The Siege and the Sandfox

PC, Shadow PC

Am 20. Mai 2025 erschien das 2D-Stealth-Metroidvania des Entwicklers Cardboard Sword und Publishers PLAION, bei dem du einen Palast und die alten Verliese eines belagerten Königreichs erforschen musst. In meiner Review erzähle ich dir mehr zum Spiel.

Story und Handlung:

In The Siege and the Sandfox übernimmst du die Rolle eines loyalen Untertanen des Königs. Eines Tages beschließt du, dem König zu helfen, indem du ihm einen Trank anbietest, aber statt ihm zu helfen, wird er für den König tödlich. Die böse Königin beschließt, dir einen Dolch ins Herz zu stoßen und dich in den Kerker unter der Wüstenstadt zu werfen, wo du zum Tode verurteilt wirst. Wie durch ein Wunder überlebst du. Du bist dir sicher, dass der König nicht durch deine Hand gestorben ist, sondern dass die Königin dahintersteckt. Entschlossen beschließt du, dich durch das Labyrinth zu kämpfen, dass du betreten hast. Du suchst nach Vergeltung und willst die Taten der Königin dem Volk bekannt machen. Es ist der dramatische Beginn eines epischen Abenteuers und der Welt zu zeigen, aus was Legenden gemacht werden. Um diese Geschichte zu vertiefen, hat sich der Entwickler Cardboard Sword dafür entschieden, das Spiel von einer Sprecherin erzählen zu lassen. Jede Bewegung, die du während deines Abenteuers machst, wird von dieser Dame sozusagen live berichtet. Das kann natürlich sehr schnell zu Irritationen führen, aber das ist im Spiel unglaublich gut gelöst worden. Die Kommentare werden eigentlich nie zu viel, und die Sprecherin hat eine ruhige und angenehme Stimme. Das trägt sogar ungemein zur Immersion bei. Dadurch, dass es einem auf nette Art und Weise erzählt wird, wird man in die Geschichte hineingezogen.

Stealth ist in ein sehr wichtiger Teil des Spiels

The Siege and the Sandfox ist also ein Metroidvania, wie es beispielsweise aus Metroid bekannt ist, aber es hat mich beim Spielen auch sehr an Prince of Persia erinnert. Das Spiel ist ein 2D-Action-Adventure-Plattformer, aber es bietet auch eine ziemlich einzigartige Kombination, die man in diesem Genre nicht oft findet. Stealth ist in ein sehr wichtiger Teil des Spiels. In Metroidvania-Spielen muss man oft gegen Feinde kämpfen, aber das ist in diesem Spiel keine Option. Stattdessen muss man so weit wie möglich ungesehen an seinen Feinden vorbeikommen. Der Sandfuchs kann nicht nur sehr gut aus dem Schatten heraus agieren, sondern ist auch sehr wendig. Und hier kommt die zweite Überraschung ins Spiel. Während deines Abenteuers wirst du auch einige Parkour-Abschnitte erleben, in denen du deine besten Moves à la Mirror's Edge einsetzen musst, um weiterzukommen. The Siege and the Sandfox funktioniert am besten mit Controller, die Steuerung ist ziemlich einfach, denn man hat den A-Knopf zum Springen, den B-Knopf zum Ducken, den X-Knopf zum Schlagen und den Y-Knopf zum Ausführen von Interaktionen. Im Gegensatz zu Genreähnlichen Spielen, hast du in The Siege and the Sandfox mur einen Angriff und dieser Angriff ist nicht sehr effektiv und funktioniert nur bei einer bestimmten Anzahl von Gegnern. Außerdem ist er nur dann nützlich, wenn du sie triffst, ohne dass sie dich sehen. Du kannst Feinde auch nicht töten, sondern nur Bewustlosschlagen, das heißt, sie wachen nach einer weile wieder auf und sind ein erneutes Problem für dich. Zum Glück gibt es viele andere Möglichkeiten, deine Feinde zu überlisten. Am wichtigsten ist, dass du deine Position nicht preisgibst. Wenn du zum Beispiel rennst, hören deine Gegner deine Schritte und verraten deinen Standort. Während du dich duckst, kannst du dich lautlos bewegen. Oft gibt es irgendwo eine Stelle, an der du ungesehen deine Umgebung beobachten kannst, um herauszufinden, wie du dich am besten an den Feinden vorbeischleichen kannst. Es gibt auch eine Reihe von Türen, bei denen man durch das Schlüsselloch spähen kann. So kannst du im Voraus abschätzen, ob auf der anderen Seite der Tür eine Gefahr lauert. Wenn du einfach hineinstürmst, kann es sein, dass sich hinter der Tür eine Wache befindet, die dich mit offenen Armen empfängt. In dem Moment, in dem du entdeckt wirst, hast du einen kurzen Moment Zeit, um so schnell wie möglich zu fliehen, aber ehe du dich versiehst, haben sie dich erwischt und du wirst zu deinem letzten Kontrollpunkt zurückgeworfen.

