Ninja JaJaMaru: The Great Yokai Battle+Hell

Nintendo Switch

Am 21.02.2023 erschien endlich für Nintendo Switch und PlayStation 4 Systeme, der japanische Retro Klassiker aus dem Jahr 1985, welcher bereits vor ca. einem Jahr für PC veröffentlicht wurde. Wie sich der Plattformklassiker spielt, erzähle ich euch in meiner Switch Review.

Ab in den Westen

JaJaMaru ist der Star einer ganzen Reihe von 8-Bit-Ninja-Spielen, die Japan so gut wie nie verlassen haben und erstmalig 1987 in Europa für den MSX unter dem Namen „Ninja II“ veröffentlicht wurde. In Ländern wie den USA, erschien das Spiel hingegen vorher nicht. Leider war dies auch der einzige Ableger, der es aus Japan schaffte. Dank Publisher ININ Games erscheinen nun gleich drei Ninja JaJaMaru Titel, die es auch als Physische Collection geben wird, die es noch nie in den Westen schafften, Fans des Klassikers können sich auf die Edition von Ninja JaJaMaru: The Great Yokai Battle+Hell, JaJaMaru the Lost RPGs und die Ninja JaJaMaru Legendary Ninja Collection freuen, welche Spiele auf welcher Version enthalten sind, könnt ihr direkt auf der Offiziellen Seite lesen: https://www.iningames.com/games/ninja-jajamaru.

Gameplay

Die meisten 8-Bit-Neuauflagen neigen dazu, etwas "gehaltvoller" zu sein als die Spiele, die sie inspiriert haben. Das ist bei JaJaMaru nicht wirklich der Fall. Das Spiel hält sich eng an die Vorlage des ersten JaJaMaru-Spiels aus dem Jahr 1985 und ist durch und durch eine klassische Arcade-Erfahrung. Ninja JaJaMaru ist die Art von Spiel, bei der man innerhalb der ersten fünf Minuten im Grunde alles gesehen hat, was es zu bieten hat. Die Stages sind eingezäunte Arenen, die Spielmechanik ist einfach und der Fokus liegt auf dem Erreichen einer hohen Punktzahl. Insgesamt erwarten uns hier 22 Level, in denen wir alle Monster in jedem Level töten müssen, was prinzipiell einfach ist, da du nur rennen und springen und die Gegner mit Shurikens wegpusten musst. Schwieriger sind hier dagegen die Bosse die dich nach jedem Kapitel erwarten. Um für Abwechslung zu sorgen, gibt es eine riesige Auswahl an Charakteren. 30 Charaktere kämpfen gegen die Yokai-Invasion, und viele der feindlichen Monster sind spielbar, wobei du regelmäßig weitere Charaktere freischaltest, wenn du fortschreitest. Ich finde es toll, dass die Liste so groß ist, aber viele dieser Charaktere sind sehr fragwürdig implementiert. Karakassa und Kakutan haben Bewegungsmängel, die es ihnen unmöglich machen, richtig zu plattformen, und Charaktere wie Ojita und Onigiri haben so kurze Angriffsreichweiten, dass es praktisch unmöglich ist, gegen Bosse zu gewinnen.

+Hell, what?

Das „+Hell" im Titel bezieht sich auf den Höllenmodus. Dabei handelt es sich um einen ziemlich traditionellen, schweren Modus, indem du neu abgemischte Versionen der Stufen des normalen Modus durchspielen musst. Die Gegner sind stärker und zahlreicher, und alle Bosse haben neue Angriffsmuster. Es gibt jedoch einige wichtige Unterschiede, die den Höllenmodus zu meiner bevorzugten Spielweise machen. Nur im Höllenmodus gibt es ein Erfahrungspunktesystem, bei dem die roten und blauen JaJaMarus (und leider nur die roten und blauen) stärker werden und neue Fähigkeiten erhalten, was das Spiel meiner Meinung nach viel interessanter und unterhaltsamer macht. Außerdem ist es durch die erhöhte Feinddichte viel einfacher, die notwendigen Komboketten aufzubauen, mit denen man seine Punktzahl in die Stratosphäre schießen kann. Der Höllenmodus ist schwierig, aber er macht mehr Spaß als das Basisspiel, zumindest erging es mir so. jedoch gibt es hier einen Haken, denn der Höllenmodus muss erst freigeschaltet werden, dazu müssen wir also zwangsweise den Standard Modus erst durchspielen und dann für satte 10.000 Münzen freischalten, was doch ziemlich frustrierend ist, da gerade die letzte Stage ziemlich unfair ist. Sterben wir während des Spiels, verlieren wir auch alle bis dahin gesammelten Münzen und um auf 10.000 Münzen zu kommen, braucht es eine Weile.

Grafik und Sound:

Genau wie das Gameplay stammt auch die Grafik aus der Zeit des Famicom (dem japanischen Pendant zum NES). Im wahrsten Sinne des Wortes. Die meisten Monster-Sprites sind direkt aus den ersten beiden Ninja JaJaMaru-Spielen für das Famicom übernommen worden. Ich persönlich finde die superdeformierten Sprites niedlich und sie sind auch nach all den Jahren noch aktuell und sorgen für reichlich Retro-Feeling. Auch der Rest des Spiels hält sich an die Ästhetik, die ein 8-Bit-Ninjaspiel haben sollte, obwohl die Hintergründe und bestimmte Effekte etwas detaillierter sind. Doch auch hier gibts einen kleinen frustrierenden Haken, es gibt ein paar Abschnitte, die so stark herangezoomt sind, dass man nichts sehen kann. Phase 3-6 ist die schlimmste im Spiel, in der die Bildschirmbeschränkung mit einem Monster kombiniert wird, das außerhalb des Bildschirms auftaucht und die Arena mit unzerbrechlichen Geschossen überflutet, denen man nur mit Mühe ausweichen kann, weil man keine Ahnung hat, wo das Monster ist. In Sachen Musik, habt ihr die Wahl zwischen zwei Soundtracks, einem Retro- und einem modernen Soundtrack, aber keiner von beiden ist besonders einprägsam oder eingängig.

Trailer:


Fazit

Ich wusste vorher zugegeben kaum was über Ninja JaJaMaru, aber ich war angenehm überrascht. Es ist ein Einfaches und solide gebautes 8-bit Spiel mit einer Menge Inhalt für Retro-Fanatiker und Perfektionisten sowie Highscore-Knacker. Das Gameplay ist actionreich und stressig, in späteren Kapitel (Phasen) kann es zudem verwirrend und frustrierend werden. Der Standard Modus hat mir zu beginn gut gefallen, jedoch wurde er bis auf die Bosse etwas langweilig, viel mehr Spaß hatte ich dafür mit dem Höllenmodus, der jedoch erst freigeschaltet und dann mit unglaublichen 10.000 Münzen gekauft werden muss. Durch die vielen Charaktere die wir freischalten während wir die Level absolvieren und Münzen Sammeln, bietet das kleine Game genug Abwechslung, jedoch sind nicht alle Charaktere geeignet, vor allem nicht wenn es um die Bosskämpfe geht. Alles in allem kann ich aber Ninja JaJaMaru: The Great Yokai Battle+Hell allen empfehlen, die Retro-Klassiker lieben und keine großen Neuerungen erwarten.


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