Nintendo gelingt mit seinem eShop-Download-Titel „Nintendo Pocket Football Club“ ein verheißungsvoller Anstoß.
Kleiner Kick für die Halbzeitpause
Ziel ist es, den eigens erstellten Fußballverein im gewählten Basisland von der Einsteigerliga siegreich bis in die Eliteklasse zu führen um so die drei bedeutendsten Pokale zu gewinnen, nämlich den Weltcup, Eurocup und Verbandscup. Doch aller Anfang ist schwer, da erleichtert die hilfreiche Sekretärin mit ihren Tipps und Erklärungen bei allen anfallenden Manager-Aufgaben ungemein. Sie erklärt auch die wichtigsten Faktoren, um das ambitionierte Unterfangen erfolgreich zu gestalten. Denn bevor das Runde ins Eckige einschlägt, will das Team optimal eingestellt werden. Dabei ist die Formel eigentlich ganz simpel, denn der Fokus sollte auf der bestmöglichen Mannschaftsaufstellung, der richtigen Formation und Taktik sowie effektiven Trainingseinheiten liegen. Insgesamt sind die Möglichkeiten alles andere als komplex und vergleichsweise bescheiden, aber immerhin übersichtlich und nachvollziehbar. Für ein kurzes Anspielen während der Halbzeitpause einer Fußballbegegnung ist „NPFC“ daher ideal.
Das Salz in der Suppe sind Trainingskarten, die sich während der Spiele ansammeln und in den Übungseinheiten auf die Attribute einzelner Spieler anwenden lassen, beispielsweise Schüsse oder Pässe. Dabei ist es zweitrangig, ob die Partien gewonnen oder verloren werden oder es sich um Übungs-, Freundschafts- oder Pflichtspiele handelt – Karten bekommt der Spieler in jedem Fall. Allzu viele Pleiten sollte man sich jedoch nicht leisten, denn die Anhängerschaft reagiert euphorisch oder verärgert auf Spielweise und Ergebnisse. Zusammengefasst findet man die Stimmung der Fans im Rückhaltswert.
Wuselball
Während der laufenden Spiele, die in ihrer wuseligen Darstellung an frühere Titel aus der Reihe „Die Siedler“ erinnern, nimmt der Manager maßgeblich Einfluss auf den Verlauf, etwa die Reserve zum Aufwärmen schicken, Auswechslungen vornehmen oder die Strategie anzupassen. Leider findet sich offenbar keine Option, um die Geschwindigkeit der Partien zu regeln. Nette Randnotiz: Sämtliche Spielernamen lassen sich editieren, so kann man auch seine Lieblingsspieler oder Freunde auflaufen lassen. Dadurch wird die Identifikation mit dem Verein deutlich gesteigert werden.
Außerdem darf der Manager auf dem Transfermarkt tätig werden, um den Kader gezielt zu verstärken oder bei der Talentsuche hoffnungsvolle Straßenfußballer aufnehmen. Das Limit liegt jedoch bei 25 Spielern je Mannschaft. Ein Blick in überschaubare Statistiken wie Tabellen und Torschützenlisten lohnt ebenfalls. All diese Anlaufpunkte sind auf einer übersichtlichen Umgebungskarte anwählbar, wobei der Spielstand am Uhrturm gespeichert wird.
Online-Funktionen
Mehrspieler werden ebenso gefordert: Im Online-Zweispielermodus geht es in kontinentalen, nationalen und Ranglistenspielen gegen Freunde mit menschliche Gegner um eine möglichst gute Platzierung. Dazu wird zum Verkaufsstart auf der offiziellen Website eine Online-Tabelle zu finden sein. Zudem sind lokale Begegnungen über ein Drahtlosnetzwerk möglich, auch wenn es dann nicht mehr um den Rang. StreetPass wie SpotPass werden ebenfalls unterstützt.
Witzige Präsentation
Die Pixel-Optik mit ihren zappeligen Animationen verbreitet einen angenehmen Retro-Charme mit optionalen 3D-Effekt, wobei die Aktionen auf dem Spielfeld immer erkennbar bleiben. Spielerportraits variieren und das Geschehen läuft angenehm flüssig ab. So wirkt „Nintendo Pocket Football Club“ grafisch wie eine gelungene Hommage an Sport-Simulationen der frühen 1990er Jahre. Akustisch bleibt der Titel unauffällig, die deutlichen Zuschauerreaktionen geben die Stimmungslage des Anhangs gut wieder. Alle Texte wurden ins Deutsche übernommen.
Video "Geburt einer Legende"