Like a Dragon: Ishin!

PC

Nach all den Jahren hat das warten endlich ein Ende und das damals exklusive erschienene Yakuza Ishin! aus dem Jahr 2014 für PlayStation 3 und PlayStation 4 für den japanischen Raum, kommt endlich als Remake in den Westen. Was euch so erwartet möchte ich euch in meiner PC Review erzählen.

Story und Handlung:

Like a Dragon: Ishin! ist ein Action-Adventure, das die Geschichte von Ryoma Sakamoto, einem Samurai aus Tosa, erzählt. Nachdem er mit ansehen musste, wie sein geistiger Vater von einem mysteriösen maskierten Mann getötet wurde, macht er sich auf den Weg nach Kyoto, um den Mörder seines Mentors zu finden. Und sich selbst von diesem abscheulichen Verbrechen, das er nicht begangen hat, freizusprechen. So kann er seine Ehre bei seiner Familie reinwaschen. Auf seiner Suche erfährt er, dass der Mann, der seinen Vater getötet hat, einen sehr seltenen Kampfstil praktiziert, den Tennen Rishin. Diese wertvolle Information bringt ihn dazu, sich dem Shinsen-Gumi-Clan anzuschließen, einer Organisation, die diesen Kampfstil praktiziert. Doch schon bald muss er erkennen, dass sich hinter dem Mord an seinem Mentor eine schreckliche Wahrheit verbirgt. Like a Dragon: Ishin! versetzt uns in die 1860er Jahre nach Kyōto, Japan. Während unseres Abenteuers schlüpfen wir in die Rolle von Ryoma Sakamoto, einem Vorfahren von Kazuma Kiryu, der wie unser Kazuma-San eine Vorliebe für die Kampfkünste der damaligen Zeit und die vielen Verwicklungen zwischen den verschiedenen Clans hat. Like a Dragon: Ishin! wird genau wie jedes andere Spiel der Yakuza-Reihe gespielt, hier hat sich also kaum etwas geändert. Wir werden also der Hauptquest des Spiels folgen, die aus insgesamt 14 Kapiteln besteht, um den wahren Schuldigen zu finden und „unsere“ Ehre reinzuwaschen.

Viele Charaktere, alles beim Alten

Im Laufe unseres Abenteuers werden wir die Yakuza-Familie in einer sehr westlichen Stadt kennenlernen. Aber mit vielen Anspielungen auf die Städte, die wir in den anderen Spielen des Franchise bereits besuchen durften. Zu den ikonischen Charakteren aus den Yakuza-Spielen wird unter anderem Goro Majima gehören, er ist jedoch nicht der einzig, der mit von der Partie ist. Ihr werdet also auf einige Protagonisten treffen und es gibt sogar einige Überraschungen. Fans der Yakuza-Spiele können sich also erneut auf eine 5-Sterne-Besetzung freuen. Like a Dragon: Ishin! ähnelt natürlich den Geschichten der anderen Yakuza-Spiele, auch wenn die Yakuza-Clans im Jahr 1860 noch nicht gegründet wurden, jedoch wird schon bald klar, dass Like a Dragon: Ishin! der Vorläufer der zukünftigen Spiele der Franchise ist. Auch im Gameplay treffen wir wieder auf zahlreiche Nebenmissionen sowie Minispielen. Für die Hauptstory werden ca. 20-25 Stunden benötigt, um das Spiel auf 100% zu meistern sollte man mit mindestens 60 Stunden rechnen, die sich durch Minispiele vermutlich dann eher im 100h-Bereich befinden werden.

