Star Wars Jedi: Survivor

PC, Shadow PC

Cal Kestis, der sympathische ehemalige Padawan, der jetzt ein vollwertiger Jediritter ist, kehrt nun in Star Wars Jedi: Survivor auf die Bühne zurück. Und da es sich um eine Fortsetzung handelt, muss sie natürlich noch größer, noch toller, noch pompöser sein. Aber macht all das das Spiel besser?

Story und Handlung:

Die Zeit hat kein Erbarmen mit Cal und auch nicht mit der Galaxis, die unter der Herrschaft des schrecklichen Imperators steht. Einige Jahre nach dem Ende des Gefallenen Ordens ist die Macht des Imperiums noch stärker, die Massen werden noch mehr unterdrückt und haben keinerlei Willen zum Widerstand. Cal versucht es und arbeitet mit dem Rebellenführer Saw Gerrera zusammen, aber jede erfolgreiche Mission bedeutet letztlich nichts anderes als weitere verlorene Freunde und Verbündete. Ob die gute alte Mantis dich nun in einem automatisierten Fabrikkomplex auf einem zerstörten Mond oder auf einem wilden Planeten voller gefährlicher Tiere absetzt, deine Handlungen werden sich um eine ähnliche Achse wie im ersten Spiel drehen. Du erkundest die Landschaft und erschließt dir neue Wege durch die labyrinthische Anlage, löst Rätsel, verfolgst die Geschichte und kämpfst gegen zahlreiche Gegner.

Nicht ganz linear aber mit Souls-like Elementen

Jedi: Survivor zieht dich manchmal auf klar definierten Bahnen vorwärts, besonders in Momenten, in denen die Geschichte des Spiels intensiv erzählt wird. Aber es lässt dir auch oft die Freiheit, auf den großen Karten dorthin zu gehen, wohin du willst und weil die Galaxie dieses Mal voller Menschen und Außerirdischer ist, die bereit sind, mit Cal zu reden, bekommst du oft Hinweise darüber, was auf diesem oder jenem Planeten, in diesem oder jenem Tal interessant zu erforschen/aufzulösen/zu kreuzen wäre. Ob du dorthin gehst, bleibt dir jedoch selbst überlassen, es könnte sich aber lohnen. Wer schon einmal ein solches Spiel gespielt hat, wird sich mit dem Kampfsystem schnell anfreunden können. Auch hier hat es etwas vom Souls-like-Genre, ist aber nicht so wahnsinnig schwierig. Manchmal lässt es dich eine berauschende Machtfantasie genießen, während du arme Droiden der B1-Klasse oder rücksichtslos aggressive runde Stachelschweine abschlachtest, ein anderes Mal stellt es dir ein großes Monster oder einen Endgegner vor die Nase, der dich einige Versuche und Tode kosten wird.

Kämpfe mit Verstümmelungen

Die Kämpfe sehen absolut fantastisch aus, die Animationen sind erstklassig, und wenn man es mit einem Gegner aus der Nähe zu tun hat, vor allem mit einem Lichtschwert, dann sieht das Ganze wie ein Schwertkampf aus. Das macht die ganze Sache umso befriedigender - wenn ich so an die Jedi-Akademie denke, ja, es hat Spaß gemacht, aber die Kämpfe haben mir eher das Gefühl gegeben, eine ungeschickte Windmühle zu sein als ein präziser Jedi. An Cals Stelle, mit all den unglaublich effektiven Kombinationen aus Stichen, Hieben, Paraden, Akrobatik und der Macht, bin ich im Spiel ein echter Jedi der auch vorm zerstückeln nicht halt macht. Apropos zerhacken, davon gibt es in Survivor eine ganze Menge. Mehr als beim letzten Mal, denn endlich kann man humanoide Feinde abschlachten, so dass den armen Sturmtruppen oft Arme, Beine oder Köpfe fehlen, wenn man sie abgemetzelt, es sei denn, man halbiert sie nur.

Neuerungen und Stile

Was die neuen Features angeht, so ist die Variabilität der Gegner zu loben, was vor allem Fans der Vorgänger erfreuen wird. Im Gegensatz zur neuen Filmtrilogie scheut sich Survivor nicht davor zuzugeben, dass die Episoden 1 bis 3 existieren und so wirst du es mit einer vertrauten Truppe mechanischer Schergen der Separatistenbewegung aufnehmen, einen Droiden auszuliefern und dich einem fairen Kampf mit Grievous' MagnaGuard ausliefern. Viel wichtiger ist jedoch eine andere Neuerung - die Kampfhaltung. Mehr denn je kannst du wählen, wie dein Cal kämpft. Bevorzugst du den ausgewogenen Stil eines typischen Jedi? Willst du wie Darth Maul deine zweischneidige Klinge herumschwingen? Willst du deinen Griff abnehmen und den hyperaggressiven Ansatz mit zwei Schwertern auf einmal wählen? Oder sogar einen Blaster zücken? Du kannst zwischen diesen und anderen Stilen wählen, ihre spezifischen Kombos und Movesets erlernen, nach und nach ausprobieren, welcher Stil gegen welche Art von Feinden am besten funktioniert und dies alles mit einem neuen Perk-System kombinieren.

