Matchpoint - Tennis Championships

PC, GFN, XBOX Game Pass

Nachdem Nacon bereits zwei Tennis Serien veröffentlichte mit Tennis World Tour 1+2 und AO Tennis 1+2, wagt sich auch Kalypso auf den Tennisplatz, doch wie gut ist Matchpoint wirklich gelungen? Das möchte ich euch in meiner Review zur PC-Version erzählen.

Wenig Lizenzen

Für Sportspiele sind Lizenzen oft das A und O und ein Kaufkritikpunkt, schließlich möchte an mit seinem Idol spielen und erfolgreich sein und das so authentisch wie möglich. Und genau an diesem Punkt versagt Matchpoint, denn die großen Stars sucht man vergeblich. Man muss sich mit Spieler der zweiten oder dritten Garde zufrieden geben, darunter findet man aber dann Tennisstars wie Nishikori, Medvedev,  Kyrgios, Azárenka oder Muguruza und einige mehr. Insgesamt erwarten euch in Matchpoint - Tennis Championships, 16 lizenzierte Spieler. Zusammen mit dem Legends DLC, könnt ihr auch Spielerlegenden wie Tim Henman oder Tommy Haas nutzen.

Wenig Einstellungsmöglichkeiten und Charakterdesign

Im Singleplayermodus stehen euch Schnelles Spiel, Karrieremodus, Training, Übung und das Tutorial zur Verfügung, ziemlich mau sind allerdings die Einstellungen in den verschiedenen Spielmodi. Im „Schnellen Spiel“ könnt ihr bspw. nur die Spielart, 1 Satz, 3 Satz und 5 Satz sowie Super Tie-Break wählen, das Stadion lässt sich nicht einstellen, ihr könnt aber aussuchen, ob ihr auf bspw. Gras oder Sandbeläge spielen möchtet, das wars auch schon. So ähnlich ist es im Karrieremodus, wo ihr euren Spieler nur bedingt nach eurem Geschmack anpassen könnt, denn einen Editor wie in Witcher 3, TESO und Co. bei dem sich bspw. die Augen, Nase usw. anpassen lassen, sucht man vergeblich, stattdessen habt ihr nur eine minimale Anzahl an Frisuren, Outfit und Augen- sowie Haarfarbe.

Langweiliger Karrieremodus

Ich spiele eigentlich sehr gerne in Sportspielen den Karrieremodus, auch bei Fifa hat er mir prinzipiell Spaß gemacht, da fand ich dann doch den Karrieremodus in Matchpoint sehr öde. Wir starten nämlich auf Position 250 der Weltrangliste und müssen uns langsam hocharbeiten um in die Top 100 zu kommen, das Problem hierbei ist, dass egal welches Match wir antreten,  keine wirkliche Herausforderung erhalten, es gibt kein Spielmodi in Showkämpfe, bei denen wir bspw. einen Rückstand aufholen müssen, stattdessen fangen wir alle Matches gleich an und müssen am Ende nach ca. 3-5 Sätzen gewinnen. Die Trainingseinlagen dazwischen bringen ebenfalls nur gering Abwechslung ins Spiel, denn in einer Trainingseinheit müssen wir uns bspw. drei Minuten an Assen versuchen, hierbei  ganz ohne Zielvorgabe allerdings. Während der Karriere steigen unsere Fähigkeiten, wir bekommen bessere Ausrüstungen und diverse Coaches an unserer Seite, allerdings kann hier nichts individuell beeinflusst werden.

Schwache Atmosphäre, realistische Umsetzung

Egal ob ihr ein Schnelles Spiel macht, im Karrieremodus Spaß habt oder einer Multiplayer Partie beitretet, dem Spiel fehlt es komplett an Atmosphäre, kaum bis gar keine jubelnden Zuschauer und auch der Kommentator klingt sehr lasch und wenig begeistert, sofern er überhaupt mal einen Kommentar abgibt, oft hört man dann auch dieselben drei Sätze immer wieder, da kommt wenig Spielfreude auf. Gut gelungen ist jedoch das Spielgefühl auf dem Platz, dass dem echten Tennis sehr nahe kommt, dank über 1200 Motion-Capture-Animationen, sieht der Ballwechsel und das Spiel sehr flüssig aus. Die Steuerung mit etwas Übung fühlt sich ebenfalls sehr gut an, mein einziges Problem hierbei war, dass gerade in den ersten zwei Spielstunden einige Matches verloren gingen, weil der Ball sich zu schnell ins Aus lenken lässt und es nicht einfach ist, den Ball genau vor der Linie zu bekommen, während man die Ballstärke des Schlages beobachtet und ansetzt. Ich würde mir jedoch deutlich mehr Leben auf dem Platz wünschen mit bspw. Balljungen und Ballmädchen, all sowas fehlt einfach. Da nutzen mir die voll lizenzierten Schuhe auch nicht viel.

