Halcyon 6: Starbase Commander (PC)
In Halcyon 6: Starbase Commander übernehmt ihr die Leitung der gleichnamigen Sternenbasis und einer kleinen Gruppe von Offizieren. Ihr gehört zu den wenigen Überlebenden der Menschheit, nachdem die Erde von einer Alienrasse namens Chruul vernichtet wurde. Eure Aufgabe ist es, euren kleinen Weltraumsektor zu erforschen, in nahen Sternensystemen, Nebeln und Sternenclustern nach weiteren Enklaven von Menschen zu suchen, und euch gegen die Angriffe der gnadenlosen Chruul zu verteidigen. Zudem müsst ihr verlassene Bereiche eurer Sternenbasis untersuchen und etwaige Aliens, die sich dort eingenistet haben, vertreiben. Erforscht neue Einrichtungen und Schiffe, levelt eure Offiziere hoch und räumt euer Zuhause auf. Mit etwas Glück findet ihr dabei sogar neue Freunde unter den nahen Alien-Kulturen.
Die Grundlagen
Ihr beginnt mit euch selbst, dem üblichen unsichtbaren Anführer, sowie einem “legendären” Offizier eurer Wahl (das heißt einer, der später eine einzigartige Fähigkeit freischalten kann), der ein eigenes Schiff befehligt; sowie einem weiteren Offizier. Beide könnt ihr aus den drei vorhandenen Klassen wählen: Wissenschaft (Support, Debuffs und Heilung/Reparatur), Taktik (starke Angriffe und Buffs) und Ingenieurwesen (Hohe Verteidigungswerte, guter Kräftemix). Ihr werdet im Lauf des Spiels weitere Offiziere anwerben müssen, und jeder hat seine eigene Mischung aus Fähigkeiten für Kämpfe im Weltraum oder am Boden. Eine Gruppe möglicher Rekruten (je einen aus jeder Klasse) kann bis zu zwei Mal neu ausgewürfelt werden, wenn euch die angebotenen Fähigkeiten nicht zusagen - außer dem legendären Offizier zu Beginn und den besonderen Offizieren, die ihr im Rahmen der Story kennenlernt.
Die Offiziere haben auch passive Eigenschaften - sowohl gute als auch schlechte - und lernen mit der Zeit, wenn sie unterschiedlichen Gegnertypen begegnen, dazu. Zusätzlich erhalten sie bei Stufenaufstiegen Fähigkeitspunkte, mit denen ihr ihre aktiven Kampffähigkeiten aufwerten könnt. auch die Besatzungen der einzelnen Schiffe unterscheiden sich also nach genügend Kämpfen und erhalten kleine Boni für ihre Schiffe. Anders als die Offiziere bleiben sie auf den Schiffen und können nicht versetzt werden. Jeder Offizier hat seine spezielle Kombination von Fähigkeiten, die aus dem Pool der jeweiligen Klassen zusammengestellt werden. Die Schiffe dagegen haben je nach Typ vorgegebene Eigenschaften und in jeder Stufe könnt ihr aus zwei Schiffstypen wählen. Im Kampf könnt ihr dann auf beide Schiffstypen zurückgreifen
Die Steuerung läuft vor allem über die Maus. Klicks in unerforschte Gebiete schicken einen Offizier in diese Region, Klicks auf Einrichtungen wählen diese zur Benutzung aus, Klicks auf Himmelskörper senden Schiffe dorthin, um Ressourcen abzubauen und Kämpfe gegen etwaig dort ansässige Bösewichter auszutragen. Bis zu drei Schiffe könnt ihr in den Weltraum-Kampf schicken, auf Bodenmissionen sind immer drei Mitglieder unterwegs - Rothemden füllen eventuelle Lücken, falls ihr nicht genug Kämpfer verfügbar habt. Die sind zwar hauptsächlich Kanonenfutter aber sie treten spektakulär ab und überhaupt: besser sie als ihr.
