Morbid: The Lords of Ire

PC, Shadow PC, Nintendo Switch

Am 17. Mai 2024 erschien das Soulslike Spiel des Entwicklers Still Running und Publishers Merge Games, das dich die Fürsten des Zorns bezwingen lässt. Ob das Spiel, was kann, erfährst du in meiner Review.

Story und Handlung:

Morbid: The Lords of Ire ist eigentlich eine Fortsetzung von Still Runnings vorherigem Spiel Morbid: The Seven Acolytes, einer isometrischen Version desselben Spielkonzepts. Du musst aber den ersten Teil nicht gespielt haben, um Morbid: The Lords of Ire zu verstehen. Um ehrlich zu sein, ist die Story ohnehin nur nebensächlich und wird auch nicht wirklich groß erzählt, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Kampf und das Leveldesign. In Morbid: The Lords of Ire schlüpfst du in die Rolle als Striver, eine Art Kriegerin, die fünf Fürsten, auch als Akolythen bezeichnet, eliminieren muss, weil diese böse und besessen sind. Jeder Fürst befindet sich in einem anderen Gebiet und du musst dich durch diese durchkämpfen und besessene Monster von ihrem Fleisch lösen um diese zu beherrschen.

Erfindet das Rad nicht neu

Morbid: The Lords of Ire scheint stark von Dark Souls inspiriert worden zu sein, macht aber einiges besser und eliminiert auf besondere Weiße fast alle Probleme, die das Soulslike Genre mit sich ziehen. Der Anfang mag etwas einfach sein, da die Monster noch nicht besonders stark sind, was dir die Möglichkeit gibt, die Steuerung entspannt zu lernen, die Monster zu beobachten und ihr Angriffsmuster zu studieren. Du kannst Nahangriffe nutzen, die einmal schwach und einmal kritisch ausgeführt werden können, jedoch verbrauchen stärkere Angriffe auch mehr Ausdauer, ist deine Ausdauer verbraucht, kannst du nicht mehr ausweichen durch eine Rolle oder ein Sprung zurück. Du hast aber immer die Möglichkeit wegzulaufen, zumindest bei den langsameren Gegnern. Die Ausdaueranzeige lädt sich recht schnell wieder auf und ermöglicht dir auch Ausweichmanöver, wenn sie nicht voll aufgeladen wurde. In Morbid: The Lords of Ire gibt es auch eine Stealth Funktion, du kannst dich an Feine schleichen und sie von Hinten abmurksen. Jeder Gegner hat zwei Balken, die, je nachdem wie du angegriffen hast, ohne getroffen zu werden, den Gegner ins Taumeln bringen, was dir ermöglicht eine Art Spezialattacke auszuführen, der erheblichen Schaden verursacht und deinen Gegner sogar eliminieren kann. Wenn du gut genug bist, kannst du gegnerische Angriffe auch parieren, dies ermöglicht dir direkt einen kritischen Schaden durchzuführen, jedoch ist das parieren nicht so einfach, denn anders als das Blocken von Angriffen, kommt es hier auf das perfekte Timing an.

Spürst du den Wahnsinn?

Morbid: The Lords of Ire führt eine weitere Mechanik ins Spiel, und zwar deine Wahnsinnsanzeige, diese kann steigen, sinken oder unberührt bleiben. Steigt der Wahnsinn, erhöht sich der Exp-Multiplikator, der Ausdauerverbrauch sinkt und der Schaden der Gegner nimmt zu. Wenn dein Wahnsinn sinkt, erhöht sich der Schaden, den du verursachst und den du erleidest, sinkt er zu stark, fängst du an zu halluzinieren und es können Geister vorheriger besiegter Feinde auftauchen.  Sie sind stärker, aber leichter zu besiegen, dennoch solltest du darauf achten, nicht in diesen Wahnsinn zu fallen.  Obwohl die normalen Gegner nicht immer eine Herausforderung darstellen, findest du in jedem Gebiet einen Nebenboss und einen Hauptboss, diese sind wesentlich herausfordernder, vor allem, was die Hauptbosse angeht, die Kämpfe sind stehts Fair und wenn du die Angriffsmuster gelernt hast, wird das ganze auch etwas einfacher, jedoch ist ausweichen und parieren hier das A und O.  Was das Level Design angeht, erfindet Morbid: The Lords of Ire nichts neu, wenn du die typischen Soulslike Spiele kennst, wirst du hier nichts Neues erleben, das Level Design ist linear und du findest immer wieder Abzweigungen, die du freischalten kannst, um schneller voranzukommen oder zu alten Ruheplätzen zu gelangen. Apropos Ruheplätze, du kannst an bestimmten Altare meditieren und so deine Lebenspunkte wie auch Heiltränke auffüllen, jedoch erweckst du automatisch auch die Feine wieder, die du zuvor besiegt hast. Dennoch solltest du nicht vergessen diese zu aktivieren, denn solltest du sterben, fängst du vom letzten aktivierten Altar an, das heißt, wenn du bereits beim Nebenboss bist und zuvor kein Altar aktiviert hast, startest du wieder am Levelanfang.

