Devil May Cry Definitive Edition (PS4)

Mit der „Definitive Edition“ von Capcoms „DmC: Devil May Cry“ haben nun auch die Besitzer der neuesten Konsolengeneration die Möglichkeit, den Reboot der Devil-May-Cry-Reihe mitzuerleben und in die Anfänge der Geschichte einzutauchen.

Zu Beginn der Story befindet sich Dante, der allseits bekannte Hauptcharakter des Spiels, in der dämonischen Parallelwelt „Limbus“, als er von der magieaffinen Kat, die als eine Art Geistererscheinung aus der realen Welt zu ihm kommt, gewarnt wird. Sie sagt ihm, dass er sofort aus dem Limbus verschwinden und ihr in die Realität folgen müsse, da er hier von Dämonen heimgesucht werde, die ihn vernichten sollen. Bereits kurze Zeit später sieht sich Dante einem Dämonenjäger gegenüber, der ihn quer durch den Limbus verfolgt. Als er ihn schließlich besiegen kann und durch ein Portal, das Kat für ihn geöffnet hat, in die reale Welt reist, begegnet er der jungen Hexe dort erstmals von Angesicht zu Angesicht.

Kat erklärt ihm, dass sie Teil der Organisation „Der Orden“ sei, die es als ihre Aufgabe ansehe, die Welt vor den Dämonen zu beschützen. Ihr Boss hab sie damit beauftragt, Dante zu finden und zu ihm ins Hauptquartier des „Ordens“ zu bringen. Unter anfänglichem Protest lässt sich Dante schließlich dazu überreden, sie dorthin zu begleiten. Dort angekommen, stellt sich ihm der Chef der Organisation als Vergil vor und versucht im gleichen Atemzug, Dante davon zu überzeugen, an seiner Seite die Dämonen zu bekämpfen. Als dieser zögert, verspricht Vergil, ihm im Gegenzug etwas über seine Vergangenheit zu erzählen und Dantes lückenhafte Erinnerung aufzufrischen. Als Dante schließlich einwilligt, führt ihn Vergil zu dem Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Um Zugriff auf die besagten Erinnerungen zu bekommen, muss sich Dante, mithilfe eines magischen Portals, erneut in den Limbus begeben.

Im Limbus entdeckt Dante Porträts seiner Eltern, Sparda und Eva, und erfährt schließlich, dass sein Vater ein Dämon und seine Mutter ein Engel war und außerdem, dass er selbst einen Zwillingsbruder hat. Da sich Engel und Dämonen von jeher bekämpfen, stand die Beziehung seiner Eltern, die sich über die Grenzen hinweg verliebt hatten, von Beginn an unter keinem guten Stern. Das ungleiche Liebespaar wurde von dem Dämon Mundus, Spardas Blutsbruder, gejagt und schließlich im eigenen Haus aufgespürt. Um ihren beiden Kindern die Flucht zu ermöglichen und Mundus für einen Moment aufzuhalten, opferte Dantes Mutter ihr Leben. Sein Vater hingegen brachte die beiden Söhne zu ihrem eigenen Schutz getrennt voneinander unter und manipulierte zudem ihr Gedächtnis, um die Erinnerungen an die Geschehnisse zu löschen. Auf einem weiteren Porträt, das Dante im Limbus findet, erkennt er schließlich, dass Vergil der Zwillingsbruder ist, von dem er bisher nichts gewusst hatte.

Zurück in der realen Welt, erfährt Dante im Gespräch mit seinem Bruder, dass Mundus noch immer sein Unwesen treibt. In Gestalt eines Bankvorstandes erpresst er die Menschen mit großen Mengen von Schulden und sichert sich so seine Macht. Vergil erklärt seinem Bruder außerdem, dass nur sie beide in der Lage seien, Mundus aufzuhalten. Denn ein Dämonenkönig könne nur von einem Nephilim, dem Nachkommen eines Engels und eines Dämonen, getötet werden. Allerdings muss Mundus zunächst geschwächt werden, indem er von dem Höllentor weggelockt wird, das seine Macht aufrechterhält. Da Mundus bisher nur von einem Nachkommen von Eva und Sparda weiß, hält sich Vergil im Hintergrund und hilft Dante nur indirekt dabei, den Dämonenkönig aufzuhalten und den Tod ihrer gemeinsamen Eltern zu rächen.

