Fracked

Metq Quest, VR

Am 29. August 2024 erschien der VR-Deckungs-Shooter im Meta Quest Store, der zuvor bereits im Jahr 2021 für PS VR und 2022 für Steam VR veröffentlicht wurde. Ziele und stürze dich kopfüber in explosive Action beim Schießen, Skifahren und Klettern, denn dank Entwickler und Publisher nDreams benötigst du nun kein PS VR oder Steam VR um das Game zu genießen.

Story und Handlung:

Bei Fracked handelt es sich um ein Actionspiel, allerdings in einem dynamischen und fast schon frenetischen Stil, bei dem man in manchen Passagen nicht einmal stehen bleibt, sondern einfach ein paar Köpfe nach dem anderen abknallt, die Magazine wechselt und wieder Köpfe abknallt. In Fracked schlüpfst du in die Rolle eines Soldaten und eines erfahrenen Skifahrers, der den Planeten retten muss. Weit weg in den Bergen entdeckst du einen Bergbaubetrieb, in dem eine böse Organisation, Fracking (daher der Name Fracked), ein Portal in eine andere Dimension öffnet und ahnungslose, unschuldige Bergleute in lila Monster verwandelt, die bis an die Zähne bewaffnet sind. Dahinter steckt ein wahnsinniger CEO, der die ganze Welt zerstören will, und du bist der Einzige, der ihn aufhalten kann. Aber du bist nicht ganz auf dich allein gestellt, denn du hast deinen Verbindungsmann in einem Bergrettungshubschrauber, der dich durch die Gegend navigiert, mehr über die Geschichte verrät und dir manchmal sogar wirklich hilft.

Bringen dein Herz in Wallung

Fracked ist ein FPS-Spiel, das ständig versucht, dich in Bewegung zu halten, und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manchmal wird man auf irgendetwas unterwegs sein, und das sind vor allem Skier. Man stürzt sich einfach einen Hügel hinunter, springt auf sie und fliegt manchmal fast. Die ganze Zeit über hast du eine Waffe in der Hand und musst dich auch vor Horden von Feinden in Acht nehmen, von denen die meisten auf Schneemobilen um dich herumfahren oder bequem auf Türmen und Plattformen positioniert sind (mit noch bequemer platzierten Sprengstofftanks, damit du sie bequem erledigen kannst). Diese Passagen sind nicht besonders lang, aber sie bringen dein Herz ordentlich in Wallung und sorgen für einen ordentlichen Adrenalinschub. Du wirst auch viel klettern, kriechen und dich abseilen. Das Spiel versucht nicht, diese Aspekte zu realistisch anzugehen, sondern macht sie so intuitiv, wie sie in der Realität sind. Man greift einfach irgendwo hin und drückt einen Auslöser, um sich aufzufangen. Und wieder und wieder, eine Hand nach der anderen. Man greift nach Seilen, klettert eine Leiter hoch, erklimmt eine eingestürzte Brücke und so weiter. Es gibt sogar einen Moment, der wie ein Ausschnitt aus Uncharted wirkt, nur dass man ihn hier am eigenen Leib erfährt, und das ist wirklich sehr gut gemacht. Zum Klettern gehört auch, dass man weiß, wann man loslassen muss. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es um einen herum Feinde gibt, so dass es sich manchmal auszahlt, mit einer Hand loszulassen und stattdessen eine Waffe zu ergreifen.