Erfahrungsmultiplikator und Runen

Wenn du Feinde besiegst, erhältst du sowohl Erfahrungspunkte als auch einen Anstieg deines Erfahrungsmultiplikators. Wenn du die Erleuchtung erreichst, erhöht sich auch dieser Multiplikator, aber wenn du stirbst, geht er direkt wieder auf null zurück. Wenn sich die Exp-Leiste füllt, erhältst du einen Fertigkeitspunkt, den du aufbewahren musst, da du fünf brauchst, um irgendwas zu tun. Nach einer kurzen Einführung des Spiels, wird das Segenssystem freigeschaltet, das eine Mischung aus Aufleveln und Ringsystem ist, ähnlich wie in den Dark Souls-Spielen. Du kannst verschiedene Segen ausrüsten, die du in einem von drei (freischaltbaren) Slots findest, und du kannst diese Segen dann mit deinen gesammelten Fertigkeitspunkten aufwerten. Ein Segen kann zum Beispiel deine HP oder deine Ausdauer erhöhen. Jeder Segen kann insgesamt zweimal aufgewertet werden, wobei die zweite Aufwertung mit 20 Fertigkeitspunkte nicht gerade billig ist, sich aber durchaus lohnen könnte, denn in der Regel bewirkt diese auch was Großes, wie zum Beispiel die Wiederbelebung nach dem ersten Tod. In Morbid: The Lords of Ire findest du zudem auch ein Waffen-Upgrade-/Edelstein-Slot-System, womit du Runen, die du im Spiel findest, in deine Waffen einbauen kannst. Die Runen haben sowohl einen Vorteil, wie bspw. erhöhter Schaden, als auch einen Nachteil, wie bspw. reduzierte Geschwindigkeit, hast du alle Plätze in einer Waffe gefüllt, kannst du sie aufladen, was die Runen verbraucht, aber die Grundwerte der Waffe erhöht, je nachdem, was du aufladen wolltest. Außerdem kann man, nachdem man eine Waffe zweimal infundiert hat, eine Große Rune erschaffen, bei der ein seltener verbrauchbarer Gegenstand verwendet wird, um eine Rune zu erschaffen, die einen Prozentsatz aller zuvor verwendeten Runen hat.

Switch Version:

Morbid: The Lords of Ire erschien auch für die Nintendo Switch und läuft mit recht flüssigen 30 FPS ziemlich gut, kann aber grafisch natürlich nicht mit der PC-Version mithalten, so findest du hier sehr viel Popups und nachladende Texturen sowie einige Glitches. Das Gameplay funktioniert aber erstaunlich gut und auch die Ladezeiten sind akzeptabel. Die Kampfmechaniken funktionieren mit den Joy Cons sehr gut, allerdings kann die Kamera etwas nervig werden, vor allem dann, wenn du Feinde nicht anvisierst. Generell gibt es mit dem Switch Port aber nichts zu meckern, ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß, das Spiel unterwegs zu zocken.

Trailer:


Fazit

Morbid: The Lords of Ire ist ein gutes, solides Soulslike Spiel, dass, obwohl es Grafisch nicht wirklich überzeugen kann, aber mit weiterem Spielverlauf deutlich besser wird, dennoch sehr viel Spaß macht. Die Gegner sind vielfältig, können mit Nah- und Fernkampf angegriffen werden und sogar mit Stealth Attacke besiegt werden. Du kannst, solange deine Ausdauer nicht verbraucht wurde, jederzeit mit einem Sprung nach hinten oder eine Rolle vor und zur Seite, ausweichen. Es ist möglich Angriffe zu blocken oder sogar zu parieren, was dir einen kritischen Angriff ermöglicht. Die Bosse sind herausfordernd und wenn du nicht immer nur linear das Level durchquerst, sondern auch kleinere Nebenwege gehst, kannst du Abkürzungen und einen Nebenboss entdecken oder sogar einen Rückweg zum nächsten Altar finden, wo du meditieren kannst. Das meditieren füllt deine Gesundheit sowie deine Tränke wieder auf, belebt jedoch gefallene Feinde wieder, die du optional erneut besiegen kannst. Das Kampfsystem ist fair und gut ausbalanciert, wenn du die Angriffsmuster studierst und dir genug zeit lässt beim Angreifen, wirst bis auf die Fürsten und Nebenbosse keine großen Probleme haben. Insgesamt hat mir Morbid: The Lords of Ire ziemlich gut gefallen, ich würde dir dennoch raten, die kostenlose Demo vorher auszuprobieren.


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