Child of Light (PS3)

Child of Light entstand beim Ubisoft-Montréal-Team, die mithilfe der UbiArt Framework, einer Ubisoft-internen Engine, Grafiken zum Leben erwecken können. Die Engine wurde in der Vergangenheit bereits bei Rayman Origins und dem Nachfolger Rayman Legends angewendet. Das Spiel erschien für Microsoft Windows, PlayStation 3, PlayStation 4, Wii U, Xbox 360 und Xbox One im April 2014 und wird im Juli 2014 auch für PlayStation Vita in den Handel kommen.

 

Verzweiflung in Lemuria

 

Aurora landet im Königreich Lemuria, wo die Schwarze Königin Sonne, Mond und Sterne gestohlen hat. Nun begibt sich die junge Prinzessin hinaus in die Welt, um die drei Quellen des Lichts zurückzubringen, die Schwarze Königin zu besiegen und das Königreich Lemuria wieder herzustellen. Ihr treuer Begleiter ist das Glühwürmchen Igniculus und gemeinsam treffen sie auf ihrer Reise verschiedene Charaktere, besuchen zauberhafte Orte und müssen sich gegen jeder Menge übler Fieslinge beweisen.

 

Das gibt Spaß im Übermaß

 

Was anfangs wie ein niedliches Spielchen aussieht, entpuppt sich nach den ersten Spielstunden als komplexes Rollenspiel, bei dem ihr in rundenbasieren Kämpfen strategische Vorgehensweise beweisen müsst. Die Gegner sind extrem unterschiedlich und haben bestimmte Resistenzen und Empfindlichkeiten, auf die ihr im Kampf achten müsst. Ähnlich dem System bei Pokémon empfiehlt es sich also, Feuerwesen mit Wasser anzugreifen und Gegner, die aus Wasser bestehen mit Elektrizität anzugehen. Zusätzlich kann Igniculus aktiv im Kampf eingesetzt werden, indem er verwundete Kämpfer heilt oder die Gegner verlangsamt und so deren Angriff hinauszögert. Entscheidend ist, dass immer versucht werden sollte, Gegner anzugreifen, wenn sie gerade in der Vorbereitungsphase stecken, dann können deren Angriffe unterbrochen werden. Gleichzeitig sollten die eigenen Aktionen so abgestimmt werden, dass dies nicht Aurora und ihren Begleitern passiert.

 

Für jeden erfolgreichen Kampf werden Aurora und ihre Begleiter, die jederzeit im Kampf ausgetauscht werden können, mit Erfahrungspunkten belohnt. Durch diese steigen die Kämpfer im Rang auf und werden immer stärker und erhalten Fähigkeitenpunkte, die für neue Attacken oder bessere Statuswerte eingelöst werden können. In einem Fähigkeitenbaum wählt man für jeden Charakter selbst, in welche Richtung er sich entwickeln soll. Dieser ist so aufgebaut, dass alle Eigenschaftenfelder mit Linie miteinander verbunden sind und ihr erst nach und nach Zugang zu den einzelnen Attributen erhaltet. Schaltet ihr eines frei, werden die Bereiche aktiviert, die mit diesem Feld über Linien verbunden sind. Von Beginn an ist einsehbar, welche Felder sich wo befinden und so kann von Anfang an auf gewünschte Attribute hingearbeitet werden. Das ermöglicht eine präzise Weiterentwicklung der Charaktere.

 

Um Aurora und ihre Freunde noch weiter aufzumotzen, können die gesammelten Edelsteine, Oculi genannt, kombiniert werden, um sie so zu verbessern oder ganz neue    Edelsteine kreieren. Die daraus resultierenden Rubine, Smaragde oder sonstige Steinchen werden an den Waffen und Rüstungen angebracht oder als Amulett angelegt. Das Resultat sind weitere Vorteile im Kampf. Je nachdem, an welchem Gegenstand ihr die Oculi anbringt, umso unterschiedliche auch die Auswirkungen. Ein Smaragd beispielsweise bewirkt an der Waffe einen zusätzlichen Blitzschaden im Nahkampf, an der Rüstung einen erhöhten Erdwiderstand und als Amulett gibt es zusätzliche maximale MP. Es gibt sie in den Stufen rau, geschliffen, facettiert und funkelnd. Je besser die Edelsteine, umso gravierender natürlich auch die Auswirkungen, doch der Aufwand, diese herzustellen, ist natürlich auch viel anspruchsvoller.