Kämpfe und Stile:

Wie alle anderen Spiele der Reihe bietet auch Like a Dragon: Ishin! eine Vielzahl von Kämpfen, die uns durch das gesamte Abenteuer ziehen. Während bspw. Kazuma Kiryu eher mit seinen Fäusten und Beinen kämpfte, wird sein Vorfahre eine Vielzahl von Kampfstilen anwenden. In einem Kampf gegen eine Gruppe von Gegnern, die wir in der Stadt treffen, oder gegen einen Endgegner während einer Mission, können wir zwischen vier verschiedenen Kampfstilen wählen. Im ersten Kampfstil, „Kämpfer“, können wir uns als Kazuma Kiryu ausgeben. Wir benutzen also unsere Fäuste, Füße und einige Objekte in der Umgebung, um unsere Gegner zu verprügeln. Der zweite Stil, „Bretteur“, ist etwas traditioneller. Hier spielen wir wirklich Samurai mit unseren Katanas. Der Bretter-Stil wird der Stil sein, den wir während unseres Abenteuers (vermutlich, bei mir war es jedenfalls so) am häufigsten verwenden werden, da dieser Stil eine bessere Bewachung und einen besseren Angriff bietet. Mit dem Bretter-Stil werden wir hauptsächlich mit dem Katana schlagen. Die Kämpfe sind sehr ruhig und gelassen. Man behält eine wachsame Haltung bei und greifen im richtigen Moment an, um maximalen Schaden zu verursachen. Bei den verschiedenen Bosskämpfen wird man zudem oft gegen einen Schwertkämpfer kämpfen müssen. Der dritte Stil, „Schütze“, erlaubt es uns, einen Revolver zu benutzen, um unsere Feinde anzugreifen. Dieser Stil ist vor allem gegen Fernschützen sehr effektiv. Ansonsten wird der Schützenstil nur selten verwendet, obwohl manchmal Spezialkugeln eine große Hilfe sein können. Schließlich gibt es noch den Stil "Teuflischer Tänzer". Dieser Stil ist eine Mischung aus Brecher und Schütze. Wir können mit dem Katana schlagen und gleichzeitig auf unsere Feinde schießen. Dieser Stil wird von Zeit zu Zeit gegen einige langsame Gegner eingesetzt.

Orbs und Fähigkeiten:

Je mehr wir mit diesen verschiedenen Stilen kämpfen, desto mehr Orbs erhalten wir während des Spielens. Es gibt fünf verschiedene Orbs, die du in den Kämpfen sammeln kannst. Die Stil-Orbs, Bretter, Schütze, Tänzer und Kämpfer, die du durch die verschiedenen Stile erhältst. Und ein Lern-Orb, der durch das Erreichen einer höheren Stufe erlangt werden kann. Mit diesen Orbs werden neue Fähigkeiten für jeden Stil freigeschaltet. Stil-Orbs schalten nur Fertigkeiten für den jeweiligen Stil frei. Lernkugeln hingegen können verwendet werden, um Fertigkeiten für jeden Stil freizuschalten. Für jeden Stil gibt es einen eigenen Fertigkeitenbaum. In diesen Bäumen gibt es viele Fertigkeiten, die freigeschaltet werden können. Einige davon sind jedoch mit einem Vorhängeschloss gesichert. Um sie freizuschalten, müssen wir das Dojo des jeweiligen Stils finden, wo uns ein Sifu in Nebenmissionen neue Techniken beibringen wird. Einige dieser Dojos sind direkt auf der Karte vermerkt. Bei den anderen müssen wir erst ein Ereignis finden, das die Mission auslöst, um Zugang zum Sifu und zum Erlernen des Stils zu erhalten.  Leider werden die Fähigkeiten allein nicht ausreichen, um es mit einigen Gegnern aufzunehmen.

