Publisher WhisperGames und Entwickler KEIZO arbeiteten 15 Jahre an ihrem 2D Action RPG, welches bereits 2022 für Steam veröffentlicht wurde und dich nun auch auf der Nintendo Switch erwartet. In meiner Review erzähle ich dir, was dich so erwartet.
Story und Handlung:
Die Geschichte von Astlibra beginnt damit, dass unser namenloser Protagonist versucht, zusammen mit seinem Freund aus Kindertagen vor einem Dämonenangriff zu fliehen. Nachdem er bewusstlos geschlagen wurde, wacht er auf und stellt fest, dass sein Freund verschwunden ist. Bald darauf wird er von einer mysteriösen sprechenden Krähe namens Karon konfrontiert, die keine Erinnerung an ihre Vergangenheit hat. In der Hoffnung, seinen Freund, die letzten Spuren der Menschheit und Hinweise auf Karons Identität zu finden, beschließen die beiden, zusammenzuarbeiten. Im Laufe der Geschichte stößt unser Protagonist auf ein uraltes Artefakt, die Astraea-Skala, die ihm die Fähigkeit verleiht, durch die Zeit zu reisen, entsprechend den Ereignissen, die sich im Laufe der Geschichte ereignen. Astlibra folgt im Allgemeinen einer episodischen Struktur, in der der Protagonist auf der Suche nach Hinweisen auf den Verbleib seines Freundes Missionen erfüllt. So klischeehaft dies auf den ersten Blick auch erscheinen mag, die Handlung ist ziemlich unvorhersehbar und die Geschichte ist spannend und führt oft zu interessanten Wendungen.
Kampfsystem und Belohnungen
Das Kampfsystem ist anfangs recht simpel, da du anfangs nur eine Kombination von Schlägen ausführen kannst, aber da der Protagonist durch die gesammelte Ausrüstung neue Fähigkeiten erlernt, wird das Spiel dich schnell dazu zwingen, deine Spielweise zu ändern. Der Kampf kann sich anfangs ein wenig unbeholfen und veraltet anfühlen, aber das Spiel wächst einem schnell ans Herz, da viele der Mechaniken auf interessante Weise miteinander verknüpft sind. Das Stat-Management ist ein zentraler Faktor für den Erfolg in Astlibra, da der Aufbau und die Angriffsgeschwindigkeit des Protagonisten durch diese Werte bestimmt werden. Es ist möglich, im Laufe des Spiels viele verschiedene Builds zu erstellen, je nachdem, wie gut du deine Werte beim Stufenaufstieg verteilst. Glücklicherweise hat dieses System keine Konsequenzen, da man die Ausrüstung des Protagonisten in jedem beliebigen Laden, den man findet, einfach neu spezifizieren kann. Auch wenn manche Spieler das als etwas anstrengend empfinden, hat es mir persönlich Spaß gemacht, da jede noch so kleine Belohnung dem Fortschritt des Protagonisten in irgendeiner Weise zugutekommt. Das Töten von Feinden lässt Gegenstände fallen, die als "Force"-Kristalle bekannt sind und den Zugang zu Upgrades im "GROW"-System ermöglichen. Mit den gesammelten Kristallen können Knotenpunkte freigeschaltet werden, die den Protagonisten dauerhaft mit höheren Werten und neuen Fähigkeiten ausstatten. Die von den Gegnern fallen gelassenen Gegenstände enthalten auch Rezepte für die Herstellung von Ausrüstungsgegenständen, die im aktuellen Kapitel verfügbar sind, was in gewissem Maße zum Grinden anregt.Du bist nicht allein
Unterstützung bekommst du auch von deinem treuen Begleiter, der Krähe Karon, die du bereits zu Beginn des Spiels kennengelernt hast. Mit Karon kannst du eine Reihe von passiven Fähigkeiten ausrüsten, die nur durch die Anzahl der magischen Kristalle begrenzt sind, die du durch das Meistern von Ausrüstungsgegenständen und anderen Mitteln gewonnen hast. Diese Fähigkeiten können sich auf Dinge wie deine Bewegungsgeschwindigkeit auswirken oder sogar deinen Spielstil komplett verändern, wie z. B. der "Berserker"-Modus, mit dem du dreimal so viel Schaden anrichten kannst wie normal, dafür aber sofort stirbst, wenn du einmal getroffen wirst. Karon verfügt sogar über eine eigene Form der Magie namens Besessenheit. Besessenheit verwandelt Karon vorübergehend in einen Elementargeist, der mächtige magische Fähigkeiten entfesselt. Diese Fähigkeiten sind bei ihrer Aktivierung unbesiegbar und ich habe sie hauptsächlich zu diesem Zweck eingesetzt, da sie sich als entscheidend für das Überleben in schwierigen Kämpfen erwies. Allerdings gibt es auch Nachteile, da sie keine Statusschäden verhindern und eine teure, passive Fähigkeit aus magischen Kristallen benötigen, um dieses Problem zu umgehen.