Das Spiel strotzt nur so vor Atmosphäre

Wie es sich für ein echtes Metroidvania gehört, rennst du von Ort zu Ort und versuchst herauszufinden, wohin du als Nächstes gehen sollst. Auf deiner Reise triffst du gelegentlich auf (Neben-)Aufgaben, die du erfüllen kannst oder musst, um weiterzukommen. Zu Beginn der Geschichte bist du ein ziemlich schwacher Charakter, der nur wenig tun kann, aber je weiter du in den Dungeons vorankommst, desto mehr Fähigkeiten erhältst du. Dann kannst du zum Beispiel Schlösser knacken, Wände hochlaufen, schweben, dich durch schwache Holzkonstruktionen schlagen und so weiter, du brauchst also immer bestimmte Fähigkeiten, um bestimmte Bereiche zu besuchen. Solange du diese nicht hast, kannst du auch nicht dorthin gelangen. Du bist ziemlich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, denn The Siege and the Sandfox hat nicht die Absicht, dich bei diesem Abenteuer wie ein kleines Kind an die Hand zu nehmen. Nein, du musst dich auf deine eigenen Füße stellen und dir deinen Weg durch die palastartigen Verliese bahnen. The Siege and the Sandfox sieht einfach unglaublich gut aus. Das Spiel strotzt nur so vor Atmosphäre. Beim Spielen kann man die Pixelart-Umgebungen wirklich genießen. Die Spielwelt besteht aus einer großen Anzahl von Biomen, jedes mit seiner eigenen Optik. Man wechselt die Umgebungen recht schnell, sodass es nie eintönig oder langweilig wird. Auch das Sounddesign des Spiels ist wirklich gelungen. Das gilt sowohl für den Soundtrack als auch für die Soundeffekte. Ob es nun die Schritte sind, das Geräusch, wenn man eine schlagende Bewegung macht, oder das Löschen einer Fackel, es klingt alles wirklich gut und realistisch. Es gibt allerdings noch ein paar Mängel und das hat vor allem mit dem Verhalten der Feinde zu tun. Es gibt Feinde, die sich nach einem bestimmten Muster bewegen. Mehrmals ist es mir passiert, dass dieses Muster - aus welchem Grund auch immer - unterbrochen wurde und die Gegner an einer Stelle stehen blieben, an der ich nicht an ihnen vorbeikommen konnte. Mir blieb dann nichts anderes übrig, als mich fangen zu lassen und vom letzten Kontrollpunkt aus neu zu starten. Die Erkennung von Gegnern ist auch nicht gut gelöst. Manchmal fällt man direkt neben einen Feind und es passiert nichts, und ein anderes Mal springt man zehn Meter weit, und er sieht einen sofort. Es ist mir auch schon mal passiert, dass Feinde einfach in einer Wand stecken geblieben sind, statt an ihrem eigentlichen Platz. Ich hatte auch ein paar Mal, dass das Spiel abgestürzt ist.

Trailer:

 


Fazit

Obwohl The Siege of the Sandfox in vielen Bereichen sehr gut ist, gibt es einige große Probleme, die verhindern, dass das Spiel in allen Bereichen gut ist. Zumindest das Sounddesign, die Vielfalt der Biome, die Sprachausgabe und die Pixelgrafik sind sehr gelungen. Auf der anderen Seite ist die KI nicht schön programmiert, man begegnet gelegentlich den verrücktesten Dingen und man darf sich nicht wundern, wenn das Spiel plötzlich abstürzt. Aber wenn du ein Fan des Metroidvania-Genres bist, solltest du dieses Spiel unbedingt ausprobieren. Es bietet Herausforderungen in einem netten Gewand und das mit einer coolen Mischung aus Stealth und Parkouring.


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