Sherlock Holmes Chapter One

PC

In Chapter One dürfen wir als einen sehr jungen Sherlock Holmes spielen, der noch nichts von seiner Karriere ahnt. Ob das Spiel besser ist als all die Vorgänger, erfahrt ihr in meiner Review zur PC Version.

Story und Handlung:

In Sherlock Holmes Chapter One spielen wir einen sehr jungen Sherlock, der sich beweisen möchte, denn bis er zu dem Privatdetektiv wird, den wir heute kennen, ist es noch ein weiter weg. So weit, dass wir noch nicht einmal Dr. Watson kennen.  Eine alte Verletzung treibt Sherlock zurück in die Mittelmeerküste, wo auch seine Mutter vor Jahren gestorben und begraben wurde.  Es geschehen merkwürdige dinge auf der Insel, Dinge, für die Sherlock seinen ganzen verstand braucht. Vor allem dafür, um die Wahrheit über den Tod seiner Mutter herauszufinden, denn es stellt sich heraus, dass sie nicht an Tuberkulose starb, wie Sherlock noch in Erinnerung hatte.  

Fähigkeiten und Kampfsystem

Wir haben verschiedene Fähigkeiten um Fälle zu lösen,  die wir durch Interaktionen in der Spielwelt entdecken. So erstellen wir von Verdächtigen Profile, sehen drei Eigenschaften bei herumstehenden oder laufenden Personen, können Spuren verfolgen und rekonstruieren was längst vergangen ist,  belauschen Gespräche um Informationen zu sammeln, die uns weiterhelfen oder lösen mit Minispielen fremdartige Substanzen die sich in einem Chemie-Geschicklichkeitstest analysieren lassen. Hin und wieder zeigt Sherlock Holmes auch seine Monsterseite und kann dank kleinen Quick-Time-Events verdächtige Gegner mit der Schusswaffe eliminieren oder zur Festnahme zwingen. Hier reagiert auch die Spielwelt auf das geschehen, denn nieten wir einen Gegner um, fangen die Menschen an uns zu fürchten und umgehen uns als sich mit uns nett zu unterhalten. Verhaften wir stattdessen den Gegner werden wir von unserem Freund gelobt und erhalten obendrauf Geld. Wer dazu kein Bock hat, kann diese Kämpfe auch überspringen, sie sind also Optional. Mir Persönlich haben sie nicht wirklich zugesagt, da ich sie recht unpassend fand, aber für Abwechslung wird definitiv gesorgt.  Es lassen sich allerdings die Waffen im ganzen Spielverfahren weder verbessern noch schneller machen, das laden der Munition dauert gefühlt ewig und immer mitmachen wollte Shelly leider auch nicht, zudem können wir Schüssen nur mit einer Rolle ausweichen, in Deckung gehen bspw. hinter einer Holzkiste, geht leider nicht.

Das Chamäleon unter den Straßennamen

Als Sherlock Holmes stehen uns im laufe des Spiels viele Verkleidungen zur Verfügung, die wir auch kombinieren dürfen, natürlich sind diese nicht einfach in unserem Inventar, sondern müssen bspw. käuflich erworben werden. Mit ihnen verschaffen wir uns Zugang zu neuen Gebieten und können vor allem Personen befragen, die uns als Sherlock nicht verraten würden oder aber auch einfach bestimmte Kriterien nicht mag wie bspw. den Afrikanischen Flüchtling der sich illegal im Land befindet, oder den Briten mit einer anderen Glaubensrichtung.  Jeden Fall (so gut wie jeder Fall) hinterlässt uns als Hinweis einen Straßennamen, betrachten wir die Karte aus näherer perspektive, verstehen wir auch sehr schnell warum. Denn statt uns einen Wegpunkt zu zeigen, ist es unsere Aufgabe die besagte Straße des Tatortes zu finden. Und das funktioniert spielerisch sehr gut, so gut, dass man im Spiel Gefahr läuft die Straßen besser zu kennen als in seinem eigenen Wohnviertel.

