Welcome to ParadiZe

PC, Shadow PC

Am 29. Februar erschien das Rollenspiel-Survivalspiel des Entwicklers Eko Software und Publishers Nacon, dass dich Zombies bändigen lässt um sie für Kämpfe, Landwirtschaft und mehr einzusetzen.

Kaum Story, aber haufenweise lustiger Anspielungen

Die Geschichte in Welcome to ParadiZe ist ziemlich dürftig und ähnelt den von Plattformern, sie ist vorhanden, aber nur als Nebenproduktion. Dennoch wurde sie witzig gestaltet, denn die Spielsequenzen wurden auf eine spielerische, Fallout-ähnliche Weise gestaltet, die an Werbespots aus den 1950er Jahren erinnert, jedoch mit allerlei lustigen Anspielungen auf die reale Welt. Allan Musk (Anspielung auf Elon Musk) hat eine zweite Welt auf einem anderen Planeten gegründet, und es liegt an dir, eine Rakete zu bauen, um zu seinem Planeten zu reisen. Man sieht deutlich, dass das Spiel einige atmosphärische Elemente von Fallout und Postal enthält. Diese funktionieren jedoch hervorragend und geben dem Spiel eine gute Atmosphäre. Die Missionen im Spiel sind ziemlich simpel, sammle Gegenstände, baue etwas, gehe zu diesem und jenem Ort, begleite Person A zu Ort B und so weiter.  Sie sind nichts Besonderes, dennoch bleiben sie insgesamt aber recht abwechslungsreich, da man sich durch die verschiedenen Gebiete kämpft.

Kontrolliere deine Zombie-Sklaven

Das Einzigartige an Welcome to ParadiZe ist die Tatsache, dass du die Kontrolle über einen Zombie übernehmen und Basen bauen kannst, in denen die Zombies um ein Leuchtfeuer, auch Pylon genannt, herumlaufen und für dich arbeiten. So können sie Ressourcen wie bspw. Holz und Wasser sammeln. Wenn ein Zombie stirbt, kannst du einfach einen anderen Zombie, den du getötet hast, einsetzen, um deine Aufgaben zu erledigen. Es ist sogar möglich, mit einem Zombie zusammenzuarbeiten und zu kämpfen. Du kannst diesen Zombie auf der Registerkarte Zombots mit einer Verteidigungs- und Angriffswaffe ausstatten. Dazu gehören bspw. ein Luftgewehr oder eine Kettensäge und zur Verteidigung Holzstacheln, die Gegner durchbohren. Der Bau einer Basis und das Sammeln von Ressourcen hat mich nicht sofort interessiert, da man die notwendigen Ressourcen bereits beim Plündern von Gegnern erhält. Zudem muss man regelmäßig seine Basis vor Invasionen schützen und Zombiehorden anlocken, damit es in der Gegend ruhiger zugeht. Außerdem verfügt das Spiel über ein Inventar, in dem du unnötig gesammelte Ressourcen einfach entsorgen oder in Müll umwandeln kannst. Du kannst die Ressourcen auch verwenden, um Holzbalken, Seile und andere Materialien herzustellen. Es gibt auch Fertigkeitsbäume, mit denen du sowohl deine offensiven als auch defensiven Fähigkeiten wie bspw. Gesundheit verbessern kannst. Du kannst auch deine Hacks verbessern und die Fähigkeiten deines Zombots ausbauen. Bei jedem Stufenaufstieg kannst du einen Fertigkeitspunkt verwenden, um dich zu verbessern. Dies können auch Fertigkeiten innerhalb einer Fertigkeit sein, so kann bspw. der Schaden innerhalb einer einzigen Fertigkeit fünfmal um 5% erhöht werden.