 

Gemeinsam ist man niemals einsam

 

Wer die zauberhafte Welt nicht allein bewandern möchte, kann mit einem zweiten Spieler im Co-op-Spiel Lemuria erkunden. Dabei übernimmt der zweite Spieler die Rolle von Igniculus und kann unterstützend Gegenstände einsammeln, Rätsel überwinden, sich um Heilung kümmern oder Gegner verlangsamen. Mehr hat der Co-op-Partner aber auch nicht zu tun, was dafür sorgen könnte, dass dem zweiten Spieler schnell langweilig wird. Hier hätte man sicher ein bisschen mehr herausholen können.

 

Die Steuerung von Child of Light wirkt anfangs recht überladen, denn wirklich jeder Knopf wurde mit einer Funktion belegt. Auch das getrennte Steuern von Aurora und Igniculus sorgt in den ersten Spielminuten für Irritation. Während mit dem linken Stick Aurora durch die Welt geführt wird, steuert man mit dem rechten Stick das Glühwürmchen und lässt es beispielsweise Truhen öffnen, Schalter auslösen oder Leuchtkugeln einsammeln. Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, dann geht die Steuerung bald intuitiv von der Hand und sollte keine großen Probleme mehr bereiten.

 

Auf in die Welt, wie sie uns gefällt

 

Die Grafik von Child of Light ist beeindruckend schön, wie ein interaktiver Spaziergang durch die Märchenwelten von früher. Der gekonnte Einsatz von Licht- und Schatteneffekten, sowie das Zusammenspiel mit dunklen und hellen Farben verzaubern bereits in den ersten Spielminuten. Dazu gibt es dann noch liebevolle Hintergründe, die von Leben strotzen und so eine noch lebendigere Welt schaffen. Die Gegner, Orte und Begleiter passen sich hervorragend in die Welt von Lemuria ein und lassen euch immer mehr in das Spiel eintauchen. Um das positive Gefühl zu verstärken, hat Ubisoft darauf geachtet, die Dialoge mit vielen Reimen zu gestalten, die auch in der deutschen Übersetzung gelungen sind. Hier passt einfach alles zusammen und weiß über die Spielzeit von zehn bis zwölf Stunden immer wieder auf’s Neue zu überzeigen.

 

Die Sounduntermalung von Child of Light ist gezeichnet von ruhigen Geigentönen, die an keiner Stelle nervig oder unpassend wirkten. Im Gegenteil, denn die Musik mutet ebenfalls sehr märchenhaft an und erweckt Lemuria nur noch mehr zum Leben. Einzig die fehlenden Synchronisationen der Dialoge zwischen den Charakteren haben einen faden Beigeschmack hinterlassen. Alle Texte werden in Sprechblasen dargeboten, müssen selbst gelesen werden und werden nicht als stimmbasierte Gespräche präsentiert. Schöner wäre es gewesen, anstatt die endlosen Texte zu lesen, sie von passenden Stimmen vorgesprochen zu bekommen. Aber das ist wohl ein objektiver Aspekt und kann anderen wiederum besonders gut gefallen.

 

Offizieller Launch-Trailer


Fazit

Meiner Meinung nach kann Child of Light auf der ganzen Linie überzeugen und gehört zu den Überraschungshits des Jahres. Die Grafik und der Sound hinterlassen gleichermaßen einen tollen Eindruck und sorgen für das perfekte Spielerlebnis. Viele Spiele haben bereits das Märchenthema aufgegriffen, doch keines hat es meiner Meinung nach bisher so gut geschafft, mich so in die Welt hineinzuziehen und mir das Gefühl zu vermitteln, direkt ein Teil der Spielwelt zu sein. Vor allem die liebevollen Hintergründe, die so voller Leben strotzen, erzeugen das Gefühl einer lebendigen Welt. Die vielen Texte, in denen ein Reim nach dem anderen abgefeuert wird, sorgte bei mir dafür, dass ich vom vielen Lesen nicht genervt war, weil ich wissen wollte, welche Sprüche die Entwickler noch auf Lager haben würden.

Die rundenbasierten Kämpfe sind anfangs gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Spielzeit hat man das System verstanden und kann gezielt alle Helfer und Features gekonnt einsetzen. Das Kampfsystem wird im Laufe der Spielstunden immer fordernder, was die Kämpfe nicht langweilig werden lässt und immer für neue Herausforderungen sorgt. (Anja Schmidt)


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Child of Light

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