There's no business like pornbusiness. Damit ist im Großen und Ganzen auch schon beschrieben, worum es in "Big Bang Empire", dem Browsergame von Playata, das von der European Games Group vertrieben wird, geht. Aber keine Sorge, schlüpfrig wird es nicht. Na gut, ein bisschen, aber lest selbst.
Auf in die große, weite Welt
Unsere Reise beginnt in dem kleinen, doch eher prüden Örtchen Tellville. Wir wollen hinaus in die große, weite Welt und im Pornogeschäft groß rauskommen. Doch niemand wird über Nacht zum Star, und aus diesem Grund müssen wir uns erst einmal mit kleineren Aufträgen ins Gespräch bringen. Ob man versucht,sich auf Privatpartys zu schmuggeln, einem "Moralhüter" die Moral austreibt oder sich einfach prügelt – zu erledigen gibt es einiges. Hat man sich erst einmal einen Namen gemacht, klopfen immer mehr Kunden an die Tür, und irgendwann erhält man die Möglichkeit, Filme zu drehen.Entweder im eigenen Studio oder man schleißt sich einem Kollegen an. Das war auch eigentlich schon alles, was dieser Titel an Story zu bieten hat. Für ein Browsergame sollte das auf jeden Fall ausreichen.
Klick, klick, klick
Nachdem man sich seinen Charakter erstellt hat, wobei man Geschlecht und Aussehen bestimmen kann, legt man los mit dem eigentlichen Spiel. Wie zu erwarten, ist die Spielmechanik extrem einfach und beschränkt sich, wie für diese Art von Spiel eigentlich auch üblich, auf eine reine Maussteuerung. Die Schaltflächen sind zwar grundsätzlich selbsterklärend, aber man erhält dennoch eine kleine Einführung. Zu jeder Aktion gibt es erst einmal einen kleinen Roman zu lesen, doch das wird der durchschnittliche Spieler kaum tun. Hat man diese hinter sich gebracht, ist der weitere Spielverlauf stets derselbe: Klicken, warten, Belohnung abholen, und das Ganze wieder von vorne. Was zunächst so klingt, als würde es nach zehn Minuten bereits zu ohnmachtsähnlichem Schlaf führen, ist über erstaunlich lange Zeit erheiternd und fesselnd. Vermutlich liegt das an den vergleichsweise kurzen Wartezeiten, bis die Aufgaben erledigt sind, und der Tatsache, dass man für jede Kleinigkeit eine Belohnung erhält.
Der begrenzende Faktor sind hier die Energievorräte, die jedes Mal, wenn man einen Auftrag annimmt, angekratzt werden.Einer Art Pawlowschem Reflex folgend, erledigt man Job für Job, sammelt Geld und Diamanten und investiert diese dann in neue Ausrüstung. Und hier kann man so richtig die Sau rauslassen. Outfits und "Waffen" gibt es noch und nöcher. Von der löchrigen Latexmaske über Overknee-Stiefel bis zum Catsuit kann man seinen Charakter mit allem ausstatten, was das horizontale Gewerbe so hergibt. Um sich in den Kämpfen mit anderen Spielern seiner Haut besser erwehren zu können, hat man die Möglichkeit, mit gewissen Spielzeugen nachzuhelfen. Auch hier trifft man auf allerlei außergewöhnliche, fragwürdige und zeitweise auch beunruhigende Items. Die Fülle der möglichen Verbesserungen ist schier endlos, was einem auf der einen Seite die Möglichkeit gibt, den Charakter schnell aufzuwerten.Auf der anderen Seite wird man von dieser Menge einfach erschlagen.
Platt und steif
Optisch hat Big Bang Empire das eine oder andere zu bieten. Zwar sind etwa die Spielfiguren so gut wie unbeweglich und wie eine Art Pappfiguren, die bewegt werden.Dafür haben die Entwickler dem Hintergrund umso mehr Hingabe gewidmet. Ob nun die Nachbarschaft im kleinen Vorort, die Gasse hinter der Spelunke, in der man sich mit Widersachern auseinandersetzen muss, oder das Studio, in dem die schlüpfrigen Filmchen entstehen. Unauffällig platzierte Spielzeuge, klischeehafte Nebenfiguren und vieles mehr haben die Entwickler mit Liebe zum Detail in der Szenerie untergebracht. Alles in allem kein Kunstwerk, aber trotzdem schön anzusehen.
Listen and Repeat
Bei den Sounds hat man es leider nicht so weitläufig gehalten wie bei der grafischen Gestaltung. Die Sounds sind recht begrenzt und wiederholen sich so oft, dass man nach wenigen Minuten schon den Ton abstellt. Die "Kampfgeräusche" bestehen aus einem kurzen, überraschten Schrei der Protagonistin beziehungsweise einem dumpfen "Uff" bei einem Treffer. Und das jedes Mal über den gesamten Kampfverlauf hinweg. Hierüber ist nicht einmal die Tatsache erhaben, dass es eben nur ein Browsergame ist. Etwas mehr Arbeit hätte hier definitiv nicht geschadet.