Ich liebe XCOM und lassen Sie mich Ihnen erklären warum:
Also, Sie dachten, Sie haben gewonnen?
XCOM 2 ist der Nachfolger des 2012er Hits von Firaxis und hat gleich zu Beginn eine schlechte Nachricht für Sie: Das Intro des Spiels verhöhnt und verspottet Ihre hart erkämpften Siege im Vorgänger mit der sinngemäßen Bemerkung: "Dachten Sie, Sie haben gewonnen? Ha. Dann haben wir eine schlechte Nachricht für Sie..."
Das stimmt. In XCOM: Enemy Unknown hatten die Aliens gewonnen. Sie durchbrachen den dürftigen Widerstand, übernahmen den Planeten und wurden für die nächsten 20 Jahre die Oberherren, die all unsere Probleme "lösen" sollten und uns währenddessen immer ähnlicher wurden.
Aber keine Sorge, Wille und Mut der Menschheit sind groß genug, um, auch als Underdog, in Form einer kleinen Rebellengruppe, den Kampf gegen die Alien-Horden aufzunehmen.
Die Bekannten und die Unbekannten
Erfreulicherweise bringt XCOM 2 zahlreiche Upgrades und Neuerungen mit, um Ihre Chancen, dieses Mal, in fast jeder Hinsicht zu verbessern. Neue Charakterklassen, Gebäude und Gegner, noch mehr zerstörbare Umgebungen, allerhand Forschungen und Waffen-Upgrades, neue Fertigkeiten, und vieles mehr... Das einzige, was nicht mit einer wesentlichen Verbesserung glänzt, ist die Story, obwohl die Idee, das Spiel mit einer kleinen Rebellengruppe zu beginnen, ein durchaus interessanter Ansatz ist.
Die Aufteilung zwischen rundenbasierenden Schlachten und Ressourcen-Management ist wie gewohnt, mit dem kleinen Unterschied, dass Sie dieses Mal massenhaft Möglichkeiten haben, die Kampfteams an Ihren persönlichen Spielstil anzupassen. Möchten Sie einen Scharfschützen, der in Cowboy-Manier Jagd auf den Gegner macht? Kein Problem. Oder wie wär‘s mit einem Infanteristen, der vergiftete Kugeln aus seiner Schrotflinte verschießt und dazu im Ninja Stil mit Psi Kräften herumschleicht? Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Aber bevor Sie sich zu sehr in Ihr Squad-Team verlieben, bedenken Sie, dass ein verlorenes Leben auf dem Schlachtfeld unwiederbringbar ist. Das ist keine Neuigkeit für alle, die den Vorgänger gespielt haben, aber die schiere Vielzahl der Neuerungen wird Sie richtig begeistern.
Das Kampfsystem ist XCOM: Enemy Unknown sehr ähnlich. Da Ihr Squad nicht gleich zu Beginn das Zeitlich segnen soll, bewegen Sie sich von Deckung zu Deckung, wobei sich die einzelnen Teammitglieder gegenseitig Feuerschutz geben. Keine Angst, dank zahlreicher Neuerungen wird das auch auf Dauer nicht langweilig, da beispielsweise Gegner gelegentlich zufällige Beute hinterlassen, die mit einem Timer versehen ist. Dann gilt es in einer vorgegebenen Anzahl von Runden die Beute zu ergattern. Gelingt dies nicht, ist sie auf immer verloren. Mit etwas Glück findet man interessante Alien-Technologie, allerdings sollten Sie im Einzelfall abzuwägen und nicht immer die Gier entscheiden lassen… Die Bergung von Beute kann nämlich auch schnell Ihre Soldaten das Leben kosten, und das ist es nicht (immer) wehrt.
Deckung und Tarnung
Auch in puncto Deckung gibt es Neuigkeiten: halbe Deckung mit normalem Defensiv-Bonus, volle Deckung mit größerem Verteidigungsbonus, zerstörbare Deckungen, Bodendeckung und Deckungen in mehrgeschossigen Gebäuden. Obwohl vieles XCOM: Enemy Unknown ähnelt, ist die beachtliche Vielfalt an zerstörbaren Gebäuden und Objekten eine interessante und anspruchsvolle Komponente im Kampfsystem. Hartnäckige Aliens verstecken sich hinter einer Mauer? Kein Problem, wenn Sie eine Granate zur Hand haben. Hauen Sie den Aliens die Deckung weg und schon ist der Weg frei, um diese zu Hackfleisch zu verarbeiten.
Das klingt zwar nur nach einen „kleinen“ Neuerung, verändert jedoch die Kampftaktik auf beiden Seiten erheblich. Oft genug kam es vor, dass mein Scharfschütze, der zahlreiche Aliens bereits ins Jenseits geschickt hatte, plötzlich seine Deckung verlor und auf dem silbernen Tablett des Gegners saß. Solche Taktikspielchen können blitzschnell über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Ebenfalls neu ist die Tarnung. Ihr Squad startet jede Mission getarnt und bleibt es solange bis Sie ins feindliche Sichtfeld gelangen. Tarnungen sind äußerst vorteilhaft, um Gegner in den Hinterhalt zu locken um danach blitzschnell zuzuschlagen. Aber denken Sie daran: wenn Sie einmal enttarnt wurden, gibt es keinen Weg zurück, selbst wenn Sie die Aliens komplett auslöschen.