Action ist recht fad

Du hast wahrscheinlich bemerkt, dass ich die Action, um die es in dem Spiel in erster Linie geht, nicht besonders hervorgehoben habe, und der Grund dafür ist einfach, sie ist im Grunde recht fade. Aus dieser Perspektive ist Fracked ein sehr generisches Actionspiel, das sich nicht wirklich von dem abhebt, was man aus dem Genre kennt. Feinde tauchen überall auf, wenn man ein Skript ausführt. Und sie hören entweder erst auf, wenn du irgendwo weiter weg einen weiteren auslöst, oder wenn du sie alle abgeschossen hast. Und so geht es immer weiter. Du kommst irgendwo an, die Feinde rennen rein, du erledigst sie und ziehst weiter. Ab und zu unterbricht man das Ganze mit einem Hebelstrich oder so. Die Feinde tauchen oft direkt vor deiner Nase auf, und die KI ist auch nicht besonders gut. Aber hier kommt der Virtual-Reality-Faktor ins Spiel und verleiht selbst einem so gewöhnlichen Shooter auf einmal etwas Besonderes. Etwas, das dafür sorgt, dass man das Spiel am Ende genießt. Die VR-Version des Spiels ist hervorragend und man kann wirklich in die Action eintauchen. Die Umgebungen sind reichhaltig strukturiert und mit einer Vielzahl von Hindernissen versehen, hinter denen man im Notfall in Deckung gehen kann. Man hat eine Waffe in der einen Hand, die andere ist leer, und mit dieser greift man einfach nach einer Kiste und versteckt sich dahinter. Dann guckst du einfach raus, zielst und schießt. Die Feinde kommen in großer Zahl auf dich zu, und ohne Deckung hast du keine Chance, hier durchzukommen. Und ohne zwischen den Deckungen hin und her zu laufen, geht es auch nicht. Das Problem an der ganzen Sache ist jedoch, dass es zum einen nur ein paar Gegnertypen gibt, die sich immer wiederholen. Und zum anderen, dass es nur zwei Waffen gibt, eine Pistole und eine Maschinenpistole. Und das ist furchtbar wenig für ein Actionspiel. Es gibt auch Spezialwaffen, aber die sind nur begrenzt einsetzbar und tauchen nur an bestimmten Stellen auf. Man kann zum Beispiel einen großen Colt finden, der die Gegner mit einem Schuss tötet, aber man kann ihn nicht behalten.

Gute Steuerung und toller Cel-Shade-Stil

An dieser Stelle möchte ich vor allem die Auflösung der Steuerung loben und auch den Komfort beim Spielen. Man teleportiert sich hier nicht, man läuft herum wie in normalen Spielen. Man dreht sich über die Tasten in dem Winkel, den man in den Einstellungen wählt. Beim Skifahren steuert man die Bewegung mit dem Kopf. Klettern ist bequem und intuitiv, genauso wie Schießen, in Deckung gehen und alles andere. Ohne dass dir die Steuerung irgendwo Schwierigkeiten macht. Aber man müsste sie zu Beginn eines jeden Levels neu kalibrieren. Das Spiel ist dynamisch, und es kann vorkommen, dass die Steuerung im Laufe eines Levels unkalibriert wird, so dass man zum Beispiel beim Zielen etwas daneben zielt. Grafisch ist es vielleicht auch nicht so toll, aber ich muss den Cel-Shade-Stil des Spiels loben, der es selbst bei relativ einfacher Grafik ziemlich gut aussehen lässt. Es erinnert mich an das ursprüngliche XIII, und das steht dem Spiel wirklich gut. Und während die Grafik fast sofort ins Auge fällt, ist die Musik eher  uninteressant. Sie untermalt zwar das eigentliche Spielgeschehen gut, aber sie bietet nichts Zusätzliches. Es fehlt etwas, das die Aufmerksamkeit wirklich fesseln würde.

Trailer:


Fazit

Fracked kann seit Ende August 2024 endlich auch Stand Alone mit Meta Quest Headsets gespielt werden. Mit einem fast ununterbrochenen „Action“-Gameplay, bei dem sich Fuß-, Ski- und Kletterphasen mit einem Motion-Gaming-Konzept abwechseln, reiht es sich mühelos in die Liste der bislang spaßigsten VR-Spiele ein. Bedauerlich ist jedoch, dass das Abenteuer recht schnell vorbei ist (maximal 3 Stunden), da es an Abwechslung bei Gegnern und Waffen mangelt. Das Cel-Shading in Verbindung mit schönen Licht- und Partikeleffekten macht Fracked zu einem sehr schönen VR-Spiel, das sich nicht hinter konkurrierenden Plattformen verstecken muss, wenn du VR-Deckungs-Shooter liebst, könnte dir Fracked sehr gut gefallen, auch wenn der Wiederspielwert so gut wie nicht vorhanden ist.


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