Nicht mehr Steam exklusiv
In ASTLIBRA Revision gibt es einen erweiterten Epilog, der nur für die Steam-Version des Spiels erstellt wurde und nun erstmalig auch für andere Plattformen zur Verfügung steht. Ohne zu sehr zu spoilern, möchte ich sagen, dass er im Grunde wie ein härteres New Game+ mit intakter Ausrüstung und Gegenständen funktioniert, aber auch storyrelevant ist, da er die Geschichte des Spiels auf interessante Weise erweitert und ein paar neue Gameplay-Mechaniken einführt. Zum einen kannst du Gegenstände finden, die Brettchen genannt werden und die zufällig Ausrüstungsgegenstände aus deinem Inventar einfügen. Die Brettchen fügen zudem vier Sätze zufälliger Upgrades zu dem gerade eingefügten Ausrüstungsgegenstand hinzu, und die Ausrüstungswerte sind so skaliert, dass sie zu den Einstellungen nach dem Spiel passen. Dies macht es aufgrund der Zufälligkeit und der Drop-Raten wirklich schwierig, Min-Max zu erreichen. Zum anderen gibt es eine Funktion, mit der du deine bestehende Ausrüstung mit allen zusätzlichen Materialien verbessern kannst, die du während deines Abenteuers gefunden hast. Schließlich gibt es gegen Ende sogar einen zufallsgenerierten Dungeon, der einem Astlibra-Ableger ähnelt, der im Westen noch nicht erschienen ist. Insgesamt fühlt sich das Post-Game wie eine völlig andere Erfahrung als das Basisspiel an, ist aber eine großartige Ergänzung zu einem bereits dichten Paket.Präsentation, Grafik und Sound:
Bei der Präsentation des Spiels handelt es sich um ein seitlich scrollendes 2D-Action-Rollenspiel. Die Details der Hintergründe, obwohl vorgerendert, sehen ganz nett aus und jeder Ort hat ein unverwechselbares Aussehen und Gefühl. Der beste Aspekt ist meiner Meinung nach die große Anzahl der verfügbaren Ausrüstungsgegenstände und wie sie das Aussehen des Protagonisten verändern. Grafisch wird das Spiel im Vergleich zu größeren Indie-Titeln definitiv nicht herausstechen, aber es funktioniert und sieht gut aus auf der Switch, das ist schon mehr Wert. Was die Musik anbelangt, so besteht der Soundtrack des Spiels größtenteils aus lizenzfreier Musik von einer Vielzahl von Schöpfern aus dem Internet, was aber keineswegs negativ ist, da die meisten Tracks angenehm anzuhören sind; allerdings klingen einige Stücke für das Setting, in dem sie verwendet werden, etwas zu pompös. Du kannst dank des Musikplayers auch den Soundtrack lauschen ohne zwingend spielen zu müssen.
