Floodland

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Umweltkatastrophen gibt es immer mal wieder, doch die letzten Jahre häufen sich die Katastrophen, vor allem was ihre immense Stärke beträgt. 2015 fegte über der Kleinstadt Bützow in Mecklenburg-Vorpommern ein Tornado mit geschätzten Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde hinweg. 2018 sorgte der Orkan „Friederike" für Stromausfall in Hann, Schneechaos im Harz und große Einschränkungen im Bahnverkehr. Im Juli 2021 wurden ganze Städte und Dörfer durch Überschwemmungen zerstört, die allein in Deutschland über 180 Opfer verschlang. Im Jahr 2022 traf ein Tornado Paderborn und fegte Autos, Mülltonnen und Bäume durch die Gegend, zudem traf in vielen Bundesländern eine Hitzewelle ein, mit enormen ausmaß. Warum ich euch das erzähle? Weil die Entwickler von Vile Monarch die aktuelle Klimakrise in ihrem Worst-Case-Szenario zu Ende gedacht haben und genau hier setzt Floodland ein.

 

Story und Handlung:

Die Klimakrise hat fast die komplette Menschheit ausgelöscht. Ein paar wenige haben überlebt und müssen nun eine neue Zivilisation aufbauen, der Plan dabei ist, diesmal auf Nachhaltigkeit zu achten. Wir können in Floodland die Verantwortung für eine von vier Gruppen übernehmen, jede mit ihren eigenen statistischen Boni und vorgegebenen Weltanschauungen. Die "Good Neighbours" sind hart arbeitende Überlebende aus den Vorstädten mit sehr "traditionellen" amerikanischen Werten, während die "Fire Brigade" eine eher liberale Kolonie ist, die persönliches Wachstum und Freiheit über die Gemeinschaft stellt.

Entscheidungen bringen Konsequenzen

Regelmäßige Entscheidungen sind das A und O, um den Unruhepegel deines Clans in Floodland zu steuern. Wenn bspw. jemand an Hunger oder Krankheit stirbt, werden die Guten Nachbarn darauf drängen, dass du dich mit der Familie berätst, was zu tun ist, während die ehemaligen Ölarbeiter von Berkut-3 den Verstorbenen mitnehmen und untersuchen wollen. Wenn du dich dabei allerdings zu oft gegen die Wünsche der unterschiedlichen Fraktionen stellst, riskierst du, dass sie sich zu Diebstählen und Streiks hinreißen lassen. Diese Entscheidungen werden später noch erschwert, wenn sich Clans zusammenschließen, es ist möglich, sich mit mehreren Clans zu verbünden, was Entscheidungen allerdings noch mehr erschwert und als Konsequenz sogar zum Krieg führen kann.

Wie schon bekannt

Auch Floodland erfindet das Rad nicht neu, die üblichen Grundbausteine für den Aufbau einer Stadt sollten also recht bekannt sein, wenn man das Genre bereits kennt und liebt. Du musst dich um die Verwaltung von Nahrungs- und Wassertürmen kümmern und Beeren, Fisch und Meereswasser zusammensuchen, um Hunger und Durst für deinen Clan aufzuhalten. Floodland wird schnell zu einem Spiel, in dem es darum geht, zu expandieren und sich an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen: Wenn du alle Beeren in der Umgebung gepflückt hast, musst du eine alternative Methode der Nahrungsproduktion erforschen und entwickeln. Diese Entscheidungen haben jedoch Auswirkungen und unvorhersehbare Folgen. Ein Fischerfloß ist zwar eine relativ stabile Nahrungsquelle, aber Fische gelten als "riskant", d. h. sie können zu einer Lebensmittelvergiftung in der Bevölkerung führen. Floodland ist im Grunde ein Spiel, bei dem es darum geht, einen Fuß nach vorne zu setzen und auf Katastrophen zu reagieren, indem man ständig zwischen den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Erkundung des überfluteten Ödlands abwägt.

Trailer:


Fazit

Floodland bringt eine nette persönliche Note in das Städtebau-Genre, da die Menschen und die Katastrophe, die sie überlebt haben, jeden Ihrer Schritte und Entscheidungen verfolgen. Die Vermischung von Clans und die Integration von Gesellschaften ineinander ist ein weiterer geschickter Schachzug, der jeder wichtigen Entscheidung zusätzliches Gewicht verleiht und zu heftigen Konsequenzen führen kann. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings die Tatsache, wir auf Dauer dazu gezwungen werden, auf regelmäßige Straßensperren mit einem immer enger werdenden Engpass bei der Produktion zu reagieren, was die Kreativität zugunsten eines festgelegten Pfades etwas hemmt. In der Spielweise unterscheidet sich Floodland kaum von anderen, im Gegenteil, ich empfand es sehr ähnlich wie Surviving the Aftermath, so haben wir auch hier Ressourcen wie bspw. Müll und Plastik. Die Welten sind zufallsgeneriert und bieten dadurch hohen wiederspielwert.


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