War es der Klempner oder die Lady in schwarz?

Haben wir genug Hinweise gesammelt, dürfen wir mit „Gedankenspiel“ die Hinweise wie ein Puzzle kombinieren, die uns die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, was nun am besten passt. Es gibt Täter, die ihre Schuld zugeben und wiederum Täter, die bis zum Schluss schweigen. Ob wir nun den richtigen Mann oder Frau geschnappt haben, erfahren wir oft nicht mal am Schluss, jedoch können wir die Konsequenzen durch die Klatschpresse erfahren. Diese Entscheidungsfreiheit bietet hohen Wiederspielwert, denn es gibt mehrere Personen die am Ende die Schuldigen sein könnten.

Open World und Nebenquests

Die kleine Inselstadt Cordona kann von euch frei erkunden werdet, sobald ihr den mysteriösen Tod eurer Mutter verfolgt. Die Insel ist hierbei in fünf Bezirken unterteilt, die alle sehr schön und detailliert gestaltet wurden, so könnt ihr bspw. die Slums besuchen oder euch im Nobelviertel aufhalten, einer der Bezirke wird euch sicherlich munden. Die Spielwelt wurde hervorragend dem 19. Jahrhundert nachgestaltet und fühlt sich sehr lebendig an, an fast jeder Ecke können wir neues entdecken.

Animationen und Sound

So schön die Spielwelt und Charaktere auch sind, leider stocken die Animationen oft und wirken etwas hölzern, zudem gibt es einige Glitches, die unschön wirken. Auch die englische Vertonung, die zudem nicht lippensynchron ist, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Deutschen texte sind dagegen gut und auch der Witz wird gut eingefangen, sofern man mit dem Lesen natürlich mitkommt, denn viel Zeit lassen einem die Untertitel nicht. Dafür sorgt der schwarze Ramen dafür, dass wir den Text immer sehr gut lesen können, der vor allem auch bei größeren Monitoren super lesbar ist (ohne von uns durch UI-Skalierung eingestellt zu werden). Musikalisch ist Sherlock Holmes Chapter One sehr nett gestaltet, im Hotel hören wir den Cellist während in der Stadt mehr Gespräche und Stadtgeräusche zu hören sind, so wie auch hin und wieder Vögel oder andere Tiergeräusche.

Trailer:

 


Fazit

Sherlock Holmes Chapter One heißt nicht „Chapter One“, weil es ein Episodenspiel ist, sondern weil ihr mit Sherlock Holmes unterwegs seid, bevor er zu dem berühmten Detektiv wurde, den jeder heute kennt. So müsst ihr den Fall aufdecken, der den Tod seiner Mutter betrifft und findet in der heuchlerischen Insel Cordona weitere Fälle, die gelöst werden möchten. Das Spiel lässt euch, bis auf wenige Ausnahmen, wie ein richtiger Detektiv fühlen, so müsst ihr Personen befragen, Profilbilder erstellen, Tatorte reproduzieren und Gegenstände finden, die für den Fall relevant sind. Manchmal müsst ihr sogar ein Chamäleon spielen, das sich hin und wieder für bestimmte Personen herausputzt um unerkannt zu bleiben. Wer es etwas brutaler mag, kann auch die seltenen Baller-Quick-Time-Events absolvieren, die mir persönlich allerdings nicht so gut gefallen haben, da das Kampfsystem sehr träge wirkt, wir können nämlich nur mit einer Rolle ausweichen, das Nachladen dauert ewig und sehr realistisch angezogen sind die Gegner hierbei euch nicht. Die Animationen stocken oft und wirken etwas hölzern, dennoch ist die Open World wunderschön und detailliert gestaltet und bietet mit ihren fünf abwechslungsreichen Bezirken etwas für jeden. Spieler die schon Sherlock Holmes: The Devil's Daughter mochten, werden sehr viel Spaß mit „Chapter One“ haben. Dank des Season Passes können zudem weitere Fälle erworben werden, einer ist direkt zum Start erhältlich, die anderen beiden werden noch nachgereicht.


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