Tiny Island (PC)

Playa Games, dem Browsergame-Liebhaber am ehesten noch für „Shakes and Fidget“ sowie für das in die Jahre gekommene „Bloodmoon“ bekannt, präsentieren auf der diesjährigen Gamescom ihr bereits erschienenes Browsergame „Tiny Islands“. Bei diesem free2play Titel erwartet den Spieler ein RPG-Puzzle.

 

Produkt: Piraterie

Angesiedelt zwischen kleineren Piratennestern gilt es, eine Karriere als gefürchteter Pirat zu bestreiten. Dazu benötigt der angehende Freibeuter ein Schiff, aber daraus wird erst einmal nichts. Für Piratenneulinge gibt es zu Beginn erst einmal ein „lummeliges“ Ruderboot bei Eddi’s ehrlichem Schiffs-Basar. Für eine anständige Kogge müssen unzählige ruhmreiche Puzzle-Schlachten geschlagen werden. Doch zuerst sollte man sein Inventar auf Vordermann bringen: Neben einer 1A Piratenkluft gilt es verschiedene Voodoo-Artefakte bei der sexy Voodoo-Priesterin zu ergattern. Diese helfen in den Puzzle-Gefechten gegen die ebenso mit schmutzigen Tricks spielenden Grusel-Gegner weiter, welche auf Flößen, schwimmenden hohlen Baumstämmen, Schiffen oder in Fässern die Insel belagern. Haie und Riesenkraken gegen sich ebenfalls ein Stelldichein.

Bezahlt wird dabei mit Herzblut und glänzendem Gold. Letzteres gibt es als Belohnung für gewonnene Gefechte oder als Fundstücke, ergattert aus zufällig vorbeischwimmenden Schatztruhen. Nicht mehr benötigte Kleidungsstücke oder Hieb-, Stich- und Schusswaffen dürfen secondhand im örtlichen Piraten Outlet-Store für einen Bruchteil des Kaufpreises wieder abgetreten werden. Herzen laden sich mit der Zeit von selbst wieder auf und werden benötigt, um überhaupt in den Kampf einsteigen zu dürfen. Sind alle Herzen vergeben, dürfen auch wertvolle Perlen dafür aufgewendet werden – die In-Game-Währung des Spieles. Zu Beginn erhält jeder Spieler 50 an der Zahl, ab und zu gibt es eine, oder ganz selten auch einmal zwei, als Belohnung für den Sieg über besonders anstrengende Gegner.

Doch früher oder später bittet die nette Perlentaucherin zur Kasse. Gezahlt werden kann mit allen denkbaren Zahlungs-Optionen, PayPal dürfte bei der Qual der Wahl jedoch für die meisten Nutzer die erste Wahl sein. Kleinere Mengen des begehrten Gutes lassen sich jedoch auch für Umfragen, oder, auf dem Smartphone, für das installieren und testen bestimmter Apps erwerben. Perlen werden nicht nur als Eintrittsgeld benötigt, sondern auch für leckere Permdrinks, welche die Lebensenergie ein paar Tage lang dauerhaft erhöhen. Ein Blick hinter die Ladentheke lassen sich die Händler ebenfalls mit einer Perle vergüten. Alles in allem kann, aber muss jedoch nicht gekauft werden, nur ist die Spielzeit pro Tag dann doch eher begrenzt und das Warenangebot dürftig.

 

Wie Schach, nur ohne Ball

Gespielt wird auf einem 8x8 Felder großem Spielbrett, dieses steckt erst einmal voller „Bling“ – grünen, roten und blauen Edelsteinen, sowie Totenköpfen und leckeren Kokosnüssen. Sowohl vertikal als auch horizontal darf nun jeweils ein Item verschoben werden, so dass mindestens eine Dreierreihe entsteht. Vierer- oder Fünferreihen machen sich selbstredend besser, denn getreu dem studentischem Motto „Vier gewinnt“ darf der Spielfeld-Pirat bei einer Viererreihe noch einmal ziehen. Erstaunlicherweise gerät man nie in Gefahr, nicht mehr ziehen zu können, eine Dreierreihe ist irgendwie immer noch drin. Klappt das wieder erwarten einmal aber doch nicht, wird der Jungpirat kielgeholt und das Spielfeld noch einmal neu ausgewürfelt. Hat man mal wieder Tomaten auf den Augen hilft das Spiel durch kurzes Aufblinken zweier Symbole weiter, die getauscht werden können. Das ist dann aber nicht immer die beste Wahl. Tetris-artig kommen von oben neue Items herab, was den Glücksfaktor des Spiels ausmacht. Ja nachdem, was dem Spieler (oder dem aktuellen Gegner) da so vor die Füße fällt, kann die Partie eine plötzliche Wendung nehmen, da jedes Symbol, welches das Spielbrett „betritt“ sofort zur Wirkung kommt. Sudden Death sei Dein zweiter Vorname, dreckiger Pirat!