Alles dreht sich um den Kampfdungeon und ums Sammeln

Um wirklich bereit für den Kampf gegen den stärksten Ronin der Stadt zu sein, müssen wir stehts daran denken, die Ausrüstung zu wechseln. Unser Samurai kann sich mit drei Waffen, zwei Katanas und einen Revolver ausrüsten. Er kann sich auch mit einem Brustpanzer, einer Augenbinde und einem Handschuh ausrüsten. Mit diesen Ausrüstungsgegenständen können wir den Angriff und die Verteidigung unseres Charakters verstärken. Erst im Laufe des Spiels werden wir jedoch einige gute Waffen und Ausrüstungsgegenstände finden. Um die Wartezeit zu überbrücken, können wir unsere eigenen Waffen und Ausrüstungsgegenstände bei einem Schmied herstellen. Um die Ressourcen für die Herstellung freizuschalten, müssen wir zuerst die Kampfdungeons freischalten. Ein Minispiel, bei dem wir verschiedene Dungeons erkunden, um bestimmte Missionen zu bestehen. Während dieser Dungeons entdecken wir eine Vielzahl von Ressourcen, mit denen wir beim Schmied alles herstellen können, was wir wollen. Doch bevor man sich beim Schmied etwas gönnen kann, muss der Geldbeutel gut gefüllt sein, denn die Kosten für die Herstellung werden oft ein Vermögen kosten. Glücklicherweise werden diese Kosten mit steigender Schmiedekunst immer geringer. Die Schmiede wird ein unverzichtbares Werkzeug für unser Abenteuer sein. Vor allem gegen Ende des Spiels. Denn nur durch sie können wir uns mit den besten Waffen und Ausrüstungsgegenständen ausstatten, die uns fast unbesiegbar machen. Nachdem wir also die Kampfdungeons freigeschaltet haben, fügen wir unserem Charakter neue Fähigkeiten hinzu. Das sind sogenannte Soldatenkarten. Diese werden unserem Arsenal spezielle Angriffe hinzufügen. Diese Angriffe werden von unserem Charakter ausgeführt. Es wird möglich sein, bis zu vier zusätzliche Spezialangriffe hinzuzufügen. Einige davon sind magische Angriffe, wie bspw. Feuerbälle und Blitze. Andere sind unterstützende Boni, wie Heilung oder Angriffserhöhung. Im Laufe des Abenteuers gibt es viele Karten, die wir sammeln können. Einige erhalten wir in den Dungeons, andere erhalten wir durch das Erledigen von Nebenmissionen oder durch die Teilnahme an Straßenkämpfen. Nach jedem Kampf gewinnen die aktiven Karten an Erfahrung und gleichzeitig steigen wir in der Stufe auf. Mit einem solch umfassenden System bietet Like a Dragon: Ishin! eine Vielzahl an unterschiedlichen Kampfstilen und -arten. Das macht das Abenteuer noch besser. Vor allem, wenn man alle Fähigkeiten, Karten und mehr freigeschaltet hat.

