Seasons After Fall ist ein 2D-Jump ‘n’ Run mit Anklängen an Metroidvania. Man spielt die meiste Zeit einen verzauberten Fuchs, der vom „Geist eines Samens“ beseelt die Fähigkeit entwickelt, die Jahreszeiten zu beherrschen und damit Rätsel löst. So liegt das Hauptgewicht eher auf den Rätseln als auf schwierigen Sprungfolgen.
Es gibt überhaupt keine Gegner und deshalb lebt es sich sehr sorglos in Seasons After Fall. Das ist nicht jedermanns Sache, aber auch mal ein schöner Ansatz. Sich einfach nur zurücklehnen und die wunderschöne Landschaft genießen, alles im handgemalten Stil – während du am liebsten deinen Controller an die Wand werfen würdest, weil du den kleinen Käfer übersehen hast, der vom Hut eines Pilzes herabbaumelt und der die Lösung für das aktuelle Hindernis gewesen wäre.
Story und Spielfluss
Der Spielercharakter spricht nicht, was durchaus nachvollziehbar ist, da es sich um einen Fuchs handelt. Natürlich gibt er hier und da die passenden Laute von sich, die auch in der Auseinandersetzung mit anderen eigensinnigen Geistern zum Einsatz kommen. Die Sprachausgabe besteht in erster Linie aus Erzählerstimmen. Es sind die Stimmen der Wächter der Jahreszeiten, die den Spieler auf seinem Pfad begleiten ohne ihn mit der Nase darauf zu stoßen, was er machen soll. Sie geben Kommentare über die Umgebung von sich oder Warnungen vor dem, was den Fuchs erwartet, wenn er in bestimmte Gebiete vordringt.
Gameplay und Steuerung
Am Anfang geht es darum, zu erlernen, wie die Jahreszeiten beeinflusst werden. Durch die Veränderung der Umgebung werden neue Gebiete zugänglich, ganz im Stil von Metroidvania. Im Winter gefriert das Wasser, darunter auch kleinere Geysire. So werden mit einem Mal höher gelegene Bereiche zugänglich oder große Wasserflächen überquerbar. Der Frühling bringt den Regen, wodurch der Wasserstand steigt. Ihr ahnt es schon: Wenn man nun den Winter heraufbeschwört, steht das gefrorene Wasser höher, also kommt es auch auf die richtige Abfolge der Jahreszeiten an. Im Herbst sprießen riesige Pilze aus dem Boden, die sich als Sprungplattform eignen. Mit dem Sommer wiederum kehrt „Normalität“ ein. Manche Pflanzen sind nur während bestimmter Jahreszeiten nützlich. Sie verändern sich und es ist gut erkennbar, was sich mit ihrem veränderten Erscheinungsbild anfangen lässt. All diese Beeinflussungen der Umgebung sind der Schlüssel zum Lösen der Rätsel, die meist darin bestehen, Hindernisse zu überwinden oder höhere Gebiete zu erreichen.
Seasons After Fall unterstützt sowohl Tastatur als auch Controller problemlos. Die Basis-Befehle sind “bewegen”, “springen” und “bellen”. Sobald die Fähigkeit zur manuellen Änderung der Jahreszeiten freigeschaltet ist, wählt man die Jahreszeit über eine Schultertaste und die Richtungstasten.
Das Spiel verliert ein wenig an Reiz, sobald alle vier Jahreszeiten beherrscht werden und es nur noch um das Lösen der Rätsel geht. Von diesem Moment an gelangt man im Wesentlichen nur noch in kleinere neue Bereiche der bekannten Gebiete. Die sehen zwar immer noch fantastisch aus, aber der Effekt nutzt sich ein wenig ab. Die Sprachausgabe variiert, was durchaus eine schöne Sache ist, zumal die Story leicht an Fahrt aufnimmt. Genau genommen ist es übertrieben, überhaupt von „Story“ zu sprechen, wenn man einmal davon absieht, dass die Wächter den Spieler mit begeisterten oder atemlosen Kommentaren anspornen.
Graphik und Sound
Die Spielwelt besteht aus wunderschönen handgemalten Hintergründen und Charakteren. Jede Jahreszeit sieht anders aus. Im Winter schneit es ununterbrochen, der Frühling ist regnerisch, der Herbst kommt in goldenen Rot- und Gelbtönen daher, während die Spielwelt im Sommer licht und grün ist.
Die Hintergrundmusik ist auch ziemlich beeindruckend. Die Stimmen sind ausgezeichnet und wirklich charmant.