Konflikt und Kampf
Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wobei eine eindeutige Reihe von Symbolen am unteren Bildrand die derzeitige Reihenfolge anzeigt. Fähigkeiten im Weltraumkampf reichen von Dot- (Damage over Time / Schaden über Zeit) und AoE-Angriffen (Areas of Effect / Bereichseffekt) über Buffs und Debuffs wie Behinderung feindlicher Sensoren, Verstärkung der eigenen Schilde, Effektivitätssteigerung eigener Waffen bis zu Reparaturdrohnen und vielem mehr. Manche Angriffe haben zudem mehrere Wirkungen und verursachen zusätzlich zum Schaden Debuffs oder DoTs. Andere Attacken nutzen vorhandene DotS und richten dann gesteigerten Schaden an, beenden aber auch den DoT vorzeitig. Es bleibt dann euch überlassen, ob ihr den DoT laufen lassen wollt, oder lieber den gesteigerten Schaden nutzt, um den Gegner (hoffentlich) sofort auszuschalten. Die KI arbeitet mit einem Aggro-System, sie registriert also, welchen Gegner sie am meisten hasst, und greift diesen bevorzugt an, wenn es soweit ist.
Ihr müsst Ressourcen in den örtlichen Sternensystemen sammeln und wenn es dort weitere Überlebende gibt, produzieren diese sogar regelmäßig Materialien, Dunkle Materie, Treibstoff und Crew-Mitglieder - und ihr werdet all dies brauchen, um eure Flotte am Laufen zu halten und auszubauen.
Natürlich bauen auch die Feinde ihre Flotten aus und bauen Portale, um ihre Kumpel in euer Sternensystem einzuladen. Ihr müsst die Flotten zerstören die diese Portale bewachen, um sie schließen zu können. Später begegnet ihr auch ausgebauten Basen mit zahlreicheren und stärkeren Verteidigern und manche machen auch Bodentruppen erforderlich, um die Alien-Besatzung auszuschalten. Inzwischen greifen ungestörte Gegnertrupps auch eure Rohstoffquellen an und versuchen, sie zu zerstören.
Wenn ihr euch einmal in eurem Sektor etabliert und die ersten Abschnitte des Spiels gemeistert habt, steht auch Diplomatie mit den benachbarten Alien-Fraktionen auf dem Programm. Spielt eure Karten richtig aus und du könntest neue wertvolle Offiziere und Schiffe dazugewinnen. Versaut ihr es, dann könntet ihr euch mit zu wenigen kampffähigen Offizieren in einem Mehrfrontenkrieg wiederfinden.
Grafik und Sound
16-Bit-Grafik in Hochform! Halcyon 6 zeigt für den gewählten Retro-Stil eine unglaubliche Detailtiefe. Angriffe und Fähigkeiten erreichen vom üblichen Pew-Pew-Laser zu massiven Explosionen, Drohnenschwärmen und Lasergewittern. Alle erfüllen ihre Funktion und fühlen sich griffig und effektiv an. Es gibt auch viele verschiedene Hintergründe für die Raumkämpfe und eine große Bandbreite an Schiffen auf beiden Seiten. Eure Schiffe werden größer und aggressiver, wenn ihr im Forschungsbaum fortschreitet du neue Typen baut. Die Soundkulisse besteht aus den modernen Chip-Tunes und die Effekte passen zu dem Gesamtstil
Das macht Spaß. Halcyon 6 glänzt mit vielen Anspielungen auf Sci-Fi Bücher, TV-Serien und Kinofilme, besonders bei den Achievements. Die Entwickler beweisen einen exzellenten Riecher für Atmosphäre, die Kämpfe machen Spaß und die Offiziere sind eigenstädnig, selbst wenn sie der gleichen Klasse angehören. Das Spiel ist definitiv einen längeren Blick wert. (Eric Kei).