Nebenquests und Aktivitäten

Die Nebenquests und Nebenaktivitäten nehmen ebenfalls einen großen Teil des Abenteuers ein. Wer die Yakuza-Spiele kennt, weiß, dass die Nebengeschichten eine wichtige Rolle spielen. Und obwohl das Spiel in den 1800er Jahren spielt, quillt es über vor Quests, die es zu erledigen gilt. Es gibt weit mehr als 50 Nebengeschichten, einige davon werden recht einfach sein, denn hier müssen wir einfach nur ein paar Feinde besiegen. Andere werden etwas komplexer sein, mit einer richtigen kleinen Geschichte, die immer gut durchdacht ist. Nebenquests können sich manchmal überraschend ergeben, wenn man einfach nur spazieren geht. In anderen Fällen müssen wir mit einigen Dorfbewohnern einfach nur sprechen. Neben den Nebenquests werden wir auch wieder viele Aktivitäten haben. Auf der einen Seite gibt es Nebenaktivitäten wie das Karaoke, das zu den Klassikern der Spiele-Reihe gehört. Wie immer müssen wir im richtigen Moment die richtige Taste drücken, um die höchste Punktzahl zu erreichen. Unter den Musikstücken gibt es ein Lied, das ab 18 Jahren freigegeben ist und echte Hostessen beinhaltet. Kenner werden das verstehen. Neben Karaoke wird man auch eine Tanzschule besuchen dürfen, um die Tänze der damaligen Zeit zu lernen. Es werden Minispiele wie Hühnerrennen veranstaltet, Kurse in der Küche, Angeln im Meer oder im Fluss, Kämpfe in der Arena, Duelle mit dem Sake, Ein Stein, Zahlreiche Glücksspiele wie Poker oder Cho-Ban sowie Holzhacken, geben. Und das ist nur ein kleiner Teil der Nebenaktivitäten, die man machen kann. Denn davon gibt es noch eine ganze Menge mehr, die ich aber nicht alle verraten möchte. Zudem werden wir Während unseres Abenteuers die Schulden eines kleinen Mädchens bezahlen und uns um ihre Farm kümmern. Um ihr zu helfen, müssen wir viele Aufgaben erledigen, wie bspw. Gartenarbeit, Kochen oder Viehzucht. Diese Aufgaben werden es uns ermöglichen, Produkte herzustellen, die wir verkaufen können, um die Schulden des Mädchens zu tilgen. Wie in einer Lebenssimulation müssen wir Gemüse und andere Dinge anbauen. Der Bauernhof ermöglicht es uns auch, Tiere zu halten und an anderen Nebenaktivitäten teilzunehmen. Und nicht nur das, wir müssen auch unsere Freundschaft mit den vielen Restaurantbesitzern oder Dorfbewohnern Kyotos verwalten. Dazu müssen wir bestimmte Geschäfte oder Restaurants besuchen und dort Waren kaufen. Je mehr wir bei ihnen kaufen, desto stärker wird die Bindung. Manchmal wird es auch einige Dorfbewohner geben, die ebenfalls versuchen werden, eine Verbindung zu uns aufzubauen, hierfür müssen wir ihnen bspw. unser Gemüse geben müssen. Durch das Erledigen dieser verschiedenen Quests und Nebenaktivitäten verdienen wir Tugend und füllen auch unser Fleißbuch, mit dem wir noch mehr Tugend verdienen können. Letzteres wird unseren Ruf in den verschiedenen Stadtteilen verbessern. Wir können auch Tugend verdienen, indem wir an verschiedenen Schreinen beten. Wenn wir genug Tugend gesammelt haben, können wir sie ausgeben, um neue Fähigkeiten freizuschalten oder unsere Farm zu verbessern. Es wird viele Dinge geben, die man mit seiner Tugend freischalten kann. Darunter auch die Erhöhung des Ausdauerlevels, was gegen Ende des Spiels sehr wichtig sein wird.  Fans der Spielereihe können sich also auf viele, spaßige Stunden freuen, in denen sie die Hauptstory einfach ruhen lassen können oder die Zeit bis zu einem neuen Yakuza-Spiel überbrücken.

Lohnt sich das Remake grafisch?

Zwischen Like a Dragon: Ishin! und Yakuza Ishin! liegen nur wenige Jahre. Und doch gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden. Like a Dragon: Ishin! ist nicht so prächtig wie ein Yakuza: Like a Dragon, das 2020 erst erschien. Die Stadt ist genauso belebt wie die von Kamurochō. Wir bekommen prächtige, hell erleuchtete Stadtviertel zu sehen. Und Animationen im Kampf, die die Handschrift der Spiele des Yakuza-Franchise tragen. Und obwohl wir immer noch die Schönheit des letzten Spiels der Franchise vor Augen haben, bekommt Like a Dragon: Ishin! ein würdiges Remake, wie bereits die anderen Remakes des Franchises.

Trailer:

 


Fazit

Like a Dragon: Ishin! ist ein sehr gutes Remake, das uns die Möglichkeit gibt, die Ursprünge eines Franchise zu entdecken, das seinen Erfolg verdient und erstmalig auch ohne Import im Westen erhältlich ist. Die Geschichte bietet einen Handlungsstrang, der den anderen Yakuza-Spielen in nichts nachsteht. Es gibt viele Quests und Nebenaktivitäten, so dass es trotz der Zeit nie langweilig wird. Die verschiedenen Stile verleihen den Kämpfen einen zusätzlichen Reiz. Und die 5-Sterne-Besetzung sorgt Kapitel für Kapitel für Gänsehaut. Ein qualitativ hochwertiges Remake, das Fans des Yakuza-Franchise sehr gefallen dürfte. Ich kann daher Like a Dragon: Ishin! definitiv allen empfehlen, die bereits Yakuza-Spiele kennen und auch denen, die erst jetzt einsteigen möchten, zwar werden diese einige Anspielungen nicht verstehen, aber das tut dem Gameplay und der Geschichte nicht sonderlich weh und verleiht vielleicht sogar dazu, die anderen teile ebenfalls anzugehen.


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