"Sonic Lost World" erschien bereits im Oktober 2013 exklusiv für die Wii U und für den Nintendo 3DS. Am 2. November 2015 wurde nun auch nach zwei Jahren eine PC-Version des Titels aus der Reihe "Sonic the Hedgehog" veröffentlicht. Haben reine PC-Spieler einen Grund sich zu freuen, auch in den Genuss dieses Spiels zu kommen?
Aus Feind wird Partner
Die Story knüpft an die des Vorgängers "Sonic Colors" an, in dem Dr. Eggmann einen Vergnügungspark im Weltall eröffnet hatte und dafür kleine außerirdische Wesen, die Wisp, entführte, und dient leider nur der Einbettung der Levels ins Gesamtbild .
Sonic und sein bester Freund Tails jagen nun, nach der Befreiung der Wisps, den Übeltäter, als ihr Flugzeug beschädigt wird und sie auf dem sogenannten Hexaglobus notlanden müssen. Dort versucht Eggmann mit seinen Unterworfenen, den "Schrecklichen Sechs", Sonic aus dem Weg zu räumen. Im Verlauf der Handlung wendet sich jedoch die besagte sechsköpfige Truppe gegen ihren ehemaligen Boss, und so müssen sich Sonic und Dr. Eggmann im Angesicht der neuen Bedrohung zusammenschließen.
Eine neue Welt
Der Hexaglobus ist in sieben Bereiche unterteilt, in denen es jeweils vier Zonen gibt, durch die der Spieler erfolgreich mit Sonic hindurchflitzen muss, um im Spielverlauf voranzukommen. Innerhalb der Areale bewegen wir Sonic, passend zum Planeten, von Hexagon zu Hexagon bis zum nächsten Level. Weichen wir vom direkten Weg ab, finden wir ab und zu, auch wenn die Bereiche klein sind, ein zusätzliches Item, was dann nach Belieben in einer der Zonen eingesetzt werden kann.
Betritt man eine Zone, haben wir nach einmaligem Durchspielen die Wahl zwischen zwei Spielmodi. Zur Verfügung steht, neben dem normalen Modus, auch noch die Variante "Gegen die Zeit". Hier ist es dem Spieler möglich, seine vorangegangenen Zeiten immer weiter zu unterbieten; davon abgesehen gibt es jedoch keine Unterschiede zum normalen Modus. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, nach Auswahl einer Zone die Ranglisten zu betrachten und sich die Topzeiten weltweit oder unter den eigenen Freunden anzusehen. Dies sorgt besonders bei ehrgeizigen Spielern für zusätzliche Motivation. In den Zonen selbst wechselt die Ansicht zwischen 3D und 2D hin und her. Die 3D-Bereiche sind in gewohnter Sonic-Manier sehr rasant, sodass Sonic teilweise gefühlte halbe Levels überspringt und Horden von Gegnern hinter sich lässt. Im Kontrast dazu stehen die 2D-Gebiete. In diesen ist das Tempo im Verhältnis eher schleppend, und ihnen kommt etwas vom typischen Sonic -Charme abhanden.
Die Zonen sind sehr schlauchförmig und geradlinig, nur hin und wieder haben wir die Option, zwischen zwei Wegen zu wählen. Die teilweise auftauchenden Endgegner in Form der "Schrecklichen Sechs" sind, soweit man ihre Kampftaktik durchschaut hat, schnell besiegt und repetitiv. Abwechslung dagegen bringen die aus dem Vorgänger "Sonic Colors" zurückgekehrten Wisps mit ihren Spezialfähigkeiten, die Sonic sich zunutze machen kann. So können unter anderem mit der Fähigkeit "Asteroid" neue Bereiche entdeckt werden, oder der Spieler gräbt sich mit "Bohrer" durch das Erdreich.
Hinzuzufügen ist noch, dass "Sonic Lost World" nur als digitales Spiel bei Steam erworben werden kann und die PC-Variante bereits den Nightmare-DLC beinhaltet. Diese Erweiterung ist von Anfang an verfügbar, besteht jedoch nur aus einer einzigen Zone, die nach Erreichen einer bestimmten Punktzahl immer wieder auftaucht und für deren Abschluss man nur ein weiteres Bonus-Item erhält. Leider braucht man diese Items fast nie, man findet sie wie bereits erwähnt auch oft genug im normalen Spielverlauf, und ihre Anzahl ist auf maximal fünf in Reserve gleichzeitig beschränkt, sodass die Frage nach dem Zweck dieses DLCs gestellt werden darf.
Steuerung mit Tücken
Bereits vor Einblendung des Spieltitels wird der Spieler darauf aufmerksam gemacht, dass ein Xbox-360-Controller für ein optimales Spielerlebnis von Vorteil sei. Beim Vergleich zwischen Tastatur und Controller merkt man schnell, dass dieser Hinweis nicht von ungefähr kommt. Zwar ist es möglich, mit Tastatur zu spielen, doch ist die Steuerung recht unpräzise und mühsam.
Mit dem Controller hingegen fällt die Bedienung zum Großteil leicht, verschiedene Geschwindigkeitsstufen machen es auch Anfängern leicht, ins Spiel zu finden. Der Controllstick ermöglicht bereits eine leichte Geschwindigkeitsanpassung zwischen Gehen und leichtem Joggen sowie ein freies Bewegen von Sonic. Beim Spielen mit einer Tastatur zum Beispiel ist unter anderem das schräge Laufen eine Herausforderung. Ein Haken auch bei der Steuerung mit einem Controller sind die in "Sonic Lost World" neuen Parcours-Elemente. Diese zu meistern, erfordert Übung und einiges an Fingerspitzengefühl, und auch dann sorgen einige Stellen noch für ein ordentliches Maß an Frustration, wenn man es auch nach dem zehnten Versuch nicht schafft, eine Wand zu erklimmen.
Bunter Mix mit passendem Klang
Grafisch merkt man dem Spiel seine Konsolenherkunft zum Glück nur teilweise an. Es wurde nicht überarbeitet, dies fällt einem besonders im Startmenü deutlich auf. Die Rundungen der Icons sind kantig und das eingeblendete Steam-Profilbild sehr verpixelt. In den Zwischensequenzen und im eigentlichen Spiel fällt es jedoch wenig bis gar nicht auf, stattdessen springt zum Beispiel hin und wieder mal eine etwas unschöne Kante ins Auge. Sonics Animationen sind dagegen durchweg sehr gut umgesetzt und der Übergang zwischen den verschiedenen Fortbewegungsformen sieht auch optisch fließend aus.
Die einzelnen Zonen sind sehr abwechslungsreich und bunt gestaltet. Rast man in einem Gebiet noch durch eine Wüste, befindet man sich beim nächsten in einer abstrakten, bizarren Süßigkeitenwelt oder in einer Honigwabe. Die Zonen sind alle einzigartig und sehr schön anzusehen. Es macht Spaß, durch sie hindurchzujagen oder auch mal ein langsameres Tempo einzulegen, um zu genießen, auch wenn dies kaum möglich ist. Die Hintergrundmusik passt jeweils zur optischen Gestaltung der Zonen und trifft die angestrebte Stimmung durchweg auf den Punkt. Auch wenn man als Spieler mal länger in einer Zone festhängt, nervt der Sound nie und wird nicht aufdringlich. Als weiterer Pluspunkt ist zudem zu nennen, dass "Sonic Lost World" durchweg auf Deutsch synchronisiert wurde und auch Spieler ohne Englischkenntnisse nicht auf Sprachprobleme stoßen.
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