 

Püppi-raten

Totenköpfe stehen für einen Angriff, der wiederum ist abhängig – und hier wird der Beweis angetreten, dass die RPG-Elemente des Spieles nicht nur der Makulatur dienen – von der zuvor ersteigerten Waffe, somit vom Schadenswert dieses. Die Voodoo-Mini-Totems sorgen entweder dafür, dass der Gegner bei entsprechend gesammelten Symbolen durch einen Feuerball die Haare versengt bekommt, vergiftet oder sogar kurzzeitig hypnotisiert wird oder aber die eigenen Lebenspunkte nach einer Zeit regeneriert werden. Abhängig vom Gegner sind die eingesetzten Zauber leider wirkungslos, denn Giftspinnen lassen sich nur schwerlich selbst vergiften. Kokosnüsse geben XP und Münzen lassen selbstverständlich die eigene Schatztruhe schwerer werden. Abhängig davon steigt der für einen Piraten wohl wichtigste Faktor an, der eigene Rum äh Ruhm. Ob man nun lieber offensiv oder defensiv spielt, bleibt dabei jedem selber überlassen. Sinkt die Lebensenergie unerwartet doch auf den Tiefstwert, lässt sich diese einmal durch eine Perle magisch wieder auffrischen. Ist gar nichts mehr zu retten gibt es zumindest meistens noch einen kleinen Trostpreis in Form von Münzen und Experience. Das Spiel ist dabei deutlich taktischer, als das der erste Blick vermuten ließe. Je nachdem, welche Icons getauscht werden, zieht das eine Kettenreaktion ohne Gleichen mit sich! Klug geplant lässt sich ein entsprechend schwächerer Gegner innerhalb einer Runde kalt machen.

Insgesamt gilt es neun verschiedene Inseln zu erobern, der Seeweg zu diesen ist jedoch durch zahlreiche Gegner verstellt. Um diese zu besiegen, sollte man seinen Charakter zuvor ordentlich hochleveln. Je nachdem, über welche Stufe die menschlichen und halb-menschlichen Gegner verfügen, lohnt es sich gar nicht erst, gegen diese anzutreten. Highlight des Spiels sind jedoch die Kämpfe gegen humanoide Gegner. Dazu wird auf den Inseln die Piratenflagge mit einer Zahl gehisst. Diese ist fast so gut wie eine Kirchturmuhr und zeigt die Zeit bis zur nächsten Runde an. Die Kämpfe gegen andere Spieler sind durch eine Zeit-pro-Zug-Begrenzung, im Gegensatz zu denen gegen Computergegner, zusätzlich erschwert. Da heißt es üben, üben, üben. In-Game Nachrichten und Freundeslisten sind bei „Tiny Islands“ integriert. Alle Spieler-Charaktere sind vorgegeben, doch es besteht ein wenig Auswahl.


Fazit

Technisch ist das Spiel sehr gut umgesetzt, die Anzahl der Animationen könnte ein wenig ausgefallener geraten sein, doch die launigen Kalypso-Klänge trösten darüber hinweg. Nicht nur Besitzer eines PCs mit Flash-fähigem Browser dürfen sich ins Geschehen stürzen (in 11 verschiedenen Sprachen sogar!), eine App gibt es sowohl für Android als auch für iOS. Einen gewissen Suchtfaktor kann man „Tiny Islands“ einfach nicht absprechen, dafür zieht einem die comicartige Piratenszenerie zu sehr in seinen Bann. (Daniel Liebeherr)


Kommentare:
Der Kommentar wurde gespeichert!
The Captcha element applies the Captcha validation, which uses reCaptcha's anti-bot service to reduce spam submissions.

Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Tiny Island - Screenshots zum DLH.Net Review
Willkommen auf Tiny Island
Willkommen auf Tiny Island
Willkommen auf Tiny Island
Willkommen auf Tiny Island