Schwache KI, trotz nützlicher Zombots

Das Gameplay von Welcome to Paradize lässt sich wunderbar spielen. Du kannst zwischen zwei Waffen wählen, zwischen denen du einfach mit Y wechseln kannst, du kannst rennen, rollen und du kannst deinem Zombot befehlen, bestimmte Ziele anzugreifen. Bemerkenswert ist jedoch, dass dies sowohl mit dir als auch mit deinem Zombot im Handumdrehen möglich ist. In Bereichen, in denen die Gegner über deinem Level sind, wirst du schnell sterben und dein Zombot erweist sich als sehr wichtig. Er sorgt oft für Ablenkung und du kannst sogar einstellen, wie der Zombot funktioniert, soll er sich in die Luft sprengen, Ressourcen Sammeln oder am Kampf teilnehmen? Du kannst einstellen, was er tut, wenn er in Aktion ist, und was er tut, wenn es mal nichts zu tun gibt. Er kann dich im Notfall sogar heilen, wie du siehst, ist dein kleiner Zombie-Kumpel also sehr praktisch. Nur schade, dass die KI noch nicht optimal funktioniert, denn dein Zombot bleibt regelmäßig stecken und die Balance ist manchmal etwas unausgeglichen, wenn du auf höherstufige Gegner triffst. Nach einigen Missionen bekommst du sogar mehrere Zombots, die mit dir laufen. Du kannst sie mit Waffen ausstatten, aber auch deine eigenen Waffen benutzen. Flammenwerfer, Schrotflinten, Sturmgewehre und viele Nahkampfwaffen stehen zur Verfügung und du kannst sogar deine eigenen herstellen. Die Kettensäge sorgt nach wie vor für Spaß und auch die Vielfalt an lustigen Elementen wie die Trompeten bleibt nett. Jede Waffe hat auch ihre eigene Stufe und DPS, sodass es manchmal ziemlich verwirrend wird. Außerdem kann dein Körper mehrere Rüstungssets pro Körperteil tragen, obwohl du bei Gewalt genauso schnell stirbst.

Das Spawnen nimmt kein Ende

In Gebieten, in denen du dich bewegst, musst du auch bestimmte Elemente berücksichtigen, wie bspw. das Klima. In der Wüste zum Beispiel kann man dehydrieren, also muss man regelmäßig Wasser trinken oder Wasser aus Flüssen holen. Oder dein Zombot kann dich mit feuchtem Nebel schön frisch halten. Im Sumpf hingegen kannst du wieder unterkühlen, also kannst du scharfe Paprika essen, bis du eine Unze wiegst, um warm zu bleiben. Etwas irritierender sind die Zombies, die ständig in der Welt auftauchen und spawnen. Man kann sie sowohl im Nahkampf als auch aus der Ferne bekämpfen, aber angesichts der Menge der Zombies, die auf einen zustürmen, kann man schon mal verzweifeln. Es gibt sogar Beacons, die man zerstören muss, bevor die Zombies aufhören zu spawnen, aber die Zombies spawnen auch einfach zufällig und kehren zurück, wenn man das betreffende Gebiet wieder betritt. Irgendwann wäre es wünschenswert, wenn die Gebiete ein wenig mehr ausgerottet blieben, um ein wenig zugänglicher zu werden. Es fühlt sich ein wenig wie Borderlands an, was ich auch als unglaublich irritierende Komponente des Gameplays in dieser Franchise empfinde. Ein Fallout-ähnlicher Ansatz wäre daher meiner Meinung nach etwas wünschenswerter gewesen, mit einigen Feinden, die manchmal wieder auftauchen, aber in begrenzter Zahl. Das Spiel verfügt über eine Art Auto-Zielfunktion, mit der man die Gegner recht einfach treffen kann, aber je nach Stufe muss man sie ein oder mehrmals treffen, auch abhängig von der Stärke der Waffe. Ab Level 30 lässt der Spaß ein wenig nach, und das ist nach etwa 15 Stunden der Fall. Die Massen an Zombies werden dann so immens, dass es selbst in einem Spiel wie diesem keinen Sinn mehr macht. Es gibt auch Endbosse, wobei vor allem der Boss, den man in die eigene Basis locken muss, die Krönung ist.

Trailer:


Fazit

Welcome to ParadiZe bietet abwechslungsreiche Missionen, auch wenn sie nicht sonderlich berauschend sind. Das Gameplay spielt dabei eine große Rolle, denn es fühlt sich einfach gut und flüssig an und ist leicht zugänglich. Außerdem macht es Spaß, immer wieder mit den Verbesserungen des Inventars zu experimentieren, das einem zur Verfügung steht. Es ist daher interessant, zu sehen, ob bestimmte Voreinstellungen für dich und deinen Zombot funktionieren. Darüber hinaus bietet das Spiel eine beträchtliche Menge an Inhalten, die einen für Dutzende von Stunden beschäftigen können. Obendrein kann man das Spiel im 4-Mann-Koop spielen aber auch alleine ist das Spiel sehr spaßig und gut ausbalanciert, auch wenn der ständige Nachschub an Zombies manchmal frustrierend sein kann. Die Tatsache, dass Welcome to ParadiZe sich nicht allzu ernst nimmt und meist eine Anspielung auf die heutige Realität macht, ist meiner Meinung nach ein netter Touch und passt perfekt zum Setting, weswegen ich das Spiel weiterempfehlen würde.


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