Der große Rivale aus dem Hause EA hat dieses Jahr gepatzt: FIFA 15 ist ein missglückter Rückpass aus eigentlich unbedrängter Lage, und schon rauscht Konami im Sturm heran. Kann Pro Evolution Soccer 2015 (PES 2015) einschieben und die Meisterschaft dieses Jahr sichern, oder bleibt erneut nur der zweite Platz? Spannende Momente, die wir im Folgenden gerne kommentieren möchten.
„Wat zählt, is' aufm Platz“
Wie die Einleitung schon andeutet, ist es kaum möglich, PES 2015 zu testen, ohne einen Vergleich mit FIFA 15 zu wagen. Selten streiten sich zwei Spiele intensiver um ein einziges Genre und scharren dementsprechend Fanlager um sich. Und wie es im Fußball nun einmal sein muss, ist auch nur eines der beiden Spiele vollständig lizenziert und trägt diese Lizenz stolz im Namen. PES 2015 bietet dem deutschen Fußballfan lediglich Bayern München, Schalke 04 und Bayer Leverkusen zur Auswahl, die deutschen Ligen hingegen fehlen vollständig. Ein Editor sorgt für Abhilfe, erfordert aber einiges an Aufwand und verwehrt uns das Online-Spiel mit unserem selbsterschaffenen MSV Duisburg.
Abseits der Lizenzfrage gibt es weniger gravierende Unterschiede. Mit myClub führt Konami einen neuen Spielmodus ein. Es gilt, die eigene Wunschelf zu formen – allerdings nicht direkt über den Transfermarkt, sondern indem Agenten per Game Points bezahlt werden, um nach geeigneten Spielern zu suchen. Game Points? So heißt die Währung in PES 2015, die für Siege, aber auch allerlei andere Erfolge ausgeschüttet wird. Leider auch für harte Euros, was für uns ein böses Foul in einem Vollpreisspiel ist. Gute Spieler sind dabei aber noch kein Garant für Erfolg, denn auch die Teamchemie muss stimmen. Wer elf verschiedene Nationen aufs Feld führt, mag zwar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden, der Kommunikation auf dem Platz setzt das Ganze aber sprachliche Grenzen. Wem myClub nun etwas bekannt vorkommt, der hat Recht. EA bietet dieses Sammelkartenspiel unter dem Namen Ultimate Team nun schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich an. Die fehlenden Lizenzen in PES 2015 drücken hier leider auch ein wenig die Motivation.
Steht die eigene Elf nun endlich auf dem Feld, spielt PES 2015 die Stärken aus und macht vieles gut, was der Vorgänger noch vermasselte. Die Steuerung ist unglaublich präzise, die virtuellen Spieler scheinen beinahe unsere Gedanken lesen zu können und setzen die Steuerbefehle elegant um. Zumindest wenn man gerade einen Ronaldo steuert, denn die Eigenheiten und Tugenden der realen Vorbilder werden sehr genau abgebildet. Ein Robben steuert sich anders als ein Müller, und wer mit Götze rennt, erlebt eine ganz andere Handhabung als zuvor beim Passgeber Schweinsteiger. Doch nicht nur die Steuerung ist eine sehr persönliche Sache, auch der Körpereinsatz und die Bewegungsmuster ergeben ein stimmiges Gesamtbild und machen einfach Spaß.
Auch das Spielgerät fügt sich nahtlos in die gelungene Simulation ein. Die Ballphysik ist fehlerlos und die Verbindung von Ball und Spieler wird durch zahlreiche Animationen bestens unterstützt. Den Ball kurz anstoppen, mittels schnellem Doppelpass durch eine Lücke in der Abwehr stoßen, Querpass über den Elfmeterpunkt, ablegen und dann wuchtig in die Maschen dreschen – all das erlaubt uns die Fox-Engine, die sich dieses Jahr deutlich flüssiger spielt. Die berüchtigten Lags aus PES 2014 scheinen der Vergangenheit anzugehören. Die 2015er-Version ist also auf dem Platz endlich wieder ein echtes PES und im Gegensatz zur Konkurrenz eine echte Liebeserklärung an den Sport.
Ein weniger harmonisches Bild liefert dagegen die KI. Der Computergegner agiert recht schlau und passt sich unserer Spielweise an. Versuchen wir es zu oft mit hohen Flanken von der rechten Seite aus, formiert sich die Abwehr entsprechend und verstellt uns diesen Weg sehr effektiv. Die eigenen Angriffsbemühungen der KI entwickeln dafür aber selten eine echte Gefahr und wir dürfen uns viel zu lange mit dem Ball am Fuß in der gegnerischen Hälfte aufhalten, bevor ernstere Bemühungen erkennbar sind, uns vom Spielgerät zu trennen. Beinahe wie ein Fehler wirken zudem manche Aktionen der KI-Torwarte, die zwar in der Luft zu wahren Glanzparaden in der Lage sind, mit flachen Bällen aber deutliche Schwierigkeiten haben. Hoffentlich wird hier noch nachgebessert und zudem die gesamte KI von ihrem Winterschlaf erlöst, denn momentan stellt der Computer noch keinen echten Gegner aufs Feld.
Online gegen menschliche Gegner würde natürlich der Schwierigkeitsgrad ansteigen, wenn, ja wenn die Probleme mit den Servern nicht wären. Spiele kommen entweder gar nicht zustande oder brechen nach kurzer Zeit ab, wobei sie dann zumindest nicht gewertet werden. So stellte sich die Situation zum Ende 2014 dar. Und obwohl es seitdem mit der Serverstabilität und Verfügbarkeit bergauf geht, ist Konami hier noch nicht am Ziel angekommen. Schade eigentlich, denn die Online-Partien machen einen ungemeinen Spaß und selten waren Gefühle in einem Spiel so echt wie der Jubel nach dem Führungstor in der Verlängerung, wenn der Controller aus den schweißnassen Händen gleitet und der Puls sich wieder normalisiert.