Grafik und Musik:

Grafisch sieht Matchpoint - Tennis Championships ganz okay aus, jedoch haben mir die Charaktermodelle nicht besonders gefallen, der Platz sieht hingegen sehr gut aus, genau wie die Animationen während des Spiels, dennoch hätte ich mir Grafisch mehr erhofft. Musikalisch findet man nur im Menü und während der Einstellungen etwas Unterhaltung, im Spiel selbst fehlt es leider an Atmosphäre und ordentlichen Kommentatoren.

GFN und Game Pass

Matchpoint - Tennis Championships ist seit kurzem Bestandteil in GFN, solltet ihr Tennis lieben aber keinen PC haben, der Leistungsstark ist, könnte Geforce Now eine Lösung für euch sein, ihr braucht theoretisch auch keine kostenpflichtige Mitgliedschaft, wenn ihr euch mit Sitzungen die jeweils eine Spielstunde gehen, zufrieden gebt. Alternative könnt ihr mit der RTX 3080 Mitgliedschaft, Matchpoint in bis zu 4K genießen und 120 FPS. Die andere alternative wäre der XBOX Game Pass, in dem Matchpoint enthalten ist und somit völlig kostenlos ohne Kauf des Spiels gestreamt werden kann. Sowohl GFN wie auch der Game Pass geben euch zudem die Freiheit viele Spiele auf anderen Geräten wie bspw. TV oder Mobile zu streamen.

Trailer:


Fazit

Obwohl mir die Demo eigentlich gut gefallen hat, hatte ich mir die Vollversion von Matchpoint - Tennis Championships besser vorgestellt. Das Tutorial ist gut erklärt und hilft dem Spieler die ersten Lektionen zu lernen, wie man Matchpoint spielt, allerdings empfinde ich den Übungsmodus wiederum sehr traurig gestaltet, denn hier lässt sich nur an einer statischen Ballmaschine üben, ohne Einstellungsmöglichkeiten wie Geschwindigkeit oder Ballkurve. Auch der Schnelle Spielmodus bietet kaum Einstellungsmöglichkeiten, es lassen sich keine Stadien auswählen und auch die Seite auf der man spielen möchte nicht, zudem gibt es nur Vier Spielarten, nämlich 1 Satz, 3 Satz, 5 Satz und Super Tie-Break. Noch langweiliger ist der Karrieremodus, denn hier gibt es keine Herausforderungen oder Abwechslungsreiche Aufgaben wie bspw. einen Rückstand aufholen. Stattdessen spielt man normale 3- oder 5 Sätze und muss lediglich gewinnen um in die Top 100 der Weltrangliste zu kommen. Spektakuläre Zwischensequenzen sucht man vergeblich, auch gab es keine Interviews oder sonstige Dinge, die man aus bspw. Fifa kennt. Sehr schwach empfinde ich hier vor allem aber den Fähigkeiten Progress, der komplett automatisch abläuft. Positiv ist das Spielgefühl, das dank Motion-Capture-Animationen sehr realistisch und vor allem Flüssig abläuft. Auch der Ballwechsel fühlt sich gut an, nachdem man mit der Steuerung gut klar kommt. Aufgrund der fehlenden Atmosphäre und schlechtem bis kaum vorhandenen Kommentator, wird es allerdings schnell langweilig und repetitiv. Aber gut, es ist Tennis, die wahre Abwechslung findet man dafür im Multiplayer gegen andere Spieler, die auch keine Vorteile haben durch unterschiedliche Fähigkeiten. Dank Crossplay wird man hier also lange Spaß haben.


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