Victor Vran aus dem Hause HaemimontGames, das zuletzt mit Tropico 5 große Erfolge feierte, erinnert von seinem Spielprinzip her ein wenig an Diablo, das unzählige Fans über Jahre hinweg fesselt. Ob das aktuell im Early Access befindliche Action-Rollenspiel das Zeug dazu hat, ebenso erfolgreich zu werden, lestihr in unserem Vorabtest.
Pssssst… geheim!
Zur Geschichte kann man im Moment nicht wirklich etwas sagen, da die Entwickler damit zurzeit noch hinter dem Berg halten, um Spoiler vor dem Release zu vermeiden. Doch ein paar Details verrät das Spiel trotzdem. Wir starten vermutlich etwa in der Mitte der Storyline in Zagoravia, einem Städtchen, das einen osteuropäischen Charme besitzt und in der Nähe des Schlosses der Königin liegt. Hierhin verschlägt es Victor nicht etwa freiwillig, nein, sein totgeglaubter Freund, der zu einem Dämon wurde, hat ihn durch übernatürliche Fähigkeiten an diesen Ort verfrachtet, und das nicht etwa, um die alte Freundschaft wiederaufleben zu lassen.
Alte Werte und neue Ideen
Rollenspiele haben es sich in den letzten Jahren zu eigen gemacht, die Steuerung der Spielfigur beziehungsweise so gut wie das gesamte Gameplay über die Maus abzuwickeln. Anders macht es hier Victor Vran, in dem ihr den Helden via WASD über den Bildschirm scheucht. Auch Spezialattacken und Tränke setzt ihr mittels Tastendruck auf der Tastatur ein. Die Maus dient im Standardmodus im Wesentlichen dazu, Angriffe auszuführen und die Kamera zu drehen. Problematisch kann die Steuerung werden, wenn erst mal ein richtiges Getümmel ausbricht und man den Mauszeiger unter der Ausweichbewegung aus den Augen verliert. Wer die klassische Nur-Maus-Bedienung bevorzugt, wird auch nicht enttäuscht, denn auch diese ist optional wählbar. Natürlich wird auch ein Gamepad unterstützt, das zum aktuellen Zeitpunkt aber nur in vorgegebener Tastenbelegung genutzt werden kann. Möglicherweise ist zum Erscheinen zumindest die Tastenwahl bezüglich der Spezialattacken freigestellt. Hat man sich mit der Steuerung erst einmal vertraut gemacht, spielt sich der Titel ähnlich wie die bekannteren Vertreter des Genres. Victors Hauptbeschäftigung ist es, sich gegen allerlei Getier und Monster zur Wehr zu setzen. Man hat die Wahl zwischen vier Waffentypen: Schrotflinte, Hammer, Degen und Rapier –weitere sollen folgen. Natürlich sind die Kampfgeräte nicht nur in ihrer eigentlichen Funktion nutzbar, denn mit Upgrades lässt sich das Vernichtungswerkzeug um einiges effektiver gestalten. Hierzu sammelt man Gold und andere Items von niedergestreckten Gegnern ein und tauscht es gegen Upgrades ein. Gefundene Waffen und nicht benötigtes Zeug kann man hier und da auch eintauschen beziehungsweise verkaufen, sofern man einen Händler findet. Die sogenannten Schicksalskarten gewähren Victor verschiedene Fähigkeiten, die sowohl aktiv als auch auch passiv auftreten. Wie bei Rollenspielen üblich, kann man auch zwischen verschiedenen Charakterklassen wählen. Zwar bestehen diese lediglich aus verschiedenen Kostümen für Victor, aber sie haben dennoch ganz individuelle Eigenschaften. Egal, ob als Nahkämpfer mit Schwert oder als Schusswaffenenthusiast mit Schrotflinte: jeder sollte einen für sich passenden Protagonisten erstellen können. Auch während des Spiels kann man weiterhin an seinem Charakter feilen, denn mit jedem Stufenaufstieg kann man zwischen drei Alternativen wählen, um die Fähigkeiten weiter zu perfektionieren. Ist man mit seiner Spielfigur soweit zufrieden, wie man sie auf der aktuellen Stufe individualisieren kann, hat man einiges an Freiheit bezüglich der Unternehmungen. Eine recht große Karte mit diversen Dungeons wartet darauf, erkundet zu werden. Hol-und-Bring-Missionen oder Kämpfe auf Zeit bieten genug Abwechslung neben der Haupt-Quest.
Auf die Ohren
In der von uns getesteten Version war das Sounddesign noch recht spärlich, beinhaltete aber immerhin bereits einige Stücke für die Hintergrundmusik; Waffengeräusche sowie Gegnerlaute, wenn auch keine Schreie, Rufe oder hohlen Phrasen. Eine Sprachausgabe war zum Testzeitpunkt allerdings noch nicht vorhanden, soll aber in naher Zukunft folgen. In der finalen Version sollen Titel von Motörhead dem Spiel noch mehr Charakter verleihen und die leicht düstere Stimmung verstärken. Man darf gespannt sein, wie die Entwickler all das kombinieren werden.
Schöne Aussichten
Eines kann man aber jetzt schon sagen: Grafisch muss sich Victor Vran keineswegs hinter großen Namen verstecken. Die Umgebung sieht wunderbar und bis ins Detail durchdacht aus, die Texturen sind scharf und hochauflösend, und trotz einiger Ruckler sowie leicht zerrissener Bilddarstellung kann man hier erkennen, wie viel Mühe und Herzblut in diesem Spiel steckt. An einigen Stellen fehlen derzeit noch Zwischensequenzen und Bilder, die nach und nach eingefügt werden.
In einigen Situationen wäre vermutlich eine Epilepsiewarnung angebracht, denn Spezialattacken und zerspringende Gegner lassen den Monitor mitunter vor grellen Farben überlaufen. Trotzdem wirken die Effekte nicht übertrieben und unterstützen das Gefühl, ein echter Monsterjäger zu sein. Die Kamera ist, sofern man sie nicht dreht, starr. Die Höhe ist nicht variabel, doch lässt sich die Ansicht einmal um den Charakter herum drehen.
key pls!
cccdfd