Licht und Schatten
Die grafische Präsentation der PES-Reihe hinkte dem FIFA-Rivalen schon immer ein wenig hinterher, allerdings ohne dabei selbst schlecht auszusehen. Und auch über PES 2015 lässt sich Vergleichbares sagen, zumindest für die PS4-Version. Die Version für die Xbox One hat doch einige grafische Abstriche, extrem aufgefallen sind hier grobpixelige Zuschauer, die nicht nach Current Gen, sondern eher nach Last Gen aussehen – das ging auf der PS2 schon besser. Die PC-Version ist unerklärlicherweise auf einem komplett anderen Niveau, denn hier ist selbst die Engine nur ein Hybrid aus aktueller Fox-Engine und dem Vorjahresmodell.
Hat man das Glück und spielt eine der hübscheren Versionen, also in diesem Fall bevorzugt PS4 oder zumindest auf der Xbox One, kann man sich über wiedererkennbare Spieler freuen. Diese sind nicht nur am Gesicht, sondern auch an Statur und Bewegungsabläufen ihren Vorbildern gut nachempfunden worden. Die Stadien sind hübsch gemacht und der Rasen wirkt mit zunehmender Spielzeit immer gezeichneter.
Ohhhh ... Ahhhh ...!
Dass es in einem Stadion selten ruhig zugeht, hat sich zum Glück herumgesprochen, und PES 2015 hat gegenüber seinem Vorgänger deutlich zugelegt. Die virtuellen Fans fiebern mit dem eigenen Team mit und jubeln unsere Stürmer fast bis ins gegnerische Tor. Das wirkt hin und wieder etwas übertrieben, doch gerade bei den typischen Szenen wie Tor, Beinahe-Tor oder Foul kocht die Atmosphäre richtig schön hoch.
Weniger gelungen ist die Kommentation des Geschehens durch das Duo Fuss und Küpper. Hier wird sich einfach zu schnell wiederholt, und nicht immer passt das Gesagte zum Geschehen. „Den hätte er reinmachen müssen“ beim Abstoß? Alles klar – Kommentatoren aus.
good
pes lo mas locaso
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acsdczdcsd
Hallo Robert,
vielen Dank für Deine Kritik.
Bewertet werden hier Spiele wie sie vom Publisher kommen, nicht deren Fanpatches. Natürlich sind Patches wie der PESGalaxy-Patch eine großartige Erweiterung für das Spiel - zumindest für die PC-Version, und da wären wir schon beim Problem, denn zum Test stand eine Version für die Xbox One zur Verfügung.
Es wurden zudem mit wechselndem Erfolg rund 30 Matches bestritten für den Test, wovon einige aber recht schnell abbrachen (Probleme mit den Online-Servern). Rund 20 Matches gingen über die volle Spielzeit. Da der Meisterliga-Modus im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert geblieben ist, wurde nicht einzeln darauf eingegangen. Der Test sollte vor allem die Neuerungen sowie die Stärken und Schwächen des Spiels aufzählen und keine komplette Inhaltsangabe darstellen.
Die fehlenden Lizenzen in dem Test nicht zu erwähnen wäre hingegen ein grober Fehler gewesen, denn für den ein oder anderen Spieler mag das durchaus ein kaufentscheidender Grund sein. Für die letztendliche Bewertung haben die fehlenden Lizenzen aber nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
Ich persönlich spiele auch lieber PES als FIFA, daher kann ich nachvollziehen, dass Du PES in Schutz nimmst. Zur Bewertung sei aber gesagt, dass ich in einem System von 0% bis 100% das Mittelmaß bei 50% sehe, daher ist 75% keine wirklich schlechte Bewertung. 95% könnte ich nicht rechtfertigen, da es nun leider nicht das absolut perfekte Spiel des Jahrzehnts ist. Wenn es das für Dich sein sollte, dann freue ich mich mich natürlich für Dich.
Viele Grüße
Martin
ыы
:bd
Von mir bekommt PES 2015 eine 95 %. Warum ???
Zum einen wie es oben schon beschrieben wird ist die Ki in der Abwehr echt gut aber im Angriff ein bisschen schlecht. NAJA hat die Ki halt mal ein schlechten Tag gehabt .
Zu den Lizensen BITTE BITTE BITTE BITTE lasst die Lizensen aus der Bewertung heraus.
FIFA heißt NICHT UMSONST FIFA. Und wenn man schon dabei ist die Champions League + Europa LEague sind lizensiert was bei FIFA nicht der Fall ist (Großer MINUS-PUNKT für FIFA)
Zum editieren: Wenn man keine Ahnung hat einfach ma XXXXX halten.
Es gibt für PES 2015 einen genialen Fan- Patch (JA man kann PES mit hilfe der Community verbessern= Merkt ihr was EA XD)
der nennt sich PES Galaxy Patch 2015.
Da gibt es die komplette1. UND 2. Bundesliga und andere Ligen lizensiert mit aktuellen Kadern zu holen (kostenlos halt von Community gemacht).
Grafik ist echt klasse hat sich gut verbessert im vergleich zum Vorgänger.
Als letztes habe ich eine Frage an den Autor dieses Artikels.
Wie viele Spiele/Matches hast du/habt ihr auf PES gespielt bevor ihr diesen Artikel veröffentlicht habt ???
Und was ist Mit dem Meisterliga - Modus ???
Der findet bei euch überhupt keine Beachtung obwohl er sehr wichtig für das Spiel ist !!!!!