 

Abwechslungsreiche Kämpfe mit diabolischen Waffen (Gameplay):

Da Dante von jedem Elternteil eine andere Art von Waffe bekommt, ist auch die Steuerung in den Kämpfen zweigeteilt. So lassen sich durch Drücken der rechten Schultertaste die Dämonenangriffe und mit der linken Schultertaste die Engelsangriffe einsetzen. Außerdem verfügt Dante noch über zwei Pistolen, die auf die Namen Ebony und Ivory hören, sowie über sein Schwert. Alle Waffen unterscheiden sich sowohl in ihrer Durchschlagskraft als auch in ihrer Geschwindigkeit. Zudem gibt es eine große Vielfalt an Gegnertypen, die auf unterschiedliche Arten bekämpft werden müssen. So sind einige Widersacher beispielsweise immun gegen die Dämonenangriffe, andere wiederum anfällig gegenüber Luftattacken. Durch die zahlreichen verschiedenen Angriffe lassen sich anspruchsvolle Kombos abfeuern, wodurch die actionlastigen Kämpfe sehr abwechslungsreich werden.

Während der Kämpfe werden die einzelnen Angriffe in Bezug auf ihren Kampfstil bewertet.  So hat jeder Spieler, der Wert auf eine gute Bewertung legt, die Möglichkeit, mithilfe von gut kombinierten Attacken den eigenen Stil immer wieder zu verbessern. Das steigert die Langzeitmotivation und stellt auch diejenigen zufrieden, die mehr wollen, als nur schnell die Story durchzuspielen. Am Ende jedes Kapitels bekommt man dann zusätzlich eine Art Abschlussnote, die neben dem Kampfstil auch die benötigte Zeit sowie die verbrauchten Gegenstände mit einbezieht. Alle Spieler, denen das Hochschrauben der eigenen Kampfkünste auf Dauer nicht ausreicht, können die unterschiedlichen Levels auch noch auf einem höheren Schwierigkeitsgrad angehen. Die „Definitive Edition“ hält zudem einen noch anspruchsvolleren „Hardcore“-Modus bereit, außerdem lässt sich das Tempo des Spiels bei Bedarf um 20 Prozent erhöhen.

Um Dantes Fähigkeiten zu verbessern und seine Waffen aufzuwerten, können die verschiedenen farbigen Kugeln, die die besiegten Gegner fallen lassen, an dafür vorgesehenen Orten eingelöst werden. Diese werden durch besondere Statuen markiert, die an mehreren Stellen innerhalb eines Levels zu finden sind. Dabei sind die weißen Kugeln für Angriffe und Fertigkeiten zuständig, mit den roten Kugeln können hingegen Gebrauchsobjekte und Gesundheitsverbesserungen gekauft werden. Mit deren Hilfe lässt sich unter anderem Dantes Lebensleiste auffüllen, aber auch Objekte, die eine Wiederbelebung nach dem Tod ermöglichen, sind hier erhältlich.

Jeder, der sich nach einer Abwechslung von den zahlreichen Kämpfen sehnt, kommt bei den immer wieder auftauchenden Sprung- und Kletterpassagen auf seine Kosten. Um Hindernisse und Schluchten zu überwinden, hat Dante mehrere Hilfsmittel zur Verfügung. So kann er sich mit der Engelspeitsche über plötzlich entstehende Löcher im Boden schwingen, der Dämonanker hilft ihm dagegen dabei, Plattformen näher an sich heranzuziehen, um auf sie springen zu können. Außerdem lernt Dante im späteren Verlauf, für einige Sekunden in der Luft zu bleiben und auf diese Weise über die verschiedensten Abgründe zu fliegen. Da die unterschiedlichen Fähigkeiten nach und nach miteinander kombiniert werden müssen, steigert sich der Schwierigkeitsgrad der Sprunglevels immer weiter. Um sie zu bestehen, sollte man die betreffenden Tastenkombinationen bis zu diesem Zeitpunkt verinnerlicht haben. Dämonenanker und Engelspeitsche sind aber nicht nur beim Schwingen und Klettern nützliche Begleiter. Auch in den Kämpfen können sie unter anderem dazu verwendet werden, um gepanzerte Gegner von ihren Schilden zu befreien oder um fliegende Angreifer zu sich auf den Boden zu holen.

Für weitere Abwechslung im Gameplay sorgen die so genannten „Geheimmissionen“, die es innerhalb der einzelnen Levels immer wieder zu entdecken gibt. Hier muss beispielsweise eine bestimmte Anzahl Gegner innerhalb eines Zeitfensters besiegt oder ein Kletterparcours im vorgegebenen Rahmen absolviert werden. Eine zusätzliche Neben-Quest, die sich über das gesamte Spiel erstreckt, besteht darin, verlorene Seelen, die über die Spielwelt verteilt sind, zu erlösen und dadurch wichtige Punkte für den Gesamtfortschritt zu sammeln.