Anpassungen und Liebe zum Detail

Auch alles andere kann sich sehen lassen. Jedi: Survivor beeindruckt mit fantastisch aufwendigen Momenten, wenn sich eine endlose Sternenbasis voller gigantischer Maschinen oder ein riesiger Dinosaurier von der Größe eines Schlachtkreuzers vor dir ausbreitet. Aber es steckt auch viel Liebe im Detail, was sich vor allem im überraschend detaillierten Editiersystem von Cal und seinem treuen Roboter BD-1 zeigt. Du kannst den jungen Jedi mit vielen verschiedenen Outfits ausstatten, seine Haare und seinen Bart anpassen, BD nach Belieben neu einfärben und genau das Lichtschwert bauen, dass du dir schon immer gewünscht hast. Du kannst auch Stunden damit verbringen, deine Waffe anzupassen, es gibt alle möglichen Komponenten, die das Aussehen des Griffs beeinflussen. Du kannst ihn neu lackieren. Du kannst verschiedene Materialien wählen, wie Metall, Holz, Plastik oder Gummi. Du kannst wählen, ob er neu oder abgenutzt aussehen soll. Natürlich kannst du auch aus vielen verschiedenen Klingenfarben wählen. Und das alles ist in den Zwischensequenzen zu sehen, so dass du deine Arbeit oft direkt vor Augen hast.

Zwischen Akrobatik und Detektivarbeit

Wie ich bereits geschrieben habe, wenn du nicht gerade kämpfst, dann löst du wahrscheinlich Rätsel oder hüpfst irgendwo herum. Die erstgenannte Tätigkeit ist wiederum lobenswert, denn die verschiedenen Logikrätsel sind entweder optional und schwierig oder obligatorisch, aber so bequem gestaltet, dass man nicht an ihnen hängen bleibt und sie einen nicht am Vorankommen hindern. Wahrscheinlich wirst du diese Vorwärtsbewegung mit verschiedenen akrobatischen und gymnastischen Tricks bewältigen. Du rennst eine Weile an einer Wand entlang, schießt dann mit einem Enterhaken wie ein rotgesichtiger Spider-Man, machst Handsprünge in unmöglichen Höhen und teleportierst dich sogar in einer unvergesslich verrückten Szene. Auch das ist absolut brillant anzusehen, und an manchen Stellen wurde ich regelrecht mit Adrenalin überflutet, weil ich so perfekt über die gefährlichen Affenstangen in der kilometerlangen Schlucht lief. Außerdem ist es toll, dass das Spiel deine Neugier belohnt. Ja, man kann den direkten Weg zum Ziel nehmen, aber wie wäre es, wenn man in diese Höhle hier springt, den elektrischen Entladungen ausweicht und auf dem Weg so viele Saltos macht, dass Ales Valenta vor Neid platzen würde? Du kannst darauf wetten, dass ein neues Outfit, ein Lichtschwertteil, eine in die Macht eingeprägte Erinnerung und in seltenen Fällen vielleicht sogar eine neue Fähigkeit oder ein Perk auf dich warten.

Mehr als nur eine Verbesserung

Es gibt so viel mehr in Star Wars Jedi: Survivor, dass ich noch nicht einmal Zeit hatte, es zu erwähnen. Das überraschend lustige Holotaktik-Minispiel, das mir mehr Spaß gemacht hat als bspw. Gwint in Witcher 3. Viele Möglichkeiten, die Kneipe zu verbessern und weitere Helfer und Bewohner zu rekrutieren. Harte Kampfherausforderungen, die dein Geschick mit der surrenden blauen Klinge testen. Und vielleicht findest du sogar einen alten Freund, den unbesiegbaren Frosch... Es ist ein riesiges Spiel, viel größer als sein Vorgänger. Aber noch wichtiger ist, dass die Ergänzungen sinnvoll sind. Dass es sich um echte Verbesserungen handelt, vor allem beim Kampfsystem, das mit verschiedenen Stilen brillant aufgepeppt wurde. Und dass die weitreichendere, charakter- und dialogreiche Geschichte, auch wenn sie kein totaler Knüller ist, die Star Wars-Atmosphäre in ihren dunkleren und helleren Tönen einfängt und das Schicksal eines der besten Jedi-Ritter, die ich kenne, weiterentwickelt.

Shadow PC mit und ohne Raytracing

Für alle die keinen leistungsstarken PC haben und sich keinen Kaufen möchten, können sich bei Shadow einen Digitalen PC mieten. Ich habe auf meinem Shadow Play mit Power Upgrade Star Wars Jedi: Survivor getestet und war recht beeindruckt über die Leitung. Mit 4K, Ultra Settings und Raytracing aktiviert, lief das Spiel mit 34 bis 45 Frames, auf 4K mit Ultra Settings ohne Raytracing lief Star Wars Jedi: Survivor dagegen mit 50-68 FPS. Hierbei muss man allerdings sagen, dass Star Wars Jedi: Survivor aktuell generell einige Performance Probleme hat. Bis auf die schwankenden FPS hatte ich aber bei meinem kompletten Durchlauf keinerlei große Probleme. Ich kann daher jedem Star Wars Jedi: Survivor empfehlen, der Shadow PC nutzt oder in naher Zukunft nutzen möchte.

Trailer:


Fazit

Star Wars Jedi: Survivor ist eine überzeugende Fortsetzung mit einem spaßigeren Kampfsystem, einer großartigen Hauptfigur und einer wunderschönen Galaxie zum Erkunden. Die Geschichte könnte besser sein, ebenso wie die technischen Probleme, aber es ist schön anzusehen, spielt sich gut und man kann das Lichtschwert seiner Träume bauen.


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