Am Anfang war der Block
So oder so ähnlich klingt die Schöpfungsgeschichte, die hinter vielen der tollen, skurrilen und anspruchsvollen Levels steht, die man bereits jetzt in Blockstorm bewundern kann. Das Indie-Spektakel von GhostShark ist eine gelungene Mischung aus Minecraft und Quake. Rasante PvP-Shooter-Gefechte in selbst gebauten Arenen, das lässt das Gamer-Herz höherschlagen. Ob das Spiel über lange Zeit motivieren kann und ob die Mischung wirklich gelungen ist, soll unser Test klären.
Rudimentäres Geballer
Gleich vorne weg. Blockstorm ist kein Battlefield! Die Shooter-Mechanik funktioniert reibungslos, die Waffen sind unterschiedlich und die Ausrüstung kann – zumindest rudimentär- angepasst werden. Das war es dann aber auch schon. Wer taktische Gefechte erwartet, abgestimmtes Teamplay bevorzugt oder gerne am Ende der Karte campt, ist hier falsch. Blockstorm ist dreckig, nahkampflastig und unglaublich lustig. Der böser Sniper verschanzt sich vor einer Mauer hinter ein paar Kisten? Kein Problem! Schaufel raus und die Mauer durchgebrochen. Dem auf der Lauer liegenden Kandidaten noch schnell mit dem Messer die grob verpixelte Gurgel durchgeschnitten, die Mauer geflickt und selbst hinter die Kisten.
So läuft fast jedes Deathmatch in Blockstorm ab. Das klingt monoton, macht aber unglaublich viel Spaß. Levolution war gestern. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen, wenn sich gegnerische Schützen durch Wände hindurch beharken. Neben dem klassischen Deathmatch bietet Blockstorm aktuell nur zwei weitere Spielmodi an. Zum einen Team-Deathmatch – hierfür darf es sicherlich keiner Erklärung – und Assault. Beim Assault muss Team A einen bestimmten Punkt einnehmen. Dafür genügt es, auf der Markierung möglichst lange am Leben zu bleiben. Aufgrund der wandelbaren Levelstrukturen gestaltet sich dies jedoch meist als schöne Herausforderung und wird nicht zum stupiden Campen. Später sollen wohl noch weitere Herausforderungen dazu kommen.
Retro-Optik
Blockstorm sieht nicht gut aus. Es ist aber funktionell und die pixelige Darstellung kommt gerade in den von Usern geschaffenen Spielstätten – siehe unten- gut zur Geltung. Wer hier ein Hochglanz poliertes Spiel erwartet hat, wird bitter enttäuscht. Richtig schlecht ist die Grafik aber nicht. Sie ist einfach. Häuser werden eben aus Würfeln gebaut, fertig. Jedes weitere Wort zur Grafik wäre zu viel, denn Kern des Spiels sind die schnellen Matches und der später beschriebene Editor.
Schaffe, schaffe, Häusle baue
Grundlage eines andauernden Spielspaßes ist der Level-Editor von Blockstorm. Ähnlich wie in Minecraft können hier eigene Burgen, Stadien, Dungeons oder was auch immer dem schöpferischen Geist entspringt, gebaut werden. Mithilfe von verschiedenen Würfeln, die sich nicht nur in ihrer Farbe unterscheiden, sondern auch für unterschiedliche Schalldämmung und Widerstandswerte sorgen, erschaffen User immer neue Schlachtfelder. Der eigenen Kreativität werden dabei kaum Grenzen gesetzt. Das Konzept ist einfach, aber bietet dennoch unglaublich viel Abwechslung für das Gameplay im Shooter-Part des Spiels.
Einzig die teilweise etwas umständlichen Mechaniken und die gewöhnungsbedürftige Steuerung des Editors sind ein kleine Dornen im Auge. Nach ein bisschen Übung geht das Bauen der Levels aber gut von der Hand und der Editor lädt zum Experimentieren mit den verschiedenen Baumaterialien ein. Nur die fehlende Schutzfunktion für die selbst gebauten Levels fällt eigentlich wirklich negativ ins Gewicht. Einmal gespielte Level werden automatisch jedem Account hinzugefügt und können dann über den Editor weiter verändert werden. Das ist zwar ganz im viralen Sinne gedacht, könnte aber bei dem einen oder anderen dazu führen, dass er seine Levels nicht so wirklich gerne online stellt. Wer möchte schon in einer beinahe exakten Kopie des eigenen Stadions – eventuell vom heimatlichen Lieblingsverein- herumlaufen, die ein anderer für seine Zwecke umgebaut hat.
In unserem Video könnt ihr einige der Level-Entwürfe der Redaktion betrachten und euch natürlich gerne inspirieren lassen.
Finde ich genau so eine sehr gute Review finde nur schade, dass das Spiel nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. :-(