Trifft man auf zwei Feindesgruppen, die nacheinander eliminiert werden sollen, gilt es abzuwägen für welche der beiden die Tarnung geopfert werden soll. Klar ist, wenn die Tarnung futsch ist, greift die zweite Feindesgruppe sofort an. Bevor Sie also loslegen, sollten Sie Entfernung, Sichtlinien und die Fähigkeiten der Gegner im Vergleich zu denen Ihrer eigenen Soldaten, überprüfen um dann erfolgreich zuzuschlagen. Manchmal ärgert man sich, dass man einen Scharfschützen oder einen Ranger zu wenig mitgenommen hat, allerdings macht für mich genau diese Planungsphase den Reiz von XCOM 2 aus. Eine vernünftige Strategie entscheidet über Sieg, wobei das eigene Team idealerweise in Deckung ist und den Aliens mit einer gut getimten und platzierten Granate Feuer unterm Hintern macht. Nun können über das Sie dem Alientreiben genüsslich zusehen und sich über deren Untergang ins Fäustchen lachen. Ein Heidenspaß!
Klassen und Fähigkeiten
Apropos Kampf, in XCOM 2 warten einige neue Klassen und Fähigkeiten auf Sie, die eine willkommene Abwechslung auf diesem Gebiet sind. So ist der Ranger eine halbe Nahkampfklasse und ist dadurch in der Lage wahlweise den Klingenangriffsschaden zu erhöhen oder die eigene Tarnung aufrecht zu erhalten, obwohl die Tarnung des restlichen Squads aufgeflogen ist. Eine weitere Fähigkeit ist die Erhöhung der Laufreichweite, was insbesondere bei zeitkritischen Missionen zum Tragen kommt.
Der Spezialist ist in der Lage Schlösser zu knacken, Computer zu hacken oder mithilfe einer Drohne verwundete Verbündete zu heilen. Auch die alten Klassen (Scharfschützen, Sanitäter etc.) wurden überarbeitet und neu gestaltet. Dadurch funktionieren die Fertigkeiten in der Kombination besonders gut. So kann man beispielsweise zwei Soldaten der gleichen Klasse haben, die aufgrund eines unterschiedlich ausgebauten Skill-Trees, ein vollständig andere Spielweise erfordern. Darüber hinaus werden Sie durch individuelle Anpassungsmöglichkeiten des Aussehens Ihrer Squad Mitglieder sich schnell zu ihnen sehr verbunden fühlen (R.I.P. Kapitän Corn-Flakes. Lil 'Miniwheatz hat vielleicht Ihren Platz eingenommen, ich werde Sie aber nie vergessen).
Bereits der Vorgänger, Enemy Unknown, verfügte über eine ungeheure Spieltiefe, XCOM 2 kann diese jedoch noch weiter toppen und durch Abwechslungsreichtum und Vielfalt noch weiter punkten.
Nichts ist perfekt…
… und erst recht nicht die Technik. Mit ähnlichen Problemen sah ich mich schon beim Vorgänger Enemy Unknown konfrontiert, und das ist wirklich enttäuschend. Grafikfehler verhindern teilweise die Sicht, so dass man Bewegungen und Angriffe des Gegners nicht, oder zu spät erkennt. Der Sound friert manchmal ein; auch gibt es gelegentliche Performanceeinbrüche, obwohl mein PC weit über den vom Hersteller angegebenen Anforderungen liegt. Das kann frustrierend sein und endet oft tödlich, da XCOM 2 ein Spiel ist, bei dem eine falsche Bewegung den Tod des Squads bedeuten kann, oder zumindest in einem feigen Rückzug resultiert.
Speichern und Laden schafften auch keine Abhilfe. Das Durchforsten von Foren und das Ändern von Einstellungen konnten zwar einige Probleme lösen, jedoch tröstet das nur wenig über die Tatsache hinweg, dass ein so heiß erwartetes Spiel mit so massiven Bugs ausgeliefert wird.
Aber Andererseits...
weis die hübsche Optik, mit vielen kleinen Animationen, auch abseits des Hauptgeschehens, zu begeistern. Viele Details, wie beispielsweise Arbeiter in der Basis, die nach der Auftragserteilung hin und her laufen und vor sich hin werkeln, das Partikelsystem der Giftspritzer einer Viper oder die Anpassungsmöglichkeiten des Aussehens Ihrer Soldaten, sorgen für eine stimmige und lebendige Umgebung.
Ähnlich verhält es sich auch mit den Geräuschen: Ob glitschiges Zischen einer Viper, surrende und klirrende Geräusche eines Mechs oder soundgewaltige Explosionen und Schüsse, die Soundkulisse ist eindrucksvoll und lässt über den ein oder anderen Tonhänger hinwegsehen.
key please thanks ;-)
Want a key!
Want a key, please!