BOMB: Who let the dogfight?

Man nehme einen Arcade-Shooter à la "Crimson Skies" und streiche diesen im Anime-Stil an, dabei herausgekommen ist "BOMB: Who let the dogfight?” Das Spiel ist nach einem Jahr im Early-Access-Kokon nun geschlüpft. Der Look kann sich sehen lassen. Ob dabei allerdings der Spielspaß auf der Strecke geblieben ist, soll dieser Testbericht klären.

  

Käpt'n Tollkühn

 

Marcel "La Moustache" Gaston heißt der meistens betrunkene Antiheld, welcher von uns gespielt wird. Er erinnert (nicht nur zufällig, das bewirbt der Entwickler gezielt) an "Käpt'n Balu und seine tollkühne Crew" oder den Hauptcharakter aus "Porco Rosso". Sein Sidekick namens Takeshi sorgt für neue Aufträge. Zwischen den Missionen wird die eigentliche Geschichte im Comicstil weitererzählt. Es geht im Großen und Ganzen darum, das ist der Simulator-Teil des Spiels, mit erfüllten Missionen Geld zu verdienen und dieses sinnvoll in bessere Flugzeuge, Waffen und Ausrüstung zu investieren. Dank den erworbenen Upgrades können neue Missionen angenommen werden, in denen noch mehr Geld verdient werden kann. Alles so weit ein alter Hut. Interessant ist jedoch das Setting der Geschichte. In einem tropischen Inselparadies, das jedoch vorwiegend von Gesetzlosen bewohnt wird, treffen unterschiedliche Parteien und Interessen wenig gewaltarm aufeinander. Da "La Moustache" sich selten aus Ärger heraushalten kann, bekommt die Story durchaus Pepp.

 

 Fluchzeugs

 

Gesteuert wird mit Tastatur und Maus; das ist aber nicht das Gelbe vom Ei, da doch einige Tasten belegt werden müssen. Besser ist es, man packt seinen Flightstick wieder aus. Wer nicht mehr an die Härte früherer Dogfight-Games gewohnt ist (oder es nie war), dürfte über den Easy-Modus dankbar sein. Starten und Landen werden dann deutlich einfacher. Es braucht dadurch nicht ganz so viel Feingefühl, die fliegende Kiste in der Luft zu halten. Die Maussteuerung hingegen ist selbst mit einem Gaming-Nager ungenau und hakelig.

 

Die Grafik des Spiels ist durchwachsen: Die Cel-shading-Optik hat quasi Seltenheitswert und verleiht "BOMB: Who let the dogfight?” in Verbindung mit den animierten Charakteren einen ganz eigenen Stil. Die Wassereffekte sind nett anzuschauen. Im Gegenzug fallen jedoch die wenig attraktiven Modelle von Gebäuden und Flugzeugen auf, welche das Gesamtbild leiden lassen. Der Himmel hätte ebenfalls einen schöneren Anstrich verdient. Nicht nur in diesem Punkt hätte man sich ein bisschen weniger retro gewünscht. DirectX 11 zeugt jedoch von aktueller Technik. Wahlweise darf auch zu OpenGL gewechselt werden.

  

Flying Paperboy

 

Die Missionen beinhalten nicht nur Dogfights mit dem an Board befindlichen Maschinengewehr: Flyer sollen per Flugzeug verteilt werden, allerdings mag den Werbemüll nun mal nicht jeder über seiner Insel entladen haben. Prompt wird man als fliegender Blättchenausträger beschossen. Kisten müssen von A nach B gebracht, Luftpiraten dabei abgewehrt werden. Dank eigener Raketenbestückung darf man sich jedoch auch wehren oder als Aggressor selbst Bodenziele befeuern. Allzu große Unterschiede zwischen den Aufträgen gibt es jedoch nicht. Nur die eigentliche Story hält ein paar Überraschungen bereit. Eine 17 Missionen umfassende Solokampagne bietet wegen relativ kurzen Missionen eine insgesamt geringe Spieldauer.

 

Im Mehrspielermodus dürfen Luftgefechte mit bis zu 15 Mitspielern ausgetragen werden. Dabei kann ein bestehender Server gesucht oder ein eigener eröffnet werden. Während des Tests war jedoch nur ein einziger Server online. Im Skirmish-Modus ist man sofort in der Luft, um Computergegner vom Himmel zu holen.


Fazit

Als netter Indie-Spass für zwischendurch dürfte "BOMB: Who let the dogfight?” Fans vergangener Dogfight-Spiele wie das bereits genannte “Crimson Skies” oder “Plane Crazy” der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre ansprechen. Kleinere Schwächen werden durch die überdrehten Charaktere und die durchgeknallte Story wieder wettgemacht. Die Missionen hätten dabei jedoch etwas abwechslungsreicher gestaltet werden können.


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