Alle, die nach Abschluss der Hauptstory immer noch nicht genug vom DmC-Universum haben, können zudem die Erweiterung „Vergils Niedergang“ spielen, die im Hauptmenü, unabhängig von Dantes Geschichte, ausgewählt werden kann. Da der Spielfortschritt der Erweiterung in einem separaten Slot gespeichert wird, können beide Storys parallel gespielt werden, auch wenn es sich inhaltlich empfiehlt, „Vergils Niedergang“ erst nach Abschluss der Hauptmission zu beginnen. In der Erweiterung hat man die Möglichkeit, Dantes Bruder zu steuern und den Ausgang der Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben. Dadurch, dass Vergil über andere Attacken und Fähigkeiten verfügt, bietet der DLC noch einmal eine etwas andere Art zu spielen und ist eine nette Ergänzung zur DmC-Story.

Combichrist heizt den Spielern ordentlich ein (Sound):

Das actionreiche Geschehen auf dem Bildschirm wird durch die brachiale Hintergrundmusik der norwegischen Elektro-Rock-Gruppe Combichrist hervorragend untermalt. Die treibenden Rocksounds sorgen dafür, dass das hohe Tempo der Kämpfe einem noch schneller vorkommt, als es ohnehin schon ist. So wird der eigene Pulsschlag durchgehend nach oben getrieben und die Atmosphäre des Spiels perfekt eingefangen. Im DLC „Vergils Niedergang“ dominieren dagegen zum größten Teil instrumentale Drumbeats, die sich ebenfalls in Tempo und Intensität dem Spielverlauf anpassen.

Die sprachliche Umsetzung des Hauptspiels ist ebenfalls gut getroffen und bringt Dantes Antihaltung mithilfe von nicht immer ganz jugendfreien Sprüchen sehr gut zum Ausdruck. Diese wiederholen sich allerdings im Verlauf der Kämpfe immer wieder, was auf Dauer etwas eintönig ist. Hier wäre eine größere Abwechslung wünschenswert gewesen.

Atmosphärische Dämonenwelten (Grafik):

Die Grafik des Spiels kann auch auf den neuen Konsolen absolut überzeugen. Zwar wird bei der In-Game-Darstellung von DmC nicht auf großen Detailreichtum gesetzt, die eindringliche Atmosphäre der dämonischen Schauplätze wird aber sehr gut eingefangen. Seine grafischen Höhepunkte hat das Spiel vor allem dann, wenn in den Sequenzen die echte Welt, außerhalb des Limbus, zu sehen ist. Neben der realistischen Umgebung können innerhalb der Zwischensequenzen außerdem Details wie Dantes Augen oder sein authentisch wehender Umhang restlos überzeugen. Auch die Übergänge zwischen Sequenz und Spiel verlaufen in der Regel nahtlos und ermöglichen ein zusammenhängendes Spielerlebnis. Vom grafischen Aspekt her lässt sich auch die Erweiterung „Vergils Niedergang“ positiv herausheben, die, entgegen der Darstellung des Hauptspiels, überwiegend auf kältere Farben wie unterschiedliche Blautöne setzt. Damit kann sie noch mal eine ganz andere Stimmung kreieren. Auch die dort verwendeten Zwischensequenzen unterscheiden sich deutlich von denen der DmC-Story und fallen einem dank ihres auffälligen Zeichenstils sofort ins 


Fazit

Die Neuauflage des Klassikers „Devil May Cry“ kann in der „Definitive Edition“ auch auf der neuen Konsolengeneration voll und ganz überzeugen. Das actionreiche Gameplay und die anspruchsvollen Kombos sorgen zu jeder Zeit für abwechslungsreichen Spielspaß, der von grandioser Musik der Elektro-Rock-Gruppe Combichrist hervorragend umrahmt wird. Die „Definitive Edition“ bietet den Besitzern von PS4 und Xbox One neben dem Hauptspiel zudem den DLC „Vergils Niedergang“ sowie einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad. Außerdem lässt sich das Spieltempo um weitere 20 Prozent anheben, und auch die Kostüme der klassischen „Devil-May-Cry“-Reihe können in dieser Special Edition genutzt werden. Allerdings sollte die Dialogzensur einer sexuellen Anspielung, die in der Ur-Version noch vorhanden war, als negative Änderung nicht unerwähnt bleiben. Alles in allem lässt sich sagen , dass das Spiel jedem Hack-'n'-Slay-Liebhaber ohne Abstriche empfohlen werden kann. Fans der alten Devil-May-Cry-Spielreihe müssen sich dagegen unter Umständen erst etwas an den „neuen“ Dante gewöhnen. (Daniel Walter)


Kommentare:
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2015-03-24 02:09:53